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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der zustrom zu den sozialisten im nachkriegsitalien



Im Anschluss an den Ersten Weltkrieg gibt es in Italien zwei auffällige, politische Bewegungen, die einen enormen Aufschwung zu verzeichnen haben: die sozialistische und die faschistische. Da beide jedoch in ihrem Bestand, in ihren Methoden sowie in ihren Zielen völlig unterschiedliche Richtungen verfolgen, entsteht daraus ein erbitterter Kampf.

Die Sozialistische Partei Italiens trägt den Namen PSI seit dem Jahre 1893, folglich ist sie eine im Land traditionsreiche Bewegung. Vor dem Krieg spiegelt sie durch ihre Einstellung ihm gegenüber, nämlich Neutralität zu waren, die Meinung eines erheblichen Teils der italienischen Bevölkerung, vor allem die der Arbeiter, wider. Aber das Land greift 1915 in den Krieg ein, und kehrt 1918 als einer der Sieger zurück. Doch "Sieger zu sein und sich als solcher zu fühlen und trotzdem die Erniedrigung der Krisen der Besiegten durchmachen zu müssen, das war die Tragödie Italiens nach dem Kriege" .
Das heißt, dass sich Italien nach dem Krieg mit schweren wirtschaftlichen, politischen und moralischen Problemen auseinandersetzen muss. Und genau diese Auseinandersetzung ist es, die die Menschen sich dem Sozialismus anschließen lässt. Denn die Masse an Problemen löst bei Vielen allgemeine Unzufriedenheit und Pessimismus aus, was sie dazu bewegt, nach neuen Möglichkeiten zu suchen.
Der Krieg hat nicht die vorher versprochenen Verbesserungen eingebracht, die wirtschaftliche Lage Italiens hat sich sogar eher verschlimmert. Zwar erlebt man während des Krieges einen wirtschaftlichen Aufschwung, dieser wird jedoch beinahe ausschließlich durch die Rüstungs- und Kriegsproduktion erreicht, die ungefähr die Hälfte des italienischen Industrieapparates ausmacht. Die Umrüstung auf Friedenswirtschaft bringt Lohnsenkungen und zahlreiche Arbeitslose mit sich, was bei allen Betroffenen nur auf Ablehnung stoßen kann. Zusätzlich gibt es im ökonomischen Bereich eine weitere Entwicklung, die Unzufriedenheit schürt. Wie automatisch setzt nach dem Krieg ein Mangel an den notwendigsten Rohstoffen wie Eisen und Kohle ein. Dadurch wird der Grad der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Ländern wie Amerika und England sehr hoch, man fühlt sich erniedrigt obwohl man eine Siegermacht ist.
Diese Probleme verursachen eine breite Abneigung gegen die bestehende Regierung, die für die Misere verantwortlich gemacht wird und für unfähig gehalten wird. Gleichzeitig verursachen sie einen Zustrom zur PSI, die zu dieser Zeit die einzige der Regierung kohärent gegenüberstehende Partei ist, wofür sie einige Sympathien erhält. Diese lassen sich vor allem unter den Industriearbeitern suchen. Denn so sehr die PSI auch für Kriegsneutralität gewesen war, sie zieht aus der industriellen Mobilisierung während des Krieges den denkbar größten Gewinn, da die Arbeiter in den Fabriken unabkömmlich sind. Dadurch nähern sie sich den Sozialisten immer mehr an. Nach dem Krieg, als diese die proletarische Revolution proklamieren und die Arbeiter zum Mittelpunkt ihrer Propaganda machen, verhelfen sie sich so zu ihrem größten Aufschwung. Die Arbeiter suchen bei den sozialistischen Gewerkschaften Unterstützung im Kampf gegen ihre Arbeitgeber, von denen sie sich übergangen und ausgebeutet fühlen, da sie zwar die harte Arbeit leisten, ihnen jedoch jegliches Mitspracherecht fehlt.
Dieser Kampf weitet sich immer mehr aus, er gipfelt im September 1920 in den Fabrikbesetzungen im Norden Italiens, auf den sich diese Bewegung beschränkt.

 
 

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