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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das modell des demographischen Übergangs



Das Modell des demographischen Übergangs baut auf der in Europa, Nordamerika und Australien beobachteten Entwicklungen auf. Hier haben sich Sterblichkeit und Fruchtbarkeit während der letzten beiden Jahrhunderte in sehr regelhafter Weise verändert, und man glaubte daraus schließen zu können, daß jede Bevölkerung dazu bestimmt sei, einen demographischen Transformations-prozeß nach diesem Muster zu durchlaufen (Hauser 1974, S. 130 aus Bähr S. 248).

Dieser Wandel wurde zuerst von Noteststein (1945 und 1950) als \"demographischer Übergang\" bezeichnet. Er konnte sich dabei auf Vorarbeit anderer Forscher ( vor allem Thompson 1929) stützen und sein Konzept ist später weiterentwickelt worden (vgl. Mackensen 1972; Marschalk 1979; Grigg 1982; Schmid 1984a aus Bähr, J.; Jentsch, C.; Kuls, W. S. 481)

Abb. 1 Idealtypischer

Verlauf
Quelle: Mackensen

und Wewer (1973)
aus Bähr S.249





Abb. 2
aus Bähr, J.; Jensch, C.;

Kuls, W. S.481











Beim Idealtypischen Verlauf wie er in Abb.1 + 2 dargestellt ist, unterscheidet man gewöhnlich 5 Phasen, die wie folgt zu charakterisieren sind:

Phase 1: Prätransformative Phase (Vorbereitungsphase) mit hohen, nahe beieinanderliegenden
Geburten- und Sterberaten, hohe Umsatzziffer und einer geringen Wachstumsrate,

Phase 2: Frühtransformative Phase (Einleitungsphase) mit deutlich fallenden Sterberaten bei
weitgehend gleichbleibenden oder gar leicht zunehmenden Geburtenraten und steigenden
Zuwachsraten,

Phase 3: Mitteltransformative Phase (Umschwungphase) mit weiterem Sterblichkeitsrückgang
und einsetzendem Geburtenrückgang. In dieser Phase wird im allgemeinen die maximale
Zuwachsrate überschritten,

Phase 4: Spättransfomative Phase (Einlenkungsphase) mit weiterem raschen Abfall der Geburten
und noch leicht zurückgehenden Sterberaten; die in Phase 2 sich öffnende \"Bevölkerungs-
schere\" schließt sich wieder, die Zuwachsraten gehen stark zurück,

Phase 5: Postformative Phase ( Phase des Ausklingens) mit niedriger Geburten- und Sterberate,
wobei sich die Geburtenraten eher verändern als die Sterberaten. Bei letzteren ist
aufgrund des veränderten Altersaufbau der Bevölkerung ein leichter Anstieg zu

verzeichnen.

Die Abgrenzung der Phasen kann nicht schematisch durch festgelegte Schwellenwerte erfolgen, sie wird sich vielmehr den jeweiligen Untersuchungseinheiten und dem dabei anzutreffenden Niveau von Geburten- und Sterberaten zu richten haben ( aus Bähr, J.; Jensch, C.; Kuls, W. S.481+482).


Abb.3 Ablauf in England
und Wales. Quelle:

Broek und Webs
(1978) ergänzt.

aus Bähr S.249




Abb. 4

aus Bähr S.251


















Die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung ist nun auch in den Industrieländern nicht einheitlich nach diesem Schema abgelaufen.
Vorallem der Zeitfaktor ist stark unterschiedlich (Abb.4). Im allgemeinen dauerte der Übergang von einem Zustand hoher Mortalität und Fertilität zu allgemein niedrigen Sterblichkeits- und Fruchtbarkeitswerten um so länger, je früher der Umschwung einsetzte. Diese Unterschiede ergeben sich auch innerhalb einzelner Länder (vgl. z. B. Vichnevskij 1988 für die Sowjetunion).

Eine vollends andere Entwicklung läßt sich für Frankreich feststellen. Hier verliefen Mortalitäts- und Fertilitätsrückgang weitgehend parallel zueinander, so daß es zu keinem Zeitpunkt zu einer mit anderen Ländern vergleichbaren Öffnung der Bevölkerungsschere gekommen ist (Bähr S.252).

 
 

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