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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der pharos von alexandria



Wie von der ersten zur zweiten Weltwunder-Liste sich die Gewichte verschoben haben, für die verfallenden Mauern der Weltstadt Babylon die damals neueste Sehenswürdigkeit, der großartige Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria eintrat, das wurde bereits beschrieben.
Alexandria ist eine Gründung des großen Alexander, wohl das würdigste und dauerhafteste Denkmal, das er der Nachwelt hinterlassen hat, ein Denkmal, das seinen Namen trägt.
Alexandria sollte, das war der Wille des jungen Königs, die glanzvollste Stadt der Hellenistischen Welt werden. Alexander hat die Umrisse der Stadt, ihr Straßennetz und ihre Plätze, in den Sand des Nildeltas skizziert.
Sein Leben verlief zu schnell, zu kometenhaft, als daß er hätte verfolgen können, wie aus dem vom Wind und von der Flut rasch gelöschten Entwurf die Realität einer Großstadt wurde. Diese Realität war stark genug, um über zweieinhalb Jahrtausende hinweg zu bestehen. Alexandria, der Welthafen unserer Zeit.
Er stand im Schatten der Pyramiden, er genoß die Sehenswürdigkeiten von Babylon, er erbot sich, die Kosten für den Wiederaufbau des Artemis-Tempels zu tragen, er betrieb die Fertigstellung des Mausoleums zu Halikarnassos, er erwies dem Zeus des Phidias zu Olympia seine Reverenz. Alexander der Große hat keine der Weltsehenswürdigkeiten seiner Zeit ausgelassen. In pomphaftem Leichenzug, auf kostbar geschmücktem Wagen sollte Alexander in seine Stadt an der Mündung des Nil zurückkehren. Er wurde dort in einem gläsernen Sarg beigesetzt.
Ptolemaios, ein General des Alexander, wurde nach dessen Tod König von Ägypten. Er hat Alexander ein glanzvolles Grabmal errichten lassen. Es ist verschollen. Man vermutet es unter der Moschee, nach der Eroberung Ägyptens durch die Araber dem Propheten Daniel erbaut wurde.
Unter dem gleichen Ptolemaios wurde 299 v. Chr. auf einer kleinen, dem Nildelta vorgelagerten
Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden war, der Bau des berühmten Leuchtturms begonnen. Die Basis, von der aus der Turm sich erhob, war ein Quadrat 30 auf 30 Meter. Das erste sich etwas verjüngende Geschoß endete mit einem Umgang. Tritonen hielten nach den vier Himmelsrichtungen hin Ausschau.
Zurückgesetzt strebte ein zweites Stockwerk empor, das hatte die Form eines achteckigen Prismas. Darauf saß ein kleines zylindrisches drittes Geschoß. Es war gekrönt von einer Bronzestatue des vergöttlichten Königs Patolemaios I. Man hat die Höhe des sehr schlank erscheinenden Turms auf 113 Meter errechnet. Er galt als ein technisches Wunder, ein Meisterwerk der Baukunst. Der großartigste Blickpunkt im östlichen Mittelmeer, strahlend genug, die Riesenmauern von Babylon auszustechen. Der Turm sollte den Seglern bei Tag und Nacht als Richtpunkt dienen. Die Hafenmole hatte sich vor der flachen Künste Ägyptens kaum abgehoben, sie war nunmehr leichter zu finden. Der Leuchtturm von Alexandria überdauerte die Dynastie der Patolemäer, die rund 300 Jahre lang blühte und mit Kleopatra endete.
Der Pharos von Alexandria stand, als das Römische Weltreich bereits verfallen war, noch immer. Im 14. Jahrhundert nach Christus erst füllte ein Erdbeben den Leuchtturm. Heute ist nichts mehr von ihm erhalten.

 
 

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