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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die welt der industriearbeiter



Die industrielle Revolution zerstört die Arbeitsplätze der Handspinner und-Weber, vieler Heimarbeiter

und kleiner Gewerbetreibender. Sie schuf aber auch noch weit mehr neue Arbeitsplätze. Die Industrie produzierte zahlreiche, im Laufe der Zeit immer billiger werdende Massengüter. Langfristig gesehen verbesserte die industrielle Revolution den Lebensstandard der meisten Menschen. Der Preis dafür warer Not und Elend für Generationen von Industriearbeitern und auch schwere Umweltschäden.





Arbeit und Arbeitszeit




Österreichisches Fabrikrecht von 1838:




\'\'Es ergibt sich von selbst, dass der Fabrikant nicht die ganzen 24 Stunden des Werktags hindurch die Arbeit fordern darf...Außer den Stunden zur Erholung und Nahrung darf aberder Fabrikant die Gesellen in jeder Stunde des Werktages zur Arbeit verhalten, da diese für alle nicht ausdrücklich oder stillschweigend angenommene Zeit versprochen und angenommen wurde.\'\'




Ein großes Problem war in den neu entstehenden Fabriken die Arbeitsdisziplin: die Menschen, die zuvor in Landwirtschaft und Handwerk gearbeitet hatte, waren zwar körperlich ebenfalls schwer gefordert gewesen, aber der Arbeitsrhytmus war anders auf Zeiten schwerer Arbeit folgten arbeitsärmere Abschnitte; es gab die Möglichkeit, Pausen einzulegen; die Arbeit was abwechslungs reicher; der Bauer oder Landherr fühlte sich für die abbhängigen Menschen verantwortlich... erst die zentralen Antriebssysteme, die teuren Dampfmaschinen die immer größer werdenden Betriebe machten eine strikte Einhaltug der Arbeitszeit, eine möglichst lückenlose Ausnutzung des Kapitals erforderlich. Die große Zahl der Beschäftigten mchte den persönlichen Kontakt zwischen Arbeitgeber und Arbeiter selten. Der Fabrikarbeiter stellte nur mehr eine bestimmte Zeit zur







Verfügung und wurde dafür entlohnt. Zur strapazierender Arbeit kamen ohrenbetäubender Lärm, Staub, Hitze, mangelhafte Belüftung, Einseitigkeit der Bewegung hinzu. Das alles war schon schwer zu ertragen. Noch größere Schwierigkeiten warfen neue, außergewöhnliche Probleme auf. Zum ersten mussten sich die allermeisten Arbeiter dem Tag-und-Nacht-Rhythmus anpassen. Zweitens gab es Unterschiede in der Länge der Arbeitszeit und auch in der Entlohnung. Am schlechtesten gestellt waren die Arbeiter, die oft als ungelernte Hilfskräfte immer nur kurzfristig Arbeit fanden. (\'Nomaden der Arbeit\') Sie hatten neben den Textilarbeiterinnnen die niedrigsten Löhne und die längsten Arbeitszeiten. Ganz anders die Facharbeiter: Schmiede, Schlosser, Dreher. Die bekamen höhere Löhne, waren angesehener und selbstbewusster. Sie konnten eine Wohnung mieten und Familie gründen. Das vorindustrielle Handwerk hatte eine relativ gleichmäßige Entlohnung, die das Auskommen garantierte und sicherte. Nun musste die Arbeitskraft auf dem Markt verkauft werden. Das Angebot an Arbeitskraft war aber in der Zeit der Bevölkerungsexplosion, der raschen Verstädterung, groß der Lohn damit oft niedrig. Und auch die Lebenshaltungskosten unterlagen numehr den Gesetzen des Marktes: Preise für Lebensmittel, für Wohnungen stiegen an, und oft reichten die Löhne trotz härtester Arbeit aller Familienmitglieder nicht, um auch nur ausreichend Nahrung zu kaufen. Ein Zusammenschluss der Arbeiter oder gar Streiks waren aber gesetzlich verboten... Alfred Krupp, Besitzer eines Gussstahlwerks in Essen:Entwurf einer Betriebsordnung für die Fabrikarbeiter, 1938: \'\'Jeder Arbeiter muss unbedingt treu und folgsam sein, sich in- und außerhalb der Fabrik anständig betragen, pünktlich die Arbeitsstunde halten und durch seinen Fleiß beweisen, dass er die Absicht hat, zum Nutzen der Fabrik zu arbeiten. Wer dies befolgt, hat zu erwarten, dass dem Wert der Arbeit nach sein Lohn erhöht wird. Wer aus Nachlässigkeit oder bösem Willen sich vergeht, wird bestraft. Branntwein trinken in der Fabrik wird nicht geduldet. Wer ein Stück Arbeit, ein Werkzeug und dergleichen verdirbt oder umkommen lässt, muss das selbe vergüten. Wer fünf Minuten zu spät nach dem Läuten zur Arbeit kommt, verliert ein Viertel Tag, wer ein Viertel Tag eigenmächtig fortbleibt, verliert einen halben Tag..\'\'










Karl Marx über den Unterschied zwischen Gewerbe und Fabrik, 1867: \'\' in Manufaktur und Handwerk bedient sich der Arbeiter des Werkzeug, in der Fabrik dient er der Maschine. Während die Maschinenarbeit das Nervensystem aufs äußerste angreift, unterdrückt sie das vielseitige Spiel der Muskeln und beansprucht alle freie körperliche und geistige Tätigkeit. Selbst die Erleichterung der Arbeit wird zum Mittel der (Qual), indem die Maschine nicht den Arbeiter von der Arbeit befreit, sondern seine Arbeit von Inhalt, indem die Maschiene nicht den Arbeiter von der Arbeit befreit, sondern seine Arbeit von Inhalt.




Arbeit am Fließband- aus der Erinnerung Henry Fords:

\'\' Ungefähr am 1. April 1913 machten wir unseren ersten Versuch mit einer Montagebahn.. das Zeittempo der Arbeit musste zunächst sorgfältig ausprobiert werden...(wie hatten) anfangs eine Geschwindigkeit (des Bandes) von 60 Zoll in der Minute fest. Das war zu schnell..18 Zoll in der Minute- das war zu wenig. Schließlich setzten wir das Tempo auf 44 Zoll in der Minute fest. Die erste Bedingung ist, dass kein Arbeiter in seine Arbeit unterstützt werden darf- jede erfolgreich Sekunde wird ihm zugestanden, keine einzige darüber hinaus.\'\'







Kinderarbeit







In der Zeit der frühen Industrialisierung war die Kinderarbeit überall in Europa üblich. In England wurden Kinder in den niedrigen Stollen der Bergwerke eingesetzt, in den Baumwollspinnereien waren ihre kleine und flinken Hände geschätzt, Kinder waren leicht zu disziplinieren, vor allem aber waren sie die billigsten Arbeitskräfte... Die Kinderarbeit wurde damit gerrechtfertigt, dass diese rechtzeitig zu Fleiß und Ordnung erzogen werden müssten, das Müßiggang schädlich sei... Die furchtbaren Zustände in Bergwerken und Fabriken, der schlechte Gesundheitszustand vieler Kinder, ihre Ausbeutung und menschenunwürdige Behandlung fiel aber auch schon vielen Zeitgenossen auf. Die Proteste von Journalisten, Ärzten, Fabrikinspektoren wurden immer heftiger. Schließlich schlugen







auch die Militärs Alarm. Kaum ein Rekrut aus den Industriegebieten war für dem Militärdienst tauglich. In Österreich wurde die Kinderarbeit 1859 durch die Gewerbeordnung eingeschränkt: Kinder unter 10 Jahren durften nicht mehr in Fabriken arbeiten, Kinder von 10-12 Jahren nur mit Zustimmung des Vaters. Im Alter von 12-14 Jahren durften Kinder höhstens 10, im Alter von 14-16 höchstens 12 Stunden (ohne Pause) beschäftigt werden. Die Gewerbeordnung von 1885 verbot die Kinderarbeit unter 14 Jahren in Fabriken.







Wohnen




In der Frühzeit der Industrialisierung wurden Fabriken und Arbeitersiedlungen meist am Rande einer Stadt, von diesem aber deutlich abgesondert, gebaut. Die Arbeiterunterkünfte waren zumeist einzeln stehende kleine, meist mit Stroh gedeckte Häuschen mit ein bis zwei Räumen, eventuell noch einem Stall für Kleinvieh und einem kleinen Garten. Später ging man dazu über, die \'Arbeiterkolonien\' in Reihenhausform anzulegen. Groß war das Wohnungsproblem in den Großstädten, in Birmingham, Manchester, und London ebenso wie in Berlin, im Ruhrgebiet oder Wien. Die Mieten stiegen während des ganzen 19. Jh... Für viele Menschen war es unmöglich, sich auch nur eine Kleinwohnung oder gar ein eigenes Zimmer zu leisten; sie mussten als Untermieter oder \'Bettgeher\' unterkommen. Viele kommunale Probleme wie Wasserversorgung, Abfallbeseitigung, städtische Verkehrsprobleme waren noch nicht gelöst. In einigen Teilen Wiens etwa in Erdberg oder in Brittenau, bildeten sich Elendsviertel, \'Slums\'....

 
 

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