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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geschichte karthagos : der 2. punische krieg




Es gibt keine historischen Quellen aus Karthago, die diesen Kriegsverlauf und dessen Hintergründe beschreiben. Historiker können sich nur auf die Werke griechischer und römischer Autoren der Antike beziehen und sind gezwungen, diese zu interpretieren.

218 kam eine weitere römische Delegation nach Karthago, um die Auslieferung Hannibals zu verlangen, der widerrechtlich die Stadt Saguntum angegriffen habe. Die Römer betrachteten die Stadt als römischen Freund und deshalb verstieß der Angriff auf die Stadt gegen den geschlossenen Vertrag zwischen den beiden Mächten. Die Römer drohten mit Krieg, falls ihnen Hannibal nicht ausgeliefert würde.

Die Karthager lehnten diese Forderung ab, und es folgte die römische Kriegserklärung. Hannibal wollte einem Angriff zuvorkommen und plante den Einmarsch in Italien. Ein Angriff von See war zu dieser Zeit nicht möglich, weil die karthagische Flotte noch nicht dafür gerüstet war. Hannibal wollte deshalb über die Alpen nach Italien einfallen. Er führte deshalb Gespräche mit den keltischen Stämmen, deren Gebiet er durchqueren musste. Im April 218 begann der Feldzug gegen Rom. Über 100000 Soldaten nahmen daran teil.

Der Zug über die Pyrenäen war von zahlreichen Kämpfen gegen die einheimischen Stämme bestimmt. Die Kelten in Südfrankreich konnte Hannibal überzeugen, dass er sie nicht als Gegner betrachten würde. Aber an der Rhone leistete ein keltischer Stamm kurz vergeblich Widerstand. Die Karthager überquerten den Fluss. Mit 38000 Soldaten und 37 Elefanten begann Hannibal jetzt die Überquerung der Alpen.

Inzwischen war der Consul P. Cornelius Scipio mit Truppen an die Rhone geeilt, um Hannibal abzufangen, aber er kam zu spät. So schiffte er sich mit einem Großteil seiner Truppen ein, um die Karthager in der Po-Ebene zu erwarten.

Die Überquerung der Alpen war für Hannibals Truppen sehr verslustreich. Feindliche Stämme bedrängten die Karthager, und die Natur forderte weitere Opfer. Ende 218 erreichte Hannibal die Po-Ebene. Die Region wurde zu dieser Zeit von Stammesfehden unter den Kelten und Aufständen gegen Rom erschüttert. Es gab aber auch keltische Stämme, die auf Seiten Roms standen. Hannibal eroberte Turin und mehrere Völker unterwarfen sich anschließend dem Karthager.

Beim Fluss Ticinius kam es zu einem ersten kurzen Gefecht zwischen den Truppen Hannibals und Scipios. Die Römer wurden besiegt. Hannibal zog weiter hinter den Römern her und bot eine Schlacht an. Doch Scipio zögerte. Erste keltische Truppen verließen daher das römische Heer. Am Fluss Trebia traf Hannibal im Dezember auf die Truppen von Scipio und die eines weiteren Konsuls. Den Karthagern gelang ein überragender Sieg, die römischen Verluste waren sehr hoch.

Ein Bruder Scipios war inzwischen in Richtung Spanien marschiert. Er sicherte auf seinem Marsch Rom ergebene Städte und eroberte verschiedene Ortschaften.

217 zog Hannibal weiter nach Süden. Mit zahlreichen Versprechungen versuchte er, italische Stämme auf seine Seite zu ziehen. Beim Trasimenischen See traf Hannibal auf die Legionäre unter Flaminius. Er umzingelte die Legionen, und die Schlacht ging für Rom verloren. 15000 Römer und Flaminius fielen. Ebenso viele Legionäre gerieten in Gefangenschaft. Hannibal entließ die nichtrömischen Soldaten, ohne Lösegeld zu fordern. Er wollte damit die Italier zum Wechseln veranlassen. Die Römer sandten weitere Truppen gegen Hannibal, doch auch diese wurden geschlagen. 2000 Legionäre fielen, weitere 2000 gerieten in Gefangenschaft.

Der römische Senat veranlasste die Wahl eines Diktators, um Hannibal zu stoppen. Gewählt wurde C. Fabius Maximus, der mit zwei Legionen losmarschierte. Doch Maximus wich einer Schlacht aus. Er wollte Hannibal durch Abwarten zermürben. Der Karthager zog weiter in Richtung Campanien, um am Fluss Volturnus das Winterquartier aufzuschlagen. Hier wollte Maximus den Gegner zur Schlacht zwingen. Doch Hannibal entkam mit einer Kriegslist und zog nach Gerunium. Hier baute er sein Winterquartier.

Im Vorfeld attackierten die Römer unter ihrem Reiteroberst M. Minutius Rufus die Punier und errangen kleinere Siege. Die römische Volksversammlung ernannte deshalb Rufus zum zweiten Diktator. Rom besaß nun, im Widerspruch zu seiner Verfassung, zwei Diktatoren. Die Wahl sorgte für Unstimmigkeiten zwischen den beiden Feldherren. Als Hannibal aus seinem Quartier ausbrach und die Truppen von Rufus bedrängte, drohte dessen Vernichtung. Doch es gelang Maximus Rufus zu helfen. Hannibal kehrte deshalb wieder in sein Lager zurück. Wenig später endete die Amtszeit der Diktatoren. Die Römer lieferten sich in der Folgezeit nur vereinzelte Scharmützel mit den Puniern.

Inzwischen war es auf dem Meer auch zu Kämpfen gekommen. Scipio plünderte und brandschatzte die spanische Küste, römische Truppen gingen für kurze Zeit in Nordafrika an Land.
216 wollte Hannibal die Römer zur Schlacht zwingen. Er wollte den Ort Cannae angreifen und die Römer damit zum Handeln zwingen. Befehligt wurden die acht römischen Legionen von den beiden Consuln Paulus und Varro und von Geminus. Am 2. August kam es zur Schlacht. Die Römer boten 80000 Infanteristen und 6000 Reiter auf. Die karthagische Truppen bestanden aus 40000 Infanteristen und 10000 Reitern.

Die Römer planten, das karthagische Zentrum anzugreifen. Hannibal befahl seinen Infanteristen, langsam dem römischen Angriff auszuweichen. Die karthagische Kavallerie sollte an den Flügeln vordringen und den Rücken des Gegners erreichen. So geschah es auch. Die Römer folgten den karthagischen Truppen im Zentrum und links und rechts von ihnen blieben die Flügel der Karthager stehen. Diese Truppen umfassten schließlich das römische Heer. Ihre Feldherren Geminus und Paulus fielen im Kampf. Die zahlenmäßige Überlegenheit nützte den Römern nicht mehr, weil sie auf engstem Raum zusammengedrängt wurden. Die Römer wurden vernichtend geschlagen. Zeitzeugen berichteten von fast 60000 gefallenen Legionären. Das römische Heer hatte aufgehört zu existieren.

Doch Hannibal nutzte diesen Erfolg nicht dadurch aus, dass er gegen Rom marschierte und die Stadt belagerte. Er rechnete wohl damit, dass der Machtbereich Roms nach dieser Niederlage auseinanderbrechen würde. Die Römer wählten wieder einen Diktator und hoben neue Truppen aus. Hannibal entließ wieder die gefangenen römischen Hilfstruppen und fand dadurch neue Verbündete, die ihn unterstützten.

Hannibal zog durch Süditalien. Es kam zu einzelnen Belagerungen. Hannibal schickte Gesandte nach Karthago, um neue Mittel und Truppen zu erhalten. In den nächsten Jahren kam es immer wieder zu Gefechten und Belagerungen. Keine Seite war dabei in der Lage, Vorteile zu erringen.

211 belagerten die Römer Capua, einen wichtigen Stützpunkt der Karthager. Hannibal versuchte mit einem Marsch auf Rom, die Legionen wegzulocken, aber es gelang ihm nicht. Capua kapitulierte. In Spanien dagegen errangen die Karthager Erfolge. Die beiden römischen Scipio-Brüder fielen in den Kämpfen. Die Römer entsandten weitere Truppen nach Spanien unter dem Kommando von Publius Cornelius Scipio, dem Sohn des gefallenen P. Scipio.

Der junge Scipio errang seinen ersten eindrucksvollen Sieg 206. Scipio streckte danach seine diplomatischen Fühler nach Nordafrika aus, um unter den Numidern Verbündete zu finden. Doch die römischen Senatoren zögerten noch, ihrem Feldherrn einen Angriff auf Nordafrika zu erlauben. Noch glaubten die Senatoren an einen Sieg über die karthagischen Truppen im eigenen Land. Scipio dagegen wollte mit einer Invasion, Hannibal aus Italien fortlocken. Trotz der Ablehnung des Senats schickte Scipio eine kleine Flotte an die afrikanische Küste, um dort zu plündern. Die Karthager sahen sich bedroht und suchten Verbündete bei verschiedenen afrikanischen Stämmen und den Makedoniern.

Das Jahr 204 sollte zum Wendepunkt des Zweiten Punischen Krieges werden. Die Kämpfe in Spanien waren vorbei, ebenso hatte Rom die Makedonier auf dem Balkan inzwischen zurückgeschlagen. Die Römer konnten ihre Truppen in Italien sammeln, um gegen die Karthager vorzugehen. Inzwischen landete Scipio bei Ityke. Die Karthager versuchten mit ihrer Flotte, die gelandeten römischen Kräfte vom Mutterland abzuschneiden.

In Norditalien erwarteten die Römer den Angriff der Karthager, die mit keltischer Unterstützung über die Alpen kamen. Im Süden kam es zu Gefechten mit Hannibals Truppen. Scipio hatte in Afrika den Numider Massinissa als Verbündeten gewonnen und drang mit ihm gegen Karthago vor. Der karthagische Senat erkannte die ausweglose Situation und schickte eine Delegation zu Scipio, um den Frieden anzubieten. Der römische Feldherr stellte harte Bedingungen. Karthago sollte seine Heere aus Europa zurückziehen und die europäischen Ländereien aufgeben. Die karthagische Flotte sollte ausgeliefert werden. So forderten die Karthager Hannibal zum Rückzug auf. 203 verließ der Karthager Italien nach einem 15jährigen Kampf.

Die Römer schickten zwei Gesandte nach Karthago, um den Frieden zu beschließen. Inzwischen waren mit Hannibal auch die punischen Soldaten aus Italien zurückgekehrt. Dadurch fühlte sich der karthagische Senat so gestärkt, dass er das Friedensangebot zurückzog. Die Kämpfe wurden fortgesetzt.

Scipio drang weiter auf Karthago vor. 202 trafen die Heere Scipios und Hannibals bei Zama aufeinander. Der karthagische General bot noch ein Mal Frieden an und versprach, dass sich Karthago aus allen europäischen Ländern zurückziehen wolle, wenn die Römer Afrika verließen. Doch Scipio verlangte unerbittlich die Kapitulation.

Die Schlacht von Zama ging für Karthago verloren, und Hannibal floh in die Stadt, wo er den Senat zur Kapitulation riet. Scipio stellte wieder seine Bedingungen und bot einen Waffenstillstand mit drei Monaten Dauer an. Die Karthager akzeptierten. Wenig später beauftragte der römische Senat Scipio mit den endgültigen Verhandlungen. Der siegreiche Feldherr ließ im Jahr 201 als Zeichen seines Triumphes die Reste der karthagischen Flotte verbrennen. Der Verbündete Massinissa erhielt große Gebiete als Belohnung zugesprochen.





 
 

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