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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Interpretation kg


1. Drama
2. Liebe



Die Kurzgeschichte "Sie bleibt sehr kurz" von Gabriele Wohmann scheint auf den ersten Blick von einem Ehepaar zu handeln, welches von der Ex-Affäre des Ehemannes besucht werden soll und somit die Beziehung des Ehepaares selber in den Hintergrund gerät.

Beim genauern Lesen der KG zeigt sich außerdem, dass es ein weiteres Problem gibt und zwar ein Kommunikationsproblem zwischen Ex-Affäre und Ehemann.



Die Geschichte weist verschiedene Merkmale auf, die sie als Kurzgeschichte charakterisieren:



Die Textform beginnt mit einem offenen Anfang, da sie mitten in der Handlung beginnt und es somit folglich keine zeitlichen, örtlichen oder personellen Einordnungen gibt.

Ebenfalls das Ende ist offen, denn die KG bricht die Handlung abrupt ab und überlässt es dem Leser sich einen Schluss zu denken. Es findet als keine Lösung des Problems durch den Autor statt. Des Weiteren wird das Merkmal der Punktualität verwendet, denn die Anzahl der Prota­gonisten/ Personen ist zum einen auf das Ehepaar und zum anderen auf die Ex-Affäre, die nur als "sie" bezeichnet wird, beschränkt. Die KG hat etwa einen Umfang von einer halben Stunde und spielt im Garten bzw. in der Küche, als dem Zuhause, des Ehepaares.



Die dargestellte Situation stellt etwas Alltägliches dar, denn Probleme in Beziehungen und zwischenmenschlichen Kommunikation finden immer mal statt.

Vordergründig geht es um das Verhalten des Ehemannes, gegenüber seiner Frau. Durch den anstehenden Besuch seiner Ex-Affäre, drängt er seine Frau und die Beziehung zu ihr in den Hintergrund. Seine Gesten ihr gegenüber sind teils distanziert. aber hauptsächlich nervös und unsicher. Somit werden bereits hier Kommunikationsprobleme verdeutlicht. außerdem ent­steht somit eine Mehrdeutigkeit in der KG, indem "Ralf" zwischen seiner Frau und seiner Ex-Affäre steht. Als letztes Merkmal ist die Kürze der KG zu nennen, da sie lediglich in großer Schrift eine DIN A4 Seite umfasst.



Die KG wird aus der Perspektive des auktorialen bzw. allwissenden Erzähler berichtet. Daraus ergibt sich, dass eine objektive Sicht vermittelt wird. Neben Verhaltensbeschreibun­gen drückt der Erzähler außerdem Empfindungen und situationsmäßiges Verhalten aus.



Die Problemstellung der KG stellt Kommunikationsprobleme zwischen Menschen dar. Durch Verschweigen von Tatsachen, werden falsche Dinge vermittelt und die Folge davon ist, dass wiederum andere Menschen in den Hintergrund gedrängt werden und somit auch in ihren Gefühlen verletzt werden. Als Beispiel dient hier ein Ehemann, der seiner ehemaligen Affäre seine neuen Lebenssituation verschweigt und somit seine Ehefrau durch sein Verhalten in den Hintergrund stößt und verletzt wird.

Die Folge ist, dass seine Frau für einen gewissen Zeitraum den Weg für die Ex-Affäre frei-macht.









"Ralf" hatte scheinbar bevor er "Tina" heiratete, eine Affäre. Nun hat sich diese für einen Besuch bei ihm angemeldet, und sie weiß nicht, dass "Ralf" mittlerweile verheiratet ist. Durch diese Situation gerät "Ralf" in eine Art Konflikt, zwischen seiner Ehefrau und seiner Ex-Affäre. Am Anfang und ebenso am Ende der KG bringt "Ralf" den Einwand, dass "sie" ja nur "kurz bleiben würde" (Zeile 1 und Zeile 58).

Vorlaufend durch die ganze KG, macht "Ralf" einen unsicheren Eindruck, er "wurde allmählich nervös" (Zeile 21), "und er schwitzte" (Zeile 25).Des Weiteren ist er in "Sorge" und "Angst", "in seinem Übereifer" (Zeile 10-11).Außerdem versucht er, seiner Frau klar zu machen, dass et ihren Besuch nicht ablehnen konnte. "Ralf" beobachtet seine Frau im Garten und machte sich Gedanken über ihre Beziehung. "Er liebte sie, gewohnheitsmäßig und wie neu entflammt in einem. Sie ist ein solcher Schatz, sie ist schon ein richtiges kleines Universum." (Zeile 12 ff. -16). Diese Denkweise strahlt einerseits Gleichlebigkeit in ihrer Beziehung zueinander aus, aber auch einen gewissen, situationsbedingten, neuen, wiederauflebenden Reiz. Dieser ist auf den anstehenden Besuch der Ex-Affäre zurückzuführen. Des Weiteren spiel "Ralf" die anstehende Situation verbal herunter, aber nonverbal gelingt ihm dieses nicht. Durch widerspiegeln von Tatsachen " Verstehst du, die hat die Angewohnheit, mich zu umarmen, social kissing, du weißt schon, es ist üblich. Nicht, daß du dich wunderst." (Zeile 22-24) greift er Ereignissen vor, und versucht durch Verharmlosung und durch runterspielen, die Situation im Vorfeld zu erklären. Dadurch hofft er wahrscheinlich auf Akzeptanz der späteren Situation, durch seine Frau. Dieses führt er weiter, in dem er weitere Verhaltensweisen von ihr vorab erklärt, "Sie springt ein bißchen an mir hoch, sie ist klein.", und somit etwas in ins Schwarze tappt, da seine Frau ebenfalls "klein" ist (Zeile 26-28). Seiner allgemeine Unsicherheit wird durch ein "hysterisch-künstliches" Lachen untermalt (Zeile 28-29). Um von der Angelegenheit etwas Abstand zu gewinnen, wechselt er das Thema und bezieht sich auf den Gewürz-Kuchen. Dann kehrt er zum eigentlichen Thema zurück, und eröffnet seiner Frau: "Es gibt dann noch die Gewohnheit, daß wir ein bißchen intim sind, nichts Besonderes." (Zeile 36-38)."Alles ganz kurz"., "Versteh das Bitte. Am besten also, du verziehst dich, lässt dich gar nicht weiter blicken. sie dreht ziemlich schnell durch, kapiert?" (Zeile 41-44) "Ralf" fordert seine Frau hier vehement auf, sich während des Besuches nicht zu Hause aufzuhalten und einfach für die Zeit zu verschwinden. Somit drängt er sich in den Hintergrund, und seine Frau ist ihm für eine gewisse zeit egal. Er geht sogar soweit, und verstaut "das dritte Gedeck wieder im Schrank" um somit die Spuren seiner Frau zu verwischen. Als nächstes gibt er seiner Frau auch noch zu verstehen, dass seine Ex-Affäre nicht wisse, dass er mit ihr zusammen leben, und dass sie ebenfalls nichts von der Hochzeit wisse (Zeile 50 ff.). Danach scheint er sich unwohl zu fühlen, "stand mit hängenden Armen da. Ihm fiele als nächstes nur noch ein, die Küche zu zertrümmern. Dieses lässt auf eine Art Zerstörungswut schließen.



"Tina" ist durch "Ralfs" Verhalten seine Nervosität etc. bewusst, und sie deutet es auch als "Sorge" und "Angst", aus seinem "Übereifer" entstehend (Zeile 8-11). Scheinbar macht sich "Tina" allgemein mehr Gedanken als "Ralf", denn sie dachte zum Beispiel über die Verwendung des "Ichs" nach, und warum sie nicht von sich, in der 3. Peron reden könne " Wie komisch, daß Menschen von sich selber ich sagen, Ich fände es weniger peinlich, wenn ich es wie als Baby macht und sagte: Tina will das und das. Und sie wunderte sich darüber, daß sie ihn mit du anredete." (Zeile 17 ff.) Durch dieses Denken, dass sie es besser fände, in der 3. Person Singular zu reden, baut sie eine Art Distanz zu dich selbst und anderen auf. Es scheint ihr schwer zu fallen, aus der Ich- Perspektive zu sagen, was sie will. Sie bevorzugt den ehr unpersönlichen Weg, über die Formulierung "Tina will das und das." Jedoch, was sie nun wirklich will, vielleicht auch "Ralf" sagen will, bringt sie nicht hervor. Dadurch, dass sie "Ralf" mit "du" anredet, ist wieder ein persönlicher Umgang gegeben und dass fällt ihr scheinbar auf, und es ist nicht ganz nachvollziehbar für sie, warum sie dies tut. Das macht den Eindruck, als sei ihr Verhalten/ ihre Beziehung ihm gegenüber wohl er kühl, und somit wäre die persönliche Anrede nicht Ausdruck ihrer wirklichen Gefühle. Als " Ralf" den Einwurf mit der Intimität macht, reagiert sie verständlicher Weise verletzt und auch wütend "Wie bitte? Tina sah ihm jetzt ins Gesicht.", "Ja, aber.Tina sah ihn fragend an, schnitt den ackerfarbenden Kuchen auf." (Zeile 39-45) Ihre weitere Reaktion ist, dass sie empört ist, darüber, dass "Ralf" seiner Ex-Affäre nichts von ihr erzählt hat. Darauf hin stellt sie die "Diagnose". Eine Diagnose stellt man im Falle einer Krankheit und in diesem Falle, ist es die Krankheit der Beziehung zwischen "Ralf" und "Tina". Als letzte Reaktion darauf, stellt "Tina" die rhetorische Frage, "wo sollte ich denn sonst wohnen, Ralf?" (Zeile 51).

Der vorletzte Satz der KG " Auf der Terrasse verscheute eine Amsel einen Grünfink, um zu baden. Sie sah so aus, als hätte sie gar keine Lust zu baden.", ist eine Metapher. Die Amsel stellt die Ex-Affäre dar, die sich in die Beziehung zwischen "Ralf" und "Tina", hier der Grünfink, einmischt, und versucht "Tinas" Platz einzunehmen. Doch "Tina" räumt scheinbar das Feld, da sie sich in der Beziehung/ der Situation nicht wohl fühlt.



Ich denke, diese KG will verdeutlichen, dass man mit bestimmten Verhaltensweisen anderen Menschen sehr wehtun und dass man sich sehr leicht voneinander entfremden kann. Außerdem wird beim Lesen klar, dass in dieser KG Kommunikationsprobleme zur Ausgangssitutation führen. Hätte "Ralf" von Anfang an, seiner ehemaligen Liebschaft seine neue Lebenssituation erklärt, wäre es in diesem Sinne, nicht zu der Entfremdung zwischen ihm und seiner Frau gekommen. Auch bin der Meinung, dass die KG zeigt, dass Liebe nicht immer nur Sonnenschein ist, denn durch das Zusammenleben entstehen auch Probleme und es kann eine Gewohnheit der Leibe entstehen. Ich finde, die KG ruft in gewissem Sinne dazu auf, um seine Beziehung zu kämpfen und es somit nicht dazu kommen zulassen, dass eine Art gewohnheitsmäßige Liebe eintritt. Denn wenn in der Beziehung alles in Ordnung ist, hätte man, z.B. "Ralf", gar nicht die Idee sich mit seiner Ex-Liebschaft in so privatem Raume zu treffen. a

 
 



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