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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Inhalt die entdeckung der currywurst


1. Drama
2. Liebe



Der Ich-Erzähler erzählt von einem Imbissstand im Hamburger Hafenviertel, welcher von Frau Brücker geführt wurde, und wo er von Kindesbeinen an seine Currywurst aß. Diese Tradition setzte er so lange fort, bis der Stand schloss. Aus diesem Sachverhalt heraus überlegt sich der Erzähler, wer die Currywurst eigentlich erfunden hat. Um dies in Erfahrung zu bringen, sucht er die alte Frau Brücker auf, die, wie er herausgefunden hat, inzwischen erblindet in einem Altenheim in Harburg lebt. An sieben Nachmittagen lässt er sich nun von ihr die Geschichte der Currywurst erzählen. Zwischen den einzelnen Teilen der Geschichte nehmen Lena Brücker, welche während der ganzen Erzählung trotz ihrer Sehschwäche an einem Pullover strickt, und der Erzähler immer wieder Kaffee und Kuchen zu sich. Die Geschichte, welche Lena Brücker erzählt, gebe ich allerdings als Ganzes wieder:
An einem kühlen Apriltag 1945 entschließen sich Frau Brücker, damals ungefähr vierzig Jahre alt, und Bootsmann Bremer, ein auf Heimaturlaub gewesener deutscher Soldat Mitte zwanzig, unabhängig von einander ins Kino zu gehen. Allerdings wird ihr Kinobesuch durch einen Luftalarm gestört, und sie laufen in einen nahe gelegenen Luftschutzkeller, wo sie sich ein Stückchen näher kommen. Nach überstandenem Alarm gehen die beiden zu Frau Brücker, deren Mann und Kinder im Krieg sind, in die Wohnung. Bremer muss am nächsten Morgen nach Harburg an die Front, wo bereits die Engländer stehen und so verbringen die beiden noch einen schönen Abend, an dem Bremer ausgiebig aus seinem Soldatenleben erzählt. Die Nacht verbringen beide im einzigen Bett der Wohnung. Als Bremer am nächsten Morgen um 4 Uhr aufbrechen will, bittet Frau Brücker ihn zu bleiben, was Bremer dann auch macht, womit er fahnenflüchtig wird. Durch diesen Umstand ist er dazu gezwungen, wochenlang in Frau Brückers Wohnung auszuharren, da er sonst, wenn er erwischt wird, mit hohen Strafen, unter Umständen der Todesstrafe, zu rechnen hat.
Lena Brücker und Hermann Bremer müssen von nun an sehr vorsichtig sein, da eine ständige Gefahr von ortsansässigen Nationalsozialisten, darunter Blockwart Lammers, ausgeht.
Die nächsten Tage verlaufen alle gleich: Frau Brücker arbeitet in der Kantine in Eimsbüttel, beschafft von dort immer ein paar Lebensmittel, während Bremer in der Wohnung verweilt und sich die Zeit mit Kreuzworträtseln vertreibt. Er glaubt nicht an eine Kapitulation Deutschlands und ist der Meinung, dass die Deutschen gemeinsam mit den westlichen Alliierten den Osten zurückerobern werden. Da er in der Wohnung gefangen ist er auf Frau Brückers Informationen über den Kriegsverlauf angewiesen und zeichnet anhand dieser den Frontverlauf in einem Atlas, den er im Schrank gefunden hat, nach. Eines Abends fällt Frau Brücker ein Foto aus Bremers Sachen in die Hände, auf dem er mit Frau und Kind zu sehen ist, was er aber Frau Brücker bis jetzt verschwiegen hat und auch bis zum Ende verschweigen wird. In der Nacht schläft Bremer das erste Mal mit Frau Brücker.
Am 1. Mai 1945 kommen zwei wichtige Meldungen nach Hamburg. Adolf Hitler ist tot und Hamburg wird kampflos an die Engländer übergeben. Hitlers Tod teilt sie Bremer mit, die andere Meldung verschweigt Lena Brücker aber Bremer für längere Zeit, da sie ihn nicht verlieren möchte. Sie ist nun gezwungen über den Verlauf des tatsächlichen Geschehens Stillschweigen zu wahren und Ausreden zu erfinden, um keine Zeitung mitbringen zu müssen. Sie schiebt den Zeitpunkt, an dem sie die Wahrheit erzählen möchte, immer weiter hinaus. In den Nächten erzählen sich Lena und Bremer aus ihrem Leben, Frau Brücker hauptsächlich von ihrem Mann Gary.
Bremer wird zusehends unglücklicher mit seiner Situation, da er sich eingeengt fühlt. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden, bei der Bremer handgreiflich gegenüber Frau Brücker wird und sich selbst eine Verletzung zuzieht. Der temporäre Verlust seines Geschmacksinns trägt nicht zu einer Verbesserung seiner Lage bei. Als Lena Brücker in der Zeitung Fotos von KZ-Häftlingen sieht, und sie versucht mit Bremer darüber zu sprechen, gibt sie ihre Lüge auf, da er nicht an die Schuld des Deutschen Reiches glaubt. Nachdem sie die Wahrheit offenbart hat, macht sie einen Spaziergang. Als sie wiederkehrt ist Bremer ohne eine Nachricht zu hinterlassen für immer verschwunden. Damit endet der erste Teil von Lena Brückers Erzählungen.
Da der Erzähler zu seiner Familie nach München zurückkehren muss, erzählt Lena Brücker die Geschichte ihres Mannes Gary um einiges knapper als den Teil zuvor. Gary kehrt aus der russischen Gefangenschaft zurück und erfährt von Frau Brückers Affäre, unternimmt aber nichts, da er selbst mehrere Affären hatte. Die beiden haben allerdings kein gutes Verhältnis mehr, und nach einer erneuten Affäre von Gary schmeißt Frau Brücker, welche inzwischen von ihrer Arbeitsstelle gefeuert wurde, ihren Mann raus. Da Frau Brücker sich nun selbst versorgen muss, mietet sie eine Bude auf dem Großneumarkt, einem florierender Schwarzmarkt, und bietet dort Würste und Eichelkaffee zum Kauf an. An die Waren kommt sie durch mehrere Tauschgeschäfte, wodurch sie auch eine Dose Currypulver kommt. Als sie die ertauschten Flaschen Ketchup und das Currypulver die Treppe hoch trägt, stolpert sie und aus Ketchup und Currypulver wird eine Soße, welche sie ab sofort ihren Würsten beimischt. So hat sie die Currywurst erfunden, welche bald großen Ruhm in Hamburg und über die Stadtgrenzen hinaus erlangt. An einem Nachmittag kommt noch einmal Bremer, der jetzt als Vertreter für Fensterkitt arbeitet, an den Stand und isst eine Currywurst, spricht Frau Brücker allerdings nicht an. Hier endet die Erzählung von Frau Brücker.
Ein halbes Jahr nach den täglichen Sitzungen mit Frau Brücker, kehrt der Erzähler noch einmal nach Hamburg zurück, und erkundigt sich nach ihr. Diese ist allerdings in der Zwischenzeit verstorben und hat dem Erzähler den Pulli, welchen sie während der Erzählung strickte, und das Originalrezept für die Currywurst hinterlassen.


Aufbau
Rein formal ist die Novelle in sieben Kapitel unterteilt, welche in etwa gleichlang sind. Der Inhalt weicht allerdings von der äußeren Form ab, da er sich nicht so einfach in sieben Teile einteilen lässt. Das auffälligste Merkmal der Novelle ist nämlich mit Sicherheit ihre Zweigleisigkeit, es gibt eine Rahmenhandlung und eine Binnenhandlung. Zum einen gibt es den Handlungsverlauf in der Gegenwart, zum anderen die Erzählungen von Frau Brücker über die Vergangenheit, wobei die Beschreibungen über die Vergangenheit eindeutig gegenüber den Beschreibungen aus der Gegenwart überwiegen. Die Gegenwartserzählung dient als Verbindungselement zwischen den einzelnen Teilen der Erzählung über die Vergangenheit. Sie stellt im Grunde keinen eigenen Handlungsverlauf dar. Der Aufbau der Gegenwartserzählung ist daher auch sehr knapp zu fassen: Zu Beginn sucht der Erzähler nach Frau Brücker und findet sie in einem Altenheim. Frau Brücker erzählt über die Vergangenheit, welche sich auf mehrere Nachmittage verteilt und meist im Altenheim stattfindet, jedoch teils auch an anderen Lokalitäten, zum Beispiel am Kriegsdenkmal in Hamburg. Zum Schluss der Novelle wird noch vom Ausflug zur Currywurstbude auf dem Großneumarkt berichtet.
Die Erzählung von Frau Brücker lässt sich in mehrere Teile gliedern:

1. Die Zeit vor dem Zusammentreffen mit Bremer
Dieser Abschnitt umfasst eigentlich Lena Brückers gesamtes Leben bis zu dem Zeitpunkt des Zusammentreffens mit Bremer. Er wird nicht zusammenhängend beschrieben, sondern zwischen dem Haupthandlungsstrang werden immer wieder Erlebnisse aus der Vergangenheit beschrieben.



2. Das Zusammenleben mit Bremer bis zur Kapitulation Deutschlands
Dieser Abschnitt beginnt mit der Fahnenflucht Bremers, durch die er langfristig an Lena Brücker gebunden ist. Charakteristisch für diesen Abschnitt ist die Harmonie, die zwischen den beiden herrscht.

3. Das Zusammenleben mit Bremer nach der Kapitulation Deutschlands
Dieser Abschnitt ist der längste der Novelle. In diesem muss Lena Brücker ständig neue Ausflüchte erfinden, um die Lüge von Deutschlands Erfolgen im Krieg gegenüber Bremer aufrecht zu halten. Er endet mit der Aufgabe der Lüge durch Lena Brücker und dem daraus resultierenden Verschwinden von Bremer.

4. Die Zeit nach dem Verschwinden Bremers
Dies ist der letzte Abschnitt der Erzählung von Lena Brücker. Ihr Mann Gary kehrt für kurze Zeit in ihr Leben zurück, wird allerdings von Frau Brücker nach einer Affäre mit einer anderen Frau hinausgeworfen. Sie macht sich selbstständig und erfindet durch einen Zufall die Currywurst.

 
 



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