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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Inhalt: der kommerzialrat


1. Drama
2. Liebe



Zum Begräbnis des Kommerzialrats Marsoner finden sich unter anderem auch seine ehemaligen Stammtischfreunde ein, darunter ein Arzt, der neben Marsoner selbst den "Bericht" gibt, der rückblickend (scheinbar) die "dubiosen" Umstände von Marsoners Tod aufklärt. Denn von Anfang an durchsetzten Anspielungen, Gerüchte und Vermutungen den Text und lassen nicht nur Marsoners Tod im Zwielicht erscheinen. Tatsache ist: "Die Verdienste des Kommerzialrats sind nicht bestritten, aber unbestritten ist, dass er zu Lebzeiten ein Mann der Tat war." Denn Marsoner ist es zu verdanken dass das Bergdorf, das Schauplatz des Geschehens ist, zu einem "Modellort des internationalen Tourismus" avancierte. Was macht es da schon, dass Marsoners Geschäftspraktiken nicht immer korrekt waren, dass er seine Frau betrogen hat, die darauf zur Flasche greift und dass er einen ungeklärten Unfall verursacht? Geld ist Geld, und dafür wäscht eine Hand die andere. Den Freunden aber entgeht, dass Marsoner innerlich aus der Bahn geworfen wird, als im Ort zur Zeit einer touristischen Flaute ein "Unterhaltungsamateur" auf taucht, voran wegen seiner Herkunft nur mehr "der Steirer" genannt, der sich an Marsoners Töchter Thérèse und Sophie heranmacht. Angewidert von dessen Gehabe, beginnt Marsoner einen Kampf, der sich in doppeltem Sinne auf verlorenem Posten weiß: " Von Anfang an aufgefallen, war mir sein Männlichkeitswahn (...) und immer mehr beruhte das Ansehen, das er im Dorf hatte wohl darauf," schreibt Marsoner in seinem Teil des Berichts.
Je mehr Fakten man allerdings in diesem aus Mosaiken bestehenden Bericht erhält, umso unklarer wird, ob Marsoner in seinen Anklagen und Aversionen gegen den "Steirer" nicht eher einem persönlichen Wahn unterliegt, besonders dann wenn Gstrein mit persönlichen Aufzeichnungen Marsoners erzählt, und somit das Erzählte des Doktors immer öfter widerlegt oder anders auslegt.
Deutlich aber wird, dass die Freunde Marsoners Hinweise auf seine inneren Qualen und ganz persönlichen Probleme mit dem "Steirer" übergehen und ihn feig selbst in den Wahnsinn treiben, als sie in ausgrenzen, ihm aus dem Weg gehen, wahrscheinlich um selbst den Problemen zu entgehen oder sie erst gar nicht zu erkennen.
Marsoner wird eines Tages tot aufgefunden, nachdem der Kampf Marsoners mit dem "Steirer" immer obskurere Formen annimmt, zum persönlichen Kleinkrieg Marsoner wird, der darin endet dass Marsoner in anonymen Flugblättern beschuldigt wird seine Töchter missbraucht zu haben, und Marsoner daraufhin den "Steirer" auf offener Straße bedroht.
Was bleibt, ist der Tratsch, sind die nachgereichten Vermutungen, die doch nur zur Rechtfertigung des eigenen Verhaltens dienen: "Wir konnten nur schauen", so der Arzt abschließend, "dass möglichst wenig an die Öffentlichkeit drang (...)."


Das Buch ist als Bericht geschrieben. Es besteht aus drei Teilen (Freunde, Die Tage an denen Brieftauben ausgeschickt wurden, Fremde). Das erste und das letzt Kapitel werden von Dr. Giacomelli erzählt, die Titel der beiden Kapitel weisen schon darauf hin wie sich das Verhältnis der Freunde zum Kommerzialrat im Verlauf der Handlung ändert. Das zweite Kapitel besteht aus Marsoners persönlichen Tagebuchaufzeichnungen. Die Sprache ist einfach, fast schon umgangssprachlich, nur der Satzbau ist stellen weise recht konfus, vor allem wenn Marsoner selbst erzählt, was man mit der persönlichen Stimmung des Kommerzialrats in Verbindung bringen kann.

 
 



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