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kunst artikel (Interpretation und charakterisierung)

Renaissance

Objekt

Farbempfindlichkeit (spektrale empfindlichkeit)



Schwarzweißfilme bilden das Motiv nicht nur in Schwarz und Weiß ab, wie es der Name vermuten läßt; in der Regel besteht das Foto aus Schwarz, Weiß und verschiedenen Grautönen.

Damit man Objekte von unterschiedlicher Farbe aber gleicher Helligkeit auf dem Schwarzweißfoto auseinanderhalten kann, wenn sie sich überdecken, muß jede Farbe als anderes Grau wiedergegeben werden. Es ist also sinnvoll, die Farbempfindlichkeit eines Schwarzweißfilms zu kennen.

Die lichtempfindlichen Stoffe des Films, die Silberhalogenide, sind normalerweise nur für blaues bis blaugrünes Licht empfindlich. Gelbes, grünes und rotes Licht würde unsensibilisierte Filme nicht belichten. Die Bildstellen würden schwarz sein, wo das Motiv gelb, grün oder rot ist. Wenn der Fotograf mit einen solchen Film einen roten Apfel vor grünem Hintergrund fotografiert, erhält er lediglich ein schwarzes Bild, abgesehen von weißen Lichtreflexen auf Apfel und Hintergrund.

Abbildung 4.6: Spektrale Empfindlichkeit eines SW-Films. Der Schwarzweißfilm (hier Agfapan APX 25 Professional) ist für die meisten Farben nicht gleichermaßen empfindlich. So wird Blau deutlich heller als Rot wiedergegeben. Dennoch erscheinen einige Farben in der gleichen Helligkeit (z.B. 490nm und 650nm).

Deshalb werden die Filme auch für andere Farben empfindlich gemacht, d.h. sensibilisiert. Dazu verwendet man Sensibilatoren . Das sind Farbstoffe, die der Emulsion beigemischt werden.

Es gibt drei unterschiedlich sensibilisierte Filme: Am häufigsten werden wohl panchromatische Filme verwendet, die für alle Farben empfindlich sind. Sie sind die Standardfilme der Schwarzweißfotografen.

Orthochromatische Filme sind für die Farben Blau, Grün und Orange empfindlich. Rot wird als Schwarz wiedergegeben. Das hat den Vorteil, daß sie in der Dunkelkammer bei Rotlicht entwickelt werden können.

Panchromatische Filme müssen in völliger Dunkelheit entwickelt werden. Dabei ist eine Kontrolle des Ergebnisses während der Entwicklung nicht möglich. Aufgrund ihrer steilen Gradation und hohen Maximaldichte werden orthochromatische Filme gerne zur Reproduktion von Strichvorlagen, z.B. eines Textes, verwendet.

Infrarotfilme zeichnen auch das für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotlicht jenseits von 700 nm auf, nämlich zwischen 700 nm und 900 nm (1 nm = 1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter). Eine umfassendere Beschreibung des Lichts befindet sich im Kapitel Objektive.
Infrarotfilme werden von Amateuren gerne für kreative Zwecke verwendet, weil sie alles auf ungewohnte Weise wiedergeben. Bei Landschaftsaufnahmen erscheinen grünbelaubte Bäume weiß wie mit Eiskristallen überzogen und der Himmel schwarz. Außerdem kann man damit Fernsichtaufnahmen machen, die wesentlich klarer sind als mit herkömmlichen Filmen. Es ist sogar möglich, leichten Nebel zu durchdringen.

Man sollte zur Schwarzweiß-Infrarotfotografie ein starkes Rotfilter bzw. spezielles Infrarotfilter verwenden. Die Belichtungszeiten werden dabei sehr lang, so daß man ein Stativ benötigt.

Belichtungszeiten für Infrarotfilme kann man nur anhaltsweise ermitteln. Die Belichtungszeiten hängen davon ab, wieviel infrarotes Licht vom Motiv reflektiert wird. Ein Belichtungsmesser kann hier keinen genauen Wert ermitteln, sondern gibt lediglich Anhaltswerte, denn er ist unempfindlich für infrarotes Licht. Bei der Infrarotfotografie stützt man sich deshalb bezüglich der Belichtung auf Erfahrungswerte. Am besten, man macht vom gleichen Motiv mehrere Aufnahmen mit vom Schätzwert abweichenden Belichtungszeiten, um möglichst sicher zu sein, daß eine Aufnahme richtig belichtet ist. Hilfreich dürften hierbei Informationen vom Hersteller des Films sein.

Die Entfernungseinstellung am Objektiv muß auf eine spezielle Markierung, den Infrarotindex, vorgenommen werden. Das ist ein zusätzlicher Strich, der meist rote Farbe hat und mit einem großen R gekennzeichnet ist. Stellt man die Schärfe so ein, daß man an der normalen Entfernungseinstellungsmarkierung `Unendlich\' ablesen kann, muß der Objektivring so verstellt werden, daß das Unendlichzeichen, die gekippte Acht, dem Infrarotindex gegenübersteht.

Aufgrund der komplizierten Ermittlung der richtigen Belichtungszeit, den schlecht kalkulierbaren Ergebnissen und den starken Einfluß von Farbfiltern gilt: Bevor man mit Infrarotfilmen fotografiert, sollte man auf jeden Fall das Datenblatt zum Film vom Filmhersteller anfordern und gut durchlesen. Dort sollten einige wichtige Hinweise zu finden sein.
Abbildung 4.6 zeigt die Farbempfindlichkeit eines panchromatischen Schwarzweißfilmes. Wie man sieht, ist dieser für verschiedene Farben auch unterschiedlich empfindlich. Die Kurve hat einen deutlichen Tiefpunkt nahe der Wellenlänge 500 Nanometer bei Blaugrün und fällt ab 650 Nanometer nach Rot (um 700 nm) hin stark ab. Wenn im Motiv beispielsweise ein Blaugrün genauso hell wie Grün ist, wird es auf dem Foto nicht genauso hell, sondern dunkler wiedergegeben.

Die Kurve zeigt aber auch, daß verschiedene Farben leider nicht immer als unterschiedliche Grautöne wiedergegeben werden, weil mehrere Wellenlängen die gleiche Empfindlichkeit aufweisen. In der Praxis wirkt sich das dann so aus: Eine rote Rose vor grünen Hintergrund erscheint als Grau-in-Grau-Motiv.

Um das zu vermeiden, verwendet der Schwarzweißfotograf Farbfilter, beispielsweise ein Rotfilter. Damit ist er in der Lage, Motivfarben heller oder dunkler wiederzugeben. Näheres dazu steht im Kapitel `Filter\'. Aber Sie sollten schon jetzt einmal die Bilder auf Seite betrachten. Dort ist ein Baum vor Himmel mit Wolken zu sehen. Wenn der Baum ohne Filter fotografiert wird, steht er vor hellem, blassen, Hintergrund mit schlecht erkennbaren Wolken. Durch ein Gelbfilter fotografiert, zeichnen sich die Wolken deutlicher vor etwas dunklerem Himmel ab.
Ein Rotfilter ändert das Bild dramatischer: Der Himmel ist noch dunkler und die Wolken erstrahlen im hellen Weiß.

 
 

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