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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Entstehung der evangelien





Der Name Evangelium stammt aus dem griech. und bedeutet Frohe Botschaft. Die Entstehungsgeschichte ist sehr komplex und die Exegeten haben keinen direkten Zugang zu den ursprünglichen Handschriften, das heißt alle Aussagen sind rein theoretischer Natur. Zum ursprünglichen Text kommt man durch Textkritik und Textgeschichte (Vergleich mit den gesammelten Handschriften und der Erschließung der Textweitergabe und der Textveränderung), so versucht man die ältesten und wahrscheinlichsten Textvarianten zu rekonstruieren. Meist sind die kürzeren und schwereren die älteren.

Allgemeines: Kein Evangelium ist in leeren Raum entstanden und der Autor hatte immer einen bestimmten Adressatenkreis vor Augen, und das Evangelium sollte immer einen bestimmten Zweck erfüllen.

Der neutestamentliche Evangelienkanon:

Kanon kommt aus dem griech. und bedeutet "Rohrstab, Vorschrift, Richtschnur, Regel". Es wurden viele Evangelien geschrieben, jedoch nur 4 in den Kanon aufgenommen.
Ausschlaggebende Punkte: Alter, Übereinstimmung mit den ersten Glaubensregeln

Warum gerade 4 Evangelien? Irenäus von Lyon am Ende des 2. Jh. Viergestaltiges Evangelium in Anlehnung an EZ (Thronwagenvision: Ein Gott, 4 Tiere die den Thronwagen halten bzw. ziehen - Eine Botschaft 4 Zeugen

Die Tiere waren wie folgt zugeteilt: Markus - Löwe, Matthäus - Mensch, Lukas - Stier, Johannes - Adler

Der Vergleich hat gezeigt, dass es keine antike Literatur gibt, die so lückenlos und qualitativ ist, wie die Evangelien, der Grund dafür ist, dass sie als heilige Schriften gesehen wurden, deshalb kam der wortgetreuen Überlieferung große Bedeutung zu.

Die Evangelienentstehungsphase lässt sich in 4 Phasen einteilen:


1. Phase: 30 - ca. 55 n. Chr.

Nur mündliche Überlieferungen, Entstehung kleiner schriftlicher Überlieferungen, das erste große Schriftstück waren die Passionsgeschichten.






P: Passionsgeschichte
2. Phase: 55 - ca. 70 n. Chr.

Logienquelle Markusevangelium



Matthäisches Sondergut Lukanisches Sondergut





3. Phase: 70 bis ca. 90 n. Chr.

Matthäusevangelium

Lukasevangelium




Zweiquellentheorie: Logienquelle und Markusevangelium dienten als Vorlage für Matthäus und Lukas. Deshalb werden Markus Matthäus und Lukas auch als Synoptiker bezeichnet. (griech. syn: zusammen und opto: sehen)




4. Phase: 90 - ca. 120 n. Chr.

Johannesevangelium

Es ist aber unklar ob Johannes die anderen Evangelien kannte.





Das 3- Stufen Modell der Überlieferungen:

1. Ebene: Jesusbotschaft von Jesus
2. Ebene: Missionsverkündigung, Katechese durch die Apostel (Petrus, Johannes, Andreas, Paulus, etc.)
3. Ebene: Literaturbildung von Markus, Matthäus, Lukas, Johannes

Literaturgeschichtlicher Ort der synoptischen Evangelien

Die kanonische Abgrenzung,

das Verständnis der Zweiquellentheorie
und das
traditionsgeschichtliche Dreistufenmodell
werden vorausgesetzt.

Das Markusevangelium:


Verfasser: Vermutlich ein Heidenchrist
Adressaten: Überwiegend Heidenchristen, aber mit einem deutlichen Bezug zum jüdischen Hintergrund der Jesusbewegung

Das Matthäusevangelium:

Verfasser: Er stammt aus dem griech. Diasporajudentum
Adressaten: eine stark judenchristliche Gemeinde


Das Lukasevangelium:

Verfasser: er war vermutlich Arzt und Paulusbegleiter, ein sehr gebildeter Heidenchrist war, der eventuell in Rom lebte
Adressaten: Heidenchristen

Das Johannesevangelium:

Verfasser: Bis heute eine der umstrittensten Fragen in der neutestamentlichen Bibelwissenschaft
Adressaten: Seine Gemeinde! Ausgeprägte Gemeindebasis mit bes. theologischer Schulbildung

Im Johannesevangelium ist alles sehr komplex und undurchsichtig, er verwendete eine Sondersprache (Wortfelder des Sehens, Lebens, Ich - bin - Worte), johannäische Dualismen (Licht - Finsternis, Leben - Tod, oben - unten, Wahrheit - Lüge)

 
 



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