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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Freud

Epikur

Die welt als wille und vorstellung



Das Geheimnis der Natur, ihr Rätsel, beginnt erst bei Tier und Mensch, da diese nämlich ein Bewußtsein haben. Durch dieses Bewußtsein ist es uns erst möglich die Welt überhaupt wahrzunehmen. Erst durch Empfindung und Wahrnehmung der äußeren Einwirkungen(der Welt) kann von Mensch und Tier die Welt erkannt und vorgestellt werden. Ein Stein z.b. hat keine Vorstellung von der Welt und empfängt ihre Wirkung ohne Bewußtsein. Er kann sie nicht erfassen. Dieses Weltbild das uns unsere Wahrnehmung liefert ist jedoch ein unvollständiges(mittelbares) Bild, da wir nur erkennen können was unsere Sinne erkennen können. Wir sehen die Welt also nicht wie sie wirklich(unmittelbar) ist, sondern nur ein Abbild dieser und dieses Abbild nennt Arthur Schopenhauer die Welt der Vorstellungen. Wir stellen uns die Dinge nicht vor wie sie sind sondern wie wir hoffen, wünschen und fürchten, dass sie sein können!(EINSTELLUNG DES MENSCHEN)=>wir sind an unserem Leid selbst schuld und an unserem Glück, Welteinstellung.....so wie meine Lebenseinstellung ist so ist auch mein Leben =>Aphorismen zur Lebensweisheit)
D.H.: Die Welt ist ein Objekt in Beziehung auf ein Subjekt.(siehe Platon und Höhlengleichnis) Von einem Ding das ohne jeglichen Bezug zum erkennendem Subjekt wäre, könnten wir nichts wissen und daher kann es dies nicht geben (Kernsatz der erkenntnis-theoretischen Ontologie). Aber jetzt stellt sich die Frage woher diese Dinge kommen, was der Ursprung ist. Durch wen kennen wir sie?. Warum stellen wir uns z.B. einen Baum immer vor als eine Einheit von Stamm, Ästen, Zweigen, Blättern, Blüten, Früchten, ferner unter der Erde liegenden Wurzeln? Warum betrachten wir die Erde, in der er wurzelt, oder das Vogelnest nicht als Bestandteil des Baumes? Warum stellen wir uns Blätter nicht als etwas Zufälliges vor, wie Insekten und Vögel, die am Baum sitzen? Berkley nannte den Ursprung Geist und schrieb ihm Aktivität(Produktivität) so wie dem endlichen Geist eine Abhängigkeit vom unendlichen Geist zu. Schopenhauer tritt die Nachfolge von Kant, Berkley und Fichte an in dem er sagt:
Der Ursprung ist der Wille. Der Wille unterliegt nicht dem Satz vom Grunde den Arthur Schopenhauer in seiner Doktorarbeit herausgearbeitet hat und der lautet: "Nichts ist ohne Grund, warum es sey". Er unterliegt ihm also nicht und hat daher weder Verstand noch Vernunft. Bei Kant war der Ursprung, das Ding an sich. Jedoch ist eine Unterscheidung zwischen Kants Ding an sich und Schopenhauers Willen zu treffen: Kants Ding an sich ist ohne Raum und Zeit. Der Wille ist zwar auch nicht räumlich aber er unterliegt der Zeit, weshalb er sich auch manifestieren kann, denn die Formen von Raum und Zeit, können nur wahrgenommen werden wenn sie einen Inhalt haben und das ist die Materie. Durch die Zeit kann sich der Wille nun in verschiedenen Stufen manifestieren.
Die erste Stufe ist die der Natur: hier ist er Kraft, Gravitation, mechanische-,chemische-, magnetische-, elektrische Kraft; dies sind die Naturkräfte. Schopenhauer lehnte die Möglichkeit der Zurückführung der Naturkräfte auf eine einzige ab. Inzwischen wurde aber von der Physik die magn. und elektrische Kraft auf eine elektromagnetische Kraft zurückgeführt, sodass die Naturerklärung durch eine einzige Kraft doch möglich erscheint. Bei organischen Lebewesen manifestiert sich der Wille als Lebensdrang, Lebenskraft, Selbsterhaltungstrieb und Fortpflanzungstrieb bzw. Geschlechtstrieb. Mit dem Bewußtsein taucht ein Medium auf, das den Willen nicht durchläßt, sondern ihn reflektiert und zurückwirft. Wie der Resonanzboden die Schallwellen. Der Wille ist ein ständiger Drang, der nicht ruhen kann. Er übt Aktivität aus. Weiters ist der Wille vorstellungsbedürftig. So ist der Leib des Menschen, also die Objektivation des Willens, der Wille ist das hinter allen Vorstellungen verborgen Ding an sich, die gesamte Körperwelt ist eine Objektivation des Willens. Aber der Wille ist nicht die Vorstellung des Subjekts. Das Subjekt erkennt sich als Wille. Vom Subjekt geht der Wille aus, er manifestiert das Objekt. Aber was ist mit den Menschen die einen umgeben;sind die nun auch meine Vorstellung? Theoretisch könnte man sagen ja, aber praktisch nein, d.h.: sie sind genau wie ich auch Subjekte die sich etwas vorstellen; alle Objekte die mir im Bewußtsein gegeben sind, sind gleichzeitig Subjekte. In seinem Streben begegnet der Wille folglich sich selbst. So wendet er sich auch gegen sich, daher ist der Wille in sich zerspalten. Das bedeutet aber nicht dass es viele verschieden Einzelwillen gibt, sondern es gibt nur einen Weltenwillen der sich in verschieden Stufen manifestiert.
So erzeugt alles Streben notwendigerweise Leiden. Die Kräfte der Natur widerstreiten einander, Lebewesen kämpfen miteinander, das eine wird des anders Beute, der Lebensdrang wird zur Lebensgier, die andere vernichtet um sich selbst auszubreiten, um selber zu herrschen. Schopenhauer beschreibt die Menschen als Galeerensklaven des Willens, der durch uns hindurchgeht. Wir sind festgeschmiedet an den blinden Drang zur Selbstbehauptung und die Kette verbindet uns zugleich mit dem Mitmenschen. Jede Bewegung, die einer vollführt, fügt dem anderen Schmerzen zu. Der Wille strebt immer nach gewissen Zielen. Das erreichen dieser Ziele (löschen des Willensdurstes) löst Befriedigung, Wohlsein und Glück aus. Durch Hindernisse wird das Streben unterbrochen und das führt zu Leiden. Mangel an diesen Gefühlen ist also Leiden. Hier kommt nun auch das pessimistische Weltbild Schopenhauers zum Vorschein. Glück und Freude sind vergänglich und werden bald von neuem Leid verdrängt. Arthur Schopenhauer nimmt Schmerz und Leid so ernst, dass ihm jede Freude, jedes Glück das durch das geringste nachfolgende Leid bedrohlich ist, unvollkommen erscheint. Nachfolgende Freude kann also nie vorangegangenes Leid vollkommen aufwiegen. Für ihn kommt Gott als Schöpfer nicht in Frage: "Wenn Gott diese Welt erschaffen hat, so möchte ich nicht der Gott sein: ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen". Er ist der Ansicht, dass die Menschen lernen müßten ohne Weltvertrauen zu leben, da sie alleine sind und es keinen übergreifenden Sinn gibt. =>Nihilismus
Er blickt nun ruhig und lächelnd zurück auf die Gaukelbilder dieser Welt, die einst auch sein Gemüt zu bewegen und zu peinigen vermochten, die aber jetzt so gleichgültig vor ihm stehen wie die Schachfiguren nach geendigtem Spiel oder wie am Morgen die abgeworfenen Maskenkleider, deren Gestalt uns in der Faschingsnacht neckten und beunruhigten. Das Leben und seine Gestalten schweben noch vor ihm wie eine flüchtige Erscheinung, wie dem Halberwachten ein leichter Morgentraum, durch den schon die Wirklichkeit durchschimmert, und der nicht täuschen kann.
Dieser Mangel an Weltvertrauen drückt Schopenhauers Weltbild ziemlich gut aus, denn eben dieser Mangel erlaubt ihm nicht das Leben als Wärme zu empfinden. Schopenhauer glaubt, dass die Welt ein permanentes Weltgericht ist auf das wir entgegen dem Bibelwort nicht erst warten müssen.(jeder kriegt, was er verdient).

 
 

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