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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Kirchenspaltung, reformation



Ereignisse zur Zeit Luthers:/ 1492 Entdeckung Amerika durch Kolumbus, Cortez unterwirft Azteken
1498 Vasco da Gama findet Seeweg nach Indien, Pizarro erobert Reich der Inka
Karl V. herrscht über das Rech von Habsburg
Buchdruck wird von Guttenberg eingeführt, erfunden (1450)
Kopernikus erkennt das die Erde ein Planet ist, der um die Sonne kreist

Martin Luther:

wird 1483 in Eisleben/Thüringen geboren, laut seinem Vater soll er Jurist oder hoher städtischer Beamter werden, er studiert bis zum Magister.
Nachdem er fasst von einem Blitz erschlagen worden war, flüchtete er ins Kloster um seine innere Ruhe zu finden, nach der Priesterweihe inskripiert er an der Uni Wittenberg und promoviert in Theologie.


Vorgeschichte zur Reformation:

1205 Das Papsttum ist an seinem Höhepunkt, baut aber in den darauf folgenden 100
Jahren drastisch ab

1303 Der amtierende Papst Bonifaz VIII. wird vom französischen König verhaftet. Dies beweist, dass der Papst nicht mehr immun ist! Ab Papst Clemens V. amtierte der Papst von Avignon aus.

1309 Ab diesem Zeitpunkt wurden die Päpste von Frankreich gestellt und amtierten

bis 1377 in Avignon

1377 Der Papst geht zurück nach Rom. Es kommt zu einem Schisma (sprich: [das] skisma), zu einer Spaltung, da die franz. Kardinäle weiterhin einen Papst für Avignon wählen. Daraus folgt: 2 Päpste amtierten, unter Missachtung des anderen.

1414 Konzil von Konstanz - von Kaiser Sigismund einberufen - beendet Schisma
Die amtierenden Päpste (mittlerweile sind es drei) wurden abgewählt. Martin V. wurde als neuer Papst gewählt. Mittlerweile gab es viele Papstkritiker, vor allem in GB und D. John Wyclif verglich den Papst mit dem Teufel, nannte ihn "größter Unchrist".
Jan Hus wird als Ketzer in Konstanz verbrannt.
Wyclif wurde aufgrund des damaligen Englisch-Französischen Krieg nicht

gefasst.

1492 Entdeckung Amerikas - Veränderung des Weltbildes, Kaiser interessierte sich
mehr für das "geebnete Land", da er da einen kleineren Feind sah, als die
Fürsten in Deutschland darstellten. Die Rennaissance-Päpste führten sehr
ausschweifende Leben.
Zwingli und Luther lehnen sich auf - Fürsten sehen in Luther eine Chance,
politisch mehr Einfluss zu gewinnen, sowie sich an der geschwächten Kirche

zu bereichern.

1517 Am 31.10. veröffentlicht Luther die 95 Thesen gegen den Ablasshandel

Seit 1516 hält der Dominikaner Tetzel Ablasspredigten, der Erlös kommt dem Bau des Petersdomes zu Gute. Als Reaktion veröffentlichte Luther am 31.10.1517 95 Thesen gegen den Ablass. Nach einer groben Übersetzung durch findige Übersetzer, gibt Luther die Thesen 1518 in volksnahem Deutsch heraus. Darauf hin eröffnet Kardinal Cajetan den Prozess gegen Luther mit einem Verhör.

1519 Luther bestreitet die Irrtumslosigkeit der Konzilien und die Amtsautorität des Papstes

1520 veröffentlicht Luther die 3 reformatorischen Schriften:
 An den christlichen Adel deutscher Nation
 von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche
 Von der Freiheit eines Christenmenschen

1521 Luther wird am Reichstag von Worms von Kaiser Karl V. mit der Reichsacht belegt und vom Papst mit dem Kirchenbann bestraft und von einem dt. Fürsten auf der Wartburg geschützt, denn die Fürsten sahen hier ihre große Chance den Kaiser zu schwächen und politisch mehr Einfluss zu gewinnen, sowie sich an der geschwächten Kirche zu bereichern.


Nach einer Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche heiratete Luther 1525 die
frühere Nonne Katharina von Bora und lebte bis zu seinem Tod (1546 im Alter von 63
Jahren) mit seiner Familie in Wittenberg.

Gründe für die Nachfrage nach dem Ablasshandel:

Die Türken halten die Balkanländer besetzt, Sultan Suleiman will Europa erobern, 1529 belagern die Türken Wien.
Menschen sind hilflos Pest und anderen Seuchen ausgeliefert und laufen Tetzel regelrecht nach um nicht für immer im Fegefeuer zu landen. Viele Menschen glauben, dass das Ende der Welt nahe ist und keiner dem göttlichen Gericht entkommen kann.

Jan Hus (1370 bis 1415)

wird 1415 als Ketzer verbrannt, da er Predigten in Landessprache und das auch Laien bei der Kommunion aus dem Kelch trinken dürfen forderte, weiters wollte er, dass sich Kleriker dem Leben Jesu und seiner Jünger anpassen müssen und das Päpste und Bischöfe nicht mehr zur Waffe greifen dürfen. Trotz seines Todes lebte diese Forderung noch lange weiter.

Der reformatorische Glaube:

Aufgrund seiner persönlichen Glaubensgeschichte wird die Lehre von der Rechtfertigung des Menschen durch Gott zum Kern der Theologie Luthers:
 Alleine durch den Glauben - sola fide
 Alleine durch die Gnade - sola gratia
 Alleine durch die heilige Schrift - sola scriptura

Diese Lehre wurzelt in folgender Glaubenserkenntnis: "Das Kreuz allein ist unsere Theologie".

Weitere Schwerpunkte der Auseinandersetzung:

Wort und Sakrament: da sich für Firmung, Ehe, Ordination und Krankensalbung im NT keine Einsetzungsworte Christi finden lassen, lässt Luther diese Sakramente nicht mehr gelten, da er eine Willkür der Kirche befürchtet.

Die 7 Sakramente: Taufe, Buße, Erstkommunion, Firmung, Heirat, Priesterweihe, Krankensalbung

Allgemeines Priestertum: Luther übt scharfe Kritik am Opferpriestertum, in dem er heidnische Überreste sieht. Dies Führt zu einer tief greifenden Veränderung der Kirchenverfassung


Die Ausbreitung der Reformation:

Fürstenreformation: Friedrich der Weise von Sachsen lässt Luther zum Schutz seiner Person auf die Wartburg bringen. In der Reformation sehen viele Fürsten eben ihre Chance ihren Einfluss zu vergrößern und sich am Kirchengut zu bereichern.

Die Bauern verstanden die Schriften Luthers falsch, und folglich kommt es 1525 zum großen Bauernkrieg. Luther sorgt sich um die weltliche Obrigkeit der man gehorchen sollte, aus der Volksbewegung wird eine politische Bewegung und Luther überlässt den Fürsten als Notbischöfe den Aufbau eines eigenen Kirchensystems. Die Landesherren bestimmten Pfarrer und wachen über Kirchenvermögen, Lehre, Gottesdienst und Schulbildung.
Nach dem Versuch im Schmalkaldischen Krieg eine Einigung zu erzielen, kommt es 1555 in Augsburg zum Augsburger Religionsfrieden. - Untertanen müssen sich von nun an das Bekenntnis ihrer Landesherren halten, in Reisestädten wird katholischer und evangelischer Glauben toleriert. Und geistliche Fürsten müssen beim Glaubenswechsel ihre Ämter niederlegen.

Ulrich Zwingli (1448 - 1531)

Tätig als Pfarrer und Feldpriester trifft er den Humanisten Erasmus und entfremdet sich der katholischen Kirche. 1523 legt er dem Stadtrat von Zürich 67 Thesen vor und predigte diese. Zwingli schafft die Bilder in den Kirchen, Orgelspiel und Gesang, Prozessionen und Reliquienverehrung sowie die Messe ab. Das Abendmahl wird nur mehr viermal jährlich gereicht, weiters werden Klöster aufgelöst. Aufgrund seiner Abendmahllehre kommt es zu keiner Einigung mit Luther und der stirbt 1531 als Feldpriester im Kampf gegen katholische Kantone.

Jean Calvin (1509 - 1564)

Calvin ist von Luthers Ideen beeindruckt und will die wahre Religion der Kirche wiederherstellen. er flieht aus Paris und wird im reformierten Genf zum Priester ernannt. Unter ihm wird der Gottesdienst zur Pflicht, sogar das private Leben wird kontrolliert. 1538 wird er aufgrund seiner Strenge ausgewiesen, jedoch 1541 wieder einberufen und bedient sich nun härteren Strafen (Todesurteile). Calvin stirbt im alter von 55 Jahren in Genf.

Seine Lehre: "Gott ist alles, der Mensch ist nichts"

Dennoch lässt Gott Menschen Anteil an seinem seligen Leben haben, alle übrigen sind der ewigen Verdammnis ausgeliefert.
 Frömmigkeit: Keine Bilder und kein Schmuck oder dergleichen in der Kirche, nichts soll von Gottes Wort ablenken
 Kirche: Konsistorium - Aufsichts- und Leistungskremium, Vorstand Bürgermeister, Mitspracherecht von Räten, dies hat den neuzeitlichen Demokratien vorgearbeitet.

Nach Calvins Tod vereinen sich seine Anhänger 1549 zur Reformierten Kirche
Frankreich - Hugenotten, Schottland - Presbyretanier, England - Puritaner


Auswirkungen der Reformation:


 Verlust der Einheit
 Trotz der Absicht Luthers eine neue Kirche zu gründen, entstehen im Verlauf der Reformation mehrere Kirchen und christliche Konfessionen
 Religionskriege durch die politischen und gesellschaftlichen Gegensätze (30 jähriger Krieg)
 Idee der Toleranz, die Toleranz bietet Grundsatz für die neuzeitliche Auffassung von einem Staat, in dem verschiedenste Konfessionen und Weltanschauungen gleichberechtigt sind

 
 

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