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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

»es kann doch nur eine richtige religion geben...«



Wenn eine Religion alle anderen neben ihr existierenden Religionen und Weltanschauungen von vornherein ausschließt, so stellt sie einen sogenannten "Absolutheitsanspruch". Genau genommen stellt auch das Christentum diesen Anspruch an seine Anhänger; ob er von ihnen auch so aufgefasst wird, hängt sicher ganz wesentlich von der Intensität ihres Glaubens ab. Nach dem vorliegenden Text führt dies zu einem (bequemen) "Dogmatismus", das heißt zu einem Lehrsystem, das sich allein durch Tradition und Autorität, weniger aber durch Vernunft und Argumentation legitimiert.
Das Gegenteil zum Absolutismus ist in dieser Hinsicht der "Relativismus", in dem alle "Werte und Maßstäbe verleichgültigt [werden]", in gewisser Weise also auch eine Form von Liberalismus. Nun muss man sich natürlich die Frage stellen, ob es wirklich wünschenswert ist, dass eine Religion alle anderen existenten Religionen ebenfalls nicht nur akzeptiert, sondern sogar gutheißt und vielleicht sogar bestätigt. - Sicher ist es das nicht, denn auf der einen Seite überzeugt von der eigenen Wahrheit sein, andererseits aber diese Wahrheit von anderen Menschen nicht erkannt sehen wollen, passt einfach nicht zusammen, ist in gewisser Weise ein Widerspruch.

Im Text heißt es: "Wir brauchen einen Dialog in gegenseitiger Verantwortung und im Bewusstsein, dass wir alle die Wahrheit nicht »fertig« besitzen, sondern auf dem Wege sind zur »je größeren« Wahrheit."

Es soll ein Kompromiss gefunden werden, der irgendwo zwischen Absolutismus und Relativismus liegt. Diese Einstellung würde ein überzeugter Christ so nicht hinnehmen, da er seiner Religion in allen Punkten zustimmen würde, was zeigt, dass das Christentum, wie viele andere Religionen, eben einen solchen Absolutheitsanspruch stellt. Die Wahrheit kann in verschiedenen Religionen keine verschiedene, sondern nur die eine sein, und die sehen viele Gläubige ausschließlich in ihrer Religion. Kommunikation in Form eines Dialogs zwischen verschiedenen Religionen, wie sie im vorliegenden Text gefordert wird, wird durch diese Auffassung sehr erschwert, wenn nicht gar fast unmöglich gemacht.

 
 

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