Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Revolution

Russische revolution + literatur



Zeit und Umwelt Gorkis und Majakowskibr />


Die Liberalisierung der russischen Gesellschaft unter Zar Alexander dem zweiten verhalf zwar den Großbürgertum zu mehr Einfluss, doch die Masse des Volks hatte wenig nutzen davon. Anstelle des leibeigenen Bauern gab es nun den schlecht bezahlten Landarbeiter. Außerdem entstand in den folgenden Jahrzehnten ein Lohnarbeitertum nach westlichem Vorbild, sodass zu den Spannungen zwischen Gutsherren und Bauern noch der Klassengegensatz zwischen Kapitalherren und ausgebeuteten Arbeitern trat. In dieser Zeit gewann der Marxismus in Russland an Einfluss. 1881 kam der Zar bei einem Bombenattentat ums Leben. Sein Nachfolger Alexander der zweite (1881-94) steht den Problemen der neuen Industriegesellschaft völlig verständnislos gegenüber, dadurch verschärften sich die Spannungen. Unter Zar Nikolaus dem zweiten (1994-1917) verschärft sich die Situation noch, da er die revolutionären Kräfte nicht im Zaum halten kann, zumal Hungersnöte zusatzlich zu großen Aufständen führen. 1903 spaltet sich die treibende sozialdemokratische Parte in den gemäßigten und einen radikalen Flügel (unter W.L. Lenin), die sogenannten "Bolschewiki". Nach der niedergeschlagenen Revolution 1905 beginnen sich Dichter und Schriftsteller unter Gefahr in den Dienst der Revolution zu stellen. Gorki wird ihr wichtigster Vertreter.




Maxim Gorki




Alexej Maximowitsch Peschkow,



*28. März 1868 in Nishni Nowgorod (heute Gorki)


gest.: 18. Juni 1936 in Moskau



Das Pseudonym Maxime Gorki (=Maxim, der Bittere) legte er sich in seiner politischen Kampfzeit als Deckmann zu, so wie viele russische Revolutionäre wie Lenin, Trotzki und Stalin erst im kommunistischen Untergrund diese Namen annahmen.

Nach dem frühen Tod beider Eltern wurde G. fast ohne Schulbildung auf und durchwanderte auf Arbeitssuche weite Teile Russlands, wobei er schon früh mit Revolutionären in Berührung kam.

1892 schrieb er seine ersten Erzählungen und war bereits 5 Jahre später in Russland bekannt.

Leo Tolstoi und Anton Tschechow (1840-1904) zählten bald zu seinen Unterstützern und Freunden, 1902 brachte ihm das Schauspiel "Nachtasyl" Weltgeltung. 1905 lernte er Lenin kennen, aus dieser Begegnung wurde später Freundschaft. Nach der Revolution 1905 landete Gorki im Gefängnis, doch weltweiter Protest erzwang seine Freilassung, worauf er ins Ausland emigrierte (1906-1913), zuletzt nach Italien. Nach der Oktoberrevolution von 1917 unterstützte er die Bolschewiken, verließ aber 1921 Russland offiziell aus Gesundheitsgründen (er sollte sein Lungenleiden auf Capri auskurieren), inoffiziell jedoch wegen Differenzen mit den Machthabern nach der Revolution.

Gorki kritisierte den Terror der Revolution und die Verfolgung von Kulturschaffenden, wodurch seine Freundschaft zu Lenin in eine schwere Krise geriet. 1928 kehrte er wieder nach Russland zurück, seine Beziehung zu Stalin blieb zwiespältig. Er starb 1936, wobei die Behauptung Chruschtschows, Stalin habe ihn vergiften lassen, bis heute nicht wiederlegt worden ist.

Gorkis Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Novelle und Romane, in denen er ein lebendiges Abbild des Vorrevolutionären Russland zeigt. Sein 1907 entstandener Roman "Die Mutter" wird zum Klassiker der revolutionären und sozialistischen Literatur. Als Dramatiker erlangte er mit "Nachtasyl" (1902) und "Sommergäste" (1904) Weltruhm, indem er hier durchein differenziertes Gesellschaftsbild die Notwendigkeit der Revolution verdeutlicht. In den 30er Jahren formulierte Gorki seine Literaturtheorie vom "Sozialistischen Realismus ": Die herrschende kapitalistische Ordnung sollte mit den Mitteln des Realismus schonungslos geschildert werden, die sozialistische Welt dagegen sollte Optimismus verbreiten und ihre Helden Vorbild für den Zuschauer sein.

Diese Theorie wurde 1932 offizielles Kunstdogma der Sowjetunion, der Missbrauch durch die Politik folgte fast zwangsläufig: Dem kritischen Realismus ist nur gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft erlaubt, jedoch nicht gegenüber der sozialistischen Gesellschaft.



Später wurde dieses Dogma auch auf die Staaten des sogenannten Warschauer Pakts (nach 1945) ausgedehnt.






Wladimir Wladimirowitsch Majakowski




*19.Juli 1893 in Bagdady/Georgien


gest.14.April 1930 Moskau (Suizid)



Er war ein bedeutender Dichter, Mitbegründer und Hauptvertreter des russischen Futurismus. Er war auch Künstler (Plakate) und Schauspieler.

Nach der russischen Revolution 1917 warb er durch Zeitschriften, Lesungen im In- und Ausland, durch Plakate und Agitationsgedichte für den Kommunismus und verherrlichte darin die Revolution und ihre Führer. Zunehmend kritisierte er jedoch aber auch in Satiren und Komödien die Sowjetbürokratie und das alte Spießertum im neuen, sozialistischen Gewand.

Seine ins Deutsche übersetzte Werkausgabe umfasst ca. 10 Bände, Einzelausgaben sind zur Zeit nur wenige lieferbar.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Was für Leuchten sind wir? Auswertung der Umfrage
indicator Die Wahlen zum Deutschen Bundestag-
indicator August der Starke
indicator Die italienische Hochrenaissance
indicator Philipp II.
indicator Frühgeschichte und Altertum (3000 v. Chr.- 400 n. Chr.)
indicator 2.Weltkrieg - VON DER PERIPHERIE INS ZENTRUM: DER ALLIIERTE VORMARSCH IN ITALIEN
indicator KLASSIK: (1786-1805"³Schillers Tod)
indicator Die wichtigsten Ereignisse im Überblick
indicator DDR -


Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution