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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der vorleser - charakterisierung


1. Drama
2. Liebe

Im folgendem Text werden wir die Beziehung von Michael zu Hanna erläutern. Der Roman ist in 3 Teile gegliedert. Der erste und der dritte Teil bilden inhaltlich einen Rahmen um den 2. Teil. Zum Titel kann man sagen, dass dieser exakt auf die Handlung in diesem äußeren Rahmen abgestimmt ist, da Michael seiner Hanna in diesen beiden Teilen des Romans vorliest. 1.

     Teil Zwischen Michael und Hanna ist eine sehr ungleiche Beziehung festzustellen. Sie ist vom Wesen her im Prinzip das komplette Gegenteil von Michael, da sie sehr dominant ist und sich ihre Ängste nicht ansehen lässt. Sie lässt niemanden wirklich an sich heran und man weiß nie wirklich ob sie Michael eigentlich nur als Spielzeug ansieht, oder wirkliche Gefühle für ihn empfindet. Michael ist sozusagen total verrückt nach Hanna und prinzipiell wird sein ganzes Leben von Hanna begleitet oder bestimmt. Michael tut alles dafür, dass er Hanna nicht verliert. Er nimmt die Schuld für alles auf sich, auch für Sachen die er gar nicht gemacht hat.

     Wenn er nicht klein bei gibt, verweigert sie sich ihm, straft ihn mit Liebesentzug und ignoriert ihn (S.50). Er reagiert auf ihren Liebesentzug besonders empfindlich, da man diesen damit vergleichen kann, als ob ihm seine eigene Mutter die Zuneigung verweigern würde. Deshalb sucht er von vorne herein die Schuld in Konflikten wissentlich bei sich um die körperliche Befriedigung, die er möchte, zu erlangen. Sie bestimmt den Ablauf ihrer Treffen in Bezug auf das Vorlesen und Waschen vor dem Geschlechtsverkehr, was mit der Zeit in ein Ritual übergeht, welchem Michael Folge leisten muss. Sie ist sehr besitzergreifend, behandelt ihn wie ein Spielzeug und gibt ihm den Platz in ihrem Leben, den sie für richtig hält.

     Da Hanna 21 Jahre älter ist als Michael, stellt sie einen Mutterersatz dar, was man daran erkennen kann, dass sie sich für seine schulischen Bemühungen einsetzt und sich um sein Lernen kümmert(Grund: Sie möchte, dass er nicht so endet wie sie - bezogen auf ihren Analphabetismus.). Als Hanna dann einfach verschwunden ist, versteht Michael erst recht nicht, was er falsch gemacht hat und bezieht dies darauf, dass er sie sozusagen verraten hat, indem er seinen Freunden nicht von ihr erzählt hat. Ohne Hanna fühlt er sich sehr verloren und lässt niemanden mehr an sich heran. Seine späteren Beziehungen laufen alle nicht sehr gut, da er die Frauen unentwegt mit Hanna vergleicht. Nach nicht allzu langer Zeit trennt er sich immer wieder und steht hinterher wieder an dem gleichen Punkt wie vorher.

     2. Teil Nachdem die Beziehung zwischen Hanna und Michael beendet war, kapselt sich Michael von seiner Umwelt ab und weil er sich aus Angst vor erneuter Enttäuschung nie wieder richtig verlieben will, wird er gefühlskalt, kaltschnäuzig und lässt niemanden an sich heran. Deshalb berührt ihn nichts mehr, er lässt sich durch nichts erschüttern und verwirren. Michael kann seine Vergangenheit nicht vergessen, versucht die Geschichte mit Hanna zu verdrängen, jedoch kreisen seine Erinnerungen ständig um sie. Er kommt nicht von ihr los und in späteren Beziehungen ist er von seiner Geschichte mit Hanna geprägt. Dadurch, dass er seine Vergangenheit nicht vollständig verarbeitet hat, kann er sich nie richtig auf eine neue Beziehung einlassen.

     Nach Hannas spurlosem Verschwinden, sucht Michael die Schuld bei sich, weil er meint sie verraten zu haben, da er sich nicht öffentlich zu ihr bekannt hat. Während dem Prozess ist die Beziehung zwischen Michael und Hanna auf dem Nullpunkt, er fühlt absolut gar nichts (S.91), weder für sie, noch grundsätzlich. Sie sprechen nicht miteinander und Michael weiß nicht, was er von der ganzen Situation halten und wie er sich verhalten soll. Jedoch fühlt er sich in gewisser Weise schuldig, da er erkennen muss eine Verbrecherin geliebt zu haben. Er will die Schuld von sich abwenden, indem er versucht Hannas Verhalten und Handeln zu verstehen und zu rechtfertigen. Einerseits will Michael Hanna verurteilen, andererseits will er sie nicht für schuldig erklären, weil er sich sonst auch schuldig fühlen müsste.

     Michael fühlt sich für ihr weiteres Schicksal verantwortlich, weil er der einzige ist, der ihre Lebenslüge, Analphabetin zu sein, entlarvt hat. 3. Teil Nach dem Prozess, in der Zeit, in der Hanna im Gefängnis sitzt und Michael ihr Kassetten schickt, auf denen er Hanna aus Bücher vorliest, hat ihre Beziehung eine komplett andere Ebene erreicht. Michael kümmert sich nicht weiter um Hanna, er will ihr bloß die Kassetten schicken, weil er sich ihr gegenüber immer noch schuldig fühlt. Doch er schafft es nicht ihr eine Nachricht zurück zu schreiben, obwohl sie ihm immer wieder kleine Nachrichten zukommen lässt, auf der sie schreibt, wie ihr das Buch gefallen oder Kommentrae zu den Autoren. Als Michael erfährt, dass Hanna aus den Gefängnis entlassen wird, kümmert er sich dennoch um eine Wohnung und einen Job für sie.

     Abschließend ist zu sagen, dass die Beziehung von Hanna und Michael für bei prägend war. Für Michale noch mehr als für Hanna. Er konnte sich nie mehr wirklich auf einen Menschen einlassen, da er Angst vor einer weitern Enttäuschung hatte. Er kapselte sich von seinen Mitmenschen ab, was vorallem während seiner Studienzeit deutlich wurde (S. 159 "Die wenigen Bekannten, die mich im Lesesaal oder bei gelegentlichen Kinobesuchen ansprachen, stieß ich zurück." "Im Wintersemester verhielt ich mich kaum anders.

    .. .")

 
 

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