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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Theodor storm: hans und heinz kirch - interpretation


1. Drama
2. Liebe

Interpretation von Theodor Storms Hans und Heinz Kirch Theodor Strom ist 1817 in Norddeutschland geboren und 1888 gestorben. Strom interessierte sich sehr für die Ereignisse seiner Zeit. So unterstützte er beispielsweise die Unabhängigkeitsbestrebungen des Herzogtums Schleswig, aus dem er stammte. \"Hans und Heinz Kirch\", stellte er 1882 fertig. Die Novelle geht auf ein wirkliches Geschehen in Heiligenhafen zurück. Eine wahr Begebenheit, nämlich die Geschichte des Schiffers Brand konnte Strom vollständig dafür verwenden und in Worte fassen.

     In seiner Novelle beschreibt Storm exemplarisch die Geschichte eines von sozialem Aufstieg und wirtschaftlichem Erfolg besessenen Mannes und seiner Familie, die an den Folgen der im Grunde selbst geschaffenen Lebensbedingungen schließlich zerbricht. Beispielsweise, weil hier kein Einzelschicksal dargestellt werden soll, sondern es wird deutlich, das es jede Familie dieser Zeit sein könnte. Die Novelle beginnt mit einer Beschreibung der Stadt; schon hier wird die räumliche Beschränktheit deutlich. Die kleine Stadt mit ihrem \"stumpfen Turm\" liegt \"hart am Wasser\" und selbst der Blick auf das weite Meer ist durch eine Vorgelagerte Insel versperrt. In Richtung Landesinnere ist das Städtchen durch eine Hügelkette abgeschirmt. Ein rundum eingekesselter und begrenzter Raum, also.

     Auch die zeitliche Dimension ist streng eingegrenzt: Wenn nachts um zehn die so genannte Bürgerglocke läutet, ist damit der Tag beendet. Der Blick wird nun auf die Menschen dieser Stadt gerichtet. Es sind \"tüchtige\" Menschen die schon von klein an einen festgelegten Lebensablauf im Kopf haben: \"Schiffsjunge, Kapitän auf einem Familien- oder auf einem eigenen Schiffe, dann mit etwa vierzig Jahren Reeder und bald Senator in der Vaterstadt, so lautete der Stufengang der bürgerlichen Ehren.\" Es war der gleiche Lebenslauf, \"auf welchem Eltern und Vorfahren zur Wohlhabenheit und bürgerlichen Geltung gelangt waren;\" Schon hier, zu Beginn der Novelle, noch bevor von den Hauptpersonen Hans und Heinz Kirch überhaupt die Rede ist, wird die Ursache für den verhängnisvollen Verlauf der Handlung angedeutet. Zudem kommt in diesem Satz zum Ausdruck, dass es sich bei dem folgenden Familiendrama nicht um das spezielle Schicksal einer einzigen besonders hart getroffenen Familie handelt, sondern um so etwas wie eine \"Krankheit dieser Zeit\". Alle Söhne müssen diesem von vorn herein festgelegten Lebensplan folgen, nicht nur Heinz Kirch.

     Dieser Lebensweg ist ausgerichtet auf wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Aufstieg. Wissenschaft und Kunst sind nicht gefragt; Als der Lehrer, offenbar der einzige in der Stadt, der einen Sinn auch für die geistige Dimension hat, und der ja bezeichnenderweise auch nicht aus der Stadt stammt, bei Heinz eine besondere Begabung für den Lehrerberuf entdeckt, hält Hans Kirch das nur für \"Larifari\". Anstatt die Begabung des Sohnes anzuerkennen und ihn dahingehend zu fördern ignoriert er diese und will ihn seinen Maßstäben anpassen. Bildung ist für ihn eigentlich nur eine Art Prestigeobjekt. Wenn er Heinz zum Sonderunterricht beim Pastor schickt, dann nicht, weil er den Wert der Bildung erkannt hätte, sondern eher, weil dort auch die Anderen zu finden sind; die Bildung gehört einfach zu einem gewissen sozialen Stand dazu, wird von ihm aber nicht als geistige Bereicherung verstanden. Hans Kirch, auf den nun, nach Beschreibung der Umgebung und der Gesellschaft, der Blick gerichtet wird, verkörpert den Zeitgeist.

     ER hat eine hagere Gestalt und einen gekrümmten Rücken. Seine Einstellung, die nur auf materiellen und sozialen Erfolg ausgerichtet ist und auf eine optimale Nutzung der Zeit, die nur wirtschaftliche Kontakte zu, ist ein Paradebeispiel des bürgerlichen und fleißigen Unternehmer. Die menschliche Verarmung ist der Preis für den durch \"rastlose Tüchtigkeit\" erreichten Erfolg; "überall wurde er aufgehalten und angeredet", aber er gab nur kurze Antworten, er hatte keinen Zeit. Hans Kirch liebt seinen Sohn nicht als Menschen, sondern nur als Vollender seiner materiellen Pläne; als er dafür nicht mehr in Frage kommt, wird er rücksichtslos abgestoßen. Die Liebe zwischen Wieb und Heinz bleibt ungeachtet der ständischen Unterschiede. Sie muss dem Profitdenken geopfert werden.

     Als nach vielen Jahren eine Nachricht von Heinz kommt, fürchtet der Schwiegersohn Christian nur um seine Stellung in der Firma, anstatt sich über die Heimkehr des Schwagers zu freuen. Nur die geschäftlichen Beziehungen zählen, Menschliches gilt nicht. Zentrales Anliegen der Novelle ist wohl, die Auswirkungen dieses rastlosen, Profitorientierten Zeitgeistes auf den Menschen zu zeigen. Am Beispiel von Hans Kirch wird deutlich, dass der Mensch, nur der blind nach dem Prinzip Erfolgbringender Tüchtigkeit handelt nicht erkennt, dass er selbst die Ursachen dafür geschaffen hat. So gesteht sich Hans Kirch bis zum Schluss nicht ein, dass er durch seinen Brief an Heinz, als dieser sich auf der \"Hammonia\" befand, den Grundstein für das Scheitern seines Sohnes, gleichzeitig für das Scheitern der Vater-Sohn-Beziehung und schließlich auch für das Scheitern seines eigenen Planes legte. Er erkennt nicht, dass er selbst und mit ihm seine Frau und sein Sohn Opfer seiner eigenen Erfolgsbesessenheit geworden sind.

     Auch wenn er dies am Ende bereut, den Sohn zwei mal verstoßen zu haben, sieht er sich doch als Opfer des Schicksals, das ihn so hat handeln lassen. Er erkennt nicht den Zusammenhang zu dem durch die Gesellschaft aufgedrückten, Lebensprinzip Er übernimmt auch nicht die Verantwortung für sein Handeln, über das er doch eigentlich selbst frei bestimmen könnte. Von Anfang an sind für Heinz\' Erziehung vor allem Sparsamkeit und Nützlichkeit von Bedeutung. So kritisiert Hans Kirch seine Frau sogleich für ihre Verschwendung, als diese dem Sohn an einem Werktag eine Leckerei kauft. Dennoch heißt es: \"Was Hans Kirch an Zärtlichkeit besaß, das gab er seinem Jungen." Doch ist zu fragen, in wie weit er in seinem Sohn wirklich einfach nur den Menschen liebte.

     In erster Linie wollte er Heinz wohl als sein Ebenbild. Das, was er in seinem Leben nicht mehr würde erreichen können, sollte seine Vollendung durch den Sohn finden. Wenn der Sohn, als ein Teil von ihm, zu höchsten Ehren aufsteigen würde, dann wäre für ihn, Hans Kirch, der Plan seines Lebens erfüllt. Das wofür er sein ganzes Leben lang gearbeitet hatte, würde so seine Berechtigung erfahren. Er nimmt den Brief des Sohnes nach langer Zeit ohne Kontakt, nicht an, weil er nicht frankiert ist. Dies ist meiner Meinung nach nicht Ausdruck seines Geizes, sondern ein Zeichen dafür, dass er den Sohn als das was er ist nicht annimmt.

     Mit Leichtigkeit hätte er die 30 Schillinge bezahlen können; doch die Enttäuschung darüber, dass seine hochgesteckten Ziele keine Erfüllung finden werden, siegt über die Sorge und Liebe zum Sohn. Im Prinzip genau die gleiche Situation ereignet sich Jahre später erneut, als Heinz wieder auftaucht und für einige Zeit im elterlichen Haus wohnt. Nachdem die Hoffnung, aus dem missratenen Sohn doch noch etwas zu machen, völlig erloschen ist wirft er Heinz quasi aus dem Haus. Dem geht eine Phase voran, in der der Vater versucht, den Sohn zu verleugnen, indem er mit der Möglichkeit liebäugelt, der Heimgekehrte sei vielleicht gar nicht sein eigener Sohn, sondern der Junge aus dem Armenhaus, der etwa zur gleichen Zeit weggegangen war, wie Heinz und diesem damals auch ein wenig ähnelte. Er sucht fortan nach Beweisen für diese Theorie, weist es aber weit von sich, als Heinz sein Wunschdenken durchschaut. Auch die Diskussion bezüglich des sonntäglichen Kirchganges bereitet die Eskalation vor.

     Es wird deutlich, dass sich der Vater nicht mit dem sozialen Stand seines Sohnes abfinden kann. Er möchte nicht mit ihm zusammen in die Kirche gehen, weil er nicht ertragen kann, dass ihm die Unzulänglichkeit seines Sohnes so deutlich vor Augen geführt wird, wenn dieser unten in der Bank sitzen muss, so hatte er ihn doch schon immer neben sich auf den Plätzen der großen Seefahrer sitzen sehen. Hier zeigt sich auch deutlich, dass sich das ökonomische Erfolgs- und Rangdenken bis in die Kirche hinein fortsetzt, obwohl es ein Ort sein sollte, wo alle gleich sind vor. Es scheint, als ginge es beim all sonntäglichen Kirchgang gar nicht so sehr um Gott und Glauben, sondern viel mehr um soziale Repräsentation, demonstriert durch die doch recht weltliche Sitzordnung, die nicht gerade dem in der Kirche gepredigten Gleichheitsprinzip entspricht. In der Kirche ruht Hans Kirchs Blick immer wieder auf dem Epitaph, der dem Bürgersohn gewidmet ist, der als großer Schiffskommandeur heimkehrte. Auch wird an anderer Stelle, im Gespräch zwischen Hans Kirch und dem Pastor, deutlich, dass Hans Kirch es mit der Religion nicht so genau nimmt, sondern sich nur auf die Stellen beruft, die sein Handeln rechtfertigen.

     So argumentiert er mit dem Gebot, nachdem der Sohn Vater und Mutter ehren soll, zeigt sich aber stur und verständnislos, als der Pastor ihm das Gebot der Nächstenliebe entgegenhält. Er will sich und den anderen einreden, dass sein Sohn die Schuld am Scheitern seiner (Hans Kirchs) Pläne und auch an der Zermürbung der Familie trägt. Die Argumentation des Pastors mit dem Gebot der Nächstenliebe ist ein Versuch, an die natürliche Liebe eines Vaters zu seinem Sohn als Menschen zu appellieren, ungeachtet des sozialen Ranges, Erfolges. Doch Hans Kirch hat für die Liebe zu einem Menschen einfach um des Menschen willen nichts übrig. Andererseits muss trotz allem berechnenden Gewinnstreben doch auch noch Menschlichkeit bei Hans Kirch vorhanden sein. Denn nicht nur die Mutter, die schließlich stirbt, leidet unter dem Verlust des Sohnes, sondern auch Hans Kirch selbst.

     Nach 15 Jahren sind Umgebung und Gesellschaft fast unverändert, auch die Bürgerglocke, Symbol der strikten Regelhaftigkeit, ist noch vorhanden. Die Familie Kirch aber ist zerstört, die Mutter gestorben. Die Prinzipien haben sich nicht verändert; nur das, was ihnen unterworfen ist. Hans Kirch ist verbittert; er hat sich von seinen hochgesteckten Zielen verabschiedet und funktioniert eigentlich nur noch. Der Familientragödie schließt sich eine Tragödie in der Liebe an. Wie eine Parallelhandlung wird zu Beginn der Novelle, als Heinz noch ein Kind ist, das Mädchen Wieb eingeführt und die Beziehung der beiden über die Jahre beschrieben.

     Während Heinz\' langer Abwesenheit ist diese Beziehung nicht mehr Thema; erst gegen Ende seines kurzen Aufenthaltes in der Heimatstadt wird diese Handlung wieder aufgenommen. Wieb, die etwas jünger als Heinz ist, hat einen niedrigen sozialen Stand und gehört somit zu denen, die in der aufstiegsbesessenen bürgerlichen Gesellschaft an den Rand gedrängt werden. Heinz, der ein wilder Junge ist, der sich keineswegs an alle Regeln hält, wird zu ihrem Beschützer. Ein immer wiederkehrendes Motiv ihrer Kindheit besteht in Heinz\' Ausspruch: \"Wieb, Wiebchen, kleines Wiebchen!\". Mit diesen Worten läuft er für sie, wenn er ihr wieder einmal aus dem Garten des Pastors ein paar Äpfel geklaut hatte. Abends nehmen die beiden sich manchmal ein Boot und fahren damit herum.

     Das ist einerseits ein Verstoß gegen die bürgerlichen Regeln (ebenso wie der Apfeldiebstahl) verkörpert aber außerdem noch das Abstandnehmen von der bürgerlichen Gesellschaft; die beiden jungen Leute flüchten aus der drückenden Atmosphäre der spießigen Kleinstadt hinaus auf das weite Meer. Nicht ohne Grund an dieser Stelle auch Heinz\' Ausspruch: \" Wir wollen weit von all den schlechten Menschen fort!\" Einmal fahren sie sogar zur Insel herüber, wo gerade Jahrmarkt ist. Die leuchtenden, glitzernden, bunten Stände, der Rummel, das Vergnügen, all das steht in extremem Gegensatz zur Nützlichkeit und Sparsamkeit der bürgerlichen Welt. Die beiden geben für Karussellfahrten und andere Vergnügungen ihr gesamtes Geld aus, ohne dies zu bereuen. Im Gegenteil: dieser Tag bleibt ihnen noch lange als ein ganz besonders glücklicher in Erinnerung. Fleiß, Strebsamkeit, Nützlichkeit und Sparsamkeit gekoppelt mit Lieblosigkeit auf der einen Seite stehen Spaß und Verschwendung gekoppelt mit Glück gegenüber.

     Es ist auch an jenem Tag auf dem Jahrmarkt, dass Wieb und Heinz ihr restliches Geld zusammentun, um für Wieb einen kleinen silbernen Ring zu kaufen. Und es ist wiederum jener Ring, den Wieb an einer Kette Heinz zum Zeichen ihrer Liebe und Treue um den Hals hängt, als sie am letzten Abend vor seiner langen Fahrt auf der \"Hammonia\" noch einmal zusammen in einem Boot auf das Meer hinaus rudern. Doch diese Liebe zu einem am Rande der Gesellschaft stehenden Mädchen ist nicht vereinbar mit dem Gewinnstreben des Vaters Kirch; Erfüllung der Liebe und sozialer Aufstieg schließen sich gegenseitig aus. Und da das einzige, was zählt, der soziale Aufstieg ist, ist es gar keine Frage, dass die Liebe der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit geopfert werden muss. Erst als Heinz nach vielen Jahren vorzeitig gealtert und mittellos zurückkommt, und somit selbst am Rande der Gesellschaft steht, bewegt er sich frei, aber gleichzeitig ohne Zukunft und ohne jeglichen sozialen Schutz. Jetzt würde auch einer Verbindung mit Wieb nichts mehr entgegenstehen.

     Aber Heinz muss schmerzlich feststellen, dass diese Chance vertan ist. Wieb bedient in der berüchtigten Hafenkneipe und ist mit einem Alkoholiker verheiratet. Alle Versuche, an früher anzuknüpfen, scheitern. Der alt bekannte Ausspruch \"Wieb, Wiebchen, kleines Wiebchen\" bleibt ebenso unbeantwortet, wie die verzweifelte Frage \"Wollen wir weit von all den bösen Menschen fort?\" Heinz muss daraufhin begreifen, dass er zu spät gekommen ist und gibt den Ring, den er immer noch an der Kette um den Hals trägt, und der das einzige ist, was ihm von der Heimat geblieben ist, zurück. Als er wenig später die Stadt für immer verlässt, ist ihm nichts geblieben, was ihm noch irgendeinen Halt geben könnte, nichts mehr, wofür es sich noch lohnen würde, zu leben. Aber auch für Hans Kirch fehlt nun der Sinn im Leben und im Schaffen, ist er doch selbst alt und hat nun keinen Sohn mehr, der sein Erbe antreten könnte.

     Er zieht sich noch mehr als vor dem kurzen Auftauchen des Sohnes aus dem geschäftigen Treiben zurück und wendet sich auch von seiner früheren Lebensphilosophie mehr und mehr ab. \"Für fremde Augen mochte es immerhin den Anschein haben, als ob Hans Kirch auch jetzt noch in gewohnter Weise seinen Geschäften nachgehe; in Wirklichkeit aber hatte er das Steuer mehr und mehr in die Hand des jüngeren Teilhaber der Firma übergehen lassen; auch aus dem städtischen Kollegium war er, zur stillen Befriedigung einiger ruheliebender Mitglieder, seit kurzer Zeit geschieden. .Als es Sommer wurde, ging er öfters aus der Stadt hinaus, und Frau Lina begleitete ihn mehrmals auf dem hohen Uferwege um die Bucht, von wo er nicht nur die Inseln, sondern ostwärts auch auf das freie Wasser sehen konnte.\" Hans Kirch fühlt sich der städtischen Gesellschaft nicht mehr zugehörig und die Spaziergänge hinaus an das weite Meer finden jetzt auch in Begleitung von Wieb statt und werden ihm zum täglichen Bedürfnis. Je mehr er sich von der Stadt mit ihren Bürgern und den erstarrten Denkmustern abwendet, desto mehr interessiert er sich für Menschliches.

     So hat er immer mehr Verständnis und Interesse für die Jugendliebe zwischen Wieb und Heinz. Er ist jetzt bereit, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und die Schuld auf sich zu nehmen; aber er versteht seine Schuld als die Schuld eines einzelnen Menschen. Er erkennt auch jetzt nicht, dass die Ursache in seiner ausschließlich wirtschaftlichen Erfolg verschriebenen Lebensphilosophie liegt, in der nur wirtschaftlicher Erfolg anerkannt wird. Wieb ist jetzt die einzige, die zu ihm hält und ihn tröstet; ausgerechnet sie, die er früher aufgrund ihres sozialen Standes abgelehnt hat. Es ist, als ob sich die Verlierer, die Opfer der Gesellschaft zusammentun: Wieb als diejenige, die von Kindheit an am Rande der Gesellschaft stand und verachtet wurde und Hans Kirch, der durch die erfolgs- und zweckorientierte Gesellschaft, deren Prinzipien er blind und kompromisslos gehorchte, zerstört wurde. Jetzt, in der Not, sind sie gemeinschaftlich; und war Wieb von Anfang an diejenige, für die der Mensch im Menschen zählte und nicht das, was er hatte, so kann auch Hans Kirch jetzt endlich über den sozialen Stand hinwegsehen, der sie beide früher trennte.

     Die Novelle endet mit einem Anfang; eine neue Generation ist entstanden, Hans Kirchs Enkel geht zur Schule. Immer noch hat sich die Gesellschaft nicht verändert, immer noch kann dieselbe Geschichte wieder passieren. Doch die Novelle endet nicht mit einem positiven Neuanfang; sie endet mit der Frage nach Heinz Kirch; \"- wo aber ist Heinz Kirch geblieben?\" lautet der letzte Satz. Der Schluss der Novelle ist den Verlieren gewidmet. Denn an ihnen wird die Unmenschlichkeit eines Systems deutlich und aus ihrer Sicht sollte jedes System beurteilt werden. *alle Texte in " " sind Zitate aus dem Buch*

 
 

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