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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der verschwender


1. Drama
2. Liebe

Inhalt Der reiche Edelmann Julius von Flottwell gibt auf seinem prächtigen Schloss eine Jagdgesellschaft. Nach dem Ausritt trifft er sich mit seiner Geliebten, dem Bauernmädchen Minna, das in Wahrheit die in Menschengestalt auftretende Fee Cheristane ist. Vor einundzwanzig Jahren war sie von der Feenkönig Illmaha auf die Erde gesandt worden, um würdigen Menschen Wohltaten zu erweisen, hatte sich in den damals siebzehnjährigen Julius verliebt und in den Jahren seither ihm zu seinem großen Reichtum verholfen. Nun erst enthüllt sie ihm ihre wahre Natur; sie muss ins Feenreich zurückkehren und der verzweifelte Flottwell schenkt ihr zum Abschied auf ihre Bitten hin ein Jahr seines Lebens.
Drei Jahre später hat Flottwell ein neues Schloss gebaut und verschwendet seinen Reichtum in immer glanzvolleren Festlichkeiten. Er verliebt sich in Amalie, die Tochter des Präsidenten von Klugheim, und will sie heiraten - gegen den Willen ihres Vaters, der Flottwells Verschwendungssucht als Vorzeichen einer Katastrophe durchschaut und Amalie dem soliden Baron Flitterstein zugedacht hat. Aber nach einem turbulent endenden Fest bei Flottwell, in dessen Verlauf dieser sich mit dem Widersacher duelliert, gelingt den beiden Liebenden die Flucht. Flottwell und Amalie suchen ihr Glück in England. Zurück bleiben der intrigante Kammerdiener Wolf, der es versteht das Schloss an sich zu bringen; ein geheimnisvoller Bettler, der seit Cheristanes Verschwinden auftrat, nur für Flottwell sichtbar war und von ihm Geld und Schmuck gefordert hat; schließlich der treuherzige Bedienstete Valentin, der eigentlich Tischlergeselle ist, und der mit dem Kammermädchen Rosa unter dem Verdacht, einen kostbaren Schmuck gestohlen zu haben, von Wolf fortgejagt worden ist.
Flottwell kehrt nach zwanzig Jahren mittellos und als Bettler auftretend aus England zurück. Seine Frau und sein Kind sind tot, das Vermögen hat er verschwendet und sein altes Schloss ist zu einer Ruine verfallen. Seinen früheren Kammerdiener, inzwischen "von Wolf" findet er als Herrn des neuen Schlosses vor. Flottwelll wird von Valentin, der mit seiner Frau Rosa und seinen Kindern in zufriedener Bescheidenheit das Tischlerhandwerk betreibt und sich immer noch in der Dankesschuld seines früheren Herrn empfindet, aufgenommen.
Rosa ist anfänglich dagegen Flottwell bei sich aufzunehmen, doch auf Valentins Drohung sie samt den Kindern zu verlassen, lässt sie schnell ihre Meinung ändern.
Flottwell kehrt zur Ruine seines Schlosses zurück, wo ihm der Bettler wieder begegnet. Dieser ist Azur, den Cheristane als Schutzgeist ihres Geliebten Flottwell entsandt hat. Er gibt ihm die Kostbarkeiten zurück, die er einst von ihm erbettelt hatte.
Valentin tritt wieder in Flottwells Dienste und Cheristane verspricht Flottwell, dass sie sich im Reiche der grenzenlosen Liebe wiedersehen werden.


Zum Stück:

Wenngleich Flottwells Schicksal am Anfang und am Ende des Stücks in entscheidender Weise von außerirdischen Kräften bestimmt wird, so ist der dazwischenliegende Lebensweg des Helden doch ganz nach seiner eigenen Willensentscheidung gestaltet. Raimund hat mit der "Abdankung" der überirdischen Kräfte, als Cheristane verschwindet, dem Zauberspiel einen realistischen Akzent hinzugefügt. Die menschlichen Akteure sind nun selbst Schmiede ihres Glücks oder Unglücks, auf ihrem Weg werden sie von gutgesinnten, aber auch böswilligen Ratgebern begleitet, was sie mit deren Rat anfangen bleibt ihnen selbst überlassen. So verkörpert Cheristane die Liebe, da sie eigene Bestrafung auf sich nimmt, um den Geliebten zu retten; Wolf hingegen ist die skrupellose Raffgier, die zuletzt an sich selber erstickt; in Amalie verfällt Flottwell der sinnlichen Liebe und der Bettler verkörpert in biblischer Eindringlichkeit die Mahnung zu "guten Werken".
In der Figur des Valentin hat Raimund seine eigene Anschauung zur Geltung gebracht. Valentin ist die Zentralfigur des dritten Aktes, die auch Raimund selbst immer spielte. In der Gestalt des Valentins sind Naivität, Güte und Resignation vereint.
Valentin verkündet im berühmten Hobellied die Veränderlichkeit des Glücks, aber auch die Zufriedenheit und den bescheidenen Wohlstand, den ein redlicher Bürger erlangen kann.

 
 

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