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chemie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Glasfärben - temperaturbedingungen bei der glasverarbeitung


1. Atom
2. Erdöl



Ein besonderes Kapitel der Glasherstellung ist seit alten Zeiten Glasfärben des Glases und nicht wenige Geheimnisse hängen gerade damit zusammen, welche Stoffe denen Gemenge beizugeben sind, damit das fertige Glas den gewünschten einmaligen, bisher noch nicht bekannten Farbeffekt erhält.
Zur Darstellung farbiger Gläser bediente man sich schon in der Antike verschiedener Metalloxide. In seiner Naturgeschichte - übrigens eine Hauptquelle zur Information über antike Techniken ausgelösten chemischen Umwandlungsprozeßes. Es gibt genügen Beweise für die zahlreichen Kenntnisse der frühgeschichtlichen Glasmacher, ihren Erzeugnissen schöne Farben zu verleihen. Funde beweisen, dass man in Phönizien, Mesopotanien und Ägypten frühzeitig laufend Verstand, Glas (und Keramik) zu färben.

Glasfärben ist eine Kunst, die auch heute noch den Fachleuten viel Kopfzerbrechen bereitet. Welchen Zweck die Farbgebung auch verfolgen mag, ob es das dekorative im Aussehen von Gebrauchsglas ist oder das gewünschte Absorptionsverhalten technischer Gläser, mit dem eine ganz bestimmte Strahlungsdurchlässigkeit erzielt werden soll - es sind stets zwei Verfahren, nach denen man Gläser färbt: die Ionenfärbung und die Anlauffärbung. Der wesentliche Unterschied beider Verfahren liegt darin, dass die Ionenfärbung durch lösen von Metallionen nach dem Einschmelzen des Gemenge erstarrten, Glas sofort spektral eindeutig und nicht mehr veränderlich vorliegt. Während beim Anlaufen die färbende Wirkung der Beimengung durch eine erneute Temperaturbehandlung, dass sogenannte Tempern des Glases, überhaupt erst entsteht bzw. noch ausgeprägt werden kann. Dabei konzentrieren sich die gelösten Moleküle in kolloidaler Verteilung oder in bestimmten Tröpfchen im Glas und bilden mit dem Glasmaterial selbst unter dem Mikroskop erkennbarer Mischkristalle. Übrigens entsteht die herrliche rote Farbe der als Rubine bekannten Gläser durch Anlaufen (Tempern bei mehr als 700 Grad Celsius), wobei sich die kolloidale Lösung der färbenden Metalle bzw. Stoffe: Gold (Goldrubin), Kupferoxid (Kupferrubin) und Kadmiumsulfid- Selenid (Selenrubin) in bereits festen Glas verändert ist.
In den unteren nachstehenden zwei Tabellen, zeige ich Ihnen, zusammenfassend die wichtigsten Stoffe bzw. Metalloxide mit deren Hilfe die Anlauffärbung und die Ionenfärbung des Glases erfolgt. Der entgegengesetzte Prozess des Glasfärbens, ist das Entfärben des Glases. Bereits in der Antike war bekannt, dass sich durch Beimischung von verkleinerten Glasscherben der hohe Schmelzpunkt des Gemenges herabsetzt und die Glasmasse veredeln läßt. Ebenso bekannt sind aus dieser Zeit Versuche, die zufälligen Verfärbungen des Glases durch die unvermeidlichen Verunreinigungen des Sandes mit Eisen- und anderen Bestandteilen auszuschalten. Man fand heraus, das sich bestimmte Zusätze als Entfärbungsmittel eignen. Solche Reinigungsmittel erhielten später den Namen Glasmacherseife. Braunstein und Arsenik fanden dafür früher breiter Verwendung. Heute dienen vor allem Nickeloxid und Selenverbindungen zum Entfärben.
Fast alle Glasartikel werden nach dem erkalten noch irgendeiner Nachbehandlung unterzogen, um sie zu konfektionieren, zu komplettieren, zu dekorieren oder in anderer Weise für den vorgesehenen Verwendungszweck zu veredeln. (s. Tabelle \"Veredeln von Glas\")

Das bedingte verschiedenste Herstellungs-, Verarbeitungs- und Bearbeitungsverfahren, die viele Lehr- und anderer Fachbücher über Glas füllen. Die dargestellte Übersicht der Glasveredlung soll genügen. Auf dieses oder jenes Veredlungsverfahren komme ich später ausführlicher zurück. Hauptsächlich aber wollen wir in den folgenden Gebieten durch die Geschichte des Glases, seine Herstellung und seines Gebrauches streifen. Dabei wollen wir sehen, wie das Glas den Menschen seit dem Altertum bis in unsere Zeit als Kultur- und Gebrauchsgut, aber auch als Produktionsmitteln begleitet und welche herausragende Rolle es dabei für die Entwicklung der Produktivität in grossen Gebieten der Erde spielt. Zugleich werden wir erkennen, was alles wir noch vom Glas zu erwarten haben.




Farbbildner (sog.Chromophore)
und die durch sie hervorgerufene Anlauffärbung des Glases








Bezeichnung

Chemische Formel

Farbe


Kadmiumsulfid-Zinksulfid-

Mischkristalle

CdS/ZnS

hellgelb

Kadmiumsulfid

CdS

gelb

Kadmiumsulfid-Selenid

Mischkristalle

CdS/CdSe/

orange


Kadmiumselenid

CdSe

rot bis dunkelrot


Kadmiumselenid-Kadmiumtellurid

Mischkristalle

CdSe/CdTe

dunkelrot

Metallkolloide

Chemische Formel

Farbe

Gold

Au

rot

Kupfer

Cu

rot

Silber

Ag

gelb bis gelbbraun







Metalloxide
und die durch sie hervorgerufende Ionenfärbung des Glases




Oxide

Farbe




Bezeichnung

Chemische Formel

einschließlich aller möglichen Schattierungen entsprechend der Stoffkonzentrationen


Eisen-III-Oxid

Fe2O3

gelbbraun


Eisen-III-Oxid +
Eisen-II-Oxid

Fe2O3 + FeO

grün

Eisen-II-Oxid

FeO

blaugrün

Manganoxid

Mn2O3

violett

Manganoxid + Eisen-III-Oxid

Mn2O3 + Fe2O3

gelbbraun,braun bis gelb

Chromoxid

Cr2O3

grüngelb bis rotgelb

Wolframoxid

WO3

gelb

Vanadiumpentoxid

V2O5

grün

Titanoxid

TiO2

verstärkt die Färbung anderer Ionen

Ceroxid

TiO2

gelb bis braun

Titanoxid + Ceroxid

TiO2 + TiO2

gelb

Kupfer-II-Oxid

CuO

blau

Kupfer-I-Oxid

Cu2O

rot

Neodymoxid

Nd2O3

purpur

Kobaltoxid

CoO

Blau (in Baratgläsern rosa)

Uranoxid

UO

gelb




Temperaturbedingungen bei der Glasverarbeitung







Kurzbiographie von Ernst Abbe

Seine Erfindungen halfen, tödliche Krankheiten zu besiegen.

Der Physiker Ernst Abbe, geboren am 23. Januar 1840 in Eisenach, machte seinen Weg in der damals stark expandierenden Wirtschaft : 1867, also mit 27 Jahren, leitete er bereits die optischen Werkstätten des Universitätsmechanikers Carl Zeiss. Mit ihm entwickelte er dann sechs Jahre später die Grundlage für die Herstellung von Linsen. Diese sollten für die Zukunft von entscheidender Bedeutung sein, denn ohne das von Abbe und Zeiss verbesserte Mikroskop wären die medizinischen Forschungserfolge in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem die auf dem Gebiet der Bakteriologie, nicht denkbar gewesen.

1870-1896 hatte Abbe eine Professur für Physik in Jena inne. In dieser Zeit (1882) fällt auch die Gründung der Firma \"Jenaer Glaswerk Schott und Gen.\", die Abbe gemeinsam mit Schott und Zeiss aufbaute und in der vor allem Linsen nach dem seinerzeit entwickelten Verfahren hergestellt wurden. Abbe machte sich aber auch auf einem anderen Gebiet einen Namen: als Sozialreformer. Nach Zeiss Tod im Jahre von 1889 zum Alleininhaber der Firma geworden, führte er Mitbestimmung, Achtstundentag, Gewinnbeteiligung, bezahlten Urlaub und fortlaufendes Einkommen für sechs Monate nach erfolgter Kündigung ein. Schließlich gründete er die Carl-Zeiss-Stiftung, der er 1891 die Firma und Teile seines persönlichen Vermögens übergab und der er bis 1893 vorstand. Der Physiker, Industrielle und Sozialreformer starb am 14. Januar 1905 in Jena.




Lebenslauf von Carl Zeiss


1816 Carl Zeiss geboren
1846 Carl Zeiss gründet erste Werkstätte in Jena
1866 Ernst Abbe wird freier Mitarbeiter.
1872 Abbes Theorie des Mikroskops wird zur Grundlage leistungsfähigerer Mikroskope und Industrieller Erfolge.
1875 Abbe wird Teilhaber bei Zeiss 1884 Glastechnisches Laboratorium Jena (später Jenaer Glaswerk Schott & Gen.) von Otto Schott, Ernst Abbe, Carl Zeiss und Roderich Zeiss gegründet.
1889 Abbe gründet die Carl-Zeiss-Stiftung
1891 Abbe macht diese Stiftung zur Alleininhaberin des Unternehmens Carl Zeiss und zur Teilhaberin des genannten Glaswerks.
1919 Carl-Zeiss-Stiftung wird auch Alleininhaberin dieses Glaswerks
1945 Amerikanische Truppen bringen die Vorstände und leitenden Wissenschaftler beider Stiftungsunternehmen nach Heidenheim. Jena wird Teil der russischen Besatzungszone.


1946 Die Jenaer Werke werden demontiert, zahlreiche Wissenschaftler nach Russland verpflichtet. Wiederaufbau in Jena. Schott nimmt Glasproduktion in Zwiesel auf. Opton Optische Werke Oberkochen GmbH gegründet (95 % Eigentum der Carl-Zeiss-Stiftung).
1947 Namensänderung: Zeiss-Opton statt Opton.
1948 Carl-Zeiss-Stiftung Alleineigentümerin von Zeiss-Opton, Entschädigungslose Enteignung der Jenaer Stiftungsunternehmen, die im Handelsregister Jena gelöscht werden.
1949 Heidenheim wird Rechtssitz der Carl-Zeiss-Stiftung.
1951 VEB Carl Zeiss und VEB Jenaer Glaswerk Schott & Gen. im Jenaer Handelsregister eingetragen. Carl Zeiss als Unternehmen der Carl-Zeiss- Stiftung im Handelsregister Heidenheim eingetragen.
1952 Schott verlegt seinen Sitz nach Mainz; das neue Glaswerk wird in Betrieb genommen.
1953 Carl-Zeiss-Stiftung übernimmt alle Aktiva und Passiva der Zeiss-Opton GmbH; das Unternehmen wird unter der Firma Carl Zeiss fortgeführt. ab 1954 Zahlreiche Prozesse im In- und Ausland über das Recht an Namen und Warenzeichen beginnen.
1971 Die Londoner Vereinbarung zwischen der Carl-Zeiss-Stiftung, Heidenheim, und dem VEB Jena beendet die Prozessserie im wesentlichen und führt zu einer geographischen Aufteilung der Rechte an Namen und Warenzeichen.
1978 Die Schott Glaswerke und Carl Zeiss erhalten je einen Unternehmensrat mit jeweils sechs gewählten und sechs ernannten Mitgliedern. Die Unternehmensräte unterstützen den Stiftungskommissar der Carl-Zeiss- Stiftung bei seinen Aufsichtsfunktionen.
1980 / 81 Das Mainzer Stiftungsunternehmen erhält das weltweite Recht auf den Namen Schott und firmiert \"Schott Glaswerke\". Der VEB Jenaer Glaswerk übernimmt das Recht an den Bezeichnungen \"Jena\" und \"Jenaer\".
2.2.1990 Anlässlich der sich abzeichnenden Wiedervereinigung Deutschlands erstes Sondierungsgespräch zwischen den Unternehmen in Jena, Mainz und Oberkochen wollen zusammenarbeiten und streben an, sich in einer Carl-Zeiss-Stiftung zusammenschliessen, sobald dies wirtschaftlich und sozial möglich ist.
29.6.1990 Die beiden VEBs in Jena werden in GmbHs umgewandelt, deren Anteile die Treuhandanstalt, Berlin, übernimmt.
7.11.1990 Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Sanierung der beiden Jenaer Firmen. Die vier Unternehmen werden sich in einer Stiftung mit Sitz in Heideheim und Jena zusammenschliessen auf der Grundlage des Stiftungsstatuts in der Heidenheimer Fassung.
25.6.1991 Grundsatzvereinbarung der Treuhand und der vier Unternehmen über die Carl-Zeiss-Stiftung, die zu gründende Ernst-Abbe-Stiftung und die Beteiligungsverhältnisse: Die Stiftungsunternehmen Carl Zeiss, Oberkochen, und Schott Glaswerke, Mainz, übernehmen jeweils 51 % und damit die unternehmerische Führung der neuen Carl Zeiss Jena GmbH bzw. der Jenaer Glaswerk GmbH. 49 % der Carl Zeiss Jena GmbH sowie der Jenaer Glaswerk GmbH übernimmt das Land Thüringen.
22.10.1991 Die neu gegründete Carl Zeiss Jena GmbH wird in das Handelsregister eingetragen.
7.11.1991 Der Vertrag über die neu gegründete Carl Zeiss Jena GmbH wird unterzeichnet. Nach über 45 Jahren eines belasteten Verhältnisses ist die Zusammenarbeit besiegelt.
ab 1992 Intensive Zusammenarbeit im Vertrieb und Marketing und klare Definition eindeutiger Zuständigkeiten bei Entwicklung und Produktion
Ende 1994 Das Land Thüringen tritt seinen Anteil von 49 % an der Jenaer Glaswerk GmbH dem Stiftungsunternehmen Schott Mainz ab.
Mai 1995 Das Land Thüringen tritt seinen Anteil 49 % an der Carl Zeiss Jena GmbH dem Stiftungsunternehmen Carl Zeiss Oberkochen ab.

Kurze Lebensgeschichte von Otto Schott

Der Physiker Otto Schott aus Witten zieht mit seinem kompletten Laboratorium am 17.Januar nach Jena. Der 31jährige Forscher ist der Sohn des Glasmeisters Simon Schott und ein führender Forscher auf dem Gebiet der Glaschemie. Schott gilt als Begründer der Pyrochemie, der Wissenschaft von chemischen Reaktionen beim Schmelzen. Er studierte in Würzburg und Leipzig. Seine Dissertation ist eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten über die Glasfabrikation . Er hat viele grundlegende Veröffentlichungen über Glaschemie verfasst und für eine spanische Gesellschaft eine chemische Fabrik eingerichtet.

Seit 1880 experimentierte er in Witten systematisch mit neuartigen Glasschmelzen und Fertigungsverfahren. Inzwischen hat Schott durch Schmelzen Hunderte bisher unbekannte Glasarten erfunden. Zusammen mit dem Nestor der wissenschaftlichen Mikroskopie, Ernst Abbe ( 1873 ), der in Schotts Arbeiten einen Meilenstein in der Entwicklung der optischen Glasschmelzkunst und damit der praktischen Optik selbst sieht, und den Fabrikanten Carl und Roderich Zeiss beschließt Schott die Gründung des JENAer Glaswerks Schott & Genossen und kauft das Gelände dafür am 7. Dezember 1882. Die Firma ist auch als sozialer Musterbetrieb geplant.

 
 



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