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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gewebearten - der pflanzenkörper





Der Pflanzenkörper ist aus verschiedenen Gewebearten aufgebaut, die wiederum aus strukturell und funktional verwandten Zellen bestehen. Neue Zellen (und damit auch neues Gewebe) entstehen nur an den Wachstumszonen der Pflanzen, den so genannten Meristemen. Dies sind dünne, lokal begrenzte Gewebepartien aus teilungsfähigen Zellen. Meristeme befinden sich einerseits in den so genannten Vegetationskegeln der Pflanze, die sowohl an den Spitzen der Sprosse als auch der Wurzeln sitzen und dort für das primäre Wachstum der Pflanze verantwortlich sind; man nennt diese Meristeme Apikalmeristeme (von lateinisch apex: Spitze). Andererseits gibt es noch weitere Meristeme, die in Form von dünnen Zellschichten unterhalb der Rinde von Sprossen und Wurzeln liegen (die so genannten Folgemeristeme) und dort für das sekundäre Pflanzenwachstum sorgen. Unter primärem Wachstum versteht man dasjenige bis zur Ausbildung und Differenzierung aller Zellsorten einer Pflanze; daran schließt sich das sekundäre Wachstum an, das zur weiteren Erstarkung (Verdickung) und Verlängerung des Sprosssystems führt und was insbesondere bei den Holzgewächsen stark ausgeprägt ist. Bei den Gefäßpflanzen (Kormophyten) unterscheidet man drei grundsätzliche Gewebearten: Abschlussgewebe, Leitungsgewebe und Grundgewebe. Die weniger hoch entwickelten Thallophyten werden auch Lagerpflanzen genannt, da sie über kein eigenes Festigungsgewebe verfügen und daher dem Boden mehr oder weniger lose aufliegen, zeichnen sich durch einfacheren Gewebebau aus. Zwar gibt es bei den hoch entwickelten Laubmoosen (und den tangartigen Braunalgen, falls die Algen auch zu den Pflanzen gezählt werden) ebenfalls Ansätze zu einer Zelldifferenzierung, doch bleiben diese gegenüber den Höheren Pflanzen deutlich zurück.
Abschlussgewebe
Das Abschlussgewebe der Pflanzen wird als Epidermis bezeichnet. Sie stellt die äußerste Schicht des Pflanzenkörpers dar, die Haut der Pflanzen, die Triebe, Blätter, Blüten und Wurzeln bedeckt. Die Zellen der Epidermis können bei den einzelnen Pflanzenarten sehr unterschiedlich ausgebildet sein, weshalb man deren Struktur auch zur Unterscheidung sonst sehr ähnlicher Arten heranzieht.
Die Epidermis kann so genannte Spaltöffnungen oder Stomata enthalten, durch die ein Gasaustausch mit der Atmosphäre stattfindet. Diese Spaltöffnungen sind von so genannten Schließzellen umgeben, die durch aktive Veränderung ihrer Form und Größe die Spaltöffnungen vergrößern oder verkleinern und so den Gasaustausch regulieren können. Dies spielt eine wichtige Rolle für das Überleben der Pflanzen unter ungünstigen Bedingungen. Wüstenpflanzen verfügen z. B. über eine sehr ausgeprägte Fähigkeit, die Spaltöffnungen zu regulieren; tagsüber halten sie sie fast ganz geschlossen und können daher den Wasserverlust, der zwangsläufig bei jedem Öffnen der Spalte auftritt, minimieren. Der abgegebene Wasserdampf dient aber auch dazu, den Pflanzenkörper zu kühlen und vor Überhitzung zu schützen, da durch die Verdunstung der Wassers an der Luft dem Blatt bzw. der Umgebung Wärme entzogen wird. Für den Ablauf der Photosynthese sind die Spaltöffnungen eine unbedingt notwendige Voraussetzung, da durch sie das Kohlendioxid der Luft - als Ausgangsstoff für diese Prozesse - eindringen kann. Die Epidermis ist von einer je nach Pflanzenteil mehr oder weniger dicken, Wachs tragenden Schicht, der Cuticula (Häutchen, von lateinisch cutis: Haut), überzogen. Die Cuticula ist Wasser abweisend und verringert den Wasserverlust durch Verdunstung an der Pflanzenoberfläche. Beim sekundären Dickenwachstum wird die Epidermis durch das so genannte Periderm abgelöst, eine stark Wasser abweisende Schicht, die überwiegend aus Korkgewebe besteht. Deren Zellen sterben ab, sobald sie ausgereift sind, bleiben jedoch erhalten und bilden z. B. bei vielen Bäumen den größten Teil der dicken Borke.
Leitungsgewebe
Das Leitungsgewebe besteht aus zwei verschiedenen Gewebearten, die in Form von mehr oder weniger dicken röhrenartigen Gebilden den Pflanzenkörper durchziehen: dem Xylem, mit dem Wasser und gelöste Mineralstoffe nach oben - von den Wurzeln in die Triebe und Blätter - transportiert werden, und dem Phloem, das die in den Blättern produzierten organischen Produkte der Photosynthese und anderer Stoffwechselvorgänge in diejenigen Pflanzenteile befördert, die sie gerade zur Ernährung benötigen. Xylem und Phloem liegen als so genanntes Leitbündel immer direkt beieinander. Meist ist dabei das Xylem nach innen und das Phloem nach außen orientiert, doch gibt es auch andere Formen der Anordnung, z. B. diejenige in Form konzentrischer Ringe. Man bezeichnet das Phloem auch als Siebteil und das Xylem als Holzteil. Zwischen Xylem und Phloem liegt die dünne Schicht des Kambiums, die teilungsfähige Zellen enthält. Im Xylem verholzen die Zellen stark und bilden den Holzkörper der Pflanzen. Sie dienen dann neben der Wasserleitung auch der Stützung der Pflanze und sorgen für deren Stabilität, was insbesondere bei den Bäumen und Sträuchern wichtig ist. Eine weitere Funktion bestimmter Xylemteile liegt in der Speicherung von Nährstoffen im so genannten Xylemparenchym.
Xylem
Das Xylem besteht aus zwei verschiedenen leitfähigen Zellformen: den dünneren Tracheiden und den dickeren Tracheen oder Gefäßen. Tracheiden sind gewöhnlich schmal, stark verlängert und an den Enden abgeschrägt und dort mit vielfach durchbrochenen Zellwänden versehen, die den Wasserfluss ermöglichen. Tracheen bestehen häufig aus aneinandergereihten, kurz-zylindrischen Zellen, deren Querwände sich während der Gefäßbildung auflösen und die somit lange Röhren bilden. Tracheen ermöglichen einen besonders effektiven und raschen Wassertransport. Sie stellen die höchst entwickelten Wasserleitungsbahnen dar und sind - bis auf wenige Ausnahmen - im Vorkommen auf die Gruppe der Bedecktsamer (die höchst entwickelten Pflanzen) beschränkt. Beide Zellarten sterben während der Gefäßbildung ab, sie weisen also kein Cytoplasma auf, was für die Leitungsfunktion auch hinderlich wäre. Ihre Wände sind durch spiralige, verholzte Strukturen verstärkt, um dem Wasserdruck standzuhalten. Es gibt aber auch fast durchgehend verholzte Tracheiden bzw. Tracheen, in denen kleine, fensterartige Lücken - die so genannten \"Tüpfel\" - unverholzt bleiben, über die der Stoffaustausch der Gefäßzellen untereinander und zu anderen Nachbarzellen erfolgt.
Phloem
Das Phloem ist aus noch lebenden Zellen aufgebaut, den so genannten Siebzellen bzw. Siebröhren und den Geleitzellen. Farne und Nacktsamer (z. B. alle Nadelbäume) verfügen über Siebzellen; dies sind lang gestreckte, kernhaltige Zellen mit teilweise durchbrochenen Querwänden (Siebfelder). Bei den Bedecktsamern übernehmen die stärker spezialisierten Siebröhren die Funktion der Stoffleitung. Hierbei handelt es sich um Reihen direkt aneinandergrenzender, zylindrisch-röhrenartiger Zellglieder, den Siebröhrenzellen, deren (kernloses) Cytoplasma jeweils über stark durchlöcherte Querwände verbunden ist; die Siebröhrenzellen bilden somit insgesamt ein echtes Röhrensystem. Jeweils seitlich sitzen den Siebröhrenzellen so genannte Geleitzellen auf. Dies sind Schwesterzellen der Siebröhrenglieder, gehen also durch Teilung aus einer gemeinsamen Mutterzelle hervor. Sie enthalten einen Zellkern und stehen über zahlreiche Plasmabrücken mit den Siebröhrenzellen in Verbindung. Vermutlich beeinflussen sie deren Stoffwechselvorgänge; zumindest ist nachgewiesen, dass sie Stoffe an sie abgeben und außerdem deren Abfallprodukte entfernen.

Grundgewebe
Das Grundgewebe von Pflanzen besteht aus drei Gewebetypen. Das Parenchym findet sich überall in der Pflanze und besteht aus lebenden Zellen, die sich auch im Reifezustand noch teilen können. In der Regel finden sich nur Primärzellwände (unverdickte und nicht verholzte und durch andere Einlagerungen veränderte Zellwände), die gleichmäßig und unverdickt sind. Die einzelnen Zellen des Parenchyms sind auf viele verschiedene physiologische Funktionen spezialisiert - beispielsweise auf die Photosynthese, auf Speicherfunktionen, Sekretion bestimmter Stoffe oder die Wundheilung. Auch im Xylem und im Phloem finden sich Parenchymzellen.
Das Kollenchym, die zweite Form des Grundgewebes, besteht ebenfalls aus im Reifezustand lebenden Zellen, deren Primärzellwände jedoch ungleichmäßig verdickt sind. Das Kollenchym ist wachstums- und dehnungsfähig und dient in jungen, noch wachsenden Pflanzenteilen als Stützgewebe.
Der dritte Typ des Grundgewebes ist das Sklerenchym, dessen Zellen im Reifezustand kein Protoplasma haben und stark verdickte Sekundärwände aufweisen, die in der Regel Lignin enthalten. Das Sklerenchym dient den bereits ausgewachsenen Pflanzenteilen zur Stützung und Festigung.

 
 


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