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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Delhi, bangkok und jakarta: modellbeispiele für erfolgreiche megastädte?



1. Einleitung Mein Thema: Delhi, Bangkok und Jakarta: Modellbeispiele für erfolgreiche Megastädte?, lässt einige Begriffe in ihrer Bedeutung offen. Im Folgenden werden diese Begriffe erklärt, sowie eine Analyse unter der gegebenen Fragestellung erstellt. Hierbei beschäftigt sich das erste Kapitel mit der Stadt im Wandel der Zeit und ihren heutigen Elementen. Im zweiten Kapitel werden die Städte in Entwicklungsländern genauer betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf den oben genannten Städten.

     Ihr vielschichtiger Aufbau, ihre Vorteile, sowie ihre Probleme werden untersucht und der Fragestellung wird eine Teillösung geboten. Im dritten und letzten Kapitel werden alle drei Städte miteinander verglichen und ein mögliches Fazit gezogen. 2. Stadt, Megastadt - Begriffsdefinition 2.1. Städte im Wandel der Zeit Die ersten Städte wurden um 3500 v.

     Chr. gegründet. Sie lagen im Bereich zwischen dem Nildelta und den Flussniederungen des Euphrat und Tigris. Die Nomaden begannen dank neuer landwirtschaftlicher Technologien, wie die Domestizierung des Viehs, sich niederzulassen und erste Siedlungen zu gründen. Durch den neuen Überfluss an Agrarprodukten gelang es den Einwohnern, sich auf neue Bereiche zu spezialisieren. Hinzukommend entwickelten sich erste Interessenbündnisse.

     Diese neu entstandenen Ballungsgebiete waren lukrative Ziele plündernder Barbaren. Daher wurden weitere Spezialisten benötigt. Sie sollten die Städte durch Verteidigungsanlagen schützen. Der Zyklus des technologischen Fortschritts und der Zuzug der Nomaden in die Siedlungen ließ die Städte weiter wachsen. Um 1000 n. Chr.

     gab es viele Städte, die bereits die 100.000 Einwohnergrenze überschritten hatten. Ab ca. 500 n. Chr. kristallisierte sich das Feudalsystem als vorherrschende Methode heraus.

     Den Städten wurden nun bestimmte Funktionen zugeteilt. Religiöse-, bürokratische- und militärische Zentren entstanden. Durch die, für damalige Verhältnisse, rasche Vergrößerung der Städte stieg der Bedarf an Luxus- und Nahrungsgütern. Ökonomische Metropolen wie Florenz erlangten an Bedeutung. Ab dem 15. Jahrhundert änderten sich die Stadtsysteme.

     Der Absolutismus und der Merkantilismus förderten besonders den Fortschritt einzelner Städte. Die Anzahl der neuen Stadtgründungen nahm ab, während die bestehenden Städte an Bevölkerungszahl gewannen. Besonders der kulturelle Aspekt stand zur damaligen Zeit im Vordergrund, während die Religion an Bedeutung verlor, da der Buchdruck und neue wissenschaftliche Erkenntnisse die göttlich geschaffene Natur in Frage stellten. Die Industrialisierung ab dem 18. Jahrhundert, ließ die Städte nun sprunghaft wachsen. Die Dampfmaschine, der Webstuhl, usw.

     schafften erste Agglomerationsgebiete. Die ländlichen Bewohner zog es immer stärker in die Städte. Die dortige Überbevölkerung führte zu katastrophalen Umständen für die Bewohner. 2.2. Die moderne Megastadt Das Phänomen der Megastadt bezieht sich heutzutage hauptsächlich auf die Entwicklungs- und Schwellenländer.

     Diese verfügen meist über eine große Bevölkerungs- und Landausdehnung. Zwar gibt es Millionenstädte auch in Industrienationen, jedoch fallen Diese meist unter den Begriff Global City. Sie unterscheiden sich meist in ihrer Struktur, während die Global Cities Infrastruktur, sanitäre Anlagen u. ä. für die hohe Bevölkerungsanzahl besitzen und sich meistens durch Spezialisierungen hervorheben, sind in den Megastädten die Probleme durch die Einwohnerzahlen schwerwiegender. Häufig sind sie ein Gebiet der urbanen Agglomeration, welches durch die massive Bevölkerungszunahme negativ belastet wird.

     2.3. Definition Megastadt Grundsätzlich wird eine Megastadt als solche bezeichnet, wenn sie eine bestimmte Bevölkerungszahl überschreitet. Nach der UN befindet sich diese Schwelle bei 8 Mio. Einwohnern. Aber auch hier gibt es Definitionsprobleme, da der eigentliche Stadtbereich durch das sogenannte Agglomerationsgebiet erweitert wird.

     Hier befindet sich ein großer Teil der Bevölkerung. Daher beizeichne ich nun im Folgenden die Megastadt als Stadtkern und dessen Agglomerationsraum. 3. Megastädte in Entwicklungsländern 3.1. Vor- und Nachteile der urbanen Agglomeration 3.

    1.1. Demographische Analyse Megastädte bestehen heutzutage aus einer Vielzahl an verschiedenen Bevölkerungsschichten. Diese vertreten auch unterschiedliche Interessen. Besonders die ländliche Bevölkerung, die durch Hoffnung auf eine bessere Zukunft in die Megastädte zieht, steht den reichen, häufig auch ausländischen, Bewohnern gegenüber. Während die Einen Bedarf an kulturellen Einrichtungen haben, sind für Ärmere noch nicht einmal Wohnräume vorhanden.

     Die ärmeren Bevölkerungsschichten sind meist auch in den negativen Vierteln einer Stadt anzutreffen; zum Beispiel entlang von Bahnschienen, in der Nähe von Industriebezirken oder auf kontaminierten Böden. Hinzukommend sind besonders die ärmeren Bevölkerungsschichten abhängig von den Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Daher finden sich Diese im informellen Arbeitsektor einer Megastadt wieder. Botengänge, Stadtführungen etc. sind hier die stärksten Arbeitplätze. Gibt es auch dort kein Potential für die unteren Bevölkerungsschichten, bleibt oft nur das Abrutschen in die Kriminalität oder zum betteln.

     3.1.2. Auswirkungen der Bevölkerungsstrukturen Durch die massive Überbevölkerung der Städte entstehen Probleme. Der Infrastruktur ist es nicht mehr möglich, die Mengen an Einwohnern ausreichend zu versorgen. Sanitäre Anlagen sind in den Megastädten der Entwicklungsländer ein Privileg der Reichen.

     Auch Polizeischutz ist selten, da ein großer Teil der städtischen Bevölkerung noch nicht einmal den Behörden gemeldet ist und damit auch kein Anspruch auf diesen Schutz hat. Hinzukommend wachsen in den Entwicklungsländern die Slums der Megastädte schneller als der Bevölkerungsanteil der gesamten Stadt. 3.2. Delhi - Megastadt Indiens 3.2.

    1. Delhi im vergangenen Jahrhundert Indien war lange Zeit Kolonie Englands. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Delhi noch keine große Macht innerhalb Indiens zugesprochen. Es diente hauptsächlich als Knotenpunkt der neuen Eisenbahnlinie. Dies änderte sich jedoch, als die Britische Regierung den Kolonialhauptsitz nach Delhi verlegte.

     Dadurch wurden der Stadt wichtige Ressorts wie die Verwaltung zugeteilt. Nach der Unabhängigkeit Indiens von England 1947 nahm das Bevölkerungswachstum einen fast linearen Verlauf an. Die islamische Bevölkerung verließ zu großen Teilen die Stadt, während aus anderen Ländern neue Flüchtlinge in die Stadt zogen. Aber diese Flüchtlinge waren nicht das einzige Problem. Besonders aus dem Umland Delhis zog es viele Inder in die Stadt. Die gesamte Wachstumsentwicklung der Stadt pro Jahrzehnt betrug ca.

     50%. So hat sich die Bevölkerung seit 1951 von ~900.000 Einwohner bis 1971 auf ~3.700.000 gesteigert. Bemerkenswert ist hierbei, dass sich die Bevölkerungszahl Delhis in den vergangenen 30 Jahren (bis 2005) um 10 Mio.

     Einwohner gesteigert hat. In den vorherigen 30 Jahren betrug das Wachstum gerade einmal 2 Mio. Einwohner. . Quelle: Irene Stacher, 1997, Mega - Cities / Die Metropolen des Südens zwischen Globalisierung und Fragmentierung, S.73 3.

    2.2. Delhi der Gegenwart Heute verfügt Delhi über 14 Mio. Einwohner. Es kann davon ausgegangen werden, dass ca. 1000 Einwohner pro Tag dazukommen.

     Die Megastadt Delhi wird also noch weiter wachsen. Schätzungen der UN gehen davon aus, dass Delhi bis 2015 eine Bevölkerungszahl von 17 Mio. überschritten hat. 3.2.3 Probleme der Megastadt Delhi Durch das enorme Bevölkerungswachstum Delhis im vergangenen Jahrhundert ist besonders die Wohnraumsituation sehr schlecht.

     Bei einem täglichen Wachstum von 1000 Einwohnern ist es auch nicht möglich, dem effektiv entgegen zuwirken. In der Vergangenheit wurden seitens der Indischen Regierung zwar Pläne entwickelt, doch scheiterte es hier an der Ausführung. Die Planung war, innerhalb von 20 Jahren 543.000 Wohneinheiten zu bauen. 150.000 Wohneinheiten wurden im Endeffekt errichtet.

     Desweiteren ist wiederholt der Faktor des Preises sehr relevant für den Immobilienmarkt. Die Wohnräume können meistens von den armen Bevölkerungsschichten nicht bezahlt werden, zwangsläufig müssen sie in den Slums der Megastadt unterkommen. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass 40 % der Einwohner Delhis in Ghettos leben. Ein gravierendes Problem ist, dass ca. 75% der Slumbewohner Zuwanderer vom Land sind, die eigentlich von einer besseren Lebensperspektive träumen, diese aber in den seltensten Fällen erfüllt wird. Doch auch andere Probleme, die durch die hohen Bevölkerungszahlen entstehen, sind nicht zu unterschätzen.

     So hat Delhi, bedingt durch die Nähe zur Wüste und die dadurch entstehenden Sandstürme, eine der höchsten Luftverschmutzungen der Welt. Ein Zehntel der Einwohner verfügt noch nicht einmal über einen Zugang zum Trinkwasser. Krankheiten sind keine Seltenheit in den Slums der Megastadt. Auch die Infrastruktur der Stadt ist dem rasanten Wachstum nicht gewachsen. Mittlerweile gibt es ein öffentliches Verkehrsnetz mit Bussen und U-Bahnen. Doch die Bevölkerung und ihre tägliche Zunahme sind im Verhältnis zu hoch für die Infrastruktur und die Maßnahmen der Erweiterung.

     3.2.4. Einfluss Delhis an der indischen Wirtschaft Mit der wachsenden Bevölkerungszahl Delhis hat sich natürlich auch der ökonomische Stellenwert der Stadt erhöht. Delhi ist heute mit Bombay, Bangalore und Calcutta eine der wichtigsten Wirtschaftszentren Indiens. In den sechziger Jahren begann die Stadt ihre "industrielle Revolution", seit damals hat sich die Anzahl der Produktionsstätten auf ca.

     100.000 verfünffacht. Ebenso ist die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor von 160.000 auf 900.000 gestiegen. Delhi verfügt über das höchste Pro-Kopf-Einkommen Indiens.

     Dies ist aber bedingt durch die zahlreichen Regierungsbeamten der Stadt. Ein weiterer Punkt, der ebenfalls für einen positiven Standortfaktor der Stadt spricht. Die Industrie der Megastadt Delhi, besteht zu großen Anteilen aus dem Textilgewerbe und dem Kraftfahrzeugbau, aber auch der Herstellung elektrischer und elektronischer Anlagen. 3.2.5.

     Ist Delhi ein Modellbeispiel für eine erfolgreiche Megastadt? Delhi hat im vergangenen Jahrhundert eine positive als auch negative Entwicklung hinter sich. Besonders das radikale Wachstum der Bevölkerung ist ein Aspekt der gegen diese Frage spricht, da die Administration Delhis es versäumt hat, der Bevölkerung ausreichende Wohnmöglichkeiten zu bieten. Somit wurde gerade die Zuwanderungsbevölkerung, die in Hoffnung auf eine neue Lebensperspektive herkam, in die Marginalbezirke Delhis verfrachtet. Dennoch hat Delhi besonders im letzten Jahrzehnt des Liberalismus einiges an wirtschaftlichem Boden wettgemacht. Trotzdem sind andere Standorte wie Calcutta, Bombay oder das aufstrebende Bangalore nicht unwesentlich anders als Delhi. Meistens sogar besser, da sie sich als sogenannte "telematische Städte" herauskristallisieren oder auf kultureller Ebene ihre bevölkerungspolitischen Defizite wettmachen.

     Auf Delhi hingegen trifft die Bezeichnung "amorphe Siedlungsmasse durchsetzt von Relikten vergangener Größe sowie modernen Geschäftszentren als Statussymbolen der neuen Wirtschaftsordnung" am ehesten zu. 3.3. Jakarta- Megastadt Indonesiens 3.3.1.

     Jakarta im vergangenen Jahrhundert Bis 1945 lag Jakarta in der Hand der niederländischen Regierung, seit der Unabhängigkeit hat sich besonders im Raum Jakarta ein starker Wandel vollzogen. Die Einwohnerzahl betrug damals noch um die 600.000. Doch seit der gesamten Unabhängigkeit Indonesiens 1949 hat sich die Bevölkerungszahl innerhalb der nächsten Jahrzehnte vervielfacht. Hinzukommend sind besonders junge Menschen in der damaligen Zeit eingewandert. Dadurch wurde auch innerhalb der nächsten Jahrzehnte ein starker Geburtenzuwachs gesichert.

     Die Megastadt Jakarta hatte um 1970 eine Bevölkerung von 4.500.000. Dies entspricht also einem Wachstum von 750% in nur 25 Jahren. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken hat sich die Indonesische Regierung dazu entschieden, Immigrationsklauseln zu erlassen. Nun war es nur noch möglich mit einem gültigen Arbeitsplatz innerhalb der Stadt in selbige zu ziehen.

     Doch auch dies änderte nur wenig am allgemeinen Bevölkerungswachstum der Megastadt Jakarta. Bis 1990 hatte sich die Anzahl auf 8.200.000 Einwohner fast verdoppelt. 3.3.

    2. Jakarta der Gegenwart Heute hat die Stadt Jakarta eine Bevölkerungszahl von 8.500.000 Einwohnern. Im Vergleich zum Wert von 1990 scheint das Wachstum fast lächerlich, doch haben besondere Umstrukturierungsmaßnahmen seitens der Regierung dazu geführt, dass die Randbezirke weiter wachsen. So hat das gesamte Agglomerationsgebiet JABOTABEK, bestehend aus JAkarta und den Distrikten BOgor, TAngerang und BEKasi, eine Einwohnerzahl von 17.

    000.000. 3.3.3. Probleme der Megastadt Jakarta Das Agglomerationsgebiet Jakarta mit seinen 17 Mio.

     Einwohnern hat ähnlich wie andere Megastädte mit Problemen durch diese Massen zu kämpfen. Besonders die Infrastruktur ist in Jakarta ein negativer Faktor. Die von der niederländischen Regierung ausgebauten Verkehrswege waren auf ca. 500.000 Einwohner ausgerichtet, deswegen kommt es täglich zu Staus, die nicht nur den Verkehrfluss erschweren und die Luft durch Abgase kontaminieren, sondern auch weitere Probleme erschaffen, z. B.

     wird die Müllentsorgung blockiert, da die Entsorgungsfahrzeuge im Stau stehen. Zwar wurden im Jahr 1977 mit einem Volumen von 224 Mio. US-$ versucht, das Verkehrnetz und das zweite große Problem, die Trinkwasserversorgung, zu verbessern. Diese Maßnahmen hatten jedoch nur partiellen Erfolg, da die Bevölkerung weiter wuchs. Das Problem der Trinkwasserversorgung ist jedoch weitaus gravierender. Gerade einmal 25% der Bevölkerung haben die regelmäßige Möglichkeit auf Trinkwasser.

     Grund hierfür ist der starke Rückgang des Süßwasser durch die Trockenlegung der Sumpfgebiete. Aufgrund dessen haben sich die Wasservorräte immer stärker ins Binnenland zurückgezogen. Auch die Umweltverschmutzung durch die Fäkalien der Bevölkerung und die chemischen Abfälle der Industrie, des Hauptflusses Ciliwung, potenzieren dieses Problem um ein vielfaches. 3.3.4.

     Einfluss Jakartas an der indonesischen Wirtschaft Die Megastadt Jakarta ist der ökonomisch wichtigste Standort Indonesiens. Der Fokus liegt hier bei einfach zu produzierenden Gütern wie Textilien, Elektro-, Plastik-, Metall-und Glasprodukte. 80% der nationalen Einnahmen werden in Jakarta gewonnen. Besonders für ausländische Investoren ist die Region Jakarta ein lukratives Ziel. Sogenannte Joint Ventures sind hier an der Tagesordnung, da neue Gesetzeserlässe den Markt für Multinationale Konzerne öffnen. Sie sind auch für die starke Urbanisierung der Stadt verantwortlich.

     Durch das geringe Lohnniveau ist es rentabel in den Standort Jakarta zu investieren. Dies bedeutet wiederum einen starken Bevölkerungszuwachs der Region aufgrund der Aussicht auf Arbeit. 3.3.5. Ist Jakarta Modellbeispiel einer erfolgreichen Megastadt? Jakarta, bzw.

     die Region Jabotabek, ist im Kontext des Landes betrachtet, ein Modellbeispiel. Bedingt durch die Archipellandform ist es der Regierung Indonesiens nicht möglich alle Standorte des Landes gleichermaßen zu fördern, da dies enormen Geldaufwand bedeuten würde. Die ökonomischen Vorteile durch die Region sind der elementarste Grund hierfür. Vermutlich wäre das Land Indonesien ohne diese nicht in der Lage sich überhaupt auf dem Weltmarkt zu behaupten. Zwar sind auch negative Einflüsse, wie die Trinkwasserversorgung oder das Verkehrsnetz, nicht von der Hand zu weisen, aber durch die nahezu einzige wirtschaftliche Erzeugung von Geldmengen durch die Metropole wird hier das Land Indonesien stabilisiert. Die indonesische Regierung hat richtig gehandelt, indem sie ihren Fokus auf die Erweiterung dieser Region gelegt hat.

     Am Beispiel Tokio zeigt sich die Ähnlichkeit beider Staaten. Ein Archipel mit Hauptaugenmerk auf ein Agglomerationsgebiet. Wenn die Regierung Indonesiens nun versucht die Probleme durch die Bevölkerungsmenge zu beheben, dann steht der Megastadt Jakarta nichts mehr im Weg den Rang einer Global City zu erreichen. Das Potenzial hierfür ist vorhanden, einzig die prognostizierten Bevölkerungszahlen von 30 Mio. Einwohnern für das Jahr 2020 könnten der Region einen Strich durch die Rechnung machen. Deswegen müssen massive Änderungen an der Bevölkerungspolitik geschaffen werden.

     3.4. Bangkok - Thailands Megastadt 3.4.1. Bangkok im vergangenen Jahrhundert Früher bekannt als Venedig des Ostens aufgrund der vielen Kanäle ist Bangkok heute eine Millionenstadt.

     Hatte die Stadt um 1910 noch 365.000 Einwohner hat sich diese Bevölkerungszahl bis 1947 auf 1.000.000 Einwohner erhöht. Die Megastadt Bangkok hatte ein relativ geregeltes Wachstum. 1970 3 Mio.

     Einwohner, 1990 6 Mio., doch wuchs nicht nur die Stadt, sondern besonders die umliegenden Regionen. Sie wurden praktisch von der Stadt Bangkok verschluckt und zählen jetzt zum Agglomerationsgebiet: Bangkok Metropolitan Region. Zu Beginn des Jahrhunderts, mit Anfang der Globalisierung, versuchte die thailändische Regierung Arbeiter in die Stadt zu versetzen, um den Mangel an Arbeitskräften entgegen zuwirken. Seit dem ist ein exorbitanter Zuwachs der Bevölkerung innerhalb Stadt die Folge. 3.

    4.2. Bangkok der Gegenwart Heute hat die Stadt Bangkok eine Einwohnerzahl von 6.6 Mio., die Bangkok Metropolitan Region fast 11.Mio .

     Die Lage der Stadt hat sich nach dem Ende des Wirtschaftsboom wieder entspannt und die Stadt beginnt wieder wirtschaftlich zu wachsen. 3.4.3. Probleme der Stadt Bangkok Auch hier ist wieder besonders das infrastrukturelle Netz ein Problem. Das Verkehrsnetz ist überlastet.

     Zwar wurden mittlerweile öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen erschaffen, diese sind aber für die Größe der Stadt nicht ausreichend. Auch die Straßenanordnung ist ungenügend. Die großen Ausfallstraßen der Stadt trennen zwar die Distrikte Bangkoks voneinander, dennoch sind innerhalb dieser Bezirke nur kleinere Durchfahrtsstrassen vorhanden. Aufgrund dessen gerät man in Bangkok oft in einen Stau oder stockenden Verkehr. Durch dieses "Stop and Go" der zahlreichen Autos kommt es zu massiver Luftverschmutzung . 1,3 Mio.

     Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Regierung hat es versäumt die in den letzten Jahrzehnten hinzugezogenen Menschen, vor allem ehemalige Bewohner der ländlichen Regionen, ausreichend mit Wohnräumen zu versorgen. Wohnungen mussten errichtet werden, wodurch der Preis für das Bauland und Wohnflächen um ein vielfaches stieg. Deshalb werden viele Siedlungen für die weniger Verdienenden am Stadtrand errichtet (Slums). Oft werden diese aber nach einigen Jahren wieder als Bebauungsfläche benötigt, was zu einer Zwangsumsiedlung der Bewohner führt. Ein weiteres Problem ist die Prostitution, die einen großen Anteil am Arbeitssektor einnimmt .

     3.4.4. Einfluss Bangkoks an der thailändischen Wirtschaft Die Metropole ist einer der wichtigsten Knotenpunkte in Südostasien. Über mehrere Jahrzehnte hinweg stieg der Anteil Bangkoks am BIP Thailands. Mit einem Anteil von 42,6% (1993) des BIP Thailands übernimmt sie damit auch im Kontext des Landes die wichtigste ökonomische Rolle.

     Quelle: Irene Stacher 1997, Mega - Cities/ Die Metropolen des Südens zwischen Globalisierung und Fragmentierung, S.133 90% des Exporthandels wird in Bangkok durchgeführt. Gleichzeitig ist die Stadt auch Regierungszentrale Thailands. Bangkok befindet sich auf einer Schwemmlandebene, welche besonders für Reis und andere Getreidesorten einen entscheidenden Wachstumsfaktor erfüllt. Reis ist gleichzeitig eines der wichtigsten Exportgüter des Landes. Weitere wichtige Industriezweige sind die Textil- und Kraftfahrzeugbranche.

     Tourismus ist ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle. Besonders die Sextouristen bilden dabei einen kaufkräftigen Anteil. Mit vermutlich 400-500 Milliarden Baht erzielt der Sektor einen höheren Profit als jede andere illegale Ökonomie in Thailand. 3.4.5.

     Ist Bangkok Modellbeispiel einer erfolgreichen Megastadt? Bangkok ist die vermutlich wichtigste Stadt in der Thailändischen Wirtschaft. Von daher ist auch sie für das gesamte Land durchaus ein positives Beispiel für einen möglichen Urbanisierungsprozess einer Region. Die wirtschaftlichen Vorzüge durch die Metropole stehen aber im Gegensatz zu der mangelhaften Bevölkerungspolitik. Besonders negativ ist das Image des Sextourismus, welches sich wohl auch nicht in den nächsten Dekaden ablegen lässt. Wichtig ist auch der Abbau der Disparitäten zwischen den einzelnen Bevölkerungsschichten. Wie in jeder Großstadt stehen einer großen Zahl von armen Menschen einer relativ geringen Zahl Gutverdienenden gegenüber.

     Doch Bangkok hat durchaus Potenzial für mehr. Die Stadt vereinigt sehr gut westliche Konsumorientierung und traditionelle asiatische Kultur . 4. Delhi, Bangkok und Jakarta: Modellbeispiele einer erfolgreichen Megastadt? Alle drei Städte vereinigen eine hohe Bevölkerungszahl, starke wirtschaftliche Produktivität und mangelnder Umgang mit der hohen Bevölkerungszahl. Das Bild des "Scheins statt Seins" ist aber in jeder Stadt ein deutliches Manko. Das Streben nach Prestige vor der westlichen Welt scheint oft das Hauptaugenmerk der jeweiligen Regierung zu sein.

     Durch Gesetze die besonders die multinationalen Konzerne wie Sony etc. als Investoren in den Stadtbezirk locken, werden die Städte als wirtschaftlich vorteilhaft deklariert. Oft werden diese Gesetze für eine geringfügige Anzahl an Jahren beibehalten und dann wieder geändert. Vielfach stehen diese transnationalen Verbindungen aber in einem schlechten Bild. Die Bevölkerung wird vernachlässigt und es entsteht der Eindruck, dass nur das Nötigste für die Einwohner getan wird. Dies zeigt sich z.

    B. an den mangelnden Infrastrukturen. Ein weiterer Nachteil ist das prognostizierte Bevölkerungswachstum der jeweiligen Städte, welches dieses Problem noch potenzieren dürfte. Bangkok und Jakarta sind für ihr jeweiliges Land betrachtet durchaus erfolgreiche Megastädte, da sie einen entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung haben. Delhi hingegen ist eher eine riesige Bevölkerungsansammlung, bei der versucht wurde die Stadt durch Investoren aus dem Ausland aufzuwerten. Hinzukommend hat der Standort Delhi gegenüber den anderen indischen Metropolen keinen nennenswerten Vorteil.

     Global betrachtet ist keine dieser Großstädte ein Modellbeispiel für eine erfolgreiche Megastadt. Es wurde versäumt die Städte in eine bestimmte Richtung zu formen. Ökonomische Zentren können auch an jeder anderen möglichen Stelle entstehen, wenn die Regierung Investitionen in der jeweiligen Stadt tätigt. Ein Indikator für globalen Erfolg ist es nicht, wenn die drei Städte wichtige Zentren innerhalb ihrer jeweiligen Länder sind. Es wäre also sinnvoller sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. So könnte zum Beispiel die Orientierung auf Informations- und Computertechnik ein mögliches Potenzial bilden.

     Hierfür könnte die Global City Tokio als Modell stehen. Die Bildung von Slums ist wohl unabwendbar. Doch muss auch hier ein gewisses Maß an sozialem Rückhalt durch die Regierung gesichert sein, welches momentan nicht bzw. nur geringfügig passiert. Des weiteren sollte der Raubbau an der Natur bzw. die ökologischen Folgen durch diesen Raubbau beachtet werden.

     Eine rasante Vergrößerung des Stadtbereichs kann nicht Grund oder Entschuldigung für absolut radikale Umweltverschmutzungen sein. Auch müssen die Belastungen der Infrastruktur durch die Bevölkerung, in Jakarta gibt es z.B. keine Fußgängerwege, behoben werden. Eher sollte der Gesamteindruck ein homogenes und funktionierendes Stadtsystem vorweisen, um eine dieser Städte als erfolgreich oder gar als Modellbeispiel einer Megastadt zu bezeichnen. Ich persönlich halte Jakarta für die Stadt mit dem größten Potenzial erfolgreich zu werden.

     Die Richtung, in welche die Regierung ihr Stadtsystem lenken will, empfinde ich gerade für diesen Archipelstaat als sinnvoll. Es sollte nur beachtet werden, dass dem massiven Wachstum der Bevölkerung entgegengewirkt wird. Dies könnte durch Geburtenbeschränkung oder Aussiedlung, wie sie bereits geplant ist, vollzogen werden.

 
 

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