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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

China: politik der offenen tür



China, das Reich der Mitte, sah sich nicht weniger als Europa als Mittelpunkt der Welt an. Es gab zwei Unterschiede zwischen der Kolonie Indien und China. Erstens nahmen in China im Gegensatz zum britisch beherrschten Indien eine Vielzahl von Kolonialmächten Einfluss. Zweitens kam das ostasiatische Kaiserreich nie ganz unter eine direkte Kolonialherrschaft. Vielmehr bestanden dort halbkoloniale Verhältnisse.
Der Vergleich zwischen China und Japan: Japan schaffte es aus eigener Kraft, sich zu modernisieren, den Anschluss an die westliche Kultur zu finden und damit eine Kolonialisierung zu verhindern. In China dagegen waren die Bremskräfte des eigenen Herrschaftssystems zu stark, als dass sich das Reich aus eigenem Antrieb hätte erneuern können.
Die chinesischen Herrscher fühlten sich den Europäern überlegen. Im "Ersten Opiumkrieg" 1840-1842 kam jedoch ein böses Erwachen. Die Briten erzwangen den freien Handel für europäische Kaufleute in China. Die imperialistischen Mächte erwarben ausserdem Niederlassungen in China, zum Beispiel Grossbritannien Hongkong, Russland Gebiete im Norden und Japan Taiwan. Der handlungsunfähige Kaiserhof musste den Ausländern freie Hand bei der Ausbeutung des Landes lassen.
Die Mandschu-Kaiser erwiesen sich als unfähig, angemessen auf die eintretenden Verhältnisse zu reagieren. Korruption und Geldnot lähmten die Regierungsgeschäfte; Aufstände erschütterten das Reich.
Das chinesische Kaiserreich war nunmehr eine tote Larve, die von fremdem Getier bewohnt wurde. Die fremden Mächte erzwangen zusammen die Errichtung von Gesandtschaften in Peking, die volle Bewegungsfreiheit für christliche Missionare sowie die Erlaubnis, auf eigene Rechnung Eisenbahnen und Bergwerke zu errichten und zu betreiben.
Die Mächte passten sehr gut auf, dass sich niemand ein zu grosses Stück vom Kuchen abschnitt. Vorallem die Amerikaner drängten auf eine "Politik der offenen Tür". Im Jangtse-Abkommen 1901 vereinbarten die imperialistischen Mächte den freien Handel auf den Flüssen und an der Küste Chinas, wobei sich Russland und Japan der Übereinkunft nicht anschlossen. Sie wollten weiteren Gebieterwerb.
Dies hatte verheerende soziale Auswirkungen. Die Einfuhr von Industrieerzeugnissen verdrängte das einheimische Handwerk, und der Handel gelangte in die Hände der Europäer. Die Lebensbedingungen der Chinesen verschlechterten sich dramatisch, bei gleichzeitig stark wachsender Bevölkerung.
Die sozialen Spannungen, aber auch die unsägliche Demütigung des einst so stolzen Chinas erzeugten einen revolutionären Druck. Die Aufstände richteten sich zunächst gegen die kaiserliche Regierung, später jedoch zunehmend den "fremden Teufeln". Im Boxeraufstand wurden europäische Niederlassungen gestürmt und zum Christentum bekehrte Chinesen getötet.

 
 

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