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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Von ford bis clinton (1974 - 1997)



Nixon wurde durch seinen Vizepräsidenten Gerald Ford (R) ersetzt, der seine Amtszeit nicht sehr tatenreich beendete. 1974 fand ein Treffen mit dem Sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew in Wladiwostok statt, aus dem Vorarbeiten für ein weiteres Abrüstungsabkommen (SALT II) resultierten. Kissingers "Pendelpolitik" zwischen Kairo und Tel Aviv erzielte er beeindruckende Erfolge, u.a. die Zusage Israels, große Teile der besetzten Sinaihalbinsel an Ägypten zurückzugeben. Zudem Versprach der Tod Mao Zedongs 1976 eine Lockerung der Verhältnisse in China, das seine Beziehungen zur USA auszubauen wünschte.

     Im Wahljahr 1976 siegte der Demokrat Jimmy Carter, auch seine Amtszeit war nicht sehr erfolgreich. Die Wahrung der Menschenrechte erhob er zum Leitprinzip seiner Außenpolitik. Er verfügte die Rückgabe der amerikanischen Kanalzone an Panama und brachte die Prämierminister Israels und Ägyptens 1978 in Camp Davis zusammen, wo Verhandlungen über ein Friedensabkommen aufgenommen wurden. Am 26.März.1979 kam der Friedensvertrag in Washington zustande.

     Am 1.Januar.1979 nahm die USA zu China wieder diplomatische Beziehungen auf, nachdem der neue chinesische Führer Deng Xiaoping eine Auflockerung der maoistischen Politik versprach und um Unterstützung im Kalten Krieg gegen die UdSSR bat. Im selben Jahr arbeitete Carter mit Breschnew zusammen am Entwurf des SALT-II-Vertrags. Einstweilen überstürzten sich die Ereignisse im Iran. Nach dem Sturz des Schahs durch eine fundamental-islamische Revolution wurde das Personal der amerikanischen Botschaft in Teheran am 4.

    November.1979 in Geiselhaft genommen. Außerdem marschierten am 27.Dezember.1979 sowjetische Truppen in Afghanistan ein. Erst im April 1980 handelte der Präsident und schickte ein amerikanisches Kommando nach Teheran um die Geiseln z befreien, doch der Rettungsversuch scheiterte.

     Die USA wurde zum Gespött der iranische Fundamentalisten. Die nächsten Wahlen (1981) standen an. Der Republikaner Ronald Reagan gewann und war mit 69 Jahren der älteste Mann, der jemals in das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten eingeführt wurde. Reagans Politik enthielt zwei Kernpunkte: Zum einen beabsichtigte er den Abbau von Behörden, personal und Aufhebung der Beschränkungen, die der Wirtschaft von früheren Regierungen auferlegt worden waren (Supply-Side Economics). Zum anderen sollte eine beträchtliche militärische Aufrüstung der Eindämmung des Terrorismus und der Schwächung der UdSSR dienen. Die Arbeitslosigkeit sank, das Bruttosozialprodukt wuchs und die Inflation ging zurück.

     Bis 1986 setzte sich der Erfolgskurs fort. Die Wahl von 1984 konnte Reagan eindeutig für sich Entscheiden. Die amerikanischen Beziehungen zu Russland kühlten weiter ab, nachdem die Regierung Polens unter Druck von Moskau das Kriegsrecht verhängt hatte, um die von der Gewerkschaft Solidarität (Solidarnosc) ausgehende Reformbewegung zu zerstören. Die Strategie der Reagan-Regierung gegen die UdSSR drückte Verteidigungsminister Weinberger aus, als er die Fähigkeit der USA bekräftigte, die UdSSR "in Grund und Boden rüsten" zu können. Durch die Anordnung westlicher Bereitschaft zum Wettrüsten hoffte er, die UdSSR entweder an den Verhandlungstisch oder an den Rand des finanziellen Ruins führen zu können. Die NATO richtete zunächst ihren Doppelbeschluss an die UdSSR: Entweder entfernte Moskau seine SS-20-Raketen, oder die westlichen Länder brächten gleichwertige Raketen in Stellung.

     Die USA gab ferner bekannt, die Obergrenze des nichtratifizierten SALT-II-Abkommens durch die Bestückung weiterer US-Bomber mit Marschflugkörpern überschreiten zu wollen. Staatschef Michail Gorbatschow bekannte Jahre später, dass die westliche Nachrüstung der NATO und der USA für die Einleitung von Reformen (Glasnost und Perestroika) ausschlaggebend gewesen sei. Auf die Ankündigung des Satelliten- und Laserabschirmsystem der Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI), mit dem Reagan die USA vor einem sowjetischen Erstschlag schützen wollte, reagierte die sowjetische Führung verärgert und alarmiert. Zwei Gipfeltreffen zwischen Reagan und Gorbatschow in Genf (1985) und Reykjavík (1986) führten zu keinem Ergebnis. Bei einem dritten und vierten Treffen, in Washington (1987) und Moskau (1988), vereinbarten beide Staatsführer die Zerstörung sämtlicher Raketen von kürzerer und mittlerer Reichweite. 1988 hielt Gorbatschow eine Rede vor den Vereinten Nationen in der er versprach, den westlichen Forderungen nachzukommen: Verzicht auf Gewaltanwendung gegen andere Länder und den Abzug sowjetischer Truppen aus Mittelosteuropa.

     Der antikommunistische Aktivismus der Reagan-Regierung beschränkte sich nicht nur auf die UdSSR. Im Oktober 1983 landeten US-Kräfte auf der karibischen Insel Grenada, um ein marxistisches Regime auszuschalten. Gegen den internationalen Terrorismus ging Reagan verstärkt vor, wie nach einem von Libyen unterstützten Anschlag in einer Berliner Diskothek, bei dem mehrere Amerikaner starben. Die Antwort darauf, waren Übungen von US-Schiffen in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens, woraufhin die libyschen Streitkräfte Präsenz zeigten und die Amerikaner Angriffe auf militärische Stellungen der Libyer. Nach weiteren Terroranschlägen flogen US-Bomber Einsätze über der libyschen Hauptstadt Tripolis. Die terroristischen Aktivitäten hörten vorläufig auf.

     Die Enthüllung der sog. Iran-Contra-Affäre, wo um die von Kuba und UdSSR geförderte marxistische Regierung der Sandinisten in Nicaragua zu stützen, finanzierte der CIA-Direktor die oppositionellen Kräfte der Contras mit Geld, das u.a. durch geheime Waffenverkäufe an den Iran erwirtschaftet wurde. 1988 gewann George Bush (R) die Präsidentschaftswahl, welcher sogleich Druck auf Gorbatschow ausübte, da sich die UdSSR nicht wie versprochen an die Wiederaufnahme der SALT-Vereinbarungen hielt. Als Gorbatschow seine in New York erläuterten Prinzipien wiederholte, begannen revolutionäre Erhebungen in Polen, Ungarn und der DDR.

     Mit dem Fall der Berliner Mauer wurde deutlich, dass der Eiserne Vorhang Risse bekommen hatte. Beim Gipfeltreffen 1989 versicherte Bush Gorbatschow weitere Unterstützung: Er bot fortschreitende Abrüstung, Kredite, die Aufnahme in die Gatt-Runde und Beteiligungen am Internationalen Währungsfonds an. Gespräche mit Bundeskanzler Kohl überzeugten Bush davon, dass die Wiedervereinigung Deutschlands in erreichbare Nähe rückte. Gorbatschow und Vertreter der westeuropäischen Siegermächte sollten für die Sache gewonnen werden, und so kam es zu den "Zwei-plus-Vier-Gesprächen" zwischen den zwei deutschen Staaten und den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit wurde die Weltöffentlichkeit von der Eroberung des Scheichtums Kuwait durch den benachbarten Irak überrascht. Für Bush war es unumgänglich sich mit Gorbatschow zu verständigen, ehe er Schritte gegen den langjährigen sowjetischen Partner Bagdad einleitete.

     Im UNO-Sicherheitsrat kamen die beiden Länder über Sanktionen gegen den Irak und die Forderung nach Rückzug irakischer Truppen aus Kuwait überein. Um das Ultimatum durchzusetzen begann in Saudi Arabien die Operation Wüstenschild mit einem amerikanischen Truppenaufmarsch, wobei es Bush gelang, mehrere arabische Staaten in das militärische Bündnis zu integrieren, an dem insgesamt 28 Mitgliedstaaten der UNO beteiligt waren. Das Oberkommando erhielt zum ersten mal in der Geschichte Amerikas ein Schwarzer. Die Operation Wüstensturm wurde durch Bombardierung Bagdads in gang gesetzt. Am 28.Februar wurde Kuwait befreit.

     Im Somalia-Einsatz wurden amerikanische Soldaten als unerwünschte Besatzungsmacht bekämpft. Nach dem entgültigen Zerfall der UdSSR waren die USA außerdem mit einer Vielzahl neuer Einzelstaaten konfrontiert, die teilweise mit Nuklearwaffen bestückt waren. Im Wahlkampf 1992 gewann Bill Clinton (D). In der Außenpolitik wirkte Clinton anfangs konzeptlos. Den fluchtartigen Abzug amerikanischer Truppen aus Somalia versuchte der Präsident 1994 durch ein vom UN-Sicherheitsrat gutgeheißenes Eingreifen auf Haiti wettzumachen, doch der Erfolg der Mission war keineswegs eindeutig. Das größte Unbehagen lösten die Skandale der Clinton-Regierung aus.

     Clinton selbst drohten bereits bei Amtsantritt Gerichtsverfahren wegen zwielichtiger Immobiliengeschäfte in Arkansas, die u.a. den Vorwurf der Übervorteilung und Steuerhinterziehung nahe legten. Von ehemaligen Mitarbeiterinnen vorgebrachte Vorwürfe der sexuellen Belästigung führten zu unangenehmen Enthüllungen über das Privatleben des Präsidenten. Zudem wurde bekannt, dass das Weiße Haus die illegale Beschaffung von Akten der Bundespolizei FBI zu einzelnen Politikern der Republikanischen Partei angeordnet hatten. In der Außenpolitik vermittelte er Gespräche zwischen Israelis, Syrern und Palästinensern, die zum nahöstlichen Friedensprozess führten und wesentlich zur Entstehung der palästinensischen Autonomiezonen beitrugen.

     Das bedrohte Taiwan stellte er unter den Schutz der US-Flotte. Zustimmung erntete Clinton auch für seine Jugoslawienpolitik. Er bat den Kongress um 20000 US-Soldaten für einen Friedenseinsatz im ehemaligen Vielvölkerstaat und erreichte in Ohio einen Waffenstillstand zwischen Serben, Kroaten und Moslems. Clinton versuchte den Abbau der Haushaltsdefizits voranzutreiben. Unter seiner Führung sanken die Lohnnebenkosten und die Arbeitslosenquote verringerte sich auf unter 5%. Im Jahr 1996 gewann der erneut die Präsidentschaftswahlen, und nahm sich für diese Amtsperiode die staatliche Lenkung der Rassenintegration.

    

 
 

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