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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Tod christi- verbreitung des christentums (paulus)



Die Botschaft Jesu, die sich vor allem auch an die Außenseiter der Gesellschaft, an die Armen und Erniedrigten wandte, mußte ihren Verkündiger in Konflikt mit den gesetzestreuen Juden, insbesondere mit den Pharisäern bringen. Obwohl Jesus das wußte uns sich auch über Gefahr für sein Leben im klaren war, begab er sich am Ende seines wahrscheinlich nur einjährigen öffentlichen Wirkens in die Höhle des Löwen, nach Jerusalem. Dort starb er- wohl am 7.4. des jahres 30 nach der Zeitwende- nach Verurteilung wegen messianischer Umtriebe des Kreuzestod. Das jüdische Synedrion (höchste Staatsbehörde) hatte ihn angeklagt, das Todesurteil mußte aber nach geltendem rüömischen Recht der Prokurator Pontius Pilatus aussprechen, dessen Soldaten dann die Hinrichtung am Kreuz vollzogen. Jesus hatte aber nie zur Rebellion gegen die römische Fremdherrschaft, die er als eine von Gott zugelassene staatliche Ordnung akzeptierte, aufgerufen, nein, er war der Meinung, auch Juden sollten ihrem Kaiser in Rom dienen, soweit dies die Steuerzahlung betraf. \"Gebt dem Kaiser, was des kaisers ist, aber gebt Gott, was Gottes ist. Matthäus 22/21\"

Außerdem war das große, wohlorganisierte Römische Reich mit seinem Straßennetz und der weitgehend möglichen Verständigung auf griechisch von unschätzbarem Wert für das Christentum. Es war deshalb ein für die Ausbreitung der christlichen Lehre gerade lebenswichtiger Vorgang, daß die Berichte (Evangelien) und Briefe, die im zweiten Jahrhundert zum neutestamentalischen Kanon zusammenwuchsen, in griechischer Sprache verfaßt wurden. Das Aramäische, das Christentum und seine Jünger sprachen, hätte die Heidenmission schwierig, fast unmöglich gemacht. Daß das Christentum keine auf Palästina besachränkte Sekte blieb, hat es vor allem seinen Missionaren zu verdanken, die zunächst im Diasporajudentum des Ostens und dann zunehmend in allen Bevölkerungsschichten des Reiches neue Anhänger der Lehre gewannen. An leidenschaftlichem Eifer alle übertreffend, trug der in einem streng jüdischen Elternhaus aufgewachsene Apostel Paulus aus dem hellinistischen Tarsos die christliche Lehre in die griechisch-römische Welt hinaus. Er befreite das Christentum in der Auseinandersetzung in der Jerusalemer Urgemeinde und ihren Häuptern Petrus und Jakobus von den Einengungen durch das jüdische Gesetz, indem er auf dem Apostelkonvent in Jerusalem um 43/44 nach Christus die Anerkennung der Heidenmission durch die Urgemeinde erreichte. Die Heidenchristen wurden von dem Gebot der Beschneidung ausgenommen und erlangten Freiheit von den engen jüdischen Speisevorschriften. Eine befreiende Wende führte Paulus auch durch seine Deutung der Eschatologie, der Naherwartung der Wiederkunft Christi (Parusie) herbei. Die Urgemeinde stand ja nach dem Tod Jesu unter dem Eindruck, daß Weltende und Jüngstes Gericht unmittelbar bevorstünden. Paulus betonte nun, daß der neue \"Äon\" (Zeitalter) bereits angebrochen sei und die Frage, wann denn der Herr seiner dem Weltende entgegenharrenden Gemeinde endlich erschiene, viel von ihrer durch die Gegner des Christentums hämisch ausgenützten Aktualität. Paulus bereiste weite Teile des Römischen Reiches und wurde letztendlich, obwohl er die römischen Bürgerrechte besaß, im Jahre 56 in Jerusalem verhaftet, weil er angeblich einen Nichtjuden mit in den Tempel gebracht haben sollte. Dieser tat klagten ihn jüdische Mitbürger, nicht die Römer, welche mit der neuen Religion noch sehr tolerant umgingen, an und er hatte dafür nach jüdischem Recht mit dem Tod bestraft zu werden. Die römische Wache mußte ihn vor dem Pöbel schützen und aus dieser Schutzhaft wurde eine Untersuchungshaft mit einem langwierigen Prozeß gegen Paulus, an dessen Ende er den Märtyrertod starb.

Die ersten Zentren des Christentums lagen in Palästina, Syrien (Antiochia), Kleinasien (Ephesos, Milet, Pergamon, Ankyra, Synope) und Griechenland (Athen, Korinth, Tessalonike, Phillipi). In den nächsten zwei Jahrhunderten entstand eine Vielzahl von Gemeinden in Italien, Frankreich, Nordafrika und auf Zypern und Kreta. Im dritten Jahrhundert stieg die Zahl der Christen gewaltig, so vor allem in der Provinz Afrika (Hinterland von Carthago), Spanien, Ägypten (zwischen Memphis und Ptolemais) und schließlich in Frankreich (um Arles und Reims) und Norditalien. 4

 
 

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