Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der krieg im internet



Serbische Desinformation /> Die jugoslawische Regierung Milosevics versucht ihre eigene Bevölkerung, aber auch die Weltöffentlichkeit durch gezielte Falschinformation und Propaganda zu desinformieren. Instrument dieser gezielten Politik ist die staatliche Nachrichtenagentur TANJUG, aber auch das Internet, das gezielt eingesetzt wird, um in englischer Sprache Propaganda zu betreiben. Unter den homepages: https://www.gov.yu/presscvj und HYPERLINK https://www.serbia-info.com/news/1999-04/08/10628.html werden täglich Meldungen, Artikel und Publikationen verbreitet, die die NATO und ihre Mitgliedstaaten diskreditieren, verleumden und denunzieren. Darüber hinaus werden auf über 40 homepages entsprechende Falschinformationen offiziell verbreitet. So wird in einem Artikel vom 10. Mai 1999 (https://www.gov.yu/presscvj/konf/1005/1005matic.htm) der Außenminister Jugoslawiens Goran Matic zitiert, der der NATO unterstellt, sie transportiere Flüchtlinge in der Region vom Kosovo nach Mazedonien und Albanien und zurück in den Kosovo um die Flüchtlingsvertreibung vorzutäuschen und die Angriffe auf Jugoslawien zu rechtfertigen. Auf einer anderen Seite (https://www.gov.yu/presscvj/clanci/46_cl/46cl.htm) wird am 22. Mai 1999 der NATO sogar unverblümt unterstellt, sie inszeniere Massaker, die sie dann serbischen Sicherheitskräften in die Schuhe schieben wolle. ("The fact that a group of some 5000 Albanian refugees coordinated by NATO are wandering around KosMet, destined to be used as massacre victims at a given moment followed by accusations against Yugoslav Army and Serbian security forces, of committing the massacre.") Im gleichen Artikel wird mit dem Szenario eines Nuklear-Krieges zwischen den USA auf der einen und Rußland sowie China auf der anderen Seite gedroht.
Ein leicht nachvollziehbares Beispiel serbischer Desinformationspolitik und Propaganda ist der sogenannte mit großem Aufwand verkündete "Teilabzug" serbischer Kräfte aus dem Kosovo vom 10. Mai 1999. Ebenfalls auf einer homepage (HYPERLINK https://www.gov.yu/presscvj/ dpregl/dp1105/dp1105.htm) der jugoslawischen Regierung war bereits an diesem Tag die Originalerklärung des jugoslawischen Armee-Oberkommandos zu lesen. Aus dem verbreiteten Text ging klar hervor, daß es sich um einen Rückzug von "Teilen" handeln würde, die Reduktion der Kräfte sich auf das Niveau vor Beginn der Auseinandersetzungen beschränken würde und weiterhin serbische Sicherheitskräfte auch nach einem Abkommen mit den Vereinten Nationen verbleiben würden.
Die jugoslawische Propaganda schreckt nicht davor zurück, völlig unglaubwürdige und rasch zu widerlegende Falschinformationen zu verbreiten, um der eigenen Bevölkerung jugoslawische Stärke vorzutäuschen und die internationale Öffentlichkeit wenigstens kurzfristig zu verwirren. So verbreitete das Informationsministerium (homepage HYPERLINK https://www.serbia-info.com/news/1999-04/08/10628.html) am 8. April 1999, eine NATO-Brigade der "kriminellen NATO" bestehend aus 1500 deutschen Soldaten habe ihr Lager in Petrovac verlassen und sei unter Hinterlassen ihrer Waffen nach Griechenland geflohen. Am 22. April 1999 verbreitete das jugoslawische Ministerium auf der gleichen homepage, NATO-Truppen seien mit Unterstützung ihrer Mütter, die sie mit ziviler Kleidung versorgt hätten, nach Griechenland in dort wartende Taxis desertiert. Betroffen seien französische, italienische, deutsche und holländische Truppen. Eine genaue Anzahl Deserteure könne nicht genannt werden, weil die NATO-Kommandeure es "wie erwartet"ablehnten, diese Frage zu diskutieren. Jugoslawien meldet laufend "Verluste",die die NATO erlitten hätte. So werden am 22. April 1999 insgesamt 81 tote NATO-Soldaten gemeldet, die seit Kriegsbeginn gefallen seien. Seit Beginn der Luftangriffe verbreitet die jugoslawische Agentur regelmäßig Meldungen über angebliche Abschüsse von Flugzeugen der NATO. Tatsache ist, daß die NATO am 27. März 1999 mit einer F-117 notlanden mußte und am 2. Mai 1999 eine F 16 über Westjugoslawien verloren hat. Am 28. April 1999 wurde der jugoslawische Generalstabschef auf der Internetseite des jugoslawischen Informationsministeriums zitiert: "Seit Beginn der NATO-Agression gegen Jugoslawien am 24. März 1999 hat die jugoslawische Armee 46 Flugzeuge, einschließlich eines Spezialflugzeuges F-117A, sechs Hubschrauber, acht unbemannte Flugkörper und 182 Cruise missiles abgeschossen." Am 17. Mai 1999 wurden diese Phantasiezahlen "aktualisiert" und von Milosevic bekannt gegeben, die jugoslawischen Streitkräfte hätten inzwischen etwa 85 Flugzeuge, zehn Hubschrauber und viele Drohnen sowie über 200 cruise missiles abgeschossen. Deutsche Agenturen zitierten TANJUG am 24. März 1999 mit einer Abschußmeldung, am 29. März 1999 (zwei angebliche Abschüsse), am 5. April 1999, am 5., 24. und 26. Mai 1999 (wieder zwei Abschüsse). Alle diese sogenannten Abschußmeldungen waren falsch! Gezielt werden auch Meldungen eingesetzt, die behaupten, albanische Flüchtlinge würden nach Ankunft in den albanischen Flüchtlingslagern gewaltmäßig für die UCK rekrutiert (Internet vom 25. April 1999).

Am 26. Mai 1999 stand unter der serbischen Internetadresse https://www.pancevo.co.yu/agresija/nato_gubici.htm: Seit Beginn der Luftangriffe der NATO am 24. März 1999 seien 75 Flugzeuge durch die serbische Armee abgeschossen worden. Die gesamte Karte (siehe unten) ist typisch für die serbische Desinformation.Sie zeigt, daß Milosevics Regime die eigene Bevölkerung von der Kampfkraft der serbischen Streitkräfte überzeugen will, die in der Lage seien, erfolgreich NATO-Flugzeuge und -Hubschrauber zu zerstören.Serbische Propaganda: Original Web-Seite

unabhängige Berichte

Die niederländische Initiative \"Help B 92\" hat sich die Vermittlung von Berichten unabhängiger Journalisten aus Jugoslawien und dem Kosovo vorgenommen. Unter der Adresse https://helpb92.xs4all.nl/index1.html versucht sie, die Zensur zu umgehen und Licht in das Propaganda-Dunkel zu bringen. Sie will dem unabhängigen Belgrader Radiosender B 92 und anderen bei der Nachrichtenübermittlung helfen. Obwohl der Sender kurz nach Kriegsbeginn geschlossen wurde, ist B 92 weiterhin über die Datennetze zu erreichen. Auf der Homepage https://www.b92.net sind aktuelle Nachrichten nachzulesen und Bilder zu sehen, die beispielsweise Explosionen in Belgrad zeigen Außerdem finden sich Pressemitteilungen beispielsweise der ANEM, der Organisation unabhängiger elektronischer Medien in Jugoslawien, in denen etwa Verletzungen der Pressefreiheit angeprangert werden. Eine Augenzeugin aus Belgrad stellte einen E-Mail-Bericht über die Bombenangriffe bereit, in Audio-Dateien berichten Journalisten aus den Grenzgebieten. \"Im Dorf Globocice bei Kacanik an der Grenze zu Mazedonien gibt es keine Albaner mehr. Alle flohen vor der Armee über die Grenze (nach Mazedonien) und fanden in den Dörfern in der Nähe von Tetovo Zuflucht\", berichten Mitarbeiter eines Fernsehteams mit Namen Art TV.
Auch die unabhängige jugoslawische Nachrichtenagentur Beta berichtet im Internet. Unter https://www.beta-press.com gibt es Nachrichten und Hintergründe. Die Kontaktaufnahme bleibt jedoch auch über das Internet offensichtlich schwierig: Wie \"Help B 92\" berichtet, ist es unklar, inwieweit die jugoslawischen Machthaber neben den Telefonen auch den E-Mail-Verkehr überwachen. Den Journalisten sei offiziell jede Kontaktaufnahme mit ausländischen Medien verboten. So müssen Interessierte auch auf andere Nachrichten zurückgreifen. Eine Initiative \"Crisis Center to stop Nato\" ruft unter https://www.yu zu weltweitem Protest gegen die Luftangriffe auf. Wer sich auch für militärische Details interessiert, kann dieInternet-Seiten der Federation of American Scientists (FAS) besuchen. Eine Gruppe von Militäranalysten hat dort eine umfangreiche Quellensammlung (https://www.fas.org/man) angelegt, die von Kartenmaterial über Strukturen der serbischen Militärs und der Nato bis zum Wetterbericht für Belgrad reicht.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
Arrow 1.Weltkrieg-
Arrow Das Erbe der Babenberger
Arrow Potsdamer Konferenz 1945
Arrow Der Russlandfeldzug Unternehmen Barbarossa
Arrow Flower-Power-Bewegung -
Arrow Die historische Mythologie des Rittertums
Arrow Modern Lifestyle - America
Arrow Spaltung in zwei Parteien
Arrow Die Alliierten unter Abraham Lincoln
Arrow Barock-


Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution