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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Grundzüge der ns- außenpolitik vor 1939



Zur Verschleierung seiner Zielsetzung bediente sich Hitler oft einer verharmlosenden, irreführenden Sprache. Trotz aller Taktik und aller programmatischen und bündnispolitischen Verschiebungen, lassen sich Konstanten in Hitlers Weltbild feststellen. Leitmotiv der nationalsozialistischen Außenpolitik war der ,,Kampf um Lebensraum''. Aus seiner Sicht konnte ein Volk nur dann überleben, wenn es sich erstens von rassischen ,,Abszessen am Volkskörper'' befreie und zweitens Lebensraum und Bevölkerungszahl ,,gesunde'' Übereinstimmung. Auf der weltanschaulichen Grundlage von Antisemitismus, Antibolschewismus und Lebensraum-Ideologie machte Hitler in der Sowjetunion seinen Hauptfeind aus, gegen den rassische und politische Herrschaft


Adolf Hitler und Benito Mussolini in München
gewaltsam durch zu setzen sei. Den Volkskörper gefährdende Kräfte, wie Juden und politische Andersdenkende, gelte es auszumerzen. Seit seinem Machtantritt im Januar 1933 verfolgte Hitler das Ziel, dass internationale System kollektiver Sicherheit zu durchbrechen. Seine Bemühungen galten ebenso der Revision des Versailler Friedensvertrages wie der Aushebelung des Völkerbundes als internationale Machtfaktor. Er konnte sich der Zustimmung des Auswärtigen Amtes sicher sein, da die Aufhebung der Versailler Ordnung und die Neubelebung militärischer und machtpolitischer Stärke auch zentrales Ziel der politischen Führungsschichten des Deutschen Reiches war.
Zunächst jedoch stand Hitler vor zwei Problemen: Erstens wollte er die außenpolitische Isolierung, in die sich das Deutsche Reich durch seine antidemokratische Führung hineinzumanövrieren drohte, abwenden. Zweitens wollte Hitler die Gunst der Stunde nutzen, um den -seit dem ungeahndet gebliebenen japanischen Überfall auf China(1931) bloßgestellten -Volkerbund weiter zu schwächen.
Den ersten außenpolitischen Erfolg konnte Hitler durch das Konkordat mit dem Vatikan im Juli 1933 verbuchen, das ihn als gleichberechtigten Vertragspartner auf der internationalen Bühne einführte und die Isolation erstmals durchbrach. Allerdings verstärkte sich der außenpolitische Druck auf das Deutsche Reich im Oktober 1933 wieder, nachdem Hitler den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund erklärt hatte. Seine Schaukelpolitik, einerseits Schwächung des Systems kollektiver Sicherheit, andererseits Schaffung eines neuen Machtblockes nach nationalsozialistischen Prämissen, zeigt sich besonders deutlich beim deutsch-polnischen Pakt (26. Januar 1934). Hitler untergrub dadurch nicht nur das französisch-polnische Bündnissystem, sondern verschaffte sich gleichzeitig ein Sprungbrett für seine gegen die Sowjetunion gerichtete Expansionspolitik. Das Versagen des Völkerbundes förderte die Hegemoniebestrebungen des nationalsozialistischen Deutschlands. Weder die USA noch die Sowjetunion trugen das System transnationaler Sicherheit; Völkerrechtsverstöße. Dieses Machtvakuum vermochte Hitler geschickt zu seinen Gunsten zu nutzen. Der Völkerbund erwies sich als unfähig, die Aggressoren Deutschland, Italien und Japan wirkungsvoll zu isolieren. Den Antikominternpakt zwischen Deutschland und Japan (November 1936) und die Bildung der Achse Berlin-Rom (Oktober 1936) konnte die internationale Organisation nicht verhindern.
Mit der Jahreswende 1936/37 begann eine neue Phase nationalsozialistischer Außenpolitik. Galt es bisher, die Isolierung zu überwinden, wurde nun die "Eroberung neuen Lebensraumes" zum vordringlichen Ziel. Mit der Verkündung des Vierjahresplanes auf dem Reichsparteitag der NSDAP im November 1936, nahmen die Kriegsvorbereitungen konkrete Formen an. Nach dem Anschluss Österreichs gab Hitler am 30. Mai 1938 den Befehl zur Zerschlagung der Tschechoslowakei. Die Krisensituation wurde 1938 noch einmal durch das Münchner Abkommen entschärft, auf dem Hitler, Mussolini, Chamberlain und Daladier die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an das Reich beschlossen. Doch die britische Appeasement-Politik, deren Zweischneidigkeit sich besonders in den Münchner Vereinbarungen zeigte, scheiterte an Hitlers unbedingtem Willen zur kriegerischen Revision der Grenzen. Bereits am 14./15. März 1939 erklärte Hitler das "Restgebiet" der Tschechoslowakei zum "Protektorat Böhmen und Mähren".
Hitler-Stalin-Pakt
deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt, am 23. August 1939 in Moskau von den Außenministern der Sowjetunion und Deutschlands, Wjatscheslaw M. Molotow und Joachim von Ribbentrop unterzeichnet (daher auch Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt). Der Pakt wurde für zehn Jahre abgeschlossen und trat sofort in Kraft. Er schrieb den Verzicht auf gegenseitige Gewaltanwendung fest sowie die Wahrung der wechselseitigen Neutralität im Kriegsfall (auch bei einem Angriffskrieg). In einem historisch bedeutsameren geheimen Zusatzprotokoll, das erst nach dem 2. Weltkrieg bekannt wurde, teilten beide
Seiten - für den Fall einer territorialpolitischen Umgestaltung - Ost- und Südosteuropa in Interessensphären auf und verständigten sich u. a. auf die Auslöschung Polens: Finnland, Estland, Lettland, das östliche Polen bis zu den Flüssen Narew, Weichsel und San sowie Südosteuropa sollten dem Zugriff der Sowjetunion überlassen werden, in dem Gebiet westlich Hitler-Stalin-Pakt dieser Demarkationslinie sollte Deutschland freie Hand haben. Nach Bekannt werden des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes schlossen Großbritannien und Polen am 25. August 1939 einen förmlichen Beistandspakt, der nach dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939 die Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an Deutschland nach sich zog. Am 17. September 1939 marschierte die Rote Armee in Ostpolen ein.
Den Nichtangriffspakt ergänzten ein deutsch-sowjetisches Grenz- und Freundschaftsabkommen (28. September 1939) und ein Wirtschaftsabkommen (11. Februar 1940), beide geeignet, die deutschen Angriffsabsichten gegen die Sowjetunion zu verschleiern. Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 wurde der Hitler-Stalin-Pakt annulliert.

 
 

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