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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das minsker abkommen: der todesstoß der udssr





Am 12.6.1991 (also wenige Monate vor den eben geschilderten Ereignissen )wurde Jelzin mit absoluter Mehrheit bei den ersten freien, direkten und geheimen Wahlen zum Präsidenten der russischen SFSR gewählt.
Am 24.8.1991 trat der inzwischen von der Politik nahezu resignierte Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU zurück. Die Machtverhältnisse zwischen den beiden erbitterten Gegnern änderten sich damit entscheidend, auch wenn Gorbatschow immernoch Präsident der Sowjetunion war.

In seinem Buch beschreibt Gorbatschow das Abkommen in wenigen Sätzen; er erwähnt die Demütigung aus Rücksicht sich selbst gegenüber nicht! Die Quellen gehen hier in einigen Punkten auseinander, auch fehlt wohl die Objektivität - soweit sie vorher existierte- nun völlig. Die bewußte Auslassung wichtiger Passagen der Geschichte seitens Gorbatschow ist ein erbärmliches, trauriges Ende für ein Buch eines großen Staatsmannes. Wer die Wahrheit sucht, muß auch die Wahrheit sagen und diese umgeht Gorbatschow geschickt in den folgenden Seiten. (Möglicherweise nimmt er direkter Stellung in der eigentlichen zweibändigen Ausgabe des Buches.) Ich denke, dass ich bisher schon mehr als genug geschrieben habe und somit auf eine dritte Quelle - auch wenn dies ein wichtiger Teil des Referates ist- verzichten kann.

Gorbatschow empört sich, dass Jelzin ihn angelogen hat, indem ihm dieser verkündete die Gespräche in Minsk seien lediglich zwecks "bilateraler russisch-weißrussischer" Gespräche.
Das Abkommen beinhaltet die Auflösung der Sowjetunion, da dieses erklärt, dass "alle rechtlichen Normen der Union außer Kraft gesetzt" sind. Außerdem betont das Abkommen die Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsraumes, einer gemeinsamen Währung und eines einheitlichen Finanzwesens, sowie die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Bildung, Kultur und im militärstrategischen Bereich. Das Abkommen ist nach Gorbatschow "widerrechtlich und gefährlich". Das genaue Datum des Treffens in Minsk wird nicht erwähnt, jedoch fand die Ratifizierung am 12.12.1991 statt, also etwa eine Woche nach dem Treffen.
Gewissermaßen entmachtete Jelzin mit dem Abkommen Gorbatschow; er und seine Anhänger "opferten faktisch die Union ihrem glühenden Wunsch im Kreml zu herrschen." "Nach dem August-Putsch versetzte das Minsker Abkommen, das Komplott im Wald von Belowesha, der Union den Todesstoß." Später nennt er es auch die "Verschwörung im Wald von Belowesha".
Vielleicht lag auch ein Grund für die Annahme des Abkommens in einem Argument, das von dem Kommunisten Sewastjanow geäußert wurde: "Ich stimme für das Minsker Abkommen und rufe alle auf, ebenfalls dafür zu stimmen, weil wir Gorbatschow loswerden."

Am 8.12.1991 trat die Troika zusammen. Eine Erklärung wurde veröffentlicht: "Die Union der Sozialistischen Sowjetunion hat als Subjekt des Völkerrechts und als geopolitische Realität aufgehört zu existieren."
Gorbatschow kritisiert noch die "Hast bei der Veröffentlichung" des Abkommens und ergänzt einen in meinen Augen widersprüchlichen und falschen Satz: "Es wurde weder von der Bevölkerung, noch von den Obersten Sowjets der Republiken, in deren Namen es unterzeichnet wurde, diskutiert."
Am 10.Dezember ratifizierten der Oberste Sowjet Weißrußlands und der Oberste Sowjet der Ukraine das Abkommen über die Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und "wichen damit der Frage nach der Union Souveräner Staaten aus". Zwei Tage danach verabschiedete der Oberste Sowjet der RSFSR ein "ähnliche Resolution". Bald folgten Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan.
Am 21.12 fand ein Treffen in Alma-Ata statt, welches das "Minsker Abkommen bestätigte." Gorbatschow kommentiert die Euphorie und die Bereitschaft die Erklärung zu unterzeichnen geschickt: "Gestern kannte kaum jemand die Teilnehmer, und morgen sind sie Regierungschefs unabhängiger Staaten."

Somit fand die Zerstückelung des Landes ihre Ende. Spätestens jetzt war es offensichtlich, das es keine Sowjetunion mehr gab. Folglich trat Gorbatschows am 25.12.1991 als Staatspräsident der SU zurück.

 
 



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