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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der kapp-lüttwitz-putsch



Der Kappputsch
br / Der Kappputsch wurde von Kapp und Lüttwitz initiiert. Als erstes möchte ich jeweils eine Kurzbiografie zu den beiden Putschisten anbringen.

Walther Freiherr von Lüttwitz
2. 2. 1859 in Bodland, Oberschlesien geboren. Im 1. Weltkrieg war er Chef des Generalstabs einer Heeresgruppe und Kommandierender General.

1919 Befehlshaber des Reichswehr-Gruppenkommandos 1 (Niederschlagung des Spartakus-Aufstands).
Lüttwitz war das Haupt der gegenrevolutionären Bestrebungen in der Reichswehr.

13. 3. 1920 unternahm zusammen mit Wolfgang Kapp den sogenannten Kapp-Lüttwitz-Putsch, floh einige Tage später ins Ausland (Ungarn).

1925 kehrte nach der Amnestie nach Deutschland zurück.



20. 9. 1942 verstarb in Breslau.

Wolfgang Kapp

24. 7. 1858 in New York geboren.



1906 bis 1916 und 1917 bis 1920 war Generallandschaftsdirektor in Ostpreußen.



1917 Er propagierte als Mitgründer der Deutschen Vaterlandspartei einen \"Siegfrieden\" im 1. Weltkrieg.



13. 3. 1920 Zusammen mit General Walther von Lüttwitz leitete Kapp in Berlin den sogenannten Kapp-Lüttwitz-Putsch, um die parlamentarisch-republikanische Staatsform zu beseitigen. Das Unternehmen scheiterte, Kapp floh.



1922 stellte sich freiwillig.



12. 6. 1922 starb in der Untersuchungshaft (Leipzig).




Doch warum kam es nun zum Putsch?



Der Artikel 160 des Versailler Vertrags verfügte die Reduzierung des deutschen Heers auf 100.000 Berufssoldaten und die Auflösung der aus Freiwilligen bestehenden Freikorps. Putschbestrebungen frustrierter und von der Entlassung bedrohter Freikorpsoffiziere trafen mit Umsturzplänen der im Oktober 1919 gegründeten Nationalen Vereinigung, einer Nachfolgeorganisation der Deutschen Vaterlandspartei, zusammen. Die noch schwache Regierung und die Unzufriedenheit über die neuen republikanischen Verhältnisse erzeugten zusammen mit dem monarchischen Denken der Reichswehr sehr großen Unmut in dieser.




Verlauf des Putsches


Einer Anweisung der Interalliierten Militärkontrollkommission folgend, löste Reichswehrminister Gustav Noske am 29. Februar 1920 die 6.000 Mann starke Marinebrigade von Hermann Ehrhardt und das Freikorps Loewenfeld auf. Dem widersetzte sich Reichswehrgeneral von Lüttwitz.



13. März - früher Morgen: Lüttwitz marschiert an der Spitze der ihm unterstehenden Marinebrigade Ehrhardt in das Berliner Regierungsviertel ein und besetzte dieses

- Kapp wurde zum Reichskanzler ernannt

- die Mehrzahl der Minister mit Reichskanzler Gustav Bauer und dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert floh aus Berlin über Dresden nach Stuttgart

- Grund: die Haltung der Reichswehr, die nicht gegen die Putschisten vorgehen wollte, sich also neutral verhielt ("Truppe schießt nicht auch Truppe")

- noch im Laufe des 13. März erschien in allen größeren Städten ein von den sozialdemokratischen Regierungsmitgliedern, den Gewerkschaften und vom Parteivorsitzenden der SPD - Otto Wels - unterzeichneter Aufruf zum Generalstreik

- löste insbesondere in der Reichswehr so starke Irritationen aus, dass die Reichsregierung sich umgehend von diesem Aufruf distanzierte.




15. März - der Generalstreik war in vollem Gange, mit 12 Mio. teilnehmenden Arbeitern war es der bisher größte im Deutschen Reich

- es kam zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Arbeitern und den Freikorps




16. März - die Putschregierung droht mit der Todesstrafe für die Streikenden

- zieht diese Drohung jedoch auf Initiative der Industrie zurück




17. März - Aufgrund der Aussichtslosigkeit ihres Vorhabens treten Lüttwitz und Kapp zurück



à Ende des Putsches



Die Auswirkungen des Putsches


Die alte Regierung trat zurück und eine neue wurde gebildet. Neuer Reichskanzler wird Müller. Doch schon bei den nächsten Wahlen zeigte sich, dass der Putsch doch auf Verständnis stieß: die SPD verlor 15,7% ihrer Stimmen, hingegen fuhren die rechten und linken Parteien Stimmgewinne ein. Aufgrund der Verluste der SPD verlor die Weimarer Koalition die Mehrheit und zerbrach.

Die Reichsregierung war außerdem ohne die Unterstützung der Reichswehr. Die Reichswehr wird zum "Staat im Staate".

Der Generalstreik wurde noch bis zum 22.3.1920 weitergeführt um soziale Forderungen zugunsten der Arbeiterschaft durchzusetzen. Er zeigte Generalstreik mit dem Zusammenbruch der öffentlichen Dienstleistung eine verheerende Wirkung. In Sachsen, in Thüringen und im Ruhrgebiet versuchten linksgerichtete Kräfte den Generalstreik zur \"proletarischen Revolution\" voranzutreiben. Gegen den Märzaufstand von 1920 setzte die Reichsregierung wiederum Freikorps ein, darunter auch die Marinebrigade Ehrhardt.

Die Putschisten wurden kaum bestraft. Lüttwitz konnte sogar fliehen, Kapp stellte sich erst 2 Jahre später freiwillig und starb noch im selben Jahr in U-Haft in Leipzig.

 
 

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