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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geologie

Neuseeland - land





A. Entstehungr / Vor 600 - 150 Mio. Jahren
Auf der Südhalbkugel liegt der Urkontinent Gondwanaland. Das - über Millionen Jahre hinweg - von den großen Flüssen in das Meer eingeschwemmte feine Gesteinsmaterial bildet am Meeresgrund vor der Südostküste mächtige Ablagerungen. Diese Sedimente wandeln sich im Laufe der Zeit durch den auflastenden Druck und durch die Wärme aus dem Erdinneren zu Metamorphiten - wie Gneis, Schiefer oder Marmor- um.


Vor 130 Mio. Jahren
Tektonische Bewegungen setzen ein, und Gondwanaland beginnt zu zerbrechen. Die uns heute bekannten Kontinente der Südhalbkugel driften auseinander. Teile des Ozeanbodens werden durch diese Vorgänge über die Wasseroberfläche gehoben und bilden eine neue langgestreckte Landmasse. Urneuseeland ist entstanden, das vorerst noch mit dem Großkontinent -dass heißt mit Australien- verbunden bleibt. Die Landmassen von Südamerika und Afrika sind bereits vollständig abgetrennt. Urneuseeland erstreckt sich zu diesem Zeitpunkt im Norden bis zum heutigen Kaledonien, im Süden reicht es bis zum Campbell Plateau und hat Verbindung mit der Westantarktis.

Durch aufsteigende Lava am Meeresgrund - dem "seafloor spreading" - in der heutigen Tasmansee zwischen Australien und Neuseeland, driftet das langgestreckte Land schließlich ab. Die bis dahin bestehenden Landverbindungen sind dabei abgebrochen, und die Landesoberfläche beginnt sich durch vertikale Bewegungen zu verkleinern.

Vor 70 Mio. Jahren
Neuseeland liegt in der ausgehenden Kreidezeit völlig isoliert auf der Nahtstelle von Pazifischer- und Indo-Australischer-Platte. Von Süden her drückt die Antarktische Platte. Die Oberfläche Neuseelands beginnt sich neu zu formen. Im Bereich der Plattenüberschiebungen bilden sich Faltengebirge, in der Subduktionszone der Kontinentalplatten entwickeln sich durch Aufschmelzprozesse starke vulkanische Aktivitäten.
Durch Spannungen an den Kontaktzonen der Kontinentalplatten kommt es zu häufigen Erdbeben. Schwache Erdstöße treten fast täglich auf. Mit einem heftigen Beben muß man jederzeit rechnen. Besonders gefährdet ist die Großstadt Wellington, wo man deshalb besonderen Wert auf erdbebensichere Bauweise legt. Manche Gebäude sind hier auf dicken Gummipuffern gebaut, die die Stöße absorbieren sollen. Immer wieder kommt es nach starken Niederschlägen zu Erdrutschen und Murenabgängen, die die Landverbindungen unterbrechen. Die Erosion des Meeres und die starken Winde an den Küsten sind weitere, nicht zu vernachlässigende Faktoren, die zu einer ständigen Veränderung des Landschaftsbildes führen. Durch den globalen Anstieg des Meeresspiegels sind weitere Auswirkungen zu erwarten.

Die Landschaft Neuseelands wird geprägt durch Verwerfungslinien, die das Land teilen. Die Bewegung dieser Bruchschollen hat vor etwa 26 Millionen Jahren die Gebirge hervorgebracht, die die Südinsel beherrschen und die Ursache für den anhaltenden Vulkanismus im Zentrum der Nordinsel darstellt. Beide Hauptinseln werden durch Gebirge in zwei Hälften geteilt: die Südinsel durch die Neuseeländischen Südalpen und die Nordinsel von niedrigeren Gebirgszügen. Fast drei Viertel der Südinsel und etwa ein Viertel der Nordinsel sind gebirgig. Zwei Drittel des Landes liegen zwischen 200 und 1 070 Meter über dem Meeresspiegel, und es gibt mehr als 220 Gipfel, die über 2 286 Meter hoch sind. Der Mount Cook (in der Maori-Sprache Aorangi, "Wolkendurchdringer") in den Neuseeländischen Südalpen ist mit 3 754 Metern der höchste Berg des Landes.



B. Physische Geographie



Neuseeland ist ein Land mit vielen Flüssen, von denen fast alle im Hochland entspringen. Die meisten sind kurz, schnell fließend und nur über kurze Entfernungen schiffbar. Nur auf der Südinsel konnten sich ausgedehnte Schwemmlandebenen ausbilden - die Canterbury Plains östlich der Neuseeländischen Südalpen. Es gibt viele Wasserfälle. Die Sutherland Falls, die auf der Südinsel aus einem Tal in der Nähe des Milford Sound 580 Meter in die Tiefe stürzen, sind die fünfthöchsten Wasserfälle der Welt. In dieser Region gibt es viele Kraterseen wie den Tauposee (606 Quadratkilometer), Neuseelands größten See. Die Küste Neuseelands ist, einschließlich der Buchten, Fjorde, Meerbusen und Sunde, fast 7 000 Kilometer lang. Die Küstenlinie der Nordinsel ist stark gegliedert, insbesondere auf der Halbinsel nördlich von Auckland. Die Südinsel besitzt wenige natürliche Buchten, außer im Südwesten, wo die Küste durch Fjorde und Sunde stark gegliedert ist.



C. Die Nordinsel



Auf der etwa 114 600 Quadratkilometer großen Nordinsel lebt der Großteil der neuseeländischen Bevölkerung. In der Mitte der Insel liegt eine vulkanische Hochebene, die sich steil vom südlichen Ufer des Tauposees erhebt. Dies ist ein Gebiet mit aktivem Vulkanismus; es kommt immer wieder zu kleineren Erdstößen. In der Hochebene gibt es drei aktive Vulkane: den Mount Ruapehu (2 797 Meter), die höchste Erhebung der Insel, den Mount Ngauruhoe und den Mount Tongariro. Man findet Geysire und heiße Quellen (Tongariro Nationalpark). Östlich und südlich der Hochebene verlaufen Gebirgszüge vom East Cape zur Cook-Straße. Im Osten schließen sich Küstenebenen an und im Westen ein Hügelland, in dem Viehwirtschaft und Schafzucht betrieben werden. Westlich der vulkanischen Hochebene schließt sich ein Bergland in der Taranaki-Region an. Der Mount Taranaki (englisch Egmont) ist ein erloschener Vulkan im Westen der Insel (Mount Egmont Nationalpark). Der Waikato, mit 425 Kilometern Neuseelands längster Fluss, entwässert den Tauposee in nördlicher Richtung und mündet im Westen in die Tasmansee. Er fließt durch eine der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen des Landes, in deren Zentrum die Stadt Auckland liegt. Zu den dortigen Wirtschaftszweigen gehören die Forstwirtschaft, die Milchviehwirtschaft, die Verbundwirtschaft und der Obstanbau. Auckland selbst breitet sich auf einer schmalen Landenge aus, die an manchen Stellen nicht mehr als zehn Kilometer breit ist. Nördlich der Stadt nimmt die Region Northland nach und nach einen subtropischen Charakter an, mit langen Sandstränden an der Westküste und Mangrovensümpfen an der Ostküste.



D. Die Südinsel



Die Südinsel umfasst eine Fläche von etwa 152 720 Quadratkilometern. Das Faltengebirge der Neuseeländischen Alpen erstreckt sich über 480 Kilometer von Südwesten nach Nordosten. Neben dem Mount Cook gibt es 15 Gipfel, die höher sind als 3 048 Meter. In den Neuseeländischen Alpen gibt es über 300 Gletscher. Der größte ist der Tasman-Gletscher an der Ostflanke des Mount Cook. Die Westhänge der Südinsel sind feucht und bewaldet, die Osthänge sind trockener. Im Süden sind die Neuseeländischen Alpen dicht bewaldet und zerklüftet (Fiordland Nationalpark). Im Südosten der Insel befindet sich das Otago-Plateau, eine Hochebene, wo überwiegend Viehwirtschaft betrieben wird. Die Canterbury Plains sind eine ausgedehnte Ebene, in der hauptsächlich Getreide angebaut wird. Die meisten Flüsse der Südinsel, einschließlich des längsten, des Clutha (336 Kilometer), entspringen in den Neuseeländischen Alpen. Der größte See der Südinsel ist der Lake Te Anau (344 Quadratkilometer) in den Südausläufern der Neuseeländischen Alpen (Nelson Lakes Nationalpark; Mount Cook Nationalpark).



E. Klima


Neuseeland liegt innerhalb der gemäßigten Zone; das Klima ist im Allgemeinen mild und feucht, und die jahreszeitlichen Schwankungen sind nicht groß. Die höchsten Temperaturen werden in der Region Northland erreicht, die niedrigsten im Südwesten der Neuseeländischen Alpen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr beträgt im südlichen Zentrum der Südinsel 508 Millimeter. Die ergiebigsten Niederschläge gibt es an der Südwestküste der Südinsel am Milford Sound. Die Durchschnittstemperaturen liegen in Wellington zwischen 20,1 °C im Januar, dem wärmsten, und 5,6 °C im Juli, dem kältesten Monat. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier 1 230 Millimeter. In Auckland liegen die Durchschnittstemperaturen bei 23,4 °C im Januar und bei 7,8 °C im Juli. Die Niederschlagsmenge beträgt 1 851 Millimeter.
Neuseeland liegt in den Klimabereichen der subtropischen und der gemäßigten Zone.

Im Bereich der Subtropen liegen die nördlichen Regionen der Nordinsel, die auch als "winterless north" bezeichnet werden. Während der Wintermonate wird hier fast nie die Frostgrenze erreicht. In den übrigen Gebieten der Nordinsel ist der Winter kurz und mild.
Im Sommer macht sich der subtropische Hochdruckgürtel mit warmen Westwinden bemerkbar. Die Südinsel liegt überwiegend im Klimabereich der gemäßigten Breiten. Obwohl in einigen tieferen Regionen der Schnee im Winter liegen bleibt, ist es im allgemeinen nicht so kalt wie in unserem, mitteleuropäischen Winter. Die hochozeanische Lage mit dem Meer als Wärmespeicher macht sich bemerkbar. Östlich des Alpenhauptkammes sind die Sommer durch den Alpenföhn ausgesprochen trocken. Gebiete von Central Otago kann man durchaus als semi-arid bezeichnen.

An den Alpen werden feucht warme Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen. Es kommt zur Kondensation und schließlich zu Regenfällen -bis zu 8000mm an den Bergflanken der West-Coast.

Das Wettergeschehen über Neuseeland ist durch das Zusammenspiel von Zyklonen, Antizyklonen, Warm- und Kaltluft, sowie Hoch- und Tiefdruckgebieten äußerst komplex. Die Inselgruppe befindet sich genau in dem Bereich, wo polare mit tropischer Luft zusammentrifft. Häufige Bewölkung und ein rascher Wechsel der Witterung sind die Folge. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 600 und 1500mm. "Aotearoa" heißt nicht unbegründet "Das Land der langen weißen Wolke".
Die sonnigsten Städte sind Nelson und Blenheim.
Auch bei Bewölkung ist die Sonnenstrahlung in Neuseeland extrem. Der Burn-Index gibt an, wie lange man sich im Freien aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Kopfbedeckung, T-Shirt und Sonnencreme sorgen für Wohlbefinden.



F. Flora und Fauna



Auf Neuseeland gibt es eine einzigartige Pflanzenwelt. Von den 2 000 einheimischen Arten sind 1 500 endemisch: Sie existieren nirgendwo sonst auf der Welt; Beispiele sind bestimmte Arten von Schnurbäumen (Kowhai, Familie Hülsenfrüchtler) und Eisenholzbäumen (Pohutukawa, Familie Myrtengewächse). Bevor die Besiedlung durch europäische Einwanderer einsetzte, war die vorherrschende Vegetationsform immergrüner Mischwald mit dichten Bodenbewuchs aus Moosen und Farnen, insbesondere auf der wärmeren Nordinsel. Die vulkanische Hochebenenregion auf der Nordinsel bestand überwiegend aus Grasland. Heute gibt es nur noch in unbesiedelten Gebieten und in Nationalparks und Naturschutzgebieten dichte Wälder. An der Westküste der Südinsel gibt es noch einige große Mischwaldbestände. Dort werden auch die meisten einheimischen Hölzer wie Kauri, Rimu, Kahikatea und Totara geschlagen und wirtschaftlich genutzt. Die einheimische Scheinbuche gedeiht in niedrigeren Höhenlagen der Neuseeländischen Alpen und wird in größeren Höhen von Hochgebirgsvegetation abgelöst.

Seit dem Jahr 1900 sind viele exotische Pflanzenarten eingeführt worden, insbesondere schnell wachsende Nadelhölzer wie die Douglasie und die Montereykiefer (aus Kalifornien). Das Einführen nichtheimischer Pflanzenarten hat auch Probleme verursacht. Der Stechginster beispielsweise ist zu einer Plage geworden, da er sich auf allen Böden rasch ausbreitet.

Im Gegensatz zur Pflanzenwelt ist die neuseeländische Fauna, abgesehen von der Vogelwelt, nicht sehr artenreich. Als die Insel von den Maori besiedelt wurde, gab es nur zwei Echsengruppen (Geckos und Brückenechsen), einige Froscharten und zwei Fledermausarten (die einzigen einheimischen Säugetiere). Die ersten weißen Siedler fanden außerdem Hunde und Ratten vor, die von den Maori auf die Insel gebracht worden waren. Wildtierarten, die von den Siedlern eingeführt wurden, sind Rothirsche, Wildschweine, Ziegen, Kaninchen und Marder. Da sie hier keine natürlichen Feinde haben, verursachten einige Arten, die sich massenhaft vermehrten, Umweltschäden. In Neuseeland gibt es keine Schlangen.

Das Fehlen einheimischer Raubtiere führte dazu, dass Neuseeland die Heimat einer großen Zahl von Vogelarten ist, dazu gehören 23 endemische Spezies. Auch flugunfähige, straußähnliche Moas, die heute ausgestorben sind, waren in Neuseeland heimisch. Der Kiwi ist die bekannteste noch lebende Art flugunfähiger Vögel; weitere sind Kakapo, die Takahe und die Wekaralle. Der Verlust der Lebensräume hat dazu geführt, dass die meisten einheimischen Tierarten heute vom Aussterben bedroht sind. Sperlinge, Amseln, Drosseln, Feldlerchen, Elstern und Mynas zählen zu den vielen Vogelarten, die von den Siedlern mitgebracht wurden.

In den zahlreichen Flüssen des Landes leben viele Fische, wie Breitlinge, Aale und Neunaugen, außerdem Süßwasserkrebse. Forellen und Lachse wurden eingeführt. Auch die Küstengewässer sind mit ihren warmen und kalten Strömungen reich an Fischarten. In den warmen Strömungen leben Thunfische, Fliegende Fische, Merline und Haie. Kalte Strömungen werden von Kabeljau bevorzugt.

 
 



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