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englisch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Henry moore



Fakten zu Henry Moore / Die stilistische Entwicklung Henry Moores

Psychologischen Aspekte
Das Bild der Frau

Liegende
Mutter und Kind

Das Bild der Natur
Intention

Bronzeguss


Fakten zu Henry Moore:

. 1898 Geboren am 30. Juli in Castleford (Yorkshire)

(arbeitsame Gegend, englischer Norden)
. Englischer Bildhauer und Graphiker
Das siebte Kind einer Bergarbeiterfamilie
. 1917 Kriegsdienst

. 1919 Student der Leeds School of Art
. 1921 Stipendium für das Royal College of Art in London

. 1923 Reise nach Paris
. 1924 Lehrer der Bildhauerklasse am Royal College of Art
. 1928 Erste Einzelausstellung in der Warren Gallery in London
. 1929 Heirat mit Irina Radetztky
. 1930 Mitglied der Künstlergruppe "Seven and Five Society"
. 1933 Beitritt zur Gruppe "One"
. 1936 Beteiligung an der internationalen Surrealistenausstellung in London
Spanienreise und Besuch von prähistorischen Höhlen in den Pyrenäen
. 1939 Aufgabe des Lehrerauftrags an der Chelsea School, widmet sich ganz seinen bildhauerischen Arbeiten
. 1940 Ernennung zum "War Artist"

Zieht nach Much Hadham
Beginn der Bunkerzeichnungen (erhält vom Staat den Auftrag für Zeichenserien in Londoner Luftschutzbunker "Shelter"- Bilder)
Weitere öffentliche Aufträge für Figuren
. 1946 Geburt der Tochter Mary
Ausstellung im Museum of Modern Art in New York
. 1948 Großer Preis für Plastik auf der Biennale* von Venedig
. 1953 Internationaler Preis für Bildhauerei auf der 24. Biennale* von Sao Paulo
Ehrendoktor der Universität London
. 1958 Ehrendoktor der Harvard University
. 1959 Internationaler Preis für Bildhauerei auf der Biennale* in Tokio
. 1962 Ehrendoktor der Technischen Hochschule Berlin
. 1963 Feltrinelli - Preis*

. 1967 Ehrendoktor des RCA*

. 1968 Einstein - Preis in New York
Erasmus - Preis in Arnheim
Große Ausstellung in London, Otterlo, Düsseldorf und Baden - Baden aus Anlaß des 70. Geburtstags des Künstlers
. 1971 Ausstellung im Haus der Kunst, München
. 1972 Ausstellung in Florenz, Belvedere
. zwischen 1955 und 1977 Teilnahme an der "dokumenta" 1-3 und 6 in Kassel
. 1986 Am 31.August Gestorben in Much Hadham (Hertfordshire) in seinem Atelierhaus


Die stilistische Entwicklung Henry Moores:

Henry Moore sah sich anfänglich mit dem oberflächlichen Realismus* beziehungsweise Naturalismus* einerseits und dem Klassizismus* anderseits in seiner Tradition konfrontiert. Er orientierte sich neu in der von der Antike und Renaissance ausgehender Kunst im 19. Jahrhundert und der "primitiven" und archaischen Kunst. Seine persönliche Kunsttheorie bestand aus fünf Punkten:

1. Materialgerechtigkeit

2. Volle dreidimensionale Ausführung
3. Beobachtung von Naturgebilden

4. Vorstellungsvermögen und Ausdruck
5. Vitalität und Ausdruckskraft

Er sagt zu der Deutbarkeit seiner Werke: Zitat aus "The Nature of Sculpture": Plastik sollte auf den ersten Blick ruhig einige Unklare und auch verborgene Bedeutungen beinhalten. Die Menschen sollten den Wunsch haben, die Skulptur weiter zu betrachten und nachzudenken; sie sollten nie sofort alles über sich aussagen Sowohl Bildhauerei als auch Malerei müssen zunächst eine gewisse Anstrengung erfordern, um voll gewürdigt zu werden.


Psychologischen Aspekte:

Im Gegensatz zu Freud*, der sich vor allem für das persönlich Unbewußte interessiert, erforschte Jung* das kollektive Unbewußte. Nach ihm gibt es gewisse Grundlebensmuster, die jeder versteht, wie z. B. Geburt, Ehe, Mutterschaft, Tod usw.. Dies nutzte Moore für seine "Weltsprache der Form".

Das Bild der Frau:

Moores Skulpturen der Frau sind meistens durch das Bild einer matronenhaften Mutter bestimmt Er hatte außerdem ein viel engeres Verhältnis zu seiner Mutter als zu seinem Vater. Seine Mutter litt unter Rheumatismus und Henry musste ihr oft den Rücken mit stark riechenden Liniment* einreiben. Durch das physische Empfindungen dieses korpulenteren Körpers hatte er die entscheidenden Wahrnehmungen erhalten, die er später für seine Skulpturen benötigte. In einer Zeit, in der die Menschen die Beziehung zum natürlichen Wurzelboden verlieren und somit die Grundordnung jeden Lebens zerstört wird kommt der heilende Gegenpol des Mutterarchetyps* auf, welcher das organisch -schöpferische und das Leben selbst abbildet. Die Frauenplastiken ruhen in ihrer Umwelt und dieser gegenüber offen und empfangend, und sehr passiv.


Liegende:

Neben der Mutter-Kind-Gruppe ist die Liegende ein entscheidendes Objekt Moores. Moore bewahrt ein Geheimnis, daß die Menschen dazu bewegt sich zu der Figur zu legen und sich trotz des kalten Steins wohl zu fühlen. Dies scheint er durch die Kurven, Löcher, Spannung und der Balance zu erreichen. Das Vorbild für den Prototyp Liegende war wohl das in Mexiko befindliche Exemplar "Chacmool aus Chichen Itza". Die matronenhafte, massige Form, welch schwer auf der Basis liegt ist ein Bild naturhafter Vitalität und Fruchtbarkeit. Moore macht somit einen Vergleich zwischen menschlichen meist weiblichen Körpern und den Naturgewalten beispielsweise der Berge. Um seiner Materialtreue gerecht zu werden projiziert Moore seine Werke auch auf Holz, da dieses beziehungsweise der Baum ein verbreitetes Symbol der Großen Mutter, die das Leben hervorbringt, darstellt. In den liegenden Figuren kommt auch stark der Negativraum in Form von Löchern zur Geltung. Henry Moore dazu in "The Sculptor Speaks": Das erste Loch, das man in ein Stück Stein bohrt ist eine Offenbarung. Das Loch verbindet eine Seite mit der anderen und macht das Ganze sofort deutlich dreidimensional. Ein Loch kann an sich ebensoviel Formbewegung haben wie eine feste Masse.[...] Das Geheimnis des Lochs - der geheimnisvolle Zauber von Höhlen in Bergabhängen und Felsen.
Durch die in zwei Teilung der Skulpturen erreicht Moore einen Bezug zur Landschaft. Die Skulptur ist nicht mehr sofort als menschliche Abbildung zu verstehen so kann man die angewinkelten Beine und die Brust als Berge verstehen. Durch die zwei Teile ist der Betrachter überraschter und entdeckt unerwartete Blickwinkel und der Vorteil gegenüber der Malerei, nämlich der verschiedenen Ansichten werden besser ausgenutzt.


Mutter und Kind:

Henry Moore war schon immer von der Mutter- Kind Thematik besessen gewesen. Es ist das älteste Motiv der Kunst, da es die Grundsituation menschlicher Existenz widerspiegelt. In der Phase in den 30er Jahren , in der er vom Surrealismus beeinflusst wurde, entstanden auch sehr abstrakt symbolische Gestaltungen. Dazu zählt zum Beispiel das Werk "Mother and Child", in dem die Köpfe von Mutter und Kind auf der einen Seite und sein Mund und ihre Brüste auf der anderen Seite durch Drähte verbunden sind. Dies steht für die physische und die biologische Verbindung zwischen Mutter und Kind. Durch die Geburt seiner Tochter bekam das Thema noch einen erheblichen Schub.

Das Bild der Natur:

Moore studierte genau die Naturgegenstände, wie Knochen und Steine in Museen. Dies hat seine Formkenntnis erweitert. Moore meint durch die Lehre der Naturformen sei ein Künstler gewahrt davor nach Formeln zu arbeiten, da er sich immer wieder neue Einbildungskraft erhascht. Die Gesetze der Form und des Rhythmus erlangte er, in dem er sich mit Materialien, wie Kieselsteine, Felsen, Knochen, Bäume, Pflanzen usw. beschäftigte.
Steine: An Felsen und Kieselsteinen kann man erkennen wie die Natur ihr Material bearbeitet. Die vom Meer ausgehende scheuernde Wirkung des Felsens an den schon glatt geschliffenen Kieselsteinen enthält die Grundsätze der Asymmetrie.

Knochen: Knochen besitzen eine strukturelle Kraft und eine eigene Spannung und feine Übergänge ineinander

Baumstämme: Veranschaulichen die Grundzüge des Wachsens und die Kraft der Gelenke mit denen sie sogar feinste Übergänge stützen können

Muscheln: Muscheln haben eine harte hohle Form und sind vollkommen.

In der Natur erfährt der Künstler viel über Harmonie und Gegensatz und wie er das Material verarbeiten kann. Im Zusammenhang mit Moore wird der Prozess in dem er den Naturgegenstand in eine Skulptur umwandelt als Transformation bezeichnet.

Intention:

Es wird deutlich, daß Moore den Menschen in einer Wechselwirkung mit der Natur sieht, somit greift er die Tradition des Menschen- und Naturbild der englischen Romantik auf. Es wurden oft Dinge in der Natur personifiziert. Moore tat dies auch nur mit den Personen also andersherum. Seine Themenzentren ist der Mensch und die Natur, dies sind zwei wichtige Bereiche der Welt. Der Mensch versucht schon lange Herrscher über die Natur zu werden, meist durch Wissenschaft und Technologie. Doch in dem 20 Jahrhundert begann sich diese Einstellung zu verändern. Moore möchte klarmachen, dass das Ich auch nur ein Teil der Welt ist und kein abgegrenztes Individuum, daher läßt sich auch erklären, warum er auf die Gesichtszüge eines Menschen bei seinen Skulpturen verzichtet hat. Für ihn besteht eine Skulptur aus drei Teilen: Der Betrachter, Die Skulptur und die Natur. In einem Museum, in dem der Betrachter Distanz zu der Figur wart, wäre diese also falsch am Platz. Die Skulpturen spiegeln also die Destabilisierung des Menschenbildes in seiner Zeit wieder.


Bronzeguss: stichwortartig

. Ein Objekt (Henry Moore fertigte meist eine kleine Skulptur aus Gips und ließ diese dann von Handwerkern anfertigen)
Modell = es sind keine technischen Grenzen gesetzt, durch die Wachsform wird das Modell mit größter Genauigkeit in Bronze wiedergegeben
. Entweder direkt in Wachs (in Wachs in eine Negativform) oder andere Materialien Negativform = z.B. aus Spezialkautschuk/ Silikon
Das Wachspositiv ist eine formgetreue Reproduktion, evtl. Überarbeitung und Fehlerkorrektur, Wachs verändert sich um ca.3% bei Erkalten durch den Schwund von dem Original

Wachs:

. Negativform = das Wachsmodell wird mit einem widerstandsfähigen aber auch elastischen Material umgeben, welches alle Details des Positivs übernimmt
z.B. Keramik: hochgradig feuerfest und druckfest (widersteht dem Druck der Bronze) und feinkörnig, so dass feinste Formdetails, Keramik war Ersatz für Formschlamm aus Gips, Wasser und Schamotte
. Das wird gebrannt bei sehr hoher Temperatur (thermischer Schock)
. Das Wachs läuft aus und Reste verbrennen (daher die Bezeichnung = verlorene Wachsform)

. Das Material wird gebrannt
. Flüssiges Material z.B. Bronze in den Hohlkörper gegossen
. Erkalten der Bronze (dadurch erhielt die Bronze ihre Härte)
. Zerschlagen der Negativform
. Bronzeform wird überarbeitet und patiniert
. Ziselierung:
Keramikreste werden mit einem sandähnlichen Staub unter Druck abgespritzt ohne Oberflächenbeschädigung
. Patinierung:
Farbliche Behandlung mit chem. Oder wärmetechnischen Mitteln

So wird der Bronzeguss seit 1968 ausgeführt:


1. Modell
2. Negativform

3. Wachs
4. Keramik

5. Brennen und der Guss
6. Freilegung des Gusses + Überarbeitung
7. Ziselierung 8. Patinierung

 
 

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