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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der realismus


1. Drama
2. Liebe



Auf der Suche nach der Wirklichkeit Im Jahr 1848 erhob sich das Bürgertum in mehreren europäischen Städten, um die absolutistische Regierung zu stürzen. Metternich und sein System mussten abdanken, doch das Bürgertum konnte seine Macht im Staate wiederum nicht manifestieren. Die neoabsolutistischen Regierungen festigten sich in den deutschen Teilstaaten. Der bürgerliche Liberalismus mündete zum größeren Teil in einen Nationalismus und Patriotismus, die zum ersten Weltkrieg führten.
Wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch kam es zu einer immer stärkeren Polarisierung von Kapitalismus und Proletariat. Der Aufschwung der Naturwissenschaften brachte einen raschen Fortschritt der Technik und Industrialisierung.
Andererseits stieg die Zahl der Arbeiter rapide an, junge Menschen zogen in die Produktionsstätten, Arbeitsviertel wurden rasch errichtet, die Arbeiter mussten mit einem Hungerlohn auskommen. Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichten das \"Manifest der Kommunistischen Partei\", aber die Anliegen der Arbeiter gingen in der bürgerlichen Revolution unter.

Der deutsche Realismus als eine bürgerliche literarische Bewegung ließ gesellschaftspolitische Themen unbeachtet, die Haltung den Zeitproblemen gegenüber war eher kühl, abwartend und auch resignierend.
Dagegen empfing der Realismus starke Impulse von der Philosophie (à Feuerbach und Materialisten).
Zu der materialistischen Philosophie kam die biologische Lehre von der Abstammung der Arten (à Charles Darwin).



Der poetische Realismus
Realistische Züge finden sich schon in mittelalterlichen Dichtungen, zum Stilprogramm wurde der Realsimus erst um die Mitte des 19. Jhdts. Die Hauptvertreter des poetischen Realismus sind u.a.:

· Storm
· Keller

· Fontane
Österreichische Spätrealisten u.a.:

· Anzengruber
· Marie von Ebner-Eschenbach
Zunächst wandte man sich gegen Klassik und Romantik, man lehnte alles Idealistische (à Klassik) und die von der Erfahrung losgelöste Phantasie (à Romantik) ab.

Der poetische Realismus versucht die erfahrbare Welt unparteiisch zu schildern, selbst Meinung und Gefühl des Dichters sollen außerhalb bleiben. Man wollte den Menschen in seinem Alltag, bei seiner bürgerlichen Arbeit zeigen, bei seiner Familie. Man wollte keinen gesellschaftlichen und kulturellen Gegenentwurf zu den herrschenden Verhältnissen liefern. Die Handlung spielt in der Regel am Land und in der Kleinstadt, Figuren sind häufig Handwerker, Kaufleute, Bauern.
Die poetischen Realisten poetisierten die bürgerliche Welt. Kennzeichnend ist die Rahmentechnik: Der Erzähler erinnert sich an eine Begebenheit aus seinem Leben oder an eine alte Chronik, in der dann die folgende Geschichte erzählt ist.
Die Prosa herrscht als natürliche Redeweise vor, der Stil ist einfach, man vermeidet Extreme, ist nüchtern aber gefeilt. Der ganze Realismus ist gekennzeichnet durch einen epischen Grundzug, bevorzugte Gattungsform ist die Novelle.
Auf das Drama wird weitgehend verzichtet, der Roman tritt in verschiedenen Formen auf: Entwicklungsroman, historischer Roman, Zeitroman, Gesellschafts- und Familienroman.
In der Lyrik werden das Erlebnisgedicht und das Stimmungsgedicht der Romantik fortgesetzt.



Theodor Fontane (1819 bis 1898)
Stammte von einer französischen Hugenottenfamilie ab, die im damaligen Berlin ihre französische Kultur und Lebensart innerhalb der französischen Kolonie vermittelte. Nach seinem Schulabschluss wurde er Apotheker in Leipzig und Dresden, nach der Revolution von 1848 freier Schriftsteller in Berlin, wurde Zeitungsredakteur und Korrespondent in England, wo er die englischen Literaten seiner Zeit studierte. Vor allem der Einfluss von Sir Walter Scott war wesentlich für Fontane.
Fontane wurde Kriegsberichterstatter in Frankreich und Sekretär der Akademie der Künste.


Wichtigste Romane und Erzählungen:
\"Irrungen, Wirrungen\", \"Effi Briest\", \"Der Stechlin\", \"Wanderungen durch die Mark-Brandenburg\", \"Der Krieg gegen Frankreich 1870/71\".

Im Roman \"Effi Briest\" behandelt er kritisch die Gesellschaftsmoral des gehobenen Bürgertums, den sog. Moralkodex, den er als scheinheilig entlarvt (vgl. Arthur Schnitzler: \"Das tyrannisierende Gesellschafts-Etwas\"). Die Regeln und Normen der Gesellschaft zerstören Individuelles und treiben Liebende zu Verzweiflung, Einsamkeit oder Tod. Das Motiv der Ehebrecherin aus der sog. guten Gesellschaft ist ein Hauptmotiv bei Fontane.
Er kritisiert das Festhalten an überholten Konventionen, seine Figuren können nicht selbstverantwortlich zwischenmenschlich reagieren, die Folgen sind Vereinsamung und Resignation. Die Helden des poetischen Realismus sind oft gesellschaftliche Außenseiter, ihre Integrationsversuche scheitern.
Fontane kritisiert den moralischen Verfall des sog. Landjunkertums und macht sich über das Karriereverhalten des Großbürgertums lustig.
Die Familie wird Symbol des Mangels an wahrer Menschlichkeit. Veräußerlichte Ehre steht im Gegensatz zu menschlich gelebter Ehre (vgl. Flaubert: \"Madame Bovery\" und Schnitzler: \"Leutnant Gustl\").


Der kritische Realismus
In Frankreich wurde Mitte des 19. Jhdts. eine Forderung laut, die allmählich in den Naturalismus hinüberleitete: Die Forderung ohne persönliche Teilnahme und ohne eine Teilnahme am Geschick der Figuren zu erzählen. Das Bemühen um Objektivität führte zur Entdeckung des Hässlichen, Beklemmenden, des Elends des menschlichen Daseins.
Der realistische Erzähler berichtet wie ein neutraler, außenstehender Zuschauer (à neutrales Erzählverhalten). Der Leser erhält den Eindruck, das Geschehen spiele sich unmittelbar vor ihm ab, er sei nicht abhängig von einem auktorialen Erzähler.

 
 



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