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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vegetation im tropischen regenwald





Was bedeutet Vegetation? Vegetation ist lateinischen und bedeutet: Die gesamte Pflanzenwelt eines Gebietes

Was ist der Stockwerksaufbau?
Der dauerhafteste Eindruck von einem Regenwald ist die überwältigende Fülle an prächtigem Grün. Wegen des feuchtwarmen Klimas gedeihen dort Pflanzen wie sonst nirgends auf der ganzen Erde. Man stellte fest, daß nur 0,0002% der Biomasse (Trockengewicht lebender Organismen) einer Region im amazonischen Regenwald Tiere waren, davon allein 70% Zersetzer. Das Innere des Regenwaldes ist nicht nur der wärmste und feuchteste Lebensraum, sondern auch der dunkelste. Denn obwohl in den Tropen die stärkste Sonneneinstrahlung herrscht, dringen nur 1-2% der Sonnenstrahlen bis zum Erdboden vor. Deshalb ist der Kampf ums Licht die treibende Kraft hinter der Struktur des Regenwaldes. Die Pflanzen bilden i.d.R. Laubschichten unterschiedlicher Höhe, von denen jede etwas mehr Licht ausfiltert. So werden einfallende Lichtmenge und Temperatur nach und nach gesenkt, wobei gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit steigt. Man sagt: Jede Etage besitzt ein eigenes Mikroklima. Beim Spaziergang im heimischen Wald trifft man auf ein Blätterdach aus hohen Bäumen, ein Stockwerk aus niedrigeren Bäumen, eine Strauchschicht und eine Krautschicht. Was den Regenwald dagegen einzigartig macht, sind die vielen unterschiedlichen Ebenen, die Pflanzenvielfalt (80-100 Arten/ha; artenreich) in jedem Stockwerk, sowie die Helligkeitsunterschiede zwischen Oben und Unten. Den Botanikern sind über 40 Regenwaldarten beschrieben worden. Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Höhe über dem Meeresspiegel und geographische Breite (die unterschiedliche Temperaturen und Niederschlagsmengen bewirken,aber auch, ob und in welchem Maß ein Wald Überschwemmungen, Wirbelstürmen oder anderen Naturkatastrophen ausgesetzt ist, bestimmen Anzahl und Verteilung der Arten sowie seine Gesamtstruktur.

Die Anzahl der Stockwerke ist je Regenwald verschieden. Manche Tieflandregenwälder bestehen aus fünf Stockwerken, bestimmte Waldtypen bestehen nur aus einem Stockwerk. Manche Baumriesen entstehen aus großen Samen, die ein schnelles Anfangswachstum ermöglichen; haben sich die jungen Bäume aber erst mal ein Plätzchen erkämpft, begnügen sie sich mitunter jahrelang mit einem Minimalwuchs und warten darauf, daß sich eine Lücke im nächsten Stockwerk auftut. Während sie anfangs Schatten gut vertragen, sind sie meistens während des Reifewachstums, der Blüte und der Fruchtbildung auf volles Licht angewiesen. In den meisten Urwäldern ist die Vegetation in 20-30m Höhe am dichtesten, weil sich dort die Bäume in unzählige Blätterschirme verästeln. Hier herrschen Temperaturen von bis zu 32°C, wogegen die Luftfeuchtigkeit nur 60% beträgt. Dies ist das Kraftwerk des Waldes. Ebenso finden sich hier die meisten Blüten und Früchte, was viele Insekten und größere Tiere anlockt, die sich daran gütlich tun. Der Waldboden bildet das andere Extrem: Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 90%, das Thermometer zeigt 28°C. In einigen Regenwäldern ist es im \"Paterre\" so dunkel, daß der Waldboden sehr kühl, und somit leicht zu begehen ist. In lichteren Wäldern herrscht dagegen ein \"Dschungel\" aus Krautpflanzen, Bäumen, Sträuchern und Lianen vor. Ein Waldtyp, in dem die meisten Bäume ihr Laub abwerfen und so den Bodenpflanzen ein üppiges Wachstum ermöglichen kennzeichnet eine ausgeprägte Trockenzeit.




Wie funktioniert der Kampf ums Licht?
Gelegentlich stürzen ausgewachsene Bäume um und reißen eine Lücke in das Blätterdach, was jüngeren Pflanzen die Möglichkeit bietet, sich zu entwickeln. Sie fallen aus mehreren Gründen: Einige wurden von Eingeborenen gefällt, andere werden vom Blitz getroffen oder von Stürmen umgeknickt, die meisten sind aber einfach nur alt. Dazu kommst oft eine Epiphytenlast oder ein Termitenbefall. Die Lücken sind ziemlich groß, da ein mit unvorstellbar kräftigen und dehnbaren Lianen versehener Baumriese seine Nachbarn mit zu Boden reißt. Zu jeder Zeit ist der Regenwald ein Mosaik aus gewachsenem Wald und solchen Lichtungen, deren Regeneration unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Störungen sind der Schlüssel zu Lebenskraft und Vielfalt in einem Habitat, das ansonsten äußerst stabil ist und in dem langlebige Arten vorherrschen. Die Öffnung einer Lücke im Blätterdach erschüttert das Gleichgewicht des Waldes zutiefst. Die dichte Vegetationsdecke wird weggerissen, grelles Licht und frische Luft strömen hinein. In der Lücke herrscht höhere Temperatur und geringere Luftfeuchtigkeit als im Wald ringsherum, und der Verrottungsprozeß der beschädigten Vegetation setzt Nährstoffe frei. Hierauf setzt für die jungen Bäume der enorm wichtige, sofortige Wachstumsschub ein. Bald kommen die ersten Tiere, und schon wenig später drängen die Samen der umherstehenden Bäume auf den Plan. Nun beginnt eine sehr dynamische Phase im Kampf ums Überleben. Der junge \"Dschungel\" wächst rasch und hat sich nach weniger als 10 Jahren die selbe Laubdichte wie der Wald rundherum, allerdings ist er noch nicht so hoch. Während der ersten 15 Jahre kann man einen starken Artenwachstum beobachten. Nach 40-50 Jahren hat sich die Lücke schließlich geschlossen, doch können dort ganz andere Arten leben als früher. Viele Bäume haben sich dem Fehlen solcher Lücken angepaßt, indem sie große Samen und schattenvertragende Sämlinge hervorbringen. Dank der Nährstoffreserven der Samen gelingt es den Sämlingen, sich durchzusetzten, doch dann folgt eine Phase extrem langen Wachstums, bis sich eine Lücke auftut und sie ausreichend Licht und Wärme bekommen. Dann aber explodieren sie förmlich und wachsen mit rasanter Geschwindigkeit der Sonne entgegen. Ohne diesen Reiz können sie niemals ihre volle Größe erreichen oder sich vermehren, den die reifen Bäume sind von hellem Licht und dem Leben in den Baumkronen abhängig. Ein solcher Baumtyp ist im amazonischen Regenwald vorherrschend. Naturkatastrophen aber verursachen weit größere Schäden, als die Lücken der umstürzenden Bäume. die Regeneration großer Freiflächen verläuft ganz anders als die kleiner. Hier siedeln sich zuerst opportunistische, kurzlebige Baumarten an, in Südamerika etwa die zur Familie der Nesselgewächse (Urticaceae) gehörenden Cecropia- oder der Alten Welt die Macaranga-Bäume., welche ihrerseits schattige Feuchtigkeit spenden, welche die Baumarten, die das neue Kronendach bilden werden, für ihr Wachstum benötigen. Cecropia-Bäume werden weder hoch noch alt. Selten werden sie über 18m hoch und selten ihre Lebenszeit beträgt nur 30-80 Jahre.

Dennoch kommt ihnen bei der Regeneration großer Lücken eine tragende Funktion zu, denn sie bieten schon nach kurzer Zeit dem empfindlichen Wurzelsystem Schutz; sie ermutigen Tiere, das verwüstete Gebiet aufzusuchen und dort zu bleiben, und sie spenden den notwendigen Schatten, in dem sich ein Unterstockwerk aus \"Kleinlückenbäumchen\" entwickeln kann. Durch das Absterben der Cecropia-Pioniere entstehen wieder kleine Lücken, die die Entwicklung der langlebigeren Baumarten ermöglichen. Störungen und Naturereignisse haben völlig andere Auswirkungen auf den Wald als selektive oder umfangreiche Abholzaktionen oder das Abbrennen großer Flächen. Im Gegensatz zu Feuer und schweren Maschinen lassen natürliche Störungen das Wurzelnetz unbeschädigt, was in vielen Fällen den einzigen Unterschied zwischen Wald und Wüste bedeutet.

Welche Pflanzen gibt es im tropischen Regenwald?
Die Urwaldriesen sind mächtige Bäume. Sie haben meist eine Höhe von über 60m, manchmal sogar bis über 100m. Sie bilden das Blätterdach im tropischen Regenwald. An den riesigen Baumstämmen hangeln sich Schlingpflanzen, sog. Lianen, empor, welche sich wie Taue zwischen die Bäume spannen und so auch die Lücken mit einem Blätterdach füllen. Die Baumkronen sind mit unzähligen Aufsetzerpflanzen übersät. Dazu gehören z.B. die Orchideen. Die Orchideen [gr.] (Knabenkrautgewächse, Orchidaceae), kommen aus der Familie der Monokotyledonen mit über 20000 Arten . Die Stauden bestehen aus sehr kompliziert gebauten Blüten, oft Knollenpflanzen; in den Tropen vielfach als Epiphyten, bei uns in Orchideenhäusern gezogen. In Deutschland gibt es rd., 60 Arten, die allesamt geschützt sind. Aber auch Farne gehören dazu. Die Farne (Filincinae), Klasse der farnartigen Pflanzen, sind meist krautig, seltener baumartig; Die Hauptverbreitung ist in den Tropen; verschiedene Standorte die meist große, reich gefiederten Blätter (Wedeln) sind zuerst eingerollt und tragen später, gewöhnlich an den Unterseiten Sporangien, meist zu Häufchen (Sori) gruppiert; Fortpflanzung mit ausgeprägftem Generationswechsel. In Deutschland gelten Farne als Schwimmpflanzen, in den Tropen dagegen als Baumpflanzen. Die Farne sind so groß, daß man unter ihnen hindurchgehen kann, so daß der Regenwald nicht undurchdringlich ist. Auch typische Pflanzen des tropischen Regenwaldes sind Edelhölzer (z.B. Mahagoni und Palisander), Kautschukbaum, Palme, Banane, Feige, Paranußbaum, Kolabaum, Muskatnußbaum. Mahagoni [indian.] ist ein wertvolles, rötlich-braunes Holz. Palsisanderholz [brasil.] (Jakarandaholz), ist ein hartes Edelholz mit dunkler, rötlicher Tönung. Hevea (Federharzbaum) gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse., liefert den Hauptanteil der Welterzeugung von Kautschuk.


Feigenbaum (Ficus), gehört zur Gattung der Maulbeergewächse mit oft mächtigen, tropischen Bäumen. Paranußbaum (Bertholletia excelsa), ist eine nicht kultivierte Nutzpflanze des tropischen Süd-Amerika, dessen hartschalige Samen, die Paranüsse, sehr ölhaltige, genießbare Kerne enthalten. Kolabäume (Cola), gehören zur afrikanischen Gattung der Kakaobaumgewächse; sie haben 6-15m hohe Stämme mit ledrigen Blättern, die Kolanüsse enthalten. Muskatnußbaum (Myristica frangrans), gehört zur Familie der Muskatnußgewächse, in den Tropen verbreitet, sein Samen ist ein Gewürz. Auf dem Markt von Iquitos werden Früchte angeboten, die Fremde nicht mal aus dem Märchen kennen. Hier verkaufen Riberetos, Flußanwohner aus dem Dorf Mishana ihre Produkte: Gummi, Nüsse, Öle und Früchte, die Massaranduba heißen, Shiringa oder Ungarahui. Bei Kennern stehen Guanßbanas hoch im Kurs. es sind kokusnußgroße Früchte mit einer birnenähnlichen Struktur, die sehr aromatisch schmecken und ohne Stiel direkt aus dem Baum wachsen. Oder sie schwärmen für Granadillas, orangefarbene runde Früchte von der Größe eines Apfels, deren Inneres wie eine Auster geschlürft werden kann. Im Regenwald gibt es unzählige solcher Früchte. Doch bei uns Europäern zählt nur das Holz und die Früchte gelten lediglich als \"Nebenprodukte\". Doch Forscher haben herausgefunden, daß diese Pflanzen zu Hauptprodukten werden könnten. Denn sie sind der wahre Reichtum der Wälder. Beispiel: Charls M. Peters vom New Yorker Institute of Economic Botany kaufte mit 2 Kollegen 1ha Regenwald. Dort fanden sie 275 Arten. Von den 842 Bäumen brachten 350 Früchte oder Harze, Holz, Latex und andere Produkte hervor, die auf dem Markt in Iquitos gehandelt werden. Auch wurden viele verwertbare Palmen, Lianen und medizinische Pflanzen gefunden. 29 Millionen Menschen allein in einer Region brauchen vor allem Waren die nicht aus Mahagoni sind: Wild, Fische, Früchte, Speiseöle, Heilpflanzen, Viehfutter, Honig, Eier, Vogelnester, Latex, Harze, Tannine, Rattan, Reptilienhäute, Federn, ätherische Öle, ... . Die malaiisischen Stämme der Kenyah und Iban ernähren sich von Dutzenden von Pilzarten, Farnen und Nüssen. Für die Punan ist halbwilder Sago das Hauptnahrungsmittel. Eine einzige Langhaus-Kommune sammelt pro Jahr 10000kg Nüsse i8m wert von über 12000DM. Schwalbennester für chinesische Suppen werden mit Gold aufgewogen. Dammar, ein Harz, ist ein hervorragendes Fungizid für die Landwirtschaft - ohne schädliche Nebenwirkungen. In Westafrika trägt das \"bush meat\" aus den Wäldern zur Eiweisversorgung bei, und das auch in den Städten. Aber auch in Europa spielen neben den Edelhölzern Gewürze, Früchte und Genußmittel eine wichtige Rolle. Wir wissen gar nicht was wir alles aus dem Regenwald bekommen. Ein Beispiel: Der Rohstoff zur Herstellung von Kaugummi heißt Chiciu, und ist der Milchsaft des Kaugummibaumes. Aber auch Reis, Maniok, Yams und Batate sind wichtige Grundnahrungsmittel. Kakao, Pfeffer, Zimt, Gewürznelke, Muskatnuß und Ingwer sind schon lange Weltwirtschaftsgüter.

Der Kakaobaum (Thoebroma cacao) gehört zur Gattung der Sterkuliengewächse. Die bohnenartigen Samen, der Kakao, werden fermentiert, geröstet und zerrieben. Der Kaffeebaum (Coffea) gehört zur Gattung der Rötegewächse. Die Früchte enthalten helle Samen, die Kaffebohnen. Die Nelkengewächse (Caryophyllaceae) haben rund 1500 Arten; Kräuter und Halbsträucher; Seifenkraut, Kornrade, Kuckuksblume, Leimkraut, Lichtnelke, u.a. . Muskatnußbaum (s.o.). Pfeffer (Piper) gehört zur Gattung der Pfeffergewächse. Es gibt schwarzen und weißen Pfeffer. Zimt (semit) ist ein Gewürz aus der getrockneten Rinde der Zimtbäume. Zahlreiche Nüsse wie Paranuß, Kokosnuß und Cashewnuß stammen aus den Regenwäldern. Die Vielfalt an Heilpflanzen ist einzigartig. Früher wurden Gewürze mit Gold aufgewogen und es wurden sogar um Gewürze Kriege geführt. Aber heute sind sie in jedem Supermarkt zu haben. Öfters tauchen sogar exotische Früchte auf, die gar nicht so leicht zu essen sind.

 
 



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