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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Symptomatik - morbus parkinson



Es ist zu beachten, daß die aufgeführten Symptome von Patient zu Patient stark variieren und unterschiedlich ausgeprägt sein können. Es kommt auch vor, daß im Anfangsstadium die Symptome nur an einer Körperhälfte zu beobachten sind.
(Gehirn ist ja geteilt und es gibt auch zwei Substantia nigra)
Das Parkinsonsyndrom tritt fast nur bei älteren Menschen auf, jedoch kann es schon bei relativ jungen Menschen auftreten. So leidet zum Beispiel der bekannte Schauspieler M.J.Fox an Parkinson im Frühstadium.

Die nun folgenden Symptome sind die sogenannten Kardinalsymptome. Dies sind die grundlegenden Auswirkungen der Krankheit, die bei fast jedem Erkrankten anzutreffen sind. (Kardinal = typisch)
Die ersten erkennbaren Frühsymptome des Parkinsonsyndroms sind leichte Abstimmungsschwierigkeiten der Feinmotorik.
Vorgänge, welche eine feine Fingerführung benötigen, wie zum Beispiel Nähen, Schnürsenkel binden etc. können nur noch unter höchster Konzentration durchgeführt werden.
Dieses Frühsymptom wird Hypokinese genannt
Im weiteren Verlauf ist die Feinmotorik dann komplett verschwunden, nun spricht man von Akinese. In diesem Stadium macht sich die fehlende Kontrolle vor allem in der Schrift bemerkbar. Die Buchstaben erscheinen klein und verzittert. Die Zeilen rutschen am Ende nach oben oder nach unten.

Die restliche Motorik verändert sich in diesem Frühstadium auch. Es tritt der sogenannte Rigor auf. Der Rigor ist ein Zustand in dem die Muskelreaktionen langsamer werden. Einmal hergestellte Körperhaltungen können nur schwer verändert werden. Die Steuerung der Muskulatur wird träge. Erkrankte berichten, daß sie sich wie in einem Gipsverband gefangen fühlen. Natürlich liegt die Ursache nicht an den Muskeln selbst, sondern an der chemisch gestörten Steuerung im Gehirn.
Die Körperhaltung wird wegen dieser Defizite abnormal.
Alle Bewegungsabläufe werden verlangsamt und es dauert immer länger, bis eine Bewegung ausgelöst werden kann. Weiterhin ist das Pendeln der Arme beim Gehen oft vermindert, teilweise fehlt dieses Ausbalancieren komplett. Der Schrittabstand verkürzt sich und die Füße schlürfen über dem Boden her. Der Oberkörper ist nach vorne gebeugt.
Wegen der verminderten Reaktionsgeschwindigkeit fällt ein schneller Start des Gehens und plötzliches Stoppen sehr schwer.
Auch die Gesichtsmotorik ist stark betroffen. Das höchst komplexe Muskelsystem im Gesicht, welches uns erlaubt Gefühle dem Umfeld mitzuteilen, ist bei Parkinson Kranken gestört. Das Gesicht zeigt keine Gefühlsregung. Lachen oder Stirnrunzeln ist nicht mehr möglich.
Die Frequenz des Lidschlages nimmt extrem ab, die Augenbewegungen werden langsamer und der Mund steht teilweise offen.
Da auch die Zunge und Stimmbänder betroffen sind wird die Sprache leiser und es ist kaum noch möglich eine gezielte Betonung zu erzielen. Bei Ansprachen des Papstes, welcher bekanntlich an Parkinson leidet, kann man dies sehr gut nachverfolgen.
Durch diese früh auftretenden Störungen verliert der Erkrankte die Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken. Deshalb erscheinen Parkinsonkranke oft teilnahmslos, wobei sie es im Inneren nicht sind.
Wie bereits erwähnt fällt der Oberkörper und vor allem der Kopf leicht nach vorne. Die Schultern sind nach vorne vorgebeugt und die Arme sind immer leicht angewinkelt. Die Knie sind nicht durchgedrückt, es scheint, als ob der Erkrankte in sich zusammensacken würde.
Durch diese Fehlstellungen kommt es zu extremer Belastung der Gelenke, und entsprechenden Schmerzen.
Aus diesem Grund werden solche Frühsymptome des Parkinsonsyndroms sehr oft als rheumatische Beschwerden fehlinterpretiert.

Neben dem Rigor und der Akinese ist der Tremor ein sehr häufig auftretendes Symptom. Wobei er vereinzelt auch ganz fehlen kann.
Der Tremor ist ein langsames Zittern der Muskulatur. Er ist aber ein allgemeines Symptom von neuronalen Erkrankungen und tritt nicht nur bei Parkinson auf.
Beim Parkinsonsyndrom tritt ein sogenannter Ruhetremor auf. Das heißt, wenn eine Bewegung stattfindet ist der Tremor verschwunden. Wird aber zum Beispiel der Arm ruhig in der Luft gehalten beginnt sofort ein Zittern in einer Frequenz von 4-7 Schlägen pro Sekunde.
Der Tremor tritt vor allem an den Gliedmaßen und besonders stark an den Armen auf.
An den Beinen ist er kaum ausgeprägt.
Verstärkt wird der Tremor, wenn der Erkrankte nervös ist, zum Beispiel in einer fremden Umgebung. Aber auch Freude und andere starke Emotionen verstärken den Tremor. Später kann sogar ein sogenannter Ja-Nein-Tremor auftreten. Das bedeutet, daß der Kopf hin und her zittert. In seltenen Fällen ist auch die Zunge und der Unterkiefer betroffen und beide zittern unentwegt.
Die Erkrankten scheinen mit den Fingern eine Pillendrehbewegung auszuführen.
Wie gesagt, läßt der Tremor in seiner Intensität und Frequenz ab, wenn eine willkürliche Bewegung einsetzt. Beim Anheben einer Tasse zum Beispiel, verschwindet der Tremor meistens völlig. Der Erkrankte kann aber wegen der Akinese die Tasse nicht exakt ansetzten, und so ist es ihm trotzdem nicht möglich zu trinken.
Nur in sehr schweren Ausprägung des Ruhetremors, bringt eine bewußte Bewegung keine Besserung. Im Allgemeinem lässt der Tremor beim Konsum von Alkohol nach. Der Alkohol lindert, wie bei allen anderen Menschen auch, Streßsymptome und Nervosität. Wie bereits beschrieben ist der Tremor abhängig von der Gefühlslage des Erkrankten. Da diese durch den Alkohol abgestumpft wird, läßt auch der Tremor nach. Die Wirkung des Alkohols auf den Tremor hat aber auch andere neurochemische Ursachen.

Neben den bisher aufgeführten rein motorischen Symptomen lassen sich beim Parkinsonkranken auch vegetative Störungen feststellen.
Der Speichelfluß nimmt am Anfang der Krankheit zu und scheint im späteren Verlauf noch mehr zuzunehmen. Dies ist aber eigentlich nicht der Fall. Der Erkrankte hat nur diesen Eindruck, weil die muskelbedingte Schluckbewegung nachläßt. Aus diesem Grund fließt der Speichel oft aus dem Mund hinaus, was für den Parkinsonpatienten sehr peinlich ist.
Da wegen des Rigors ein Taschentuch nicht schnell genug zum Mund geführt werden kann, wird die Kleidung oft beschmutzt. Aus diesem Grund halten einige Parkinsonkranke, wie der Ex-Boxer Mohammed Ali, ständig ein Taschentuch vor ihren Mund.
Die Sekretion von Talg nimmt ebenfalls stark zu. Das Gesicht eines Erkrankten sieht deswegen eingesalbt aus. Die Schweißsekretion nimmt aber im allgemeinem ab.
(Schweiß=Wasser mit Buttersäure  Talg=Fett)
Bei vielen Erkrankten ist eine träge Regulation des Blutdrucks erkennbar. Beim Übergang vom Liegen zum stehen zum Beispiel, fällt der Blutdruck extrem ab ohne das Gegenmaßnahmen erfolgen. Aus diesem Grund wird den Erkrankten beim Aufstehen öfters schwarz vor Augen und eine Neigung zum Kreislaufkollaps erscheint. Deshalb leiden Parkinsonkranke an chronischer Hypotonie.
(=ständig niedriger Blutdruck, Was sind denn Gegenmaßen)
Der Harndrang tritt bei Parkinsonkranken schon bei geringen Urinmengen in der Blase auf, welches unter Anderem häufige Schlafunterbechungen bewirkt.
Die Entleerung des Darmes läuft verzögert ab. Erkrankte klagen deshalb über Völlegefühl.
Für männliche Parkinsonkranke stellen der Verlust der Libido, der Potenz und Ejakulation eine besonders schwere psychische Belastung dar. Auch Frauen haben unter entsprechenden Symptomen zu leiden.

Aus der Summe der aufgeführten Symptome entwickeln fast alle Parkinsonkranken schwere Depressionen. Man kann aber unterscheiden zwischen den Depressionen, welche direkt durch Einbußen der Gehirnaktivität, also organisch entstehen
und den Depressionen, welche als Reaktion auf die motorischen Einbußen erfolgen.
Es ist sehr leicht nachvollziehbar, daß ein Mensch, welcher in einem funktionsgestörten Körper lebt, sehr traurig gestimmt ist und eine Lustlosigkeit entwickelt.
Erst im späteren Verlauf der Erkrankung kann sich auch eine sogenannte Bradyphrenie einstellen. Nun sind nicht nur die motorischen Prozesse verlangsamt, sondern auch Denkablaüfe im Gehirn laufen erheblich langsamer ab. Die Intelligenz des Erkrankten nimmt dann um 20-30% ab. Ob aber wirklich eine Verlangsamung der Denkablaüfe besteht oder ob es wegen der eingeschränkten Motorik nur so scheint ist am Anfang aber der Erkrankung nicht feststellbar.

 
 

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