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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Psychosen



1.1 Erklärung des Begriffs "Psychose"br />
Dieser Begriff bezeichnet die meist schweren psychischen Störungen. Die Betroffenen leiden an grundlegenden Veränderungen und Störungen ihres Denkens, ihres Antriebs und ihrer Wahrnehmungen. In der akuten Krankheitsphase fällt es den Betroffenen sehr schwer, Gefühle zu empfinden und angemessen auszudrücken. Oft erscheinen ihre Verhaltensweisen unpassend: Sie lachen über Trauriges, oder sie haben Angst vor Kleinigkeiten. Der Betroffene fühlt sich mehr und mehr unverstanden, von seiner Umgebung abgelehnt, evtl. verfolgt (= Verfolgungswahn). Ihre Äußerungen klingen absurd, ihre Ängste und Sorgen beziehen sich auf scheinbar Unverständliches und Irrationales, und es fällt immer schwerer, sich wirklich in sie einzufühlen.

Der Betroffene kann auf anderen Gebieten völlig störungsfrei und lebenstüchtig sein. Und auch Angehörige sind erstaunt, dass neben dem Absurden auch durchaus normale Gefühle und Gedanken bestehen, und sie können meist nicht unterscheiden, wo der Betroffene funktioniert und wo er gestört ist.

Die Psychosen können auf verschiedenste Art verlaufen: Es gibt Formen, die mehr oder weniger plötzlich (akut) entstehen und ebenso wieder plötzlich verschwinden. Andere Formen bleiben für längere Zeit bestehen, z. B. die Schizophrenie (siehe später). Manche Formen von Psychosen können ohne geeignete Behandlung in einen Dauerzustand übergehen (= Chronifizierung) und zu einer anhaltenden Persönlichkeitsveränderung führen. In anderen Verläufen kommt und geht die Krankheit.


1.2 Schizophrenie - Einleitung

Ein Teil der Psychosen wurde und wird wissenschaftlich unter dem Begriff der "Schizophrenie" (Persönlichkeitsspaltungen) zusammengefaßt. Das soll bezeichnen, dass es sich bei den Betroffenen um seelisch gespaltene Personen handelt, die teils völlig der Wirklichkeit entrückt ("ver-rückt") sind, teils aber ihre herkömmliche Persönlichkeit aufrecht erhalten können.

Schizophrenie-Patienten glauben, dass die Umwelt ihre Gedanken mithören kann (= "Gedankenlautwerden"), sie sind dann oft ratlos und sehr verunsichert. Viele beginnen den Kontakt mit anderen zu meiden (= Rückzug), andere können sich so zurückziehen, dass sie völlig bewegungslos verharren (= Starrheit), oder sie versuchen z. B. eine Erklärung für das Unheimliche zu finden, das mit ihnen geschieht (= Erklärungswahn) , und meinen dann etwa, sie seien von übernatürlichen Kräften beherrscht, Außerirdische oder Gott hätte sie zu etwas Besonderem erwählt und an ihnen hinge das Heil der ganzen Welt (= Wahnideen).

Viele Schizophrene leiden an Halluzinationen, hören Stimmen, die sie beschimpfen und bedrohen, sie befehlen ihnen, was sie zu tun haben. Sie sehen die Welt in einem anderen Zusammenhang als "normale" Menschen. Farben und Geräusche wirken verzerrt und intensiver als zuvor. So erscheint z. B. ein Wald nicht mehr als Gesamtheit von Bäumen, sondern jeder einzelne Baum wird immens wichtig und drängt sich in den Vordergrund, dass die Betroffenen wahrhaftig den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen können. Das verwirrt und ängstigt sie enorm.

Manche Schizophrene erleben auch Körperveränderungen. Sie glauben, dass ihnen ein Bein amputiert wurde oder sie von Parasiten befallen wurden. Sie können auch Schmerz empfinden. So glauben viele von ihnen, dass sie von tausend Nadeln gestochen wurden. Die umgangssprachliche Formel "Das ist ja schizophren" bedeutet, "eines passt nicht zum andern".

Die Therapie besteht je nach Schweregrad der Krankheit in einer medikamentösen Behandlung (Psychopharmaka), in einer Milieutherapie und gelegentlich in Formen der Psychotherapie. Wichtig ist, dass der betroffene Patient nicht einfach seinem Schicksal überlassen bleibt oder mit Medikamenten betäubt wird. (Siehe dazu Punkt 5 / Die wichtigsten Behandlungsmethoden.)

1.3 Wir können Schizophrenie nicht ignorieren

Etwa 40 Millionen Menschen in der ganzen Welt sind an Schizophrenie erkrankt. Die Schizophrenie findet aber in der Öffentlichkeit weniger Aufmerksamkeit als andere Krankheiten (z. B. Krebs, Diabetes, Alkoholismus). Viele Menschen ignorieren sie. Viele (auch einige Fachleute) glauben, dass es diese Krankheit nicht gibt.

Heute wird jeder dritte Patient wieder gesund und der Zustand der Krankheit bessert sich bei einem Drittel der Patienten.

Von vielen Leuten wird die Schizophrenie auch als Geisteskrankheit (= Stigma) bezeichnet. Denn der Schizophrene schläft oft am Tag, kleidet sich bei vielen Anlässen unpassend (vgl. die umgangssprachliche Formel), wendet die Augen ab, wenn man mit ihm spricht. Er scheint in der Familie ein Fremder zu sein, ihm wird Mißtrauen entgegengebracht, anders als bei Alkoholikern.

Der Schizophrene hat entweder Angst vor der Welt oder lehnt sie ab. Er hat das Gefühl, die Welt verloren zu haben, isoliert sich und fühlt sich einsam. Der Betroffene kann oft nicht zwischen der Realität und der Phantasie unterscheiden, er flüchtet aus der Realität, es fällt ihm schwer sich den Menschen wieder anzupassen.

Wichtig ist, dass Angehörige seine Leiden verstehen und ihm nicht mit Vorurteilen begegnen, denn sonst hat der Schizophrene das Gefühl, dass er für nichts brauchbar wäre, und sieht sich als Versager.

 
 

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