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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Darstellung der behinderung - disposition zur sucht





Korsakow-Syndrom ist eine Folgeerscheinung der Alkoholsucht. Es ist beladen mit Schuldzuweisungen, Ungeduld. Was genau die Betroffenen empfinden in ihrer Situation ist schwer nachzuvollziehen. Orientierungslosigkeit, eine verwirrte Gefühlswelt, Angst haben, der Verlust der eigenen Biographie und damit der Gefühles der Kontinuität (ich war - ich bin - ich werde sein), Schuldgefühle und schlechtes Gewissen, Ausgeliefertsein an Stimmungen, und bei allem das (zutreffende) Gefühl, keinen Boden unter den Füßen zu haben - das meine ich mit Heimatlosigkeit, oder Wurzellosigkeit.
Entwurzelt aus dem eigenen Ich und vertrieben aus sich selbst. Nicht wissen das Ich, Ich ist. Menschen die am Korsakow-Syndrom leiden, sind heimatlos in sich selbst.
Es ist nicht mit wenigen Worten getan, die Behinderung zu verstehen, deshalb habe ich ein paar mehr geschrieben.



1.\"Disposition zur Sucht\"
Es gibt Menschen, denen mangelt es an sozialen Fertigkeiten, wie beispielsweise Durchsetzungsvermögen und Selbstbehauptung. Diese können auf einer persönlichen Schwäche beruhen, aber auch durch seelische Verletzungen hervorgerufen werden. Diese Menschen kommen immer wieder mit sich selbst und anderen in Konflikt und leiden an sich selbst. Dadurch entstehen negative Gefühle, wie Minderwertigkeit und Selbstzweifel.
Diese Menschen verspüren den Drang, etwas gegen ihre negativen Gefühle zu unternehmen. Machen sie dann beispielsweise mit Alkohol die Erfahrung, dass sie sich dadurch besser fühlen, möchten sie das Gefühl immer wieder erleben. Irgendwann tritt durch die Wiederholung eine Gewöhnung ein, die der erste Schritt in die Sucht ist.
Besonders gefährlich ist es, wenn der betreffende Mensch in einem sozialen Umfeld lebt, in dem mit Suchtmitteln wie Alkohol relativ leichtfertig umgegangen wird. Ein solches Umfeld ist der ideale Nährboden für Suchtkrankheiten.

1.1. Wo hört \"Genusstrinken\" auf - wo fängt Missbrauch an?
Aus einem gesellschaftlichen Muss wird leicht ein gesellschaftliches Tabu. Fast überall gehört es dazu, Alkohol zu trinken, sei es bei einem Empfang, einer Familienfeierlichkeit oder bei der Feier mit Freunden. Auf eine Geburt, auf eine Beförderung, ja sogar auch auf den bestandenen Führerschein wird mit Alkohol angestoßen. Wer nicht mitmacht wird leicht zum Außenseiter. Aber was passiert, wenn für den ein oder anderen das Trinken zum Problem wird? Aus dem akzeptierten Gesellschaftstrinker wird leicht der abgelehnte Suchttrinker.


Es wird für alle peinlich, man wendet sich von diesem Menschen ab, verheimlicht und vertuscht das Alkoholproblem.
In dem Moment, wo Alkohol als \"Problemlöser\" eingesetzt wird, kann die Sucht beginnen. Der Mensch kann ab einem gewissen Punkt seinen eigenen Alkoholkonsum nicht mehr steuern. Er hat den sogenannten Kontrollverlust, auf den ich noch mal an anderer Stelle intensiver eingehen werde.
Es ist nicht entscheidend, was und wie viel man trinkt. Es gibt Alkoholkranke, die täglich \"nur\" ihre \"5 Bierchen\" trinken. Sie sind ebenso abhängig wie jemand, der täglich zwei Flaschen Schnaps benötigt. Denn in dem Moment, wo der \"seelische Durst\" mit Alkohol gestillt wird, handelt es sich um süchtiges Trinken

1.2.Chemie und Wirkung des Alkohols
Wir werden öfters gefragt, wie der Alkohol konkret auf den Körper wirkt und was dabei eigentlich abläuft. Leider ist dieses Thema sehr schwer ohne Fachausdrücke zu erklären - dennoch werde ich es versuchen auf allgemein verständliche Weise zu vermitteln.

1.3.Was ist chemisch eigentlich Alkohol?
In der organischen Chemie sind Alkohole eine ganze Gruppe mit der Endung \"OH\" am Ende der Kohlenstoffkette. Alkohole (Alkanole) sind Kohlenwasserstoffverbindungen. Sie enthalten eine oder mehrere Hydroexilgruppen (OH), durch die sie in ihrer Wertigkeit gekennzeichnet sind - z.b. zweiwertiger Alkohol bei zwei OH-Gruppen.
Der einfachste Alkohol ist Methanol (Methylalkohol CH3OH. )Ein anderer, vom Geruch her bekannter, ist Iso-Propylalkohol (C3H7OH.)Dieser ist zum Beispiel in Haarwasser enthalten. Außerdem gibt es feste und mehrwertige Alkohole wie beispielsweise Glycerin. Wenn wir von Alkohol sprechen, meinen wir aber den sogenannten Trinkalkohol (Äthylalkohol C2H5OH) Auf natürliche Weise entstehen Alkohol durch die alkoholische Gärung von Bakterien oder Pilzen (z.b. Hefe) Dabei werden Monosaccheride, Disaccheride oder Polysaccheride (Zucker) unter Ausschluss von Sauerstoff zu Alkohol dissimiliert (umgewandelt)
Je nach Verwendungszweck und Geschmack werden dem Alkohol dann Fruchtessenzen, Geschmacksstoffe oder Fuselöle für eine besondere Note beigegeben. Da alle hochprozentigen Alkohollösungen der Branntweinsteuer unterliegen, muss Alkohol für gewerbliche oder wissenschaftliche Zwecke unter Zollaufsicht \"vergällt\" (ungenießbar gemacht) werden. Hierzu wird Methanol, Azeton, Petroläther oder Salizylsäure zugesetzt. Die Vergällungsstoffe, die den Alkohol von der Branntweinsteuer befreien, sind leider nicht immer ungefährlich, denn nicht selten
kommt es vor, dass alkoholkranke Menschen in ihrer \"Not\" zu solchen Stoffen greifen.




1.4.Wie nimmt der menschliche Körper den Alkohol auf?
Alkohol wird im gesamten Verdauungstrakt, beginnend mit der Mundschleimhaut, sehr gut resorbiert (aufgenommen). Über die Mundschleimhaut werden besonders schnell hohe Alkoholblutwerte erreicht, da der Alkohol hier die Leber umgeht. Die Alkoholresorption wird durch warmen Alkohol (z.b. Glühwein), durch Zuckerzusatz (z.b. Likör) und durch Kohlensäure (z.b. Sekt) wegen der verstärkten Magen-Darm-Durchblutung beschleunigt.
Hingegen vermindern Nahrungsaufnahme, insbesondere Fette und Proteine die Geschwindigkeit der Alkoholresorption.
Die Endgültige Aufnahme bleibt aber die gleiche, sie geschieht nur langsamer.
Der Alkohol wird nach seiner Aufnahme über das Pfortaderblut zur Leber transportiert und dort verstoffwechselt. In der Leber wird der Alkohol durch das Enzym Alkoholdehndrogenase zu Acetaldehyd (CH3-CHO) abgebaut. Acetaldehyd fürchten alle Trinker, denn das ist der Stoff, der den \"Alkoholkater\" macht. Acetaldehyd wird dann durch die Acetaldehydrogenase weiter abgebaut zu Acetat (CH3-COOH) bzw. Essigsäure. Die Essigsäure wird dann im ganzen Körper den Energiestoffwechsel zugeführt und über den Zitratzyklus und die Atmungskette zu Kohlendioxyd (CO2) und Wasser oxidiert. Hierbei entsteht Energie. Falls der Körper keinen Energiebedarf hat, kann die Essigsäure auch in die Lipogenese eingeschleust werden (d.h. als Fett eingelagert werden).
Der Alkoholabbau durch die Alkoholhydrogenese ist mengenmäßig durch die Anzahl der vorhandenen Enzyme begrenzt. Pro 10 kg Körpergewicht wird in einer Stunde 1 g Alkohol abgebaut. Die Enzymdichte der Alkoholhydrogenese kann nicht beeinflusst werden, so dass die Gewöhnung an große Alkoholmengen eine reine Gewöhnung des zentralen Nervensystems ist. Das bedeutet, der Alkoholiker, der zehnmal soviel trinken kann, hat auch die zehnfache Giftdosis im Körper. Die schon erwähnten Zusatzstoffe im Alkohol (Fuselöle) werden ebenfalls über die Alkoholhydrogenese abgebaut und verlangsamen die Alkoholentgiftung. Der Abbau von Acetaldehyd (der Stoff aus dem der Kater ist) wird durch Zucker gehemmt. Deswegen ist der Kater beispielsweise nach Bowle besonders schlimm.
Ca. 5% des aufgenommenen Alkohols werden über Urin, Schweiß und Atemluft ausgeschieden.

1.5.Wie wirkt der Alkohol im Gehirn?
Alkohol verändert in erster Linie die Stimmung. Dabei wirkt er in kleineren Dosen anregend, bei größeren Dosen eher hemmend. Der Trinkende fällt zunächst in einen euphorischen Zustand welcher bei
weiterer Alkoholzufuhr in Ermüdung endet. Es gibt verschiedene Theorien, wie der Rausch zustande kommt, jedoch gilt bislang noch keine als erwiesen.



1.5.1.Trägheit:
GABA (Gamma AminoButterAcid) ist der wichtigste hemmende Überträgerstoff von Nerv zu Nerv (Synapsen). Seine Wirkung wird durch Alkohol verstärkt. Der Körper versucht gegenzusteuern, indem er die Rezeptoren vermindert.
Krämpfe: Glutamat ist ein aktivierender Botenstoff. Unter dem Einfluss von Alkohol lässt seine Wirkung nach. Gegenregulation - es wird mehr Rezeptoren gebildet. Glutamat wird für Krampfanfälle im Entzugsdelirium verantwortlich gemacht.

1.5.2.Halluzination:
Dopamin ist unter anderem ein wichtiger Überträgerstoff des limbischen Systems, das für unser Gefühlsleben eine starke Bedeutung hat.
Es verliert seine Wirksamkeit unter dauerndem Alkoholeinfluss. Bleibt der Alkohol aus (Entzug), scheint sich seine Wirkung aber zu überschlagen - es kommt zu Halluzinationen.

1.5.3. Vergesslichkeit
Acetylcholin, ein wichtiger Überträgerstoff im gesamten Körper. Seine Rezeptoren im Gehirn nehmen unter ständigem Alkoholeinfluss ab. Das soll für \"kognitive Defizite\" verantwortlich sein - es kommt zu Fehleinschätzungen und Gedächtnisschwäche.


1.5.4.Unruhe
Der Sympathikusnerv, im autonomen Nervensystem, welches nicht willkürlich beeinflussbar ist, für alle Alarmreaktionen (Stress) zuständig, reagiert überempfindlich, weil Rezeptoren, die ihn normalerweise bremsen, untergehen.

1.6.Wie wirkt der Alkohol im Körper?
Alkohol verteilt sich im gesamten Körperwasser. Er bewirkt eine verstärkte Magen-Darm-Durchblutung und eine vermehrte Sekretion von Salzsäure und Verdauungsenzymen. Diese Tatsache nutzt man beispielsweise mit einem Magenbitter nach einem fettreichen Essen.
Bei Herz- und Kreislauf wird die periphere Durchblutung angeregt, dadurch ist die Haut gerötet und warm. Es wird als angenehme Wirkung des Alkohols empfunden, wenn man friert.
Allerdings wird durch die vermehrte Hautdurchblutung auch vermehrt Wärme abgegeben. So besteht zum Beispiel für obdachlose Alkoholiker im Winter die Gefahr des Erfrierens.
Die chronische Gefäßerweiterung kann an Nase, Fingern und Zehen zu einer dauerhaften Aussackung der Gefäße führen und so zu der sogenannten \"Schnapsnase\".
In den Atemwegen kommt es zu einer Verstärkung der Atmung. Dies zeigt sich zum einen im vermehrten Japsen der Betrunkenen und zu lautem Schnarchen im betrunkenen Schlaf. Im prägfinalem (\"Vorendstadium\") Stadium der Alkoholvergiftung setzt allerdings eine zentrale Atemlähmung ein.

In der Niere fördert der Alkohol zum einem dem Grundumsatz der Nierentubuli und zum anderen selektiv die Nierendurchblutung, dies führt zu einer verstärkten Diurese (Harnbildung), was den verstärkten Harndrang erklärt. Trotz dieser nierenanregenden Wirkung ist die Bierempfehlung beim Nierensteinpatienten unter dem Aspekt des Alkoholismus nicht unumstritten.
Beim Mann kommt es durch den Alkohol zu einer Steigerung der Libido (sexuelles Verlangen), aber zu einer verminderten Erektionsfähigkeit.
In der Leber kommt es durch die Entgiftungsfunktion zum Teil zur Überlastung des Leberstoffwechsels und durch die hohe Alkoholkonzentration auch zur toxischen Zellschädigung.
Dies führt anfangs zur Leberzellverfettung, später dann zur Fettleber-Hepatitis und in der Folge durch Zerstörung der Läppchenstruktur der Leber zur Leberzirrhose. Die Folgen der Leberzirrhose bestehen dann im Ausfall der Leber als wichtigste Körperdrüse, und zwar sowohl für die Blutbildung (Transportproteine, Gerinnungsfaktoren, Energiestoffwechsel) und für die Verdauung (Gallensäuren) und Ausscheidung von Giftstoffen. Aufgrund dieses Ausfalles kommt es zur Ascites (Bauchwassersucht) und zur langsamen Vergiftung des Körpers mit Stoffwechselschrott bis hin zum Leberkoma.
Am Magen-Darm-Trakt kommt es durch die dauerhafte Alkoholwirkung zu chronischen Entzündungen (Gastritis und Enteritis), was wiederum die normale Nahrungsverwertung einschränkt.
Der wichtigste Angriffspunkt ist das zentrale Nervensystem ZNS. Im ZNS kommt es je nach Alkoholdosis zu verschiedenen Wirkungen. In geringen Dosen werden eher hemmende Zentren des ZNS gehemmt, dadurch kommt es zur psychischen Auflockerung, zur Fröhlichkeit, Redseligkeit und auch zur Selbstüberschätzung. Diese Wirkungen, die schon bei geringen Alkoholdosen auftreten, sind ja manchmal ganz nett, aber unter dem Aspekt einer psychischen Krankheit oder des Straßenverkehrs schon gefährlich. Körperlich sichtbare Folgen dieser \"Enthemmung\" sind auch schon erste Gangstörungen bei 0,3 Promille oder einer Einschränkung des Gesichtsfeldes bei 0,4 Promille.
In höheren Alkoholdosen kommt es zur Hemmung von erregenden Zentren der ZNS, wodurch es zu Koordinationsstörungen, Sprachstörungen, zur Verlängerung der Reaktionszeit, zu Störungen in der optischen und akustischen Wahrnehmung kommt. In diesem Rauschzustand sinkt die Muskelleistung und man findet eine fatale Diskrepanz zwischen der eigenen Einschätzung der Leistungsfähigkeit und der Realität. Bei 1,4 Promille liegt ein kräftiger Rauschzustand vor, bei 2,0 Promille ist das Bewusstsein stark eingetrübt und hier fehlt dann auch meist das Erinnerungsvermögen, was für den Betroffenen zum Teil peinlich sein kann. Bei 4,0 bis 5,0 Promille liegt die tödliche Grenzkonzentration, die beim \"normalen Menschen\" über die Atemdepression und das Koma zum Tode führt.

Der \"trainierte\" Alkoholiker kann durch die Gewöhnung des ZNS sehr viel höhere Promillewerte vertragen, wobei das Gehirn den hohen Alkoholwert scheinbar nicht wahrnimmt, aber die anderen Organe wie Leber, Nieren und Gefäße natürlich erheblich vergiftet werden. Das Gehirn gewöhnt sich an die dauerhafte Blockade der erregenden Zentren, so dass der Alkoholkranke im nüchternen Zustand häufig über Koordinationsstörungen (Zittern), Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, Konzentrationsstörungen oder Schlaflosigkeit leidet.

 
 



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