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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geschichtlicher Überblick



Schon im Jahre 700 als die Mohammedaner in Indien eindrangen, wurden sie mit Giftpfeilen empfangen. Diese Giftpfeile nannten die Inder "bish", auf Sanskrit "visha", und von daher haben wir das lateinische Wort Virus, das eigentlich starkes Gift bedeutet, jedoch heute die Bezeichnung für schleichendes Gift oder einen mikroskopischen Krankheitserreger ist.

Die Naturvölker waren natürlich abhängig, von der lokalen Pflanzenwelt. Das Gift "Aconitin" wurde sehr häufig verwendet, da es viele verschiedene Aconitum Pflanzenarten gibt und sofort in die Blutbahn dringt und das Zentralnervensysthem lähmt, welches Herzstillstand zur Folge hat. Jedoch wurden noch viele andere Giftpflanzen genützt, wie zum Beispiel Croton, und aus der Familie der Hahnenfußgewächse neben Aconitum auch Helleborus, der von Galliern verwendet wurde, und mehrere Strychnos-Arten die Strychnin liefern und im Orient vorkommen . Oft wurde eine Mischung aus mehreren Giftpflanzen benutzt.

Gift als politische Waffe
Gift wurde im Kampf um die Macht verwendet. Der Giftbecher war einige tausend Jahre lang eine wirksame und häufig gebrauchte Waffe. Wenn man es verstand das richtige Gift auszuwählen, war es nahezu unmöglich den Täter aufzuspüren. Daher wurden Giftexperten erforderlich. Die Bezeichnung Pharmazeut ist eine direkte Latinisierung des griechischen Wortes für Giftmischer -"farmakeus". Bereits um 600 v. Chr. erließ man strenge Gesetze für Giftmischer, und in der Bibel wurden sie verteufelt. Die Juden und Perser Führten die Todesstrafe für Giftmischer ein. Kleopatra, die vor allem durch die Art, mit der sie Cäsar und später Antonius zu betören verstand, berühmt wurde, soll in der Herstellung von Giften Eine wahre Teufelin gewesen sein. In vielen Kriegen wurden Gifte zum Betäuben des Feindes genutzt. So zog sich der karthargische Heerführer in einem Krieg gegen die Afrikaner scheinbar zurück, und hinterließ große Gefäße mit Wein, die mit dem Pflanzengift der Alraune vermischt war. Die Afrikaner tranken davon, und die betäubten Soldaten waren daraufhin leicht zu überwältigen. Bei Plinius kann man die Regeln nachlesen, die zu seiner Zeit zu befolgen waren, wenn man giftige Kräuter ausgrub. Man mußte sich davon Überzeugen, daß der Wind nicht entgegen stand, dann mit einem Schwert drei Kreise um sich ziehen, und danach mit dem Gesicht gen Sonnenuntergang die Pflanze ausgraben. Später wurde dieses Ritual bei der Alraune zur ganz großen Mystik ausgeweitet. Im Mittelalter war man der Überzeugung, daß diese Pflanze nur auf einem Galgenhügel an einer Stelle zu finden war, wo ein unschuldiger Jüngling erhängt worden war und im Augenblick des Todes sein Wasser verloren hatte. Beim Ausgraben sollte man sich Wachs in die Ohren stopfen, denn wenn die Wurzel die Erde verließ, stieß sie einen Schrei aus, der den Vermessenen töten könnte. Deshalb nahm man einen schwarzen Hund zu Hilfe. Um die gelockerte Wurzel wurde eine Schnur gebunden, und wenn man den Hund rief und er die Wurzel aus dem Boden riß, stieß man gleichzeitig in ein Horn, um den Schrei zu Übertönen. Dieser Aberglaube war bis weit in das 17. Jh. lebendig.

Die römischen Kaiser verfügten oft über große Lager von teuren importierten Giften. Es ist erwiesen, daß sie ohne Rücksicht auf Verwandtschaft jede Person umbringen ließen oder umbrachten, die sie nur im geringsten verdächtigten, sie könne ihnen im Wege stehen. Das ganze Rom der Kaiserzeit schien von Verbrechern bevölkert zu sein, und dies wurde auch nicht besser, als es das Rom der Päpste wurde.

Symptome und direkte Aufzeichnungen lassen mit gutem Grund vermuten, daß von Anfang an pflanzen die Hauptinhaltsstoffe des Giftbechers waren, obwohl gelegentlich auch mineralische Gifte wie Arsen und Blei benutzt wurden. Die verwendeten pflanzen waren meist Blauer Eisenhut, Schlafmohn, Gefleckter Schierling und Nachtschattengewächse wie Tollkirsche, Bilsenkraut und Stechapfel. Diese Nachschattengewächse enthalten die sogenannten Atropa - Alkaloide, vor allem Atropin und Scopolamin. Beide zeigen typische Vergiftungssymptome.
Atropin bewirkt einen Verwirrungs - und Erregungszustand mit Halluzinationen., der mit Geisteskrankheit verwechselt werden kann.
Bei der reinen Scopolaminvergiftung bleibt der Erregungszustand aus, der Vergiftete kann in einem halbwachen Zustand jedoch die seltsamsten Dinge unternehmen und hat Halluzinationen oft erotischer Art.


Symptome einer Vergiftung
Die meisten Diagnosen waren wertlos und mit einer guten Portion Aberglauben und Magie gemischt. Zumeist ließ sich die Diagnose erst nach dem Tod des Opfers stellen. Man war felsenfest davon Überzeugt, daß die Haut eines Menschen, der den Vergiftungstod erlitten hatte, blauschwarz, schwarz oder gefleckt werde, und daß sich daß Fleisch von den Knochen und übel riechen würde. Eine Leiche die Gewebszerstörungen aufwies, indizierte den Gebrauch von ätzendem Gift z.B. Wolfsmilch oder bestimmten Hahnenfußgewächsen, während diejenigen Gifte, die Erbrechen und Durchfall hervorriefen, schwer zu identifizieren waren. Die Analyse auf chemischen Wege war erst im 19./20. Jh. möglich.

Gegengifte
Die ewige Furcht vor dem Tod durch Vergiftung machte Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Bedeutende Personen legten sich einen Mundschenk zu, der von Speisen und Getränken kosten mußte, bevor sie selbst davon aßen. Außerdem gab es eine Unmenge von Gegengiften und Verhaltensregeln, die meist den Übertreibungen des Aberglaubens entsprangen, Edelsteine wie Amethyst, Saphir und Rubin galten jahrtausendelang als Gegengifte, sowie stark riechende Kräuter und die unfehlbaren Mittel die gewisse Fabeltiere lieferten. Wenn diese Gegengifte nicht die entsprechende Wirkung zeigten, so mußten andere erprobte Methoden angewendet werden. Diese waren oft qualvoll und davon bestimmt, wie sich nach der Meinung der Ärzte die Körpersäfte bewegen.


Gifte als Liebesmittel
Aphrodisiaka wurden häufig verwendet. In vielen Fällen handelte es sich dabei um unschädliche Mittel die man Aufgrund von Aberglauben und Mystik benutzte, um den Geschlechtstrieb zu verstärken. Jedoch waren darunter auch zahlreiche Giftpflanzen, vor allem Arten der Nachschattenfamilie und pflanzen wie Gemeiner Stechapfel, Bilsenkraut und Alraune. Durch den Gehalt dieser Pflanzen an Atropin und Scopolamin wurde das Opfer in einen Dämmerzustand versetzt und seine Willenskraft geschwächt, so daß es leichter zu "überreden" war. Sowohl in Griechenland als auch im Rom des Altertums wurden Gesetze mit strengen Strafen für Giftmischer erlassen, die solche Mittel verkauften.

Pflanzenmittel als Abtreibungsmittel
Viele der Pflanzen können den Abgang eines Embryos bewirken, und sie wurden auch häufig zu diesem Zweck gebraucht. Alle geeigneten Pflanzen sind so giftig, daß schon eine Kleinigkeit zu viel davon die Dosis gefährlich werden ließ. Der Sadebaum, Lebensbaum, Wermut, Raute waren allgemein als Abtreibungsmittel bekannt.


Pflanzengifte in der Gegenwart
Giftpflanzen haben noch immer ihre Bedeutung. Vielfach stellen ihre Inhaltsstoffe - in der richtigen Dosierung - lebensrettende Heilmittel dar. Ein Pflanzenstoff wie Dicumarol hat sich hervorragend zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen bewährt. Dicumarol wurde lange Zeit bei Patienten die anfällig auf Blutgerinnsel waren, verwendet.

 
 

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