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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das immunsystem des menschen





In den menschlichen Körper gelangen ständig zahlreiche Krankheitserreger, vor allem Bakterien und Viren. Dennoch kommt es bei den meisten Menschen nur selten zu einer Erkrankung. Das erste Hindernis gegen das Eindringen von Fremdkörpern bilden die Haut und die Schleimhäute. Zweitens verfügt der Körper über ein komplexes Abwehrsystem. Dieses ist gegen viele Krankheitserreger gleichermaßen wirksam und wird unter dem Begriff unspezifische Abwehr oder Resistenz zusammengefaßt. Drittens verfügt der Körper über ein Immunsystem: Dringen Mikroorganismen, vor allem über kleine Verletzungen, in den Bereich von Gewebeflüssigkeit und Kreislaufsystem vor, so erkennen bestimmte Zellen die eingedrungenen Fremdkörper und lösen eine spezifische Reaktion aus, welche die Erreger unschädlich macht. Diese Reaktion nennt man Immunreaktion. Der Körper kann dabei also zwischen "fremd" und "eigen" unterscheiden.



Unspezifische Abwehr und Immunität



. Unspezifische Abwehr: Resistenz

Zellen der Schleimhäute bilden schleimige Sekrete, die Mikroorganismen und andere Fremdkörper einhüllen, sodaß sie zusammen mit dem Schleim aus dem Körper entfernt werden können. Tränenflüssigkeit und Nasensekret enthalten das von dem sekretbildenden Zellen abgegebene Enzym Lysozym, welches die Zellwände eindringender Bakterien zerstört. Im Körperinneren gibt es ebenfalls Stoffe, die gegen Mikroorganismen und Viren wirken. Interferone werden von Zellen gebildet, die von Viren befallen worden sind. Dies sind Proteine, welche in den Zellen die Bildung schützender, gegen Viren gerichteter Proteine auslösen und außerdem auf Zellen des Immunsystems einwirken. Im Blutserum befinden sich ferner Proteine (Enzyme und Enzymvorstufen), die in komplizierter Weise als Komplementsystem zusammenarbeiten. Sie zerstören die Membranen von Mikroorganismen, spalten Proteine und stimulieren die Phagozytose(siehe unten) durch Makrophagen. Die Bezeichnung leitet sich davon ab, daß diese System die Immunreaktion ergänzt (complement = Ergänzung).
Zur unspezifischen Resistenz tragen auch bestimmte Weiße Blutzellen (Leukozyten) bei, die eingedrungene Fremdkörper durch Phagozytose aufnehmen und intrazellulär abbauen. Unter den Leukozyten sind solche mit großen, gelappten Zellkernen und körnchenförmigen (granulären) Einschlüssen im Cytoplasma (Granulozyten); sie zirkulieren im Blut und gelangen auf diese Weise rasch an die Orte, an denen sie benötigt werden. Andere, Makrophagen genannt, finden sich vor allem in den Lymphknoten, Leber, Milz, Lunge und Nieren. Sie stehen mit den Immunreaktionen in enger Verbindung. Makrophagen nehmen Bakterien durch Phagozytose auf. In den Zellen entstehen dann Vakuolen mit den Bakterien, die dort durch Enzyme der Lysosomen verdaut werden (Unterschied zu Granulozyten). Die Phagozytose wird vom Komplementsystem reguliert. Schon dadurch wird erkennbar, wie vielfältig die einzelnen Teile des Abwehrsystems untereinander in Wechselwirkung stehen.
Letztlich unterliegen alle eingedrungenen Bakterien und Viren der Phagozytose. Hierbei können phagozytierende Zellen zerstört und dann im Eiter ausgeschieden werden. Der Eiter enthält außerdem andere zerstörte Zellen.


1.) Umfließen des Antigens 2.)


. Spezifische Abwehr: Immunität

Im Gegensatz zur Resistenz ist die Immunität durch eine hohe Spezifität ausgezeichnet. Das zeigt folgender Versuch: Man injiziert einem Kaninchen eine kleine Menge Bakterien einer bestimmten Art und wiederholt dies im Laufe weniger Wochen mehrmals. Anschließend entnimmt man ihm einige cm3 Blut und gewinnt das Serum daraus. Verdünnt man nun das Serum (im Verhältnis 1: 1000) und mischt es mit einer Kultur der injizierten Bakterienart, so verklumpen die Bakterien. Beim Vermischen der Bakterien mit Serum nicht behandelter Kaninchen tritt kein Verklumpen auf, ebenso wenig beim Vermischen von Bakterien einer anderen Art mit dem Serum des behandelten. Man kann daraus schließen, daß im Körper des Kaninchens Stoffe gebildet werden, die mit der Bakterienzellmembran so reagiert, daß die Bakterien verklumpen. Diese von Körperzellen gebildeten Stoffe heißen Antikörper. Sie werden offenbar gebildet, wenn körperfremde Stoffe- im vorliegenden Fall Teile der Zellmembran des Bakteriums- in die Blutbahn des Kaninchens gelangt sind. Stoffe, die eine Bildung von Antikörpern auslösen, nennt man Antigene. Der Begriff "Antigene" weckt häufig irrtümliche Gedankenverbindungen zu "Gen". Er ist aber verkürzt gebildet aus Anti-somato-gen (= gegen den Körper bildend). Als Antigene können Peptide, Proteine, Polysaccharide und Polynucleotide wirken. Der Antikörper wird dabei nicht gegen das Antigenmolekül als Ganzes gebildet, sondern nur gegen bestimmte Atomanordnungen an der Oberfläche dieser Moleküle. Diese Bereiche nennt man Epitope. Die Antikörper reagieren mit dem Eptiop des Antigens, das die Bildung des betreffenden Antikörpers verursacht hat (Antigen- Antikörper- Reaktion).
Während Residenz auch bei vielen Wirbellosen auftritt, ist die Antikörperbildung bisher nur bei Wirbeltieren festgestellt worden.
Antigene werden von Lymphozyten erkannt. Diese machen etwa 25% der Weißen Blutzellen (Leukozyten) aus. Sie entstehen im Knochenmark, das deshalb als primäres Immunorgan bezeichnet wird. Ist das Antigen erkannt, so reagieren die verschiedenen Arten von Lymphozyten unterschiedlich:
- Ungefähr 10% der Lymphozyten erzeugen Antikörper und geben diese an Lymphe und Blut (humorale Bestandteile des Körpers) ab. Diese Antikörper bilden den Zellen reifen im Knochenmark (bone-marrow) und heißen B-Lymphozyten. Nach der Entwicklung wandern die in die sekundären Immunorgane (Lymphknoten, Milz, Wurmfortsatz, Mandeln) ein oder kreisen im Blutstrom. Die sind für die humorale Immunantwort verantwortlich.
- Ungefähr 90% der Lymphozyten haben die Aufgabe, Zellen zu zerstören, die Antigene tragen. Ihre Vorstufen wandern aus dem Knochenmark zunächst in den Thymus ein und reifen dort; sie heißen daher T- Lymphozyten. Sie dienen der zellulären Immunantwort.
Der Thymus reicht bei Jugendlichen in Form zweier Lappen im oberen Brustabschnitt von Kehlkopf bis zum Herzen. Beim Erwachsenen ist er rückgebildet. Später gelangen die T- Lymphozyten ebenfalls in die sekundären Immunorgane, wo sie sich festsetzten und weitervermehren. Von dort werden sie auch ins Blut abgegeben. Die meisten T- und B-Lymphozyten, die sich außerhalb der sekundären Immunorgane befinden, wandern zwischen Blut und Lymphe hin und her.

 
 



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