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sport artikel (Interpretation und charakterisierung)

Psychophysische kurzcharakteristik der einzelnen altersstufen



Zur Optimierung des Kindes- und Jugendtrainings bedarf es einzelne Basiskenntnissen der psychophysischen Besonderheiten der verschiedenen Altersstufen. Nur diese Kenntnisse ermöglichen die Durchführung eines alters- und entwicklungsgemäßen Trainings, das den Belangen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entspricht.

Das Vorschulalter

Das Vorschulalter (von etwa drei bis sechs oder sieben Jahren) wird als das "goldene Alter der Kindheit" bezeichnet. Diese Altersstufe läßt sich durch einen hochgradigen Bewegungs- und Spieldrang, eine ausgeprägte "Neu- gier" für alles Unbekannte, eine hohe Fabulierfreudigkeit und affektive Lernbereitschaft charakterisieren. Das Kind entwickelt sich unter dem Einfluß des Spieles und praktischer Bewegungshandlungen und Bewegungserfahrungen. Dies macht verständlich, daß sich jede Spieleinschränkung ungünstig auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt.

Konsequenzen für das Training:
Die ausgeprägte Bewegungsfreude und Lernbereitschaft sollte lenkend dahingehend ausgenutzt werden, daß der Erwerb einer umfassenden Fertigkeitsbasis über eine Vielzahl von Elementarübungen durch das Bieten von Lerngelegenheiten erreicht wird. Die Kinder des Vorschulalters benötigen ausreichende Bewegungsmöglichkeiten, die phantasieanregend und variabel zum Laufen und Springen, Kriechen, Klettern, Werfen, Schaukeln,... anregen.

Das frühe Schulkindalter

Das Schulkindalter (vom 6/7 bis zum zehnten Lebensjahr) ist gekennzeichnet durch ein zu Beginn geradezu ungestümes Bewegungsverhalten. Aufgrund der guten körperlichen Voraussetzungen sowie der im Vergleich zur vorherigen Altersstufe verbesserten Konzentrationsfähigkeit, verfeinerten motorischen Differenzierungsfähigkeit und präzisierten Informationsaufnahme und Verarbeitungsfähigkeit stellt das frühe Schulkindalter bereits ein ausgezeichnetes Lernalter dar. Die hochgradig entwickelte Fähigkeit, neue Bewegungsfertigkeiten fast im Fluge zu erlernen, hat jedoch den Nachteil, daß die Bewegungen leicht vermischt werden. Deshalb muß neu Erlerntes in dieser Phase ausreichend oft wiederholt werden, um es zu stabilisieren.


Konsequenzen für die Trainingspraxis:
Die in dieser Altersstufe sollten der Bewegungsschatz erweitert und die koordinativen Fähigkeiten verbessert werden. Im Zentrum der Ausbildung steht das Erlernen von einer Vielzahl von Basistechniken in Grobkoordination und die in der Folge Verfeinerung der Techniken.


Das späte Schulkindalter


Das späte Schulkindalter (von ca. 10 Jahren bis zum Eintritt der Pubertät) wird als das "beste Lernalters" bezeichnet. Die Last- Kraft- verhältnisse verbessern sich. In dieser Phase Versäumtes ist später nur sehr schwer und mit einem unvergleichbar höheren Aufwand nachzuholen.


Konsequenzen für die Trainingspraxis:
Das "beste Lernalter" sollte über ein variables und weiterhin kindgemäßes, aber zielgerichtetes Üben den Erwerb der grundlegenden sportlichen Techniken in der Grob- und wenn möglich sogar in der Feinform sichern. Die ausgezeichnete Lernfähigkeit sollte also von Beginn an zu einem genauen Bewegungslernen ausgenutzt werden.

Erste puberale Phase

In dieser Phase nimmt das Wetteifern und Konkurrenzbedürfnis, im Gegensatz zu den hervorgehenden Altersstufen, ab. Das Sportinteresse läßt beim Eintritt in die Pubertät sprunghaft nach, die sportliche Betätigung beruht vor allem auf dem Bedürfnis nach sozialem Kontakt.


Konsequenzen für die Trainingspraxis:
Die starke Größe- und Gewichtszunahme, die bisweilen zu einer ausgeprägten Verschlechterung der Last- Kraft- Verhältnisse führen, bedingen zumeist eine Abnahme der koordinativen Leistungsfähigkeit. Überschießende Bewegungen sind typisch in diesem Alter, außerdem stellt die Pubertät das Alter der höchsten Trainierbarkeit der konditionellen Eigenschaften dar. Deshalb sollten in der ersten puberalen Phase schwerpunkthaft die konditionellen Fähigkeiten verbessert werden. Die koordinativen Fähigkeiten hingegen sollten nur stabilisiert und, nur wenn möglich, allmählich ausgebaut werden.


Die zweite puberale Phase

Die Adoleszenz ist gekennzeichnet durch eine Abnahme aller Wachstums- und Entwicklungsparameter. Das rapide Längenwachstum wird abgelöst durch ein vermehrtes Breitenwachstum. Es kommt zur Harmonisierung der Proportionen, was sich günstig auf die weitere Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten auswirkt. Da in der Adoleszenz in gleicher Weise konditionelle und koordinative Fähigkeiten mit höchster Intensität geschult werden können, stellt diese Altersstufe nach dem späten Schulkindalter nochmals eine Phase erhöhter motorischer Leistungsverbesserung dar. Schwierige Bewegungen werden schnell gelernt und gut behalten.


Konsequenzen für das Training
Die ausgeglichenen Körperproportionen, die stabilisierte Psyche, die erhöhte Intellektualität und die verbesserte Beobachtungsfähigkeit lassen die Adoleszenz zum "zweiten goldenen Lernalter" werden. Die hohe psychophphysische Belastbarkeit erlauben die Absolvierung eines umfangreichen und intensiven Trainings. Diese Phase sollte für die Perfektionierung der sportartspezifischen Techniken und den Erwerb der sportartspezifischen Kondition ausgenutzt werden.

 
 

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