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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Partya karkeren kurdistan



Die Partya Karkeren Kurdistan (PKK; kurdisch: Arbeiterpartei Kurdistans) ist eine linksradikale kurdische Organisation, die 1984 einen Guerillakrieg gegen die türkische Regierung für einen unabhängigen Kurdenstaat aufnahm und 1999/2000 ihre Abkehr von der Gewalt und ihre Umstrukturierung in eine politische Partei verkündete.
Die Pkk wurde am 26./27. November von einer Gruppe unter der Führung von Abdullah Öcalan als marxistisch - leninistische Partei gegründet. Sie ging aus einer vor allem von Studenten getragenen sozialistischen, revolutionären nationalen Befreiungsbewegung hervor und setzte sich für die nationale Selbstbestimmung der in ihrer kulturellen Identität unterdrückten Kurden ein und für die Errichtung eines freien, den gesamten Siedlungsraum der Kurden umfassenden und die gegenwärtigen politischen Grenzen überwindenden Kurdistan; sie stellen zugleich aber auch die traditionellen feudalen Strukturen innerhalb der kurdischen Stammesgesellschaft in Frage. Die PKK gliedert sich in einen politischen Arm, die nationale Befreiungsfront Kurdistans, und einen militärischen, die Volksbefreiungsarmee Kurdistans, die im Rahmen der Neuorientierung der PKK in Demokratische Volkseinheiten bzw. Volksverteidigungsmacht umbenannt wurde.

Nach dem Militärputsch in der Türkei 1980 intensivierte die Militärregierung die "Türkisierung" der Kurden, unterdrückte immer rigoroser Kultur und Identität und provozierte damit die zunehmende Bereitschaft auf kurdischer Seite, den Kampf für die nationale Selbstbestimmung nun auch mit anderen als politischen Mitteln zu führen. Im August 1984 begann die PKK den bewaffneten Kampf gegen militärische und zivile türkische Einrichtungen, aber auch gegen jene Kurden, die mit der türkischen Regierung zusammenarbeiteten, und in den neunziger Jahren führte sie zudem mehrere Anschläge in Touristenzentren an der türkischen Küste durch. Die PKK operierte dabei zumeist von den benachbarten Ländern Syrien und Irak aus (verstärkt aus dem Nordirak, seit dort nach dem Golfkrieg 1991 eine kurdische Schutzzone eingerichtet worden war). In Syrien und dem Irak sowie im Libanon wurden die PKK- Kämpfer auch ausgebildet; die PKK- Guerilla- Armee umfaßte bis zu 10.000 Kämpfer.

1987 verhängte die türkische Regierung den Ausnahmezustand über den Südosten Anatoliens und verschärfte den Kampf gegen die PKK; ab 1993 führte sie mehrere Großoffensiven durch, an denen jeweils schätzungsweise 100.000 Soldaten mit schweren Kriegsgeräten, Panzern und Kampfflugzeugen beteiligt waren; die Zahl der in dieser Zeit stationierten türkischen Soldaten wird auf mindestens 250.000 geschätzt. Im Rahmen ihrer Großoffensive drang die türkische Armee wiederholt unter Mißachtung der Souveränität der Nachbarländer auch auf irakisches und syrisches Gebiet vor, um dort die Rückzugsbasen der PKK anzugreifen. Dem Krieg zwischen türkischer Armee und der PKK fielen insgesamt 30.000 bis 40.000 Menschen zum Opfer, darunter mindestens 5.000 Zivilisten, zum Teil Intellektuelle und Politiker, die "von Unbekannten" ermordet wurden. Zudem wurden über 3.000 kurdische Dörfer samt ihrer Infrastruktur zerstört und etwa 2,5 Millionen Kurden zur Flucht gezwungen, und Hunderte Kurden sitzen wegen tatsächlicher oder vermuteter Sympathie für die PKK im Gefängnis.

Internationale Menschenrechtsorganisationen warfen beiden Seiten, aber doch vor allem der mit Ausnahmerechten ausgestatteten türkischen Armee, massive Verletzung der Menschenrechte vor. Auf scharfe Kritik stieß im westlichen Ausland auch die Tatsache, daß das NATO- Land Türkei bei seinen Offensiven gegen die Kurden NATO- Kriegsgeräte einsetzte, darunter auch deutsche Waffen und Panzer. Der unverhältnismäßige Einsatz der türkischen Arme, der vor allem die kurdische Zivilbevölkerung traf, wurde von Kritikern der türkischen Regierung auch als Vorgehen apostrophiert, das an Völkermord grenze. Die türkische Regierung ihrerseits betrachtet das Kurdenproblem nicht als ethisches, sondern als Folge der Armut und Unterentwicklung der Region, d. h. als Problem, das mit vorwiegend ökonomischen Mittel zu lösen sei. Fast die Hälfte der türkischen Staatsausgaben fließt in den Krieg gegen die PKK bzw. die Kurden.

Die seit der Gründung der türkischen Republik andauernden und seit Ausbruch des bewaffneten Kampfes drastisch verschärften Repressionen seitens der Regierung veranlassen Hunderttausende Kurden, ihre Heimat in Richtung westeuropäisches Ausland zu verlassen. In Deutschland leben etwa 500.000 Kurden; Seit Mitte der achtziger Jahre agierte die Pkk auch in Deutschland gegen die türkische Regierung, verübte hier u. a. Anschläge auf türkische Einrichtungen und türkische Staatsbürger. 1993 wurde die PKK in Deutschland verboten, ihre Strukturen blieben jedoch laut Verfassungsschutz weitgehend intakt. Ihre gewaltsamen Aktionen stellten die PKK in Deutschland allerdings ein, nachdem Öcalan sie mehrmals zum Gewaltverzicht aufgerufen hatte.

Im September 1998 drohte die türkische Regierung Syrien Militäraktionen an, sofern das Land nicht bereit wäre, PKK- Chef Öcalan, der sein Hauptquartier in Syrien hatte, auszuliefern. Öcalan verließ Syrien, und nach einer Odyssee durch mehrere europäische Länder, in denen er vergeblich um Asyl nachsuchte, wurde er schließlich im Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst in der kenianischen Hauptstadt Nairobi festgenommen und in die Türkei überführt. Die Festnahme wurde in der Türkei von offizieller Seite als bisher vernichtendster Schlag gegen die PKK und als Sieg des Staates gefeiert. Am 29. Juni 1999 verurteilte das türkische Staatssicherheitsgericht Öcalan wegen Hochverrats, Separatismus und Terrorismus zum Tod.

Bereits während seines Prozesses bekannte sich Öcalan zu einer friedlichen, politischen Lösung des Kurdenkonfliktes und erklärte die Forderungen der PKK nach einem unabhängigen Kurdenstaat für überholt. Das Angebot eines einseitigen Gewaltverzichts, das auch von der PKK bestätigt wurde, stieß bei der türkischen Regierung allerdings auf keinerlei Resonanz. Anfang August 1999 forderte Öcalan, bereits verurteilt, die PKK- Kämpfer auf, ab dem 1. September die Waffen niederzulegen und aus der Türkei abzuziehen. PKK- Führung und
Kämpfer erklärten sich bereit, Öcalans Aufforderung zu befolgen, und appellierten zugleich an die türkische Regierung, sich ebenfalls um eine friedliche Lösung des Kurdenkonfliktes zu bemühen. Die türkische Regierung unter Ministerpräsident Bülent Ecevit lehnte jedoch erneut jegliche Verhandlungen und jeden Kompromiß mit der PKK ab. Zwar versicherte das türkische Parlament ein "Reuegesetz", das PKK- Kämpfer, die sich freiwillig ergeben, Strafmilderung zusagt; allerdings wurde das Gesetz auf Betreiben der mitregierenden rechtsextremen Partei der Nationalen Bewegung derart verwässert und mit zahlreichen Einschränkungen versehen, daß es PKK- Mitgliedern kaum Anreize bereiten, sich den Behörden zu stellen.

Die PKK- Kämpfer begannen ihren Abzug aus Südostanatolien. Wohin sie sich zurückzogen ließ die PKK nichts Konkretes verlauten. Vermutlich ging ein Großteil in den Nordirak; als weitere mögliche Rückzugs- und Zufluchtsgebiete nannte die PKK außerdem den Balkan, den Nahen Osten und den Kaukasus sowie Europa. Osman Öcalan, der Bruder Abdullah Öcalans und einer der Führer der PKK, bewaffneten Kampf der PKK gegen den türkischen Staat für endgültig beendet - auch für den Fall, daß das Todesurteil gegen Abdullah Öcalan tatsächlich vollstreckt werde. Unterdessen ging die türkische Armee mit der gewohnten Härte gegen PKK- Einheiten vor; sowohl Militär- wie auch politische Führung der Türkei interpretierten den Rückzug der PKK als taktisch, propagandistischen Schachzug.

Im Januar 2000 bestätigte ein außerordentlicher Kongreß der PKK, der im Nordirak tagte, die Einstellung der bewaffneten Kampfes gegen die Türkei und bekräftigte ihren Willen, sich in eine politische Partei umzuformen und für den Aufbau eines gemeinsamen türkisch- kurdischen, demokratischen Staates einzusetzen. Ihre Neuorientierung manifestierte die PKK u. a. durch die Entfernung der kommunistischen Symbole Hammer und Sichel aus dem Parteiemblem und des Begriffes "Kudistan" aus den Namen ihrer Gliederungen.

Die Kurden

Kurden, Ethnie im gebirgigen Grenzgebiet zwischen Türkei, Irak, Iran, Syrien, Armenien und Georgien. Die Gesamtzahl der Kurdi (Eigenbezeichung) beträgt rund 25 Millionen Menschen. Rund 600.000 kurdische Migranten leben meist aufgrund politischer Verfolgung in verschiedenen Ländern, vor allem in der Bundesrepublik Deutschland.

Die Kurden sind in ihrer Mehrheit Sunniten (orthodoxe Muslime), andere bekennen sich zu den muslimischen Glaubensgemeinschaft der Alewiten. Traditionell leben die meisten Kurden vom Ackerbau und der Schafzucht, einige Gruppen als Halbnomaden. Die soziale Organisation der kurdischen Gesellschaft wird weitgehend durch Haushalt, d. h. durch Kernfamilien bestimmt.

Sprache ist das Kurdische, eine Sprache des westpersischen Zweiges der indogermanischen Sprachen, die in fünf Gruppen untergliedert wird: Nordkurdisch, Mittelkurdisch, Südkurdisch, Zazaki und Gorani.

Die Kurden selbst sehen sich als Nachfolger der Meder (indoiranische Stämme).
1970 sicherte die irakische Regierung den Kurden nach fast achtjährigen Krieg Autonomie im nördlichen Irak zu. Die Durchsetzung dieses Versprechens entsprach jedoch nicht den Forderungen der Kurden und so wurde der Bürgerkrieg 1974 wiederaufgenommen. Der Aufstand brach 1975 zusammen, nachdem der Iran im des Grenzvertrags mit dem Irak die Hilfe für die Kurden eingestellt hatte. 1988 wurden Tausende von Kurden getötet und Hunderte von kurdischen Dörfern von irakischen Truppen zerstört, nachdem sich kurdische Kämpfer im 1. Golfkrieg auf die Seite des Iran geschlagen hatten. Im März und im April 1991 zerschlug die irakische Regierung unmittelbar nach dem ". Golfkrieg einen weiteren kurdischen Aufstand. Mehr als eine Million Kurden flohen damals in die Türkei, in den Irak und in die Bergregionen des nördlichen Iraks; 1992 befanden sich noch etwa 600.000 Kurden unter dem Schutz der Vereinten Nationen (UNO) in Flüchtlingslagern im Nordirak. 1996 kam es wiederholt zu Kämpfen zwischen den beiden großen politischen Fraktionen im nordirakischen Autonomiegebiet.
Seit 1984 sind bei den Kämpfen zwischen Kurden und dem türkischen Militär etwa 32.000 Menschen ums Leben gekommen.

 
 

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