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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Infos zur tschechischen republik



Tschechische Republik (tschechisch Ceská Republika), Staat im östlichen Mitteleuropa, grenzt im Nordosten an Polen, im Südosten an die Slowakei, im Süden an Österreich und im Westen und Nordwesten an Deutschland. Das Landesgebiet umfasst Böhmen und Mähren und war nach 1918 mit der Slowakei zur Tschechoslowakei zusammengeschlossen. Die Tschechische Republik ist seit dem 1. Januar 1993 ein selbständiger Staat mit einer Fläche von 78 864 Quadratkilometern und Prag (Praha) als Landeshauptstadt.

Land





Das Böhmische Massiv bildet das Kernland der Republik. Dieses wird an den Rändern von waldreichen Mittelgebirgen begrenzt (Böhmerwald und Oberpfälzer Wald im Südwesten, Erzgebirge im Nordwesten, Sudeten mit dem Riesengebirge im Nordosten und Böhmisch-Mährische Höhe im Südosten). Höchste Erhebung der Tschechischen Republik ist mit 1 602 Metern die Schneekoppe im Riesengebirge, auf der Grenze zu Polen. Das Marchfeld, die mährische Niederungslandschaft, liegt im Osten. Moldau (Vltava), Eger (Ohre), Elbe, Lainsitz (Luznice), Schwarzach (Svratka), March (Morava), Beraum (Beca), Oder (Odra) und Oppa (Opava) gehören zu den größten Flüssen des Landes. Dagegen gibt es keine größeren Seen; der im Süden des Landes gelegene Stausee Lipenská ist mit 47 Quadratkilometern der größte See der Tschechischen Republik.

Klima





Das Klima der Tschechischen Republik ist gemäßigt und wird nach Osten kontinentaler mit größeren Temperaturunterschieden im Jahresverlauf. Die mittleren Januartemperaturen liegen zwischen-2 °C im Tiefland und -7 °C in den Mittelgebirgen; die mittleren Julitemperaturen betragen in den Niederungen bis 20 °C, in höheren Lagen um 10 °C. Die jährlichen Niederschlagsmengen variieren zwischen 450 und 1 000 Millimetern. Sie steigen mit zunehmender Höhe und erreichen Höchstwerte in den Sudeten.

Flora und Fauna

Umweltbelastungen haben die Tier- und Pflanzenwelt in den vergangenen Jahrzehnten ernsthaft geschädigt. Weite Gebiete, vor allem in den Mittelgebirgen, sind bewaldet. Während in höheren Lagen Nädelbäume (u. a. Fichten und Tannen) dominieren, sind in den tieferen Gebieten auch Laubbäume (vor allem Eichen, Buchen, Birken, Pappeln und Weiden) verbreitet. In den trockenen Gebieten des südlichen Mähren gedeiht Steppen- und Heidevegetation.

Durch Einschränkung der natürlichen Lebensräume ging die Artenvielfalt auch bei Säugetieren zurück. Verbreitet sind u. a. noch Hirsche, Rehe, Kaninchen, Wildschweine, Marder, Füchse und Fasane. Die Vogelwelt ist überaus artenreich; sie umfasst auch einige bedrohte Arten, wie z. B. Großtrappen.

Bevölkerung





Die Einwohnerzahl der Tschechischen Republik liegt bei 10,3 Millionen; die Bevölkerungsdichte beträgt 131 Einwohner je Quadratkilometer. Die Tschechen sind mit 94 Prozent stärkste Bevölkerungsgruppe. Zu den ethnischen Minderheiten zählen Slowaken (drei Prozent), Polen, Deutsche, Juden sowie Sinti und Roma. Die Tschechen stammen von slawischen Stämmen ab, die im 5. Jahrhundert n. Chr. nach Böhmen und Mähren einwanderten.

Etwa 75 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Prag (1,2 Millionen Einwohner) ist die größte Stadt des Landes; zweitgrößte Stadt ist Brünn (Brno) mit 390 000 Einwohnern, eine Industriestadt in Südmähren; drittgrößte Stadt ist Ostrau (Ostrava) mit 330 000 Einwohnern, das Zentrum der tschechischen Schwerindustrie in Nordmähren. Die Lebenserwartung liegt bei 71 Jahren.

Sprache und Religion

Rund 65 Prozent der Staatsbürger gehören der römisch-katholischen Kirche an. Daneben gibt es noch die evangelische Kirche der Böhmischen Brüder, die hussitische Kirche, die orthodoxe Kirche sowie andere protestantische Gemeinden. Eine kleine jüdische Gemeinde lebt in Prag.

Amtssprache ist Tschechisch. Die Angehörigen der anderen Volksgruppen sprechen im Allgemeinen neben ihren eigenen Sprachen Tschechisch. Die illegale Einwanderung und ein großer Flüchtlingsstrom entwickelten sich seit dem Ende der kommunistischen Herrschaft zu einem sozialen Problem für die Tschechische Republik. Rund 250 000 Flüchtlinge aus osteuropäischen Ländern und von der Balkanhalbinsel kamen in den letzten Jahren in das Land.

Bildung und Kultur

Der durchschnittliche Bildungsgrad der tschechischen Bevölkerung ist hoch, das Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen reichhaltig.

Bildung

Die allgemeine Schulpflicht beträgt neun Jahre. Die meisten Schulen sind staatlich, jedoch gibt es eine steigende Zahl von privaten Bildungseinrichtungen.

Die Karls-Universität in Prag ist die bedeutendste Hochschule des Landes. Sie wurde 1348 von Karl IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, gegründet, und ist eine der ältesten Universitäten Europas. Zudem gibt es sieben weitere staatliche Universitäten: Olmütz (Olomouc, gegründet 1573, wieder eröffnet 1946), Brünn (Brno, 1919), Pilsen (Plzeñ, 1950), Troppau (Opava, 1990), Ostrau (Ostrava, 1990), Budweis (Ceské Budèjovice, 1991) und Aussig (Ústi nad Labem, 1991). 1995 wurden Studiengebühren eingeführt.

Kultureinrichtungen

Die Bibliothek der Karls-Universität ist die größte Bücherei, das Nationalmuseum in Prag das bedeutendste Museum des Landes. Das Kloster von Strahov ist für seine umfangreichen Archive bekannt. Auch in Brünn (Brno) und Olmütz (Olomouc) gibt es in Palästen und öffentlichen Gebäuden untergebrachte Bibliotheken und Museen. Mit der tschechischen Reformation in Verbindung stehende Gegenstände sind in Tábor (Südböhmen) zu finden. In der Tschechischen Republik gibt es rund 2 500 Burgen und Paläste. In Prag und anderen Städten findet man architektonische Bauwerke im romanischen und gotischen Stil, aus Renaissance, Barock, Jugendstil sowie im Stil des Funktionalismus.

Kunst



Die Tschechen lieferten entscheidende Beiträge zur europäischen Kunst. Komponisten wie Bedrich Smetana, Antonín Dvorák und Leos Janácek bereicherten die Musikgeschichte. Die Werke von Malern wie Alphonse Mucha und Frantisek Kupka spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung der europäischen Kunst. Zahlreiche Schriftsteller, darunter Franz Kafka, Jaroslav Hasek und Karel Capek, sowie zeitgenössische Autoren wie Präsident Václav Havel und Milan Kundera erlangten im In- und Ausland Berühmtheit. Der Dichter Jaroslav Seifert erhielt 1984 den Nobelpreis für Literatur.

Medien



Heute gibt es mehrere private Radiosender; das Fernsehen ist jedoch weiterhin größtenteils in staatlicher Hand. Viele der 31 Tageszeitungen sowie der mehr als 1 800 weiteren Zeitungen und Zeitschriften werden in Prag verlegt. Mehrere davon sind teilweise oder vollständig im Besitz ausländischer Investoren.

Verwaltung und Politik

Die Tschechische Republik ist in 72 Distrikte, die den deutschen Landkreisen entsprechen, eingeteilt. Die Verfassung der Republik trat mit der Staatsgründung am 1. Januar 1993 in Kraft.

Die Tschechische Republik gehört einer Vielzahl internationaler Organisationen an, darunter den Vereinten Nationen, der UNESCO und dem Europarat. Sie ist zudem ein assoziiertes Mitglied der Europäischen Union. Am 10. Februar 1994 unterzeichnete die Tschechische Republik die Partnerschaft für den Frieden im Hinblick auf eine spätere Mitgliedschaft in der NATO. Die Tschechische Republik wurde in den Internationalen Währungsfonds und in die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung aufgenommen.

Exekutive

Staatsoberhaupt ist der Präsident. Er wird vom Parlament für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt und ernennt den Ministerpräsidenten und die Mitglieder des Kabinetts. Der erste Staatspräsident, Václav Havel, war als Staatsoberhaupt der Tschechoslowakei von Dezember 1989 bis Juli 1992 im Amt, und ist seit Januar 1993 Präsident der Tschechischen Republik. Der 17-köpfigen Regierung sitzt der Ministerpräsident vor.

Legislative

Die gesetzgebende Gewalt (Legislative) liegt beim Parlament. Es besteht aus zwei Kammern, dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Die 200 Abgeordneten des Repräsentantenhauses werden für vier Jahre, die 81 Senatoren für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Alle Staatsbürger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt.

Judikative

Die höchste Gerichtsinstanz des Landes ist der Oberste Gerichtshof. Zudem gibt es ein Oberstes Verwaltungsgericht sowie Obergerichte, Kreisgerichte und Bezirksgerichte. Der Präsident ernennt die 15 Richter des Verfassungsgerichts für zehn Jahre. Der Senat muss diesen Ernennungen zustimmen.

Politik

Nach 1989 gab es mehr als 100 politische Parteien im Land; 40 von ihnen stellten sich 1992 zur Wahl. Zwölf Parteien waren im Bundesparlament der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR) vertreten und acht im Nationalrat der tschechischen Teilrepublik, aus dem sich nach der Auflösung der Föderation das Parlament der Tschechischen Republik entwickelte.

Das Wahlbündnis aus der stärksten Partei, der Demokratischen Bürgerpartei (gegründet nach der Spaltung des Bürgerforums, das das kommunistische Regime zu Fall gebracht hatte), und der Christlichen Demokratischen Partei erhielt bei den Wahlen von 1992 knapp 30 Prozent der Stimmen. Die ehemalige Kommunistische Partei, bekannt als Linksblock, erhielt mit 14,1 Prozent den zweitgrößten Stimmenanteil. Die Tschechoslowakische Sozialdemokratische Partei, die Republikanische Partei, die Christlich-Demokratische Union, die Liberal-Soziale Union, die Mährisch-Schlesische Partei und die Demokratische Bürgerallianz sind ebenfalls im tschechischen Parlament vertreten. Bei den Parlamentswahlen vom Juni 1996 konnte die Sozialdemokratische Partei ihren Stimmenanteil erheblich steigern. Die Regierungskoalition unter der Leitung von Ministerpräsident Václav Klaus, dem Vorsitzenden der Demokratischen Bürgerpartei, verlor bei diesen Wahlen ihre absolute Mehrheit; Klaus stand daraufhin einer bürgerlich-liberalen Minderheitsregierung vor, die nach einer Parteispenden-Affäre im November 1997 zurücktrat.

Verteidigung

Nach 1989 wurde die Stärke der tschechoslowakischen Armee drastisch reduziert. Bei der Auflösung der Föderation wurde die Armee geteilt. Es herrscht allgemeine Wehrpflicht; seit 1989 besteht die Möglichkeit, sich für einen Wehrersatzdienst zu entscheiden. 1998 wurde im Parlament der Beitritt in die NATO beschlossen (zum 1. April 1999).

Wirtschaft

Der Lebensstandard der Tschechoslowakei war während der kommunistischen Ära einer der höchsten in Osteuropa. Nach dem Zusammenbruch des politischen Systems 1989 begann die Umstrukturierung von staatlich gelenkter Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. Der Außenhandel wurde liberalisiert, die Preise wurden freigegeben. Staatliche Betriebe wurden nach und nach in Privateigentum überführt. Die bei weitem überwiegende Zahl der Betriebe ist bereits privatisiert, während viele unrentable Betriebe aufgegeben wurden. Die neuen Machthaber öffneten das Land dem westlichen Markt. Dies führte zur Bereitstellung umfangreicher Auslandskredite und Investitionen aus dem Ausland.

Mit der Einführung der Wirtschaftsreformen Anfang der neunziger Jahre wurde der Lebensstandard etwas geringer, aber die Wirtschaft erholt sich zunehmend. Die Produktion der Industrie, die 1990 und 1991 stark zurückgegangen war, befindet sich seit 1994 im Aufschwung. Das Haushaltsdefizit konnte bis 1997 stark abgebaut werden, die Handelsbilanz ist mittlerweile ausgeglichen. Grund für diese Entwicklung ist eine restriktive Finanzpolitik des Staates, die das Tempo der öffentlichen Ausgaben in den vergangenen Monaten verlangsamte. Die Auslandsverschuldung des Landes hält sich weiterhin in Grenzen. Der Großteil der Erwerbstätigen der Tschechischen Republik (53 Prozent) arbeitet im Dienstleistungssektor, 38 Prozent sind im produzierenden Gewerbe beschäftigt, neun Prozent sind in der Landwirtschaft tätig.

Land- und Forstwirtschaft

Die fruchtbarsten Böden des Landes befinden sich in den Tiefländern und Hügellandschaften des Böhmischen Beckens in Nord- und Mittelböhmen sowie in der Mährischen Senke. Hauptanbauprodukte sind Weizen, Gerste, Roggen, Flachs, Hopfen, Zuckerrüben, Obst, Wein, Kartoffeln, Mais und Gemüse. Daneben ist die Viehzucht ein wichtiger Zweig des Agrarsektors. Sie umfasst Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung. Traditionell bedeutend ist die Teichwirtschaft, vor allem die Karpfenzucht. Die Wälder des Böhmischen Massivs liefern bedeutende Mengen an Nutzholz. Die durch die Verbrennung von Braunkohle verursachte Luftverschmutzung führte zu ernsthaften Waldschäden.

Bergbau

Die Tschechische Republik ist trotz eigener Ressourcen in hohem Maß von Energie- und Rohstoffimporten abhängig. Ausgedehnte Braunkohlevorkommen, die Hauptenergiequelle des Landes, gibt es in der Umgebung von Komotau (Chomutov), Brüx (Most), Karlsbad (Karlovy Vary), Teplitz (Teplice) und Budweis (Ceské Budèjovice). Steinkohle wird bei Ostrau (Ostrava), Pilsen (Plzeñ) und Kladno abgebaut. Es gibt umfangreiche Uranlagerstätten sowie kleinere Vorkommen an Quecksilber, Antimon und Zinn im Erzgebirge. In Mittelböhmen werden Blei- und Zinkerz, und bei Prag Eisenerz abgebaut. Aus ökologischen Gründen wurden mehrere Braunkohlebergwerke stillgelegt und der Kernenergie höhere Priorität eingeräumt.

Industrie



Während der kommunistischen Herrschaft richtete sich das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Schwerindustrie (Metallurgie und Bergbau). Seit 1989 wurden viele unrentable Betriebe und Bergwerke geschlossen. Die Schwerindustrie nimmt weiterhin eine wichtige Stellung im Wirtschaftsgeschehen ein, aber die traditionellen Industriezweige der Glas- und Textilherstellung haben wieder an Bedeutung gewonnen. Daneben sind Fahrzeug- und Maschinenbau, chemische Industrie, Erdölverarbeitung sowie die Produktion von Nahrungs- und Genussmitteln von Bedeutung.

Währung und Außenhandel

Währungseinheit ist die Tschechische Krone (Koruna), bestehend aus 100 Heller (Haléru). Seit der politischen Umstrukturierung nach 1989 ist die Währung recht stabil. Vorher wurde fast der gesamte Handel der Tschechoslowakei mit der Sowjetunion und anderen sozialistischen Staaten abgewickelt. Seit 1992 sind die Haupthandelspartner der Tschechischen Republik Deutschland, die Slowakei, Russland, Österreich, Ungarn und Italien. Zu den Hauptexportgütern gehören Kohle, Maschinen, Eisen und Stahl, chemische Erzeugnisse, Fahrzeuge, Genussmittel (vor allem Bier) und Schuhe. Importiert werden Energie und Rohstoffe, insbesondere Erdöl und Erdgas, Maschinen, Fahrzeuge, Einrichtungen für die Telekommunikation und pharmazeutische Produkte.

Verkehrswesen

Die Tschechische Republik hat eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Das Straßennetz hat eine Länge von 56 000 Kilometern, das Schienennetz umfasst 9 000 Kilometer. Die Binnenwasserstraßen spielen eine wichtige Rolle für den Gütertransport. Über die Elbe und die Nebenflüsse der Oder besteht Anschluss an Nordsee und Ostsee. Über den Flughafen von Prag wird der internationale Flugverkehr abgewickelt.

Tourismus

Die Tschechische Republik ist ein wichtiger Anziehungspunkt des internationalen Fremdenverkehrs. Vor allem die Hauptstadt Prag verzeichnet sehr hohe Besucherzahlen. Darüber hinaus ist auch der Bädertourismus (z. B. in Karlsbad, Marienbad und Franzensbad) von großer Bedeutung. Auch in einigen Gebirgsregionen ist die touristische Infrastruktur (u. a. für den Wintersport) sehr gut ausgebaut.

Energie

Der Großteil der Energie des Landes muss eingeführt werden. Die wichtigste landeseigene Energiequelle bleibt Braunkohle. Anfang der neunziger Jahre wurden rund 30 Prozent der Energie des Landes in Kernkraftwerken erzeugt; für die weitere Zukunft ist ein noch größerer Einsatz von Kernenergie vorgesehen. Ein großer Teil der Erdöl- und Erdgasimporte erreicht das Land über Pipelines durch die Slowakei.

Geschichte





Am 1. Januar 1993 wurden aus der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR) die beiden neuen Staaten Tschechische Republik und Slowakei gegründet. Beide Länder unterhalten enge Beziehungen. Václav Havel wurde im Januar 1993 zum Präsidenten der Tschechischen Republik gewählt, Ministerpräsident wurde Václav Klaus. Bei den Parlamentswahlen Anfang Juni 1996 verlor Ministerpräsident Vaclav Klaus die absolute Mehrheit. Die bürgerlichen Koalitionsparteien kamen auf 44,1 Prozent der Stimmen und erreichten 99 der 200 Mandate. Die sozialdemokratische Oppositionspartei konnte ihren Wähleranteil von 6,5 auf 26,4 Prozent erhöhen.

Das Parlament der Tschechischen Republik verabschiedete im Februar 1997 die deutsch-tschechische Deklaration über die gegenseitigen Beziehungen und deren künftige Entwicklung.

Als Konsequenz auf eine Krise der Wirtschaft gab die Nationalbank im Mai den Wechselkurs der Tschechischen Krone frei, die daraufhin stark an Wert verlor.

Ministerpräsident Václav Klaus gewann im Juni mit 101 zu 99 Stimmen eine Vertrauensabstimmung im tschechischen Repräsentantenhaus.

Im Juli 1997 richtete eine Flutkatastrophe im Südosten des Landes verheerende Schäden an. Die schwersten Überschwemmungen in diesem Jahrhundert verwüsteten rund ein Drittel der Fläche des Landes.

Nach Einschätzung von Vertretern der Europäischen Union (EU) ist die Tschechische Republik auf einem gutem Weg zu einer baldigen Mitgliedschaft. Der tschechischen Wirtschaft wurde zum Erreichen einer höheren Leistungsfähigkeit empfohlen, die Umstrukturierung der Unternehmen zu beschleunigen. Darüber hinaus wurden vor allem Investitionen im Bereich Umweltschutz angeraten.

Im November 1997 trat die von Václav Klaus geführte Minderheitsregierung nach einer durch eine Parteispenden-Affäre ausgelösten Staatskrise zurück. Ebenfalls im November billigte die tschechische Regierung in Prag das offizielle Beitrittsgesuch Tschechiens zur NATO. Gemeinsam mit Polen und Ungarn, die ebenfalls im Juli von der Allianz zu Beitrittsverhandlungen eingeladen worden waren, gehört das Land damit zu den ersten drei Reformstaaten, die im Rahmen der geplanten NATO-Erweiterung in das westliche Verteidigungsbündnis aufgenommen werden sollen. Ende Dezember 1997 haben die Regierungen Deutschlands und Tschechiens einen gemeinsamen Zukunftsfonds eingerichtet. Deutschland will innerhalb der nächsten vier Jahre 140 Millionen DM einzahlen, Tschechien gibt etwa 25 Millionen DM hinzu. Aus dem Fonds sollen vor allem tschechische Nazi-Opfer entschädigt werden. Nach einer monatelangen Regierungskrise wurde im Januar 1998 Josef Tosovsky zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.[1]

 
 

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