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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das problem: bevölkerungswachstums



Das expansive Bevölkerungswachstum, das im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts einsetzte, ist ein Resultat der wissenschaftlich-technischen Kultur des Menschen. Maßgebend für die ungeheure Zunahme der Menschenzahl auf dieser Welt war einerseits die Erhöhung der ursprünglichen \"Tragekapazität\" der bebauten Erdoberfläche, die gegenüber den naturnahen Produktionsverhältnissen der frühen Sammler- und Jägergesellschaften etwa 1000fach größer ist. Andererseits waren es die Fortschritte in der Medizin, die zumindest in den so genannten zivilisierten Industrieländern die Sterblichkeit drastisch sinken ließ. Beide Faktoren, abnehmende Mortalität und erhöhtes Nahrungsangebot, müssen zusammen kommen, damit die Menschenzahl sich auf diese Weise erhöhen konnte.

Blick in die Zukunft

Über lange Jahre stellte die Theorie des demographischen Übergangs das zentrale Paradigma der Bevölkerungswissenschaft dar. Diese Theorie besagt, dass in vormodernen Staaten die Bevölkerung relativ stabil ist, da ihre hohen Geburtenraten ihre ebenfalls hohen Sterberaten ausgleichen. Durch gesellschaftliche Modernisierung sinken die Sterberaten, denen etwas später ein entsprechendes Absinken der Geburtenraten folgt, bis sich ein neues Gleichgewicht auf dem Ersatzniveau der Fertilität einstellt und die Bevölkerung sich dadurch wiederum stabilisiert.

Solange die Länder, die den demographischen Übergang hinter sich hatten, noch Fertilitätsraten über dem oder um das Ersatzniveau verzeichneten - was für fast alle Industrieländer zwischen 1939 und 1970 zutraf - schien diese Theorie ihre Gültigkeit zu bewahren. Seit den 1970er Jahren sank die Fertilität in fast allen Industrieländern deutlich unter das Ersatzniveau. Gleichzeitig überraschte die Demographen die Schnelligkeit des Fertilitätsrückgangs in den Entwicklungsländern.

Auch in vielen Entwicklungsländern liegt die Fertilität inzwischen unter der Grenze von zwei Kindern pro Frau. Südkorea hatte im Jahr 2000 eine durchschnittliche Kinderzahl von 1,5 pro Frau. In China, Taiwan, Singapur und Thailand, ebenso in einigen Ländern der Karibik, liegen die Kinderzahlen ebenfalls deutlich unter dem Ersatzniveau. Es besteht somit kein Grund zu der Annahme, dass eine Fertilität im Bereich des Ersatzniveaus und sehr niedrige Sterblichkeitsraten den natürlichen Endpunkt des demographischen Übergangs darstellen.

Die niedrige Fertilität in einer wachsenden Zahl von Entwicklungsländern steht in deutlichem Kontrast zu Regionen, in denen die Fertilität nach wie vor hoch ist, oft trotz energischer Bemühungen, Familienplanungsprogramme einzuführen. Einige Länder Südasiens, insbesondere Pakistan, Nepal und nördliche Landstriche Indiens sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

Während die Welt bis vor nicht allzu langer Zeit in Regionen mit niedriger und solche mit hoher Fertilität unterteilt werden konnte, ist das Bild heute viel komplexer. Hohe Fertilität ist auch im südlichen Teil der Welt nicht mehr die Norm. In allen Regionen gab es signifikante Rückgänge der Fertilität. Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich diese Trends fortsetzen. Das Tempo des Fertilitätsrückgangs hängt sehr stark davon ab, mit welcher Geschwindigkeit und welcher Vollständigkeit der Übergang zu modernen Gesellschaften bereits eingesetzt hat und sich weiter fortsetzen.

Allerdings gehen viele Demographen davon aus, dass es im Jahre 2050 zu einer Stabilisierung der Weltbevölkerung bei ca. 11,6 Milliarden kommen wird. Danach könnte eine längere Periode des Bevölkerungsrückgangs folgen.

 
 

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