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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Zwiespältigkeit des expressionismus


1. Konzert
2. Jazz

Der Expressionismus hatte in der Kunst und Musik mehrere Merkmale. In dem folgenden Text werde ich diese untersuchen um das folgende Zitat zu interpretieren: "Der Expressionismus hat die um die Jahrhundertwende und danach um sich greifende Sehnsucht nach dem neuen Menschen freilich zwiespältig zum Ausdruck gebracht."

Die Stilrichtung des Expressionismus entwickelte sich zu Beginn des 20. Jhd. Im allgemeinen beschreibt man sie als Gegenbewegung des Impressionismus, da dieser jeden technischen Fortschritt feierte und dessen Anhänger, im Gegensatz zu den Expressionisten, die eher pessimistisch waren, optimistisch in die Zukunft gesehen haben. Die Expressionisten sahen anscheinend schon in die Zukunft und sahen das kommende Elend, welches für viele Menschen bald zum Alltag gehörte. Auch die Mechanisierung der damaligen Zeit widersprach den Vorstellungen der Expressionisten. Das Elend und die Mechanisierung hängen ziemlich zusammen, nach dem Motto: " A impliziert B und B impliziert A". Durch das wachsende Elend waren viele gezwungen in Fabriken für nicht mehr als einen Hungerlohn zu arbeiten. Im Gegensatz verarmten viele, die in Fabriken gearbeitet haben, auf Grund dieser Hungerlöhne. Aus dieser Situation entstand der Wunsch nach einem neuen Menschen(besser gesagt, nach einem neuen Menschenbild, da nur die Nationalsozialisten versuchten durch Rassenlehre einen neuen Menschen zu schaffen).

In der Kunst fand dieser neue Gedanke eines neuen Menschenbildes sehr schnell anklang und äußerte sich in vielerlei Hinsicht. Es wurde nun nicht mehr die Natur dargestellt, wie es im Impressionismus häufig der Fall war, sondern ein bestimmter Moment, den der Maler erlebt hat, wurde dargestellt, um dem Betrachter einen Einblick in die Gefühlswelt des Malers zu ermöglichen. Um dies zu ermöglichen, benutzten die Maler die wiederentdeckte Kunst der Afrikaner, welche durch ihre Einfachheit beeindruckt. Genauer gesagt fand die Malerei zum größten Teil in abstrakten Werken den Gegenstand ihrer Kunst. Das wohl eindrucksvollste Bild des Expressionismus ist "Der Schrei" von Munch. Auf ihm schreit der Maler selbst seine Angst vom Untergang der Erde hinaus, was wohl eine der Urängste der Menschheit ist. An dem Bild erkennt man, künstlerisch gesehen, die Zwiespältig des Expressionismus. Zum einen wird die Lebenslust durch die wartenden Freunde dargestellt, zum anderen die Lebensangst, die damals um sich griff. Niemand konnte erahnen, wo die Mechanisierung hinführt und dies verbreitete die Angst, bald überflüssig zu sein(im Hinblick auf Fabrikarbeiten, wo Menschen nur noch Bediener von Ausführenden Maschinen waren). Hier sehe ich sogar eine Parallele zu heute, denn mit wachsendem Fortschritt, wird der Mensch immer unnützer. Ich denke das sich viele schon mit dem Gedanken auseinandergesetzt haben, irgendwann von gefühlslosen Robotern abgelöst zu werden...

Nicht nur in der Malerei gab es Neuerungen. In der Literatur beschäftigten sich Autoren wie August Stramm lange nicht mehr mit schönen Themen. Gegenstand der schriftlichen Kunst wurden Tatsachenberichte vom Elend, sowie Reportagen über Personen, die ein schweres Los gezogen haben(damals sehr häufig vorhanden). Doch nicht nur der Inhalt veränderte sich, sondern auch die Form der Schriften. Alte, strenge Formen wurden missachtet und neue Wege wurden bestritten.

Bei beiden Kunstrichtungen stieß man auf Unverständnis, auf Grund der Unbekanntheit der neuen Elemente, doch vor allem die Darstellung von Tieren, welche oft von Künstlern, wegen der Unschuldigkeit und Unberührtheit, gewählt worden, trafen den "Nerv der Zeit".

Vermutlicherweise hatten es die Musiker des Expressionismus am schwersten unter den Künstlern. Sie experimentierten mit der Form, den alten Regeln und fanden neue Wege der Darstellung. So waren die Dissonanz(weniger Harmonie, Gleichberechtigung aller 12 Töne -> In einem Intervall kommen alle 12 Töne genau einmal vor). Diese Stücke nennt man somit atonal. Weiterhin sind extreme Tonlagen sowie Lautstärkevariationen neue künstlerische Mittel des Expressionismus. Auch die freie Rhythmik, welche von der schon erwähnten afrikanischen Musik wiederentdeckt wurde, ist ein weiteres stilistisches Mittel der damaligen Kunstepoche. Diese neuen Elemente klangen für viele wahllos und wild, weswegen viele Stücke in der damaligen Zeit negative Kritik erhielten, während sie heute gefeiert werden. Die Angewöhnung an die neue Musik dauerte halt etwas länger...Thematisch gingen die Expressionisten vor allem von Themen wie dem Krieg, der Einsamkeit der Menschen, der Revolution und vom Leiden der Künstler aus. Die Expressionistische Musik drückt genau die Gefühle aus, welche man in solchen geschilderten Situationen empfindet, wie Schmerz, Angst, Leid oder Wut. Die Musik, mit dem heutigen Abstand betrachtet hat genau das sehr gut dargestellt.

Natürlich wollten auch die Musiker eine Befreiung von ziviler Unterdrückung, sowie eine neue Einheit zwischen Mensch(Individuum) und Gesellschaft. Ziele des Expressionismus war z.B. das bewegen der Menschen zu Eigenschaften wie Nächstenliebe, Brüderlichkeit und Opferbereitschaft. Durch die angesprochenen Schwierigkeiten der Musiker, die kaum Menschen mit ihren Werken erreichen konnten, war es für sie schwierig die Gesellschaft von ihren Zielen zu überzeugen. Die Zwiespältigkeit, die im Ausgangszitat erwähnt wurde drückt sich auch hier aus. Die damalige Gesellschaft wollte Veränderungen, doch man konnte nicht zusammen darauf hinarbeiten, da man sich untereinander nicht verstand. Bestärkt von diesen anfänglichen Rückschlägen arbeiteten die Expressionisten härter als zuvor und versuchten auch weiterhin die Menschen zum Aufgeben der industriellen Kapitalgesellschaft zu bewegen, von welcher sie sich bedroht fühlten. Durch die Opferbereitschaft der damaligen Zeit wurde das Ziel, die Revolution, immer deutlicher und der Widerstand gegen die Zeit erweiterte sich noch mehr. Die Abstraktion der Kunst stellte nun den Hass, die Wut und den Abscheu gegen diese hässliche Welt dar, weswegen durch genau diese Abstraktion eine Gegenwelt geschaffen wurde.

 
 

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