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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Oper

Gioacchino rossini (1792 - 1868)


1. Konzert
2. Jazz

Der Komponist Gioacchino Antonio Rossini, "Schwan von Pesaro" , wurde am 29. Februar 1792, also an einem Schalttag, in Pesaro/Italien geboren. (Er starb am 13. an einem Freitag). Sein Leben umfasste eine Periode, die kurz nach der französischen Revolution begann und fast bis zum Niedergang des dritten Kaiserreiches reichte. Als Sohn eines Waldhornisten, der gleichzeitig Inspektor der Städtischen Schlachthöfe war, und einer Sängerin hatte er schon sehr früh Kontakt zur Musik. Sein Vater Guiseppe Antonio Rossini wurde 1764 in Lugo, den man auch ,Il Vivazza' (den Lebhaften) nannte, und seine Mutter Anna Guidarini 1771 geboren. Die Eltern waren beide am Theater tätig. 1800 wurde sein Vater in Pesaro entlassen und die Familie war auf die Einkünfte aus der Tätigkeit am Theater angewiesen. Daraus ergaben sich viele Konzertreisen der Eltern. Während dieser Zeit wuchs Rossini bei seiner Großmutter auf. Er erhält eine wissenschaftliche und musikalische Ausbildung bei Don Guiseppe Malebri und Klavierunterricht bei G. Prenetti. Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten Kompositionen wie zum Beispiel eine Sonate für vier Hörner.

Im Jahre 1804 erkrankt die Mutter an Kehlkopfkrebs und die Familie zieht nach Bologna. Hier erhält Rossini Musikunterricht in vielen Instrumenten: Klavier, Horn, mehrere Streichinstrumente und Gesang. Schon in seinem frühen Alter singt er in Kirchen und Theatern Solosopranrollen und wird an verschiedenen Theatern bereits Chordirigent. Am 24. Juni 1804 wird Rossini an die Accademia Filamonica Bolognese in die Gesangsklasse aufgenommen. Eine hohe Auszeichnung für den zwölfjährigen Rossini. Dort erhält er Gesangs- und Cellounterricht. In den Jahren 1807 bis 1810 studiert er Kontrapunkt bei Padre Mattei. Diese Ausbildung bricht Rossini ab, wohl schon im Hinblick auf seine spätere Konzentration auf die Oper, oder aber auch aus Geldnöten.

Mit Abschluss seiner Ausbildung im Jahr 1810 hatte er bereits seine Oper \"Demetrio e Polibio\" komponiert sowie zwei Symphonien und eine Kantate.

Im selben Jahr debütierte er in Venedig. Die einaktige Oper \"La cambiale di matrimonio\", die er mit 18 Jahren komponiert hatte, erregte hier durch ihren Witz und ihre Originalität beim Publikum Aufmerksamkeit und Gefallen. Rossini wurde anschließend zum gefragten Opernkomponisten an zahlreichen italienischen Häusern, in London und Paris.

Rossini wird zu einer Berühmtheit, der Erfolg öffnet ihm alle Tore. Im selben Jahr komponiert er noch die tragische Oper \"Tancredi\" für das Teatro La Fenice in Venedig, welches am 6. Februar 1813 Premiere hatte.

Venedig bleibt für kurze Zeit auch Rossinis Hauptwirkungsstätte, obwohl er Stücke für La Scala in Mailand, das Teatro Valle und das Teatro Argentina in Rom komponiert. Rossini stürzte sich von einer Oper in die nächste. Die Zeit von "Tancredi" bis "La gazza ladra", die sich mit seinen neapolitanischen Jahren überschneidet, war eine Zeit des ständigen Reisens und der unermüdlichen kompositorischen Tätigkeit. Ganze Opern entstanden in einem Monat. In diese Zeit fallen seine großen komischen Opern, Werke.

Leider ist nahezu nichts über Rossinis Leben in diesen Jahren bekannt. Anekdoten bezüglich seiner Lieben und seiner hingebungsvollen Liebe zu seinen Eltern gibt es zuhauf, Dokumente hingegen nicht. Eben sowenig kann man späteren Berichten trauen, selbst denen nicht, die von engen Freunden wie Hiller, Alexis Azevedo oder Edmond Michotte herrühren. Trotzdem wurde Rossini zu dieser Zeit der führende Komponist in Italien. Seine Musik wurde gespielt und fast überall enthusiastisch aufgenommen.

Die verrückteste aller Opern, "L´italiana in Algeri", kam am 22. Mai 1813 am Teatro S. Benedetto in Venedig heraus. Nach "Trancredi" und "L´italiana in Algeri" (Die Italienerin in Algier), war Rossinis Ruhm gesichert. Vom Jahresende 1813 bis zum Sommer des Jahres 1814 befand er sich überwiegend in Mailand, wo er für das Teatro Re seine beiden venezianischen Erfolgsopern einstudierte und überarbeitete und für die Scala zwei neue Opern komponierte, "Aureliano in Palmira" (26. Dezember 1813) und "Il turco in Italia" (Der Türke in Italien, 14. August 1814).

"Aureliano in Palmira" errang in Mailand nur einen begrenzten Erfolg. "Il turco in Italia" war ein Misserfolg. Dennoch wird "Il turco in Italia" in der Literatur als eine besonders gelungene komische Oper angegeben.

Ende des Jahres 1814 war Rossini wieder in Venedig und schrieb "Sigismondo" für die Karnevalsspielzeit am La Venice. Diese Oper fiel verdientermaßen durch.

Rossinis nächste Oper, "Elisabetta, regina d´Inghilterra" (4. Oktober 1815), leitete seine neapolitanische Periode ein. Im Jahre 1815 übernahm Rossini die Leitung der beiden Theater S. Carlo und del Fondo in Neapel. Sein Vertrag forderte von Rossini jährlich zwei Opern zu komponieren. Von 1816 an werden seine Werke auf so ziemlich allen italienischen Bühnen gegeben, thematisieren sie doch immer wieder den aufkeimenden Patriotismus. Während der ersten Jahre (1815 bis 1817) seiner Verbindung mit Neapel schrieb Rossini indes mehrere Hauptwerke für andere Städte, darunter zwei komische Opern, "Il barbiere di Siviglia" und "La Cenerentola" (1817, Aschenputtel), Otello, Moses, Ermione, Maometto II und Zelmira sowie "Torvaldo e Dorliska" und "La gazza ladra".

Kurz nach der Premiere von "Elisabetta, regina d´Inghilterra" ging Rossini nach Rom, wo er für die Karnevalszeit zwei Opern schrieb. Die erste, "Torvaldo e Dorliska", eröffnete die Spielzeit am Teatro Valle am 26. Dezember 1815. Es gibt reizvolle Passagen in dieser Oper, aber sie wurde nur mäßig aufgenommen. Die zweite Oper war der "Der Barbier von Sevilla".

Nach 1820 unternahm Rossini Reisen nach London, Paris und Wien. Besonders in Wien wurde er mit großer Begeisterung aufgenommen. Unter anderem machte er Bekanntschaft mit Beethoven und Metternich. Nachdem er bereits 1822 in Wien Triumphe gefeiert hat, geht er nun nach London und lässt sich sodann in Paris nieder, wo er behutsam seine Karriere als französischer Komponist angeht; Seine letzte italienische Oper, "Semiramide" schrieb Rossini 1823 für das Theater La Venice in Venedig. Im Jahre 1822 hatte Gioacchino Rossini bereits 33 Opern komponiert. Von 1823 bis 1825 war er Leiter der Italienischen Oper in Paris. Bis 1829 werden noch weitere sechs hinzukommen, die er vornehmlich für die Opéra in Paris komponiert, wo er auch seit 1825 lebt. Er brachte zwischen 1826 und 1829 in seiner Wahlheimat Paris einige französische Bearbeitungen früherer Opern heraus, sowie die Neuschöpfungen "Le Comte Ory" in französischer Sprache und "Il viaggio a Reims" in seiner Muttersprache. Anschließend war er bis 1830 Generalintendant der königlichen Musik und Generalinspektor des Gesangs in Frankreich. Im gleichen Jahr heiratete er seine erste Frau, die Sängerin Isabella Colbran.

Im Jahre 1824 kehrte Rossini nach Frankreich zurück und übernahm die Leitung des Theater Italien in Paris. Für seine Leistungen wurde er zum "Compositeur du roi et inspecteur general" ernannt. Am 3. August 1829 wurde schließlich seine letzte große Oper uraufgeführt: "Guillaume Tell" (Wilhelm Tell). Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes aber zieht er sich 1830, genau in der Mitte seines Lebens, zurück. Über den wahren Grund wird noch heute spekuliert Nach 1830 schrieb Rossini keine Opern mehr, arbeitete aber bis 1836 an der Oper Italien in Paris und ließ dort neue Werke von Bellini, Donezetti und Merca-Dante herausbringen. Die folgenden Jahre sind geprägt von einer langen und zermürbenden Krise, verursacht durch eine venerische Krankheit, die sich in tiefen Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken äußert. Sein letztes großes Werk ist das 1832 entstandene "Sabat Mater". In den Jahren 1840 - 1848 war Rossini Direktor des Liceo Musicale in Bologna. In zweiter Ehe heiratet Rossini 1846 die Französin Olympe Pélissier, die ihm die nötige Ruhe und straffe Organisation des Alltags verleiht. Im Revolutionsjahr 1848 siedelte Rossini eilig von Bologna nach Florenz, da an seinem Haus Proteste gegen den wohlhabenden "Reaktionär" und hohen Beamten stattfanden. Dies ist kaum verständlich, da Rossini zum Beispiel im "Barbier von Sevilla" mit einer Ehe zwischen dem Grafen Almaviva und Rosina durchaus den Sozialisten entgegenkam. Rossinis Vater war Revolutionär und musste dafür sogar eine Gefängnisstrafe verbüßen. Rossini selbst sah sich in dieser Zeit eher unpolitisch und in der Rolle des Beobachters.

Etwa 1847 begann eine schwere Krankheit mit Schlaflosigkeit, Gehörtäuschungen und schweren Depressionen, welche erst 1857 in Paris geheilt werden konnte. Nach seiner Genesung begann Rossini auch wieder zu komponieren, ältere Werke wurden noch einmal überarbeitet, außerdem künstlerisch weniger bedeutende Gelegenheits- werke komponiert und ab 1857 entstanden die \"Péchés de vieillesse\" (Sünden des Alters), kleine Stücke, die lediglich für den privaten Gebrauch, also nicht für die Öffentlichkeit, bestimmt waren. Darüber hinaus wandte sich Rossini der geistlichen Musik zu und schuf mit den Auftragswerken \"Sabat Mater\", welches er nach zehn Jahren vollendete, und \"Petite Messe solennelle\" noch heute oft aufgeführte Kirchenmusik. In Paris erhielt er Besuch aus ganz Europa: Richard Wagner, Liszt und Meyerbeer ( aus Paris ).

Im Alter von 76 Jahren starb Rossini in Passy bei Paris am 13. November 1868 - als reicher Mann infolge einer Darmerkrankung. Im Jahre 1878 wurden seine Gebeine in die Florentiner Kirche Santa Croce überführt. Sein Nachlass bildet noch heute die Basis der Rossini-Stiftung in seiner Geburtsstadt Pesaro. im Todesjahr des Komponisten (1868) wurde \"Guillaume Tell\" an der Pariser Oper zum 500. Mal gespielt - und der Name Rossini wird auch in Zukunft eng mit der Oper, besonders aber mit der Komischen Oper und ganz besonders mit dem \"Barbier von Sevilla\" verbunden bleiben.

Er studierte die alten Meister wie Bach, und über Mozart sagte er, dass er für ihn "die Begeisterung meiner Jugend, die Verzweiflung meiner mittleren Jahre und der Trost meines Alters" war. Es ist sozusagen eine Zusammenfassung seine Lebens.

 
 

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