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kunst artikel (Interpretation und charakterisierung)

Renaissance

Entwicklung

Objekt

Photographie





»Photographie« heißt aus dem griechischen abgeleitet »Schreiben mit Licht«. Die Vorgeschichte der Photographie ist gekennzeichnet von dem Wunsch, ein getreues Abbild der Natur zu schaffen.
Die »Camera obscura« (nach ital. dunkler Raum) war ein völlig abgedunkelter Raum, in den durch eine kleine blendenartige Öffnung Lichteindrang. Auf der gegenüberliegenden Wand im Inneren der »Lochkammer« erscheint ein seitenverkehrtes, kopfstehendes Abbild der Außenwelt.

4. Jahrhundert vor Chr. erwähnte Aristoteles das Funktionsprinzip der Camera obscura. Er benutzte sie zum Beobachten einer Sonnenfinsternis.

956-1038 Als Hilfsmittel bei der Sonnenbeobachtung wurde die Camera obscura im II. Jahrhundert auch von arabischen Gelehrten beschrieben, z.B. vom arabischen Wissenschaftler Alhazen.

15. Jahrhundert Leonardo da Vinci konstruiert eine Camera obscura. Er benötigte sie zum Beweis seiner optischen Theorien. Folgende Aussagen Leonardos wirken hinsichtlich der viel später entwickelten Photographie wie eine Prophezeiung: »Ein so kleiner Raum vermag die Bilder des ganzen Weltalls zu fassen«, ein »Wunder, das keine Sprache zu erklären vermag«. »Hier werden alle Gestalten, hier werden alle Farben, hier werden alle Bilder der Teile des Weltalls in einem Punkt zusammengedrängt.«

16. Jahrhundert wurde die Camera obscura von Malern als technisches Hilfsmittel eingesetzt. Sie sollte eine genauere Wiedergabe der Perspektive ermöglichen. Ein Nachteil der Camera obscura bestand darin, daß das Bild bei kleinem Loch zwar relativ scharf abgebildet, aber zu dunkel war. Bei Vergrößerung des Lochs erscheint das Abbild zwar heller, aber dafür weniger scharf.

1530 Die Bildschärfe wurde durch den Einbau von Blende durch Daniele Barbara

1550 und Linse durch Girolamo Cardano} in die Öffnung der Camera obscura verbessert.

1646 Einen weiteren Fortschritt dokumentierte Athanasius Kircher mit seiner Zeichnung einer nun erstmals transportablen Camera obscura. Diese war ein auf Tragebalken errichtetes zimmergroßes Gehäuse, welches vom Zeichner, der sich ihrer als Hilfsmittel bediente, durch eine Bodenöffnung zu betreten war.
In der Folge wurde eine große Vielfalt von transportablen Kameras entwickelt; Sänfte, Kamera, die man über den Kopf stülpen konnte. Besonders hervorzuheben ist schließlich die Entwicklung einer kleinen Kastenkamera, die man unter den Arm klemmen konnte.

1657 (Deutsch.) Kaspar Schott (ein Schüler von Athanasius Kircher) baute eine Kastenkamera, deren Vorbild er in Spanien gesehen hatte. Diese Kamera stattete er zusätzlich mit zwei Linsen und einer Entfernungseinstellung aus.
(Engl.) Robert ßoyle baute eine Kastenkamera, bei der das Bild auf transparentes Ölpapier projiziert wurde. Die Entwicklung der Camera obscura, eines rein optischen Gerätes ist abgeschlossen. Eine weitere wichtige Voraussetzung für die Fotografie ist der Wunsch nach der Fixierung dieses durch die Camera obscura entstehenden Projektionsbildes.

1676 Von der Erfindung Boyles profitierte der deutsche Mathematikprofessor Johann Sturm, der dem Ensemble des Engländers einen Spiegel hinzufügte, der im Verhältnis von 45 Grad zur Linse stand.
Dieser Spiegel ermöglichte nun ein aufgerichtetes Projektionsbild. Eine Kapuze, mit der Sturm seine Kamera ausstattete, gewährleistete eine bessere Sicht. Die erste tragbare Spiegelreflexkamera war geboren.
Diese erste Spiegelreflexkamera wurde durch den Mönch Johann Zahn verbessert: Er verwendete Opalglas anstatt Ölpapier und setzte eine Teleskoplinse ein.
Diese Teleskoplinse bestand aus einem konvexen und einem konkaven Teil, die verschiedene Brennweiten besaßen und somit ein größeres Bild ergaben.

1725-27 entdeckte Johann Heinrich Schulze (1687-1774) in Halle die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze und kopiert mit Hilfe von Papierschablonen Schriftzüge auf silberhaltigen Kreideschlamm.

1757 John Dolland baut Achromat mit Lichtstärke 1:17.

1800 J. F. Herschel entdeckt das unsichtbare ultrarote Licht durch Wärmewirkung. 19 Jahre später entdeckte er die Löslichkeit von Silberchlorid in Natriumthiosulfat.

1802 Thomas Wedgewood stellt die ersten Kopien auf einem mit Silbernitrat getränkten Papier her.

1816 Nicephore Niepce (1765-1833) stellt Metallplatten her, die durch eine Asphaltbeschichtung lichtempfindlich wurden und nach der Belichtung mit Steinöl, einem Lösungsmittel, fixiert wurden. Seine Experimente hatte er bereits im Jahre 1793 begonnen. Von den Forschungsergebnissen Niepces ist nur eine mit Asphalt beschichtete Zinnplatte von 1826 erhalten. Diese zeigt den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers.



1838 Die Entdeckung Louis Jacques Mande Daguerres(1787-1851) bestand in der Verstärkung und Entwicklung eines latenten Bildes. Das Ergebnis war ein seitenverkehrtes Unikat von großer Bildschärfe. Als Kamera benutzte er eine einfache Holzkamera vom Ausziekastentyp mit einer Meniskuslinse. Das Verfahren Daguerres fand von ca. 1840-1860 Anwendung.

1839 Louis Jacques Mande Daguerres seine Daguerreotypien der Öffentlichkeit in Paris vor. Das Ergebnis war zum Teil aus der Zusammenarbeit mit Niepce entstanden.
19. August 1839 werden alle Einzelheiten von Francois Argot an der Pariser Akademie der Wissenschaften bekanntgegeben.

1840 Petzval (1807-1891) berechnet das erste lichtstarke Porträtobjetiv

1841 Fr. Voigtländer, ebenfalls ein Wiener, entwickelt eine Metallkamera.

1841 Fox Talbot (1800-1877) entwickelt die Kalotypie (griech. »Kalos«: schön). Sie wurde später auch - nach ihm -Talbotypie genannt. Er ist der Erfinder des Negativ-Positiv Verfahrens, mit dem sich zum ersten Mal auch Vervielfältigungsmöglichkeiten boten. Sowohl als Aufnahme- als auch als Kopiermaterial verwendete Talbot mit Silberjodid beschichtetes Papier. Dieses wurde bei Dunkelheit erst in einer Natriumchloridlösung, anschließend in einer AgNOs-Lösung getränkt. Dadurch bildete sich im Papier das lichtempfindliche Silberhalogenid. Das noch feuchte Papier wurde in einer Kamera etwa eine halbe Minute lang belichtet. Entwickelt wurde es in Gallussäure. Wodurch eine mehr als lOO fache Empfindlichkeitssteigerung erzielt wurde. Die Schwärzung konnte man bei Kerzenlicht beobachten. Fixiert wurde mit Natriumthiosulfat. Die auch Salzbilder genannten und oft bis zur Unkenntlichkeit übermalten Talbotypien lösten Daguerres Unikate ab, obwohl durch das grobe Papier eine geringere Auflösung zu erzielen war. Die Konturen waren nicht scharf, und die Talbotypie war bei weitem nicht so erfolgreich wie das Verfahren Daguerres.

1850 fand die Ablösung von Talbots Salzpapier durch das von Louis-Desire Blanquart-Evard (1802-1872) eingeführte Albuminpapier statt. Albuminpapier war detailreicher und warmfarben.

1851 Frederic Scott Archer und LeGray entwickeln das Kollodiumverfahren. Die Erfindung war das erste Negativverfahren auf Glas mit einer Kollodiumschicht, die der heutigen Emulsion schon sehr nahe kam. Sein Negativmaterial war eine mit Kollodium begossene Glasplatte (Kollodium: Nitrocellulose, Alkohol und Äther). Unmittelbar vor der Belichtung kam die Platte in ein AgNOs-Bad, und es bildete sich unter Lichtabschluß Jodsilber --Silberjodid. Die abgetropfte noch nasse Platte wurde in einer Kamera etwa 4-12 Sekunden belichtet. Die immer noch nassen Platten wurden mit Eisenoxalatentwickler entwickelt. Aus dem überschüssigen AgN03 wird metallisches Silber ausgefüllt, daß sich an die belichteten Bildstellen anlagert. Anschließend wurde das Jodsilber mit Cyankalium herausgelöst, und die Glasplatten waren somit fixiert.
Da die Beschichtung nur noch sehr dünn war, erzielte man eine große Bildschärfe. Das »nasse Kollodiumverfahren* löste die Verwendung aller anderen Negativmaterialien ab.
Wegen des umständlichen Naßverfahrens hielt es sich in der bildmäßigen Photographie nur bis etwa 1880.
In der Reproduktionsfotographie allerdings wegen seines hohen, kaum übertroffenen Auflösungsvermägens bis Ende der 50er Jahre unseres Jahrhunderts.

1855 Clerk Maxwell entdeckt das Prinzip der additiven Farbenfotographie.
Die additive Farbmischung ist die Mischung der Lichtfarben (blau, grün, rot) die sich zu weißem Licht addieren.

1866 Einführung von barytiertem Papier als Unterlage für lichtempfindliche Emulsionen durch Martinez-Sanchez und J. Laurant in Madrid.

1871 Richard Leach Maddox veröffentlicht sein Verfahren zur Herstellung von Bromsilber-Gelatine-Trockenplatten. Sie besaßen eine 50fach höhere Lichtempfindlichkeit als bisher durch das Kollodiumverfahren erreicht worden war. Die Gelatine wurde nun als Bindemittel für die lichtempfindlichen Silbersalze eingesetzt. Diese Trockenplatten wurden ab 1878 produziert. Dies war gleichzeitig die Begründung der industriellen Herstellung von Fotomaterialien.

1873 Hermann Wilhelm Vogel (1 834-1 898) entdeckt die optische Sensibilisierung von Bromsilber-Kollodium-Emulsionsschichten. Dadurch wurde das bisher ausschließlich auf violett und blau empfindliche Material auch auf grün und orange sensibilisiert. Somit konnte man orthochromatische (ortho: »richtig«, chroma: Farbe) und panchromatische (»pan«:»alles« - für alle Farben empfindlich) Platten herstellen.

1880 William de Wiveleslie Abney (1843-1920) entdeckt Hydrochinon als Entwicklersubstanz.

1887 entdeckt Hannibal Williston Goodwin (1822-1900) das Zelluloid als biegsamen, transparenten Träger für lichtempfindliche Emulsionen. Goodwin ist somit der Erfinder des aufrollbaren, fotografischen Films.

1887 Der Firmenname war von George Eastman (1854-1932) mit allerlei psychologischem Hintergrund erfunden worden. 1924 äußerte er sich posthum folgendermaßen dazu: »Wie das Lallen eines Kindes. Kurz und bündig, schroff und hart bis an die Grenze der Grobheit, eingekeilt in zwei steinharte Konsonanten an beiden Enden, schlägt Kodak einem wie ein Schlitzverschluß ins Gesicht. >Kodak< ist in alten Sprachen auszusprechen und bedeutet nur den Klang und die Unverwechselbarkeit einer Firma und seiner Produkte.*

1888 lves entwickelt die 3-Farbenprojektion. Nach diesem Prinzip wird die Strahlenteilungskamera / Bernpohlkamera das erste Mal für Farbaufnahmen verwandt. In dieser Kamera wird mit Hilfe von halbdurchlässigen Spiegeln das Licht in seine drei Grundfarben geteilt und wird durch Filter auf einen panchromatischen Schwarzweißfilm geworfen. Die drei Negative werden durch die drei Grundfarbenfilter zu einem Farbbild projiziert.


1888 kam die Kodak-Box auf den Markt, die mit einem Film für 100 Aufnahmen geladen war. Sie kostete etwa 25 Dollar. Der belichtete Film wurde samt Kamera nach Rochester geschickt. Der Film wurde entwickelt, und Abzüge gemacht. Die Box wurde mit einem neuen Film geladen - dies für insgesamt 10 Dollar.
Der Name »Kodak« war geboren und mit ihm die Schnappschußfotografie unter dem Slogan »You push the button, we do the rest.« (Sie drücken auf den Knopf, wir erledigen den Rest).

1889 George W. Eastman führt den Rollfilm ein, Die 1873 gegründete A(ctien)-G(esellschaft) für Anilin-Fabrikation, kurz Agfa, brachte 1889 ihr erstes Fotoprodukt auf den Markt. Es handelt sich um die Entwicklersubstanz »Eikonogen«. Das von Andresen, einem Farbstoffchemiker der Fa. Agfa, erprobte Paraphenylendiamin sollte später als Feinkornentwickler große Bedeutung erlangen. 1889 die Firma Carl Zeiss in Jena stellt die ersten von P. Rudolph berechneten Anastigmate her.
(»stigma«: griech. Punkt«) (Astigmatismus: griech. Punktlosigkeit)

1891 bringt Kodak die erste Kamera auf den Markt, in die ohne Benutzung einer Dunkelkammer ein Film eingespannt werden kann (»daylightloading« camera). Agfa: Rodinal-Universalentwickler

1895 kündigt sich die Pocket Kodak Kamera an. Sie wurde mit einem Rollfilm geladen, und ein kleines Fenster zeigte die Anzahl der Belichtungen an.

1895 werden die Röntgenstrahlen entdeckt.

1897 bezog Alfred Stieglitz (1864-1946) folgendermaßen Stellung zur Praxis der Rollfilm-Handkamera gebrauchenden Hobbyfotografen: «Die Photographie als Hobby liegt in ihren letzten Zügen und das verdankt sie der neuen Fahrrad-Manie. Diejenigen, die sich für ihren Fortschritt ernsthaft interessieren, betrachten diese Tatsache nicht als Unglück, sondern als versteckten Segen. Dies hängt zweifellos mit der Handkamera zusammen, die so populär wurde, (denn) das ist es, was das Publikum liebt, keine Arbeit und viel Spaß. Den Versuchen dieser Leute ist es zu verdanken, daß Handkamera und schlechte Arbeit Synonyme wurden. Die Zahl der enthusiastischen Knöpfedrücker wurde Legion. Aber in den vergangenen ein, zwei Jahren hat sich alles geändert. Es gibt viele, die behaupten, daß die Handkamera für die ernsthafte Arbeit nicht nur gut geeignet ist, sondern daß der »pictorial photographer« sogar ohne sie sehr im Nachteil ist.«
Ein Jahr später liefert Kodak Platten und Papier für das neue Verfahren. Außerdem vertreibt Kodak den ersten Film »coated for motion picture use«.

1898 vermarktet Kodak die »Folding Packet Kodak«-Kamera. Diese Kamera wird als der Urahn sämtlicher Rollfilmkameras betrachtet. Das Negativformat von 2 1/4inchx3 1/4inch wurde für Jahrzehnte verwendet.

1900 wurde die Brownie-Kamera eingeführt. Diese Kamera war für 1 Dollar, der Film für 1 5 Cent beim Händler zu erwerben: Die Fotografie paßte in die finanziellen Möglichkeiten von fast allen, die es wünschten. Die Brownie-Kamera war so leicht zu bedienen, »kinderleicht«, daß die Werbung speziell an Schulkinder gerichtet war und die »Untersechzehnjährigen« aufgefordert wurden in den »Brownie Camera Club« einzutreten.

1902 berechnet P. Rudolph das Tessar. Nach diesen Berechnungen wird es auch heute noch hergestellt. Im gleichen Jahr erfanden Adolf Miethe und Arthur Traube Sensibilisatoren für die Rotempfindlichkeit. Von Kodak wird ein Entwicklungsgerät entwickelt, mit dem man die Filme auch außerhalb der Dunkelkammer entwickeln konnte. Dem Amateur war damit auch die Möglichkeit gegeben, unter dem Slogan »You push the button, then do the rest« seine Bilder selbst zu entwickeln.

1903 und 1908 sind mit der Einführung neuer Filmtypen verbunden: Der »N(on)-C(urling)«-Film hatte den Vorteil, daß er keine Wellen schlug, der 5 Jahre später bekannt gewordene »Safety«-Film wurde aus einem Material hergestellt, das nicht so leicht entflammbar war, wie die früheren Filme (cellulose acetate base anstatt cellulose nitrate base).

1904 die Gebrüder Auguste und Louis Lumiere entwickelten die Autochromplatte oder Kornrasterplatte. Eine Glasplatte, die mit blau, grün, rot eingefärbten Stärkekörnern und einer lichtempfindlichen Schicht beschichtet war. Die farbigen Stärkekörner wirken wie winzige Selektivfilter. Die Zwischenräume wurden mit Ruß ausgefüllt. Es erfolgte eine Umkehrentwicklung.
Die panchromatische Schwarz-Weiß-Emulsion wurde mit Hilfe der eingefärbten Stärkekörner zum Vorläufer des Farbfilms. »Die Belichtung erfolgt in einem fotografischen Apparat, in den man die Platte umgekehrt einsetzt, so daß das vom Objektiv kommende Licht zuerst die gefärbten Partikel durchdringt bevor es die empfindliche Schicht erreicht.* Es vergingen noch drei Jahre bis die Autochromplatte serienmäßig hergestellt wurde. Dieses Verfahren beherrschte nun den Markt. Dies obwohl mit der Autochromplatte nur ein einziges Glasbild hergestellt werden konnte. Mit Hilfe des sogenannten Utopapiers konnte man positive Kopien erstellen. Diese Erfindung verhalf der Autochromplatte durch die nun mögliche unbegrenzte Vervielfältigung von farbigen Papierbildern zum Durchbruch.



1910-1913 Rudolph Fischer und Hans Sigrist schaffen die Grundlage der heutigen Farbfotografie: sie entwickelten die chromogene Entwicklung von Mehrschichtenfarbmaterialien (Dreischichtiger Farbfilm).

1917 Wird eine Kamera (Kodak) entwickelt, mit der Luftpiloten Aufnahmen aus dem Flugzeug machen konnten.

1923 ist das Geburtsjahr des 16 mm Umkehrfilms, entsprechender 16 mm Filmkamera und einem Filmprojektor. Diese Erfindungen (Kokak) machen es möglich: der Amateurfilm(er) ist geboren. 5 Jahre später -1928 - wird auch der 16 mm Farbfilm »Kodacolor« eingeführt. Noch ein Jahr später bringt Kodak den ersten Tonfilm für den Kinofilm auf den Markt. 1 932 wird der 16 mm Amateurfilm vom 8 mm Film mit entsprechender Zubehör abgelöst.

1924 Die Firma Ernemann in Dresden bringt eine sensationelle kleine, handliche Kamera heraus.
Diese als »Ermanox« bezeichnete Kamera war für Platten im Format 4,5 x 6 cm konstruiert und besaß mit einer Lichtstärke von
1 :1 ,8 das bisher lichtstärkste Objektiv der Welt. Es war von Ludwig Berthele gebaut worden. Dem Bildberichterstatter der 20er Jahre eröffnete die »Ermanox« bisher völlig ungekannte Möglichkeiten. Es war nun möglich Nachtaufnahmen oder Aufnahmen in Innenräumen bei Kunstlicht ohne Blitzlicht zu machen.
Dr. Erich Salomon (1886-1944), der sogenannte »Vater des Bildjournalismus«, verlangte dieser Kamera als »roi des indiscrets« (Aristide Briand nannte ihn so) Höchstleistungen ab, bis er 1932 auf die Leica-Kleinbildkamera umstieg. Mit dem Werk Salomons ist uns ein Stück Zeitgeschichte - vor allem der sich Ende der 20er Jahre zuspitzenden politischen Situation -überliefert, das er mit dem Gespür für die richtige Situation, den richtigen Zeitpunkt und der notwendigen Kühnheit und Beharrlichkeit auf seinen Bildern erfaßte. Salomon genoß das Vertrauen von Staatsmännern. Er durfte auf Zusammenkünften und in Verhandlungen fotografieren. Das Ergebnis waren völlig natürliche Fotografien, ganz anders als steife und gestellt wirkende Atelierporträts.

1925 wird die »Ur-Leica« auf der Leipziger Frühjahrsmesse zum erstenmal öffentlich vorgeführt. Dies nachdem Ernst Leitz Jun. 1923 beschlossen hatte, den bereits 1914 von Oskar Barnack (1879-1936) fertiggestellten Prototypen mit einigen Verbesserungen in Serie produzieren zu lassen. Die berühmte, allererste Serie von Leica-Apparaten war allerdings schon 1923 mit einer Anzahl von 31 Kameras hergestellt worden. Haptische Ästhetik und einzigartige Präzision der Technik sind von Anfang an bis heute entscheidende Qualitätsmerkmale dieser Kamera. Die Bezeichnung »Leica« ist der Zusammenschluß der Worte Lei(tz)-Ca(mera). Barnack war der Leiter der Versuchsabteilung der optischen Werke Ernst Leitz in Wetzlar. Dort stellte man bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts feinoptische Geräte, vor allem Mikroskope her. Ursprünglich war, die »Leica« von ihm nur als Testgerät für Filme gedacht. Als begeisterter Fotograf war er des ewigen Schleppens von schweren Kameraausrüstungen, an denen wie er selber sagte seine Ausflüge litten, müde geworden. Mit aus dieser Erfahrung entstand die Grundidee Barnacks; »Kleines Negativ - Großes Bild. Um so kleiner das Negativ war um so kleiner und handlicher konnte auch die Kamera und ihre Ausstattung sein. Barnack hatte das ursprüngliche Kinofilmformat auf das Format von 24x36 mm verdoppelt. Ursprünglich Leica-Format genannt, wurde dieses Format zum heute noch gültigen Kleinbild-Format und damit zum Beginn aller Kleinbildfotografie.
1914 kam Barnack zu ersten Ergebnissen. Das erste Ur-Leicaphoto machte Barnack vom Eisenmarkt in Wetzlar. Die Ur-Leica war eine handliche Sucherkamera, mit einem 42 mm Objektiv ausgestattet, und besaß schon Verschlußzeiten zwischen 1/20 und 1/40 Sekunden. Der Erste Weltkrieg verzögerte die Serienproduktion dieser Kamera. 1927 sorgt das erste Leitz-Vergrößerungsgerät »Filoy« dafür, daß die kleinen Negative vergrößert werden können. In den 30er Jahren werden neue Typen der Leica produziert, mit immer noch weiter verbesserten Möglichkeiten.

1933 die Leica III mit bereits 10 verschiedenen Objektiven zu haben. Darunter ist auch das erste Teleobjektiv von Leitz, das Telyt
1 :4,5/200 mm. Hat diese Kamera noch eine Verschlußzeit von 1/500 Sekunde, so bietet die Leica lila zwei Jahre später bereits eine Verschlußzeit von 1/1000 Sekunde.

1931 ergeben sich bedeutende Neuerungen im Fotofilm-Material: Der »Kodalith«-Film und »Kodalith«-Platten ersetzten nun gänzlich das Kollodiumverfahren, das noch bis zu diesem Jahr in der »graphic arts industry« verwendet worden war. Der Kodak NC (Non Curling)-Film wird ebenfalls ersetzt: Der Kodak Verichrome Film verfügte über einen größeren Belichtungsspielraum und eine feinere Körnung. Im gleichen Jahr ließ sich die Kodak AG in Deutschland (Stuttgart) nieder. Eine frühere Niederlassung in Köpenick ging durch die Teilung Deutschlands im Zweiten Weltkrieg verloren.

1934 die Empfindlichkeitsbezeichnung für fotografische Aufnahmematerialien wird in Deutschland nach DIN 451 2 genormt.

 
 



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