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Anleitung zur Bearbeitung eines Specksteines Einleitunug : In der Bildhauerei sowie für die Herstellung von Skulpturen werden die kompakten farbigen Steine bevorzugt. Sie sind leicht bearbeitbar und gut polierbar, deshalb möchte ich Ihnen in diesem Hefter erklären, wie man Specksteine bearbeitet und aus ihnen wunderbare Plastiken herstellen kann. Die Arbeitsschritte zur Plastik sind auch mit Skizzen begleitet um das Vorgehen und die Vorstellung der Bearbeitung zu erleichtern. Was ist Speckstein? Speckstein, auch der vielseitige "Wunderstein", Talkschiefer, Lavez (ital.: pietra ollare; franz.: pierre ollaire; engl.
: soapstone) oder Steatit genannt ist ein Magnesium-Silikat (Mg3O10(OH)2), das fast weltweit abgebaut wird. Die mittelalterliche Bezeichnung für diesen Stein lautete Taclus. Die Steine unterscheiden sich regional in ihrer Härte und Brüchigkeit. Mit dem Begriff Speckstein bezeichnet man eine Gruppe von Natursteinen, die je nach ihrer geographischen Herkunft sehr verschiedenartig zusammengesetzt sein können. Hauptbestandteile sind im Allgemeinen die Mineralien Talk, Chlorit, Magnesit und Serpentin. Speckstein wird nach der Moh´schen Regel in den Härtegrad 1 eingeordnet und hat eine Dichte von 2,7 kg/dm³.
Er kommt in den Farben weiß, violett, rosa, grün, grau, schwarz und braun vor. Reiner Speckstein besteht bis zu 100% aus Talk und ist einfach mit dem Fingernagel ritzbar. Varietäten haben Talk 40-50%, Magnesit 40-50%, Penninit 5-8%( finnischer Speckstein) und ist nicht mit dem Fingernagel ritzbar. Vorkommen : Die reichsten Speckstein-Vorkommen lagern in Brasilien, doch auch in Indien und Finnland, der Schweiz, Kanada und Norditalien, Österreich (größte Talk-Lagerstätte Mitteleuropas), Ägypten, Norwegen, Russland und Südafrika wird der Rohstoff abgebaut. In Deutschland wurde Speckstein bis vor wenigen Jahren in der Johanniszeche (bei Wunsiedel in Oberfranken) abgebaut. Das Arbeitsmaterial : Es gibt viele Möglichkeiten Speckstein zu bearbeiten: 1.
) mit der Säge: Mit der Säge entfernt man die Stücke des Specksteines, die für die grobe Form der Endskulptur überflüssig sind. 2.) mit der Feile: Es gibt grobe und feine Feilen. Man benutzt grobe Feilen um relativ große Flächen vom Speckstein zu bearbeiten und eine große Menge des Specksteins zu entfernen. Mit der feinen Feile entfernt man kaum Teile des Specksteins, sondern bessert sie aus. 3.
)mit Sandpapier: Mit Sandpapier glättet man die Oberfläche des Specksteins. 4.)mit Drahtwolle: Mit der Drahtwolle poliert man die Oberfläche des Specksteins. Schwierigkeiten beim Bearbeiten und Hinweise : Der Speckstein ist sehr brüchig und sollte deshalb immer vorsichtig abgelegt werden oder wenn Sie ihn transportieren, dann wickeln Sie ihn am besten in Zeitungspapier ein. Wenn es Ihnen doch mal passieren sollte, dass ein Stück Ihres Specksteins abbricht kann man das mit speziellen Specksteinkleber wieder beheben; hierzu tragen Sie den Kleber auf beiden Seiten des Bruchstücks nicht zu sparsam auf und stellen den Speckstein für ca. einen Tag so hin, dass die beiden Stücke fest aneinander gepresst sind.
Beim Kleben des Specksteins sollten Sie am besten Handschuhe aufsetzen oder danach Ihre Hände sehr gründlich mit Fit waschen, da der Kleber sehr stark klebt und schwer von den Händen und der Kleidung wieder abzubekommen ist. Achtung: In Speckstein sollen Asbestfasern enthalten sein. Diese können beim Bearbeiten freigesetzt werden und durch Einatmen krebserregend wirken. Gefährlich soll allerdings nur der Staub sein, der z.B. beim Feilen und Schleifen anfällt(Empfehlung: Nass-Schleifen).
Im finnischen Ofenspeckstein, im Speckstein zum plastischen Gestalten und in den Produkten für die Industrie sind nachgewiesenermaßen keine Asbestfasern enthalten. Also kaufen Sie den Speckstein immer im Fachhandel. Arbeitsschritte mit Skizzen: Ausgangsgewicht: 1800g Dauer: 12 Unterrichtsstunden(je 45min) Skizze: Endskulptur: liegender Hund Skizze: 1.Arbeitsschritt: Als erstes sägen Sie den Stein in eine grobe Form, damit Sie nicht mehr ganz soviel Arbeit haben. Achtung: Sägen Sie nicht zu viel ab, denn später kann man immer noch was entfernen, aber das Ankleben ist viel aufwendiger und raubt Ihnen Zeit. Skizze: 2.
Arbeitsschritt: Im zweiten Schritt liegt die meiste Arbeit: Sie müssen jetzt den Speckstein bis zur Endform feilen. Hier benutzen Sie bitte wie vorn bei der Einführung in die Arbeitsmaterialien beschrieben als erstes die grobe Feile für die Entfernung des Größten Teils des Specksteins bis eine sichtbare Form zu erkennen ist und für die Feinarbeit benutzen Sie dann die feine Feile bis schließlich die Endform erreicht ist. Skizze: 3.Arbeitsschritt: In diesem Arbeitsschritt wird die Oberfläche der fast fertigen Specksteinskulptur verfeinert und geglättet. Hier arbeiten Sie sich bitte wieder vom groben Sandpapier zum feinen Sandpapier vor. Wenn Sie mit Ihrem Speckstein vollkommen zufrieden sind können Sie zum nächsten Arbeitsschritt gehen.
Skizze: 4.Arbeitsschritt: Dies ist der letzte Arbeitsschritt, hier sollen Sie den fertig geschmiedeten Speckstein mit einer Spezialglasur(im Fachhandel erhältlich) einschmieren mit einem Pinsel(Achtung: Pinsel sollte keine Haare verlieren, sonst kleben diese später an Ihrer Plastik). Skizze: Endzeichnung der fertigen Specksteinskulptur:
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