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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wikinger in england



Am 8. Juni 793 fand jenes Ereignis statt, das viele als den Beginn der Wikingerzeit sehen: Der Überfall auf das Kloster Lindisfarne im Norden Englands und dessen Plünderung. Dieser war damals ein schwerer Schlag für das gesamte Christentum, denn niemand hatte mit einem Angriff der Heiden gerechnet. Der gesamte Überfall lief blitzschnell ab: Genauso plötzlich wie die Drachenschiffe aufgetaucht waren, verschwanden sie auch wieder.


Nur ein Jahr später wurde Jarrow, ein weiteres Kloster in Northumbrien, ebenfalls von Wikingern geplündert. Eine Abtei auf der zu Schottland gehörenden Insel Iona wurde dreimal hintereinander (795, 802, 806) Opfer von Überfällen.
Hierbei handelte es sich wahrscheinlich lediglich um Ausläufer der wikingischen Besiedlung der Orkneyinseln, Shetlandinseln, der Hebriden und Irlands. Nach diesen ersten Überfällen wurden die Engländer allerdings mehrere Jahre lang verschont, da sich die Norweger hauptsächlich auf Irland konzentrierten.
Schon bald sollten die Wikingerangriffe auf England eine ganz neue Dimension erlangen. In Dänemark bestanden bereits einige befestigte Heerlager. Doch im Jahr 850 überwinterte erstmals ein Dänenheer auf einer Insel in der Themsemündung. Von da an waren noch bis ins 11. Jahrhundert hinein ständig Wikinger in England präsent.
Im Jahr 865 wurde erstmals das sogenannte \"Danegeld\" gezahlt, ein zumeist sehr hoher Betrag, um die Angreifer zum Friedensschluß zu bewegen. Schon im darauffolgenden Jahr, 866, kam eine Armee, nach England. Das Ziel dieser Dänen war eindeutig nicht nur Beute zu machen, sondern auch Land zu erobern. Die Bewohner Englands hatten anstatt sporadischen Angriffen taktischen Feldzügen entgegenzutreten.
Ein Wikingerheer der damaligen Zeit dürfte zwar eine Stärke von etwa 1000 Mann nicht überschritten haben, doch muß man dabei bedenken, daß es sich hierbei um schlagkräftige, kampferprobte Söldner handelte, denen meist nur auf die Schnelle zusammengestellte Bauernaufgebote entgegentraten. Die damaligen Herrscher in England hatten noch keine stehenden Heere. 866 schlossen die Engländer Frieden mit den Besatzern.
Männer, die im Heer gedient hatten und mit reicher Beute nach Skandinavien zurückkehrten, lockten weitere Freiwillige für die Wikingerheere in England an. In Skandinavien litten zu dieser Zeit viele Menschen große Armut so hatten die Armeen keine Probleme mit Nachschub aus der Heimat.
Nach 867 eroberten die Wikinger nacheinander York, Northumbrien, Ostanglien sowie Mercien. Unter der Führung Guthrums erstürmten sie 878 schließlich auch noch Wessex. Doch schon wenig später schlugen die Engländer die Dänen und schlossen mit ihnen Frieden. Diese zogen sich daraufhin nach Ostanglien zurück, um sich dort niederzulassen. Doch im Jahr 885 plünderte Guthrums Armee erneut. Doch Alfred, Bruder des verstobenen Königs Ethelred, stellte sich ihr mit einer neu gebauten Flotte entgegen. Es kam zu einer Erneuerung des Friedens von 878, wobei erstmals die Grenzen des Gebietes, das unter wikingischer Herrschaft lag, definiert wurden: Das Danelag.
Zu dem Gebiet, das als Danelag bezeichnet wird, gehörten Northumbrien, ein Großteil von Mittelengland und Ostanglien. Somit beherrschten die Wikinger etwa die Hälfte aller englischen Ländereien.
König Alfred ließ eine Vielzahl sogenannter \"boroughs\" errichten. Diese Wehranlagen wurden in geringem Abstand zueinander angelegt und verhinderten neue Expansionen der Dänen.



Nach Alfreds Tod 899 bestieg dessen Sohn Edward den Thron. 920 besaß Wessex das gesamte Danelaggebiet mit Ausnahme des Königreichs York. Dieses war 919 durch vertriebene norwegische Wikinger aus Irland eingenommen worden. Der finale Angriff auf York war 927 letzlich auch erfolgreich.
Zwar starteten die Wikinger aus Dublin 937 noch einmal einen Versuch, Gebiete in England zurückzugewinnen, doch nach hartem Kampf siegten letztendlich die Engländer. York befand sich jedoch 939 nochmals in der Hand der Wikinger, doch 954 endete deren Herrschaft dort mit dem Tod des letzten Wikingerkönigs von York, Erik Blutaxt, in der Schlacht von Stainmore.
Nach fast 30 Jahre andauernden Frieden in England begannen 980 erneut die Wikingerüberfälle.
Zum einen wurde der Norden von Wales und die Westküsten Englands von Norwegern aus Irland und dem Gebiet der Irischen See überfallen und geplündert. Zum anderen wurde die Südküste von dänischen Streitkräften angegriffen, wobei sich erstmals auch Schweden beteiligte.
England bot damals eine gute Verdienstmöglichkeit für die Wikingerkönige und solche, die es werden wollten.
1009 nahm der Kampf dann neue Dimensionen an: Es ging um die Eroberung Englands.
In den Jahren 1009 bis 1012 kämpften dänische Heere in England. 1013 landete Sven Gabelbart, der dänischen König, selbst mit einer riesigen Streitmacht. Noch im gleichen Jahr wurde er als Herrscher über das Danelag anerkannt. Nach dessen Tod setzte sich Knut als König von ganz England durch.
Als sein Bruder Harald, der die Herrschaft über Dänemark innehatte, 1018 starb, bestieg er auch hier den Thron.
Im Jahr 1028 nützte Knut eine günstige Gelegenheit, um den König von Norwegen, Olaf Haraldsson, zu vertreiben und sich selbst zum dortigen Herrscher zu machen. Selbst von den Schweden wurde er anscheinend als König anerkannt.
Somit herrschte Knut über ein gewaltiges Reich und zählte zu den bedeutendsten europäischen Herrschern seiner Zeit. Doch nach seinem Tod im Jahr 1035 bestand dieses nicht mehr lange. 1042 kam Eduard der Bekenner, der letzte Sohn Ethelreds aus dem Exil in der Normandie zurück, um wieder die Macht in England zu übernehmen.
Nach dessen Tod kam es zu heftigen Kämpfen um den Thron von England.
Im Spätsommer des Jahres 1066 landete Harald Hardradi mit etwa 300 Schiffen in England und ließ seine Truppen zu Beginn des geplanten Marsches nach Süden bei Stamford Bridge lagern.
Doch Harold Godewin, der von dem Überfall vollkommen überrascht war, hatte inzwischen innerhalb weniger Tage mit allen verfügbaren Streitkräften den Weg dorthin zurückgelegt. Am 26. September stellte er Haralds Armee zum Kampf. Nach lang andauerndem harten Kampf, dessen Ausgang oftmals Ungewiß war, siegten letztendlich die Engländer.
Doch dieser Sieg bei Stamford Bridge bedeutete nicht die Rettung Englands: Denn zur selben Zeit landete Wilhelm mit seiner Invasionsflotte in Pevensey bei Hastings.
Wilhelms Armee war zwar der Harolds an Größe nicht wesentlich überlegen, jedoch ausgeruht und besaß viele Bogenschützen und eine starke Reiterei.
Obwohl es zunächst so aussah, als würden die Normannen verlieren ,siegten sie am Ende.Nun stand Wilhelms Herrschaft über England nichts mehr im Wege.
Damit war die letzte erfolgreiche Invasion in England durchgeführt worden.

 
 

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