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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wie die bauern die herren das fÜrchten lehrten





Wie sich die Erhebung der Bauern ankündigte Die Bauernerhebung, die im Sommer 1524 losbrach, hatte sich schon in den Jahrzehnten davor in den "Bundschuh"-Verschwörungen (Symbol des bäuerlichen Bundschuhs im Gegensatz zu dem von Adeligen getragenen Stiefel) und im Aufstand des "Armen Konrad" angekündigt.
Die Reformation hatte an den Lebensverhältnissen des gemeinen Mannes nichts geändert. Die Bauern ergriffen nun selbst die Initiative. Aufständische Bauern formierten sich im Südwesten Deutschlands, in Thüringen und in den Alpenländern zu Heerhaufen und stürmten die Adelssitze. Ihre Vorstellungen von einer reformierten Gesellschaft kamen in Manifesten und Programmen zum Ausdruck.. Hier sind zunächst und vor allem die "Zwölf Artikel" zu nennen: Ihre Pfarrer wollen die Bauerngemeinden selbst wählen und gegebenenfalls abwählen:
Was die Bauern wollten "Ain gantze gemain sol ain Pfarer selbs Erwölen und kyesen. Auch gewalt haben den selbigen wider zuentsetzen, wann er sich vngepürlich hieldt. Der selbig erwölt Pfarer sol vns das hailig Euangeli lauter vnd klar predigen, one allen menschlichen zusatz, laer vnd gebot."
Der Zehnt soll seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden (Lebensunterhalt des Pfarrers, Armenfürsorge).
Die Leibeigenschaft soll abgeschafft werden:
"Ist der Brauch bisher gewesen, daß man uns für ihr eigen leut gehalten haben, wölchs zu erbarmen ist, angesehen daß uns Christus all mit seinem kostparlichen plutvergüssen, erlöst und erkauft hat [...] Darumb erfindet sich mit der Geschrift das wir frei seien und wöllen sein."
Weitere Forderungen richten sich auf freie Jagd, freien Fischfang, freie Holznutzung. Die Grundherrschaft als solche wird aber nicht in Frage gestellt. Die Abgaben sollen nicht abgeschafft, sondern in einem vernünftigen Rahmen neu festgesetzt werden.
Einzelne Programmschriften erhoben weitergehende Forderungen: So zielt der Artikelbrief der Schwarzwälder Bauern bereits auf die Abschaffung der Feudalordnung ab:
"Nachdem uns aber aller Verrat, Zwangnus und Verderbnus aus Schlössern, Klöstern und Pfaffenstiften erfolgt und erwachsen, sollen die von stundan in den Bann verkündt sein.
Wo aber der Adel, Münch oder Pfaffen, sölicher Schlösser, Klöster oder Stiftungen williglich abston wöllten und sich in gemeine Heuser wie ander fremd Leut begeben und in diese Christenliche Vereinigung ingon wöllten, so söllen sie mit ihrer Hab und Gut freundlich und tugendlich angenommen werden."
Daß Thomas Müntzer der bedeutendste Theoretiker und Praktiker der revolutionären Volksreformation war Bedeutendster Theoretiker und Praktiker der revolutionären Volksreformation war Thomas Müntzer. Im Juli 1524 versuchte Müntzer in seiner "Fürstenpredigt" noch die Obrigkeit von der Notwendigkeit von Reformen zu überzeugen. Er charakterisiert die bestehende Ordnung als einen Bund der Gottlosen, der sich gegen den gemeinen Mann richte. Und er warnt: Das Volk werde sich selbst das Schwert nehmen, wenn die Obrigkeit es nicht gegen den Antichrist richte, und die Herrschaft ausüben. In seiner "Hochverursachten Schutzrede", in der er auf Angriffe Luthers antwortete schrieb er:
"Die Grundsuppe des Wuchers, der Dieberei und Räuberei sind unsere Herren. Sie nehmen alle Kreaturen zum Eigentum [...] Darüber lassen sie dann Gottes Gebote ausgehen unter die Armen und sprechen: Gott hat geboten, du sollst nicht stehlen [...] Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun. Wie kann es auf die Länge gut werden? So ich das sage, muß ich aufrührerisch sein!"
Wie es auch Müntzer nicht gelang, die Bauern zu einen ... Müntzer versuchte, die Lokalborniertheit der Aufständischen, deren Horizont meist nicht weit über ihr Dorf und ihr Tal hinausreichte, zu überwinden. Vergeblich, wie wir wissen, den letztlich gelang es den Feudalherren, die einzelnen Bauernhaufen durch Versprechungen und Scheinverhandlungen voneinander zu isolieren und nacheinander zu besiegen. Besonders der Truchseß von Waldburg, genannt der "Bauernjörg", tat sich dabei hervor. Den Aufständischen des Bodenseegebiets und des Allgäus etwa versprach er, ihre Forderungen zu erfüllen, wenn sie die Waffen niederlegten und nach Hause gingen, was sie auch taten. Bauernjörg überfiel anschließend ihre Dörfer und ließ die Bewohner niedermachen.
Der Bauernjörg wurde nach dem Bauernkrieg in den Grafenstand erhoben und erwarb riesigen Grundbesitz aus eingezogenem Bauernland.
(Bernd Engelmann verweist in "Wir Untertanen - ein deutsches Geschichtsbuch" auf die Tatsache, daß die Erben des Bauernjörg bis auf den heutigen Tag die größten Grundbesitzer jener Gegend sind.)
... und auch flammende Appelle nicht halfen In flammenden Appellen rief Müntzer die Aufständischen zur Tat. In seinem Manifest an die Mansfelder Bergknappen vom 26. April 1525 schreibt er:
"Die reinen Forcht Gottes zuvor, lieben Brüder! Wie lange schlaft ihr? Wie lang seid ihr Gott seins Willens nit gestendig, darum daß er euch (nach eurem Ansehen) vorlassen hat? Ach, wie viel hab ich euch das gesagt, wie es muß sein? Gott kann sich anderst nit offenbaren, ihr mußt gelassen stehen! Tuet ihrs nicht, so ist das Opfer, euer herzbetrübtes Herzeleid, umsunst. Ihr mußt darnach von neuem auf wieder in Leiden kommen. Das sag ich euch: Wollt ihr nit um Gottes willen leiden, so mußt ihr des Teufels Merterer sein. Darum hüt euch, seid nit also vorzagt, nachlessig, schmeichelt nit lenger den vorkahrten Fantasten, den gottlosen Boswichtern, fanget an und streitet den Streit des Herren! Es ist hoch Zeit! [...] Zu Fulda seind in der Osterwochen vier Stiftkirchen vorwüstet, die Bauern im Klegau und Hegau Schwarzwald seind auf, dreimal tausend stark, und wird der Hauf je lenger je großer. Allein ist das mein Sorg, daß die nerrischen Menschen sich vorwilligen in einen falschen Vertrag, darum daß sie den Schaden noch nit erkennen.
Wann euer nur drei ist, die Gott gelassen, allein seinen Willen, Namen und Ehre suchen, werdet ihr Hunderttausend nit furchten. Nun dran, dran, dran, es ist Zeit, die Boswichter seind frei vorzagt wie die Hund! Regt die Bruder an, daß sie zur Fried kommen und ihr Bewegung Gezeugnus holen. Es ist uber die Maß hoch, hoch vonnöten. Dran, dran, dran! Laßt euch nicht erbarmen, ob euch der Esau gute Wort furschlegt (Genesis 33). Sehet nit an den Jammer der Gottlosen! Sie werden euch also freundlich bitten, greinen, flehen wie die Kinder. Lasset euch nit erbarmen, wie Gott durch Mosen befohlen hat [...].
Sieh, da ich die Wort schreib, kame mir Botschaft von Salza, wie das Volk den Amtmann Herzog Georgen vom Schloß langen wöllen, um des willen, daß er drei hab heimlich wollen umbringen. Die Bauern vom Eisfelde seind ihr Junkern feind worden, kurz, sie wollen ihr kein Gnade haben. Es ist des Wesens viel euch zum Ebenbilde. Ihr mußt dran, dran, es ist Zeit! Balthasar und Barthel Krump, Valtein und Bischoff, gehet vorne an den Tanz! Lasset diesen Brief den Berggesellen werden! Mein Drucker wird kommen in kurzen Tagen, ich hab die Botschaft kriegen. Ich kann es itzund nit anders machen, sonst wollt ich den Brüdern Unterricht gnug geben, daß ihnen das Herz viel großer sollt werden dann alle Schlosser und Rustung der gottlosen Böswichter auf Erden.
Dran, dran, dran, dieweil das Feuer heiß ist. Lasset euer Schwert nit kalt werden, lasset nit vorlehmen! Schmiedet pinkepanke auf den Ambossen Nimrods, werfet ihne den Torm zu Bodem! Es ist nit mugelich, weil sie leben, daß ihr der menschlichen Forcht solltet leer werden. Man kann euch von Gotte nit sagen, dieweil sie uber euch regieren. Dran, dran, weil ihr Tag habt! Gott gehet euch vor, folget, folget! Die Geschichte stehen beschrieben Matt. 24, Ezech. 34, Danielis 7, Esdre 10, Apoca. 6, welche Schrift alle Ro.13 erkleret.
Darum laßt euch nit abschrecken! Gott ist mit euch, wie geschrieben 2. Paralip. 20. K. Dies sagt Gott: 'Ihr sollt euch nit forchten! Ihr sollt diese große Menge nit scheuen, es ist nit euer, sondern des Herrn Streit. Ihr seid nit, die da streiten, stellet euch furwahr mennlich! Ihr werdet sehen die Hulfe des Herren uber euch.' Da Josaphat diese Worte hörete, da fiel er nieder: Also tuet auch und durch Gott, der euch sterke, ohne Forcht der Menschen im rechten Glauben. Amen.

Datum zu Muhlhausen im Jahre 1525.
Thomas Muntzer, ein Knecht Gottes wider die Gottlosen."
Müntzer wurde im Verlauf des Kampfes um die Stadt Frankenhausen gefangengenommen, zwölf Tage lang gefoltert und schließlich bei Mühlhausen hingerichtet.
Wie sich Erzherzog Ferdinand des Tiroler Bauernführers Michael Gaismair durch einen gedungenen Mörder entledigte In Tirol trat Michael Gaismair (1491/92 - 1532) als Führer der aufständischen Bauern hervor. Aus seiner Feder stammt das am urchristlichen Gleichheitsprinzip orientierte Programm der Tiroler Bauern, die "Tiroler Landesordnung". Nach dem Scheitern des Aufstands zog sich Gaismair auf venezianisches Gebiet zurück, fiel dort aber 1532 dem Anschlag eines Mörders zum Opfer, der in den Diensten Erzherzog Ferdinands stand.
Das Gemetzel begann erst eigentlich nach der Niederlage der Bauern. Ein zeitgenössischer Chronist (Valerius Anshelm) schätzt, daß in Südwestdeutschland 130.000 Aufständische den Tod gefunden haben.
Nach Luther zu schließen hatten sie diesen Tod verdient. In "Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern" heißt es:
Mit welch starken Worten Dr. Martin Luther zum heiligen Krieg gegen die Bauern aufrief "Dreierlei greuliche Sünden wider Gott und Menschen laden diese Bauern auf sich, daran sie den Tod verdienet haben an Leibe und Seele mannigfältiglich: Zum ersten, daß sie ihrer Oberkeit Treu und Hulde [Gehorsam] geschworen haben, untertänig und gehorsam zu sein, wie solchs Gott gebeut, da er spricht: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Und Röm. 13: Jedermann sei der Oberkeit untertan etc. Weil sie aber diesen Gehorsam brechen mutwilliglich und mit Frevel und dazu sich wider ihre Herren setzen, haben sie damit verwirkt Leib und Seel, als die treulose, meineidige, lügenhaftigen, ungehorsamen Buben und Bösewicht pflegen zu tun, darum auch St. Paulus Röm. 13 ein solch Urteil über sie fället: Welche der Gewalt widerstreben, die werden ein Gericht über sich überkommen. Welcher Spruch auch die Bauern endlich treffen wird, es geschehe kurz oder lange, denn Gott will Treu und Pflicht gehalten haben.
Zum andern, daß sie Aufruhr anrichten, rauben und plündern mit Frevel Klöster und Schlösser, die nicht ihr sind, damit sie als die öffentlichen Straßenräuber und Mörder alleine wohl zwiefältig den Tod an Leib und Seele verschulden. Auch ein aufrührischer Mensch, den man des bezeugen kann, schon in Gotts und kaiserlicher Acht ist, daß, wer am ersten kann und mag, denselben erwürgen recht und wohl tut. Denn über einen öffentlichen Aufrührigen ist ein iglicher Mensch beide, Oberrichter und Scharfrichter, gleich, als wenn ein Feur angehet: Wer am ersten kann leschen, der ist der Best. Den Aufruhr ist nicht nur ein schlechter [einfacher] Mord, sondern wie ein groß Feur, das ein Land anzündet und verwüstet. Also bringt Aufruhr mit sich ein Land voll Mords, Blutvergießen und macht Witwen und Waisen und verstöret alles wie das allergroßest Unglück. Drum soll hie zuschmeißen [erschlagen], würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und gedenken, daß nicht Giftigers, Schädlichers, Teuflischers sein kann denn ein aufrührerischer Mensch, gleich als wenn man einen tollen Hund totschlagen muß: Schlagst du nicht, so schlägt er dich und ein ganz Land mit dir.
Zum dritten, daß sie solche schreckliche, greuliche Sünde mit dem Evangelio decken, nennen sich christliche Brüder, nehmen Eid und Hulde und zwingen die Leute zu solchen Greueln mit ihnen zu halten, damit sie die allergrößten Gotteslästerer und Schänder seines heiligen Namens werden und ehren und dienen also dem Teufel unter dem Schein des Evangelii. Daran sie wohl zehenmal den Tod verdienen an Leib und Seele, daß ich häßlicher Sünde nie gehöret habe. [...]
Es hilft auch die Baurn nicht, daß sie furegeben, 1. Mos. 1 und 2, seien alle Ding frei und gemeine geschaffen, und daß wir alle gleich getauft sind, denn im Neuen Testament hält und gilt Moses nicht, sondern da steht unser Meister Christus und wirft uns mit Leib und Gut unter den Kaiser und weltlich Recht, da er spricht: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. So spricht auch Paulus Röm. 12 zu allen getauften Christen: Idermann sei der Gewalt untertan. Und Petrus: Seid untertan aller menschlicher Ordnung. Dieser Lehre Christi sind wir schuldig zu geleben, wie der Vater vom Himmel gebeut und sagt: Dies ist mein lieber Sohn, den höret. Denn die Taufe macht nicht Leib und Gut frei, sondern die Seelen. Auch macht das Evangelion nicht die Güter gemein, ohn alleine, welche solchs williglich von ihn' selbs tun wöllen, wie die Aposteln und Jünder Apostelgesch. 4 täten, welche nicht die fremden Güter Pilatis und Herodis gemin zu sein forderten, wie unser unsinnige Bauren toben, sonder ihr eigen Güter. Aber unser Bauren wöllen der andern fremden Güter gemein haben und ihr eigen für sich behalten. Das sind mir feine Christen! [...]
Darum ist hie nicht zu schlafen. Es gilt auch nicht hie Geduld oder Barmherzigkeit. Es ist des Schwerts und Zorns Zeit hie und nicht der Gnaden Zeit.
So soll nu die Oberkeit hie getrost fortdringen und mit gutem Gewissen dreinschlagen, weil [solange] sie eine Ader regen kann. Denn hie ist das Vorteil, daß die Bauren böse Gewissen und unrechte Sachen haben, und welcher Baur darüber erschlagen wird, mit Leib und seele verloren und ewig des teufels ist. [...]
Also kann's denn geschehen, daß wer auf der Oberkeit Seiten erschlagen wird, ein rechter Märtyrer für Gott sei, [...] denn er geht in göttlichem Wort und Gehorsam. [...]
Steche, schlage, würge hie, wer da kann! Bleibst du drüber tot, wohl dir! Selichern Tod kannst du nimmermehr überkommen, denn du stirbst in Gehorsam göttlich Worts und Befehls [...]"
Wie die Erhebung der Bauern in der Täuferbewegung noch ein Nachspiel hatte Mit der Niederlage der Bauern hatte "die radikalste Tatsache der Deutschen Geschichte", wie Karl Marx sich ausgedrückt hat, ihr Ende gefunden. Ein Nachspiel gab es da allerdings noch in Form der Bewegung der Täufer. Es handelt sich dabei um eine vielschichtige sozial-religiöse Oppositionsbewegung, deren Anfänge in Kreise um den Schweizer Reformator Huldrych Zwingli zurückreichen. Gemeinsam waren den verschiedenen Gruppierungen der Täufer die Ablehnung der Kindstaufe und die Propagierung der Erwachsenentaufe sowie urchristlich-kommunistische Ideale und chiliastische Erwartungen. Die Obrigkeiten, aber auch die Reformatoren sahen in der Täuferbewegung die Fortsetzung der Müntzerschen Volksreformation. Seit 1528 wurden die Täufer durch ein kaiserliches Mandat mit der Todesstrafe bedroht.
Ihren Höhepunkt erreichte die Täuferbewegung 1534 in der Errichtung einer Täuferherrschaft in Mün¬ster, die nach 16 Monaten in einer blutigen Niederlage endete.
Wie sich gerade in den Gebieten, in denen keine Erhebung stattgefunden hatte, die Lage der Bauern verschlechterte Wenn die siegreiche Feudalreaktion auch furchtbare Rache an den unterlegenen Bauern nahm, so war deren Aufstand vielleicht doch nicht ganz vergeblich gewesen. Denn zu einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Bauern kam es gerade in den Aufstandsgebieten nicht, sehr wohl aber in den Gebieten östlich der Elbe. Hier war es zu keinen wesentlichen Erhebungen gekommen, und hier erlebte unter den Wirtschaftsbedingungen der frühen Neuzeit die Leibeigenschaft eine Renaissance als sogenannte "zweite Leibeigenschaft". Durch die Fortschritte der westeuropäischen Wirtschaft öffneten sich für die ostelbischen Agrargebiete neue Märkte. Die Junker, die kleinen Landadeligen, trachteten, auf Kosten der Bauern ihre Eigenwirtschaften zu vergrößern und sich die zur Bearbeitung des Bodens notwendigen Arbeitskräfte zu sichern. Dazu diente etwa die Einrichtung des "Gesindezwanges", demzufolge die Bauern ihre arbeitsfähig gewordenen Kinder zuerst für einige Jahre dem Gutsherrn als Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Dazu kam die Tendenz, Geldrenten in Naturalleistungen zurückzuverwandeln und die Frondienste zu erhöhen. Die Junker monopolisierten den Getreidehandel und behinderten damit die Entwicklung eines Handelsbürgertums und der Städte, die - nach einem Wort Franz Mehrings (1846 - 1919; deutscher Historiker und sozialdemokratischer Politiker) - noch bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts halb Domänen (landesherrlicher Besitz), halb Garnisonen (Truppen-standorte) waren.

 
 



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