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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Soziale frage



Wie überall in Deutschland kam es durch die Industrialisierung auch in Sachsen zu einer starken Veränderung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Am Beispiel Leipzigs kann man es versuchen zu betrachten.
Um 1890 betrug die Arbeitszeit in den Plagwitzer und Lindenauer Fabriken noch zwischen 10 und 12 Stunden pro Tag. Dazu kam ein Arbeitsweg, der zwischen ein bis zwei Stunden betragen konnte. Über die Hälfte des Tages verbrachte der Arbeiter in der Fabrik und auf dem Arbeitsweg. Die Beschäftigten des polygraphischen Gewerbes kamen bereits um 1900 in den Genuss einer neunstündigen täglichen Arbeitszeit. Die Maschinenbaufabriken und andere Industriezweige folgten bald nach.


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Die Löhne wuchsen in Leipzig seit etwa 1870 beständig an: Ein Schlosser verdiente 1877 15,60 Mark 1885 19,20 Mark in der Woche. Frauen verdienten bei gleicher Arbeit weniger als Männer:

Textilindustrie: 7,20 Mark pro Woche (Männer 14,50 M.)
Maschinenindustrie: 7,10 Mark pro Woche (Männer 16,30 M.)
Polygraphisches Gewerbe: 7,80 Mark pro Woche (Männer 17,50 M.)

Arbeiter in Leipziger Buchbinderei erhielten 1889 bei 13 Arbeitsstunden pro tag Wochnlöhne von bis zu 55 Mark. Das war für diese Zeit absoluter Spitzenverdienst. Die Zahl der Arbeiter, die einen Wochenlohn über 15 Mark hatten, nahm auf fast das doppelte zu (1889: 30628, 1896: 57923 Arbeiter).
Neben Hamburg, Berlin und München wies Leipzig die höchsten Arbeiterlöhne auf. Es gab neben der Schicht recht gut verdienender Arbeiter aber eine Arbeiterschicht, die am Existenzminimum lebte. Die Leipziger Chemie - Industrie zum Beispiel zahlte fast die niedrigsten Löhne im Deutschen Reich.
Die Unternehmer begannen damit, Fabrikkrankenkassen einzurichten: Die Arbeiter mussten, wenn sie neu in eine Fabrik kamen, Mitglied in der Betriebskrankenkasse werden. Ein teil des Arbeitslohnes wurde einbehalten. Im Krankheitsfall wurde von diesem Geld der Arzt und die Medikamente bezahlt. Auch wurde ein Krankengeld gezahlt. Versichert war außerdem die Familie des Arbeiters. Neben den betrieblichen Krankenkassen schufen die Leipziger Unternehmer auch Arbeiterunterstützungskassen, Sterbekassen, Invalidenkassen oder Pensionskassen.


 
 

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