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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Sklaverei

Sklaverei in amerika





1. Der Beginn der Sklaverei> 1619 wurden die ersten Afrikaner als Sklaven nach Virginia gebracht.
Einige Anzeichen sprechen dafür, dass sie anfangs eher nach Art der zeitlich befristete Hausangestellte/Leibeigene beschäftigt waren.
Erst ab 1660 ging man in Virginia und Maryland zur Versklavung auf Lebenszeit über. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts stieg in England das Lohnniveau. Als Folge mussten in den amerikanischen Kolonien höhere Preise für Dienstboten auf Zeit entrichtet werden. Die Plantagensklaverei wurde damit lohnender und breitete sich vom nördlichen Brasilien über die Karibik nach Nordamerika aus.





2. Abstammung der Sklaven
Die Mehrzahl der Sklaven kam aus Westafrika.
Besonders gefährdet waren die sesshaften, an ständiges arbeiten gewöhnten Stämme. Weniger leicht ließen sich die bewaffneten, berittenen, beweglichen und straff organisierten Stämme versklaven.
Die Gefangenen wurden aus dem Landesinneren an die Küsten getrieben, dort vielfach mit dem Brandzeichen des Händlers gekennzeichnet und auf Sklavenschiffe verfrachtet.









3. Transport
Pro Sklave standen im Schiffsraum vier bis fünf Quadratfuß Schiffsraum zu Verfügung. Die Höhe des Sklavendecks hatte einem Gesetz zufolge mindestens fünf Fuß zu betragen. Dieser Wert wurde regelmäßig unterschritten und betrug in einem dokumentierten Fall weniger als 40 Zentimeter.
Der Sklave lag in Blut, Eiter und in seinen eigenen Exkrementen. Ein hoher Prozentsatz überlebte den Transport über den Atlantik daher nicht. In der Regel starben ein Fünftel manchmal auch die Hälfte beim Transport.

Nach neueren Schätzungen wurden vom 16 Jahrhundert bis zum Jahre 1850 zehn Millionen Afrikaner nach Nord-, Mittel- und Südamerika gebracht.
Die Zahl der verschleppten Sklaven übertraf bei weitem die Zahl der freiwilligen weißen Einwanderer.





4. Sklavenbesitzer
Das System der Sklaverei wird gerne mit dem aristokratischen Süden der Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht, mit virginischen Großgrundbesitzern wie George Washington und Thomas Jefferson.





Dabei gab es bis ins 19. Jahrhundert hinein Sklavenhaltung auch in Neuengland und in den Mittleren Staaten.


Der Südstaatengeneral Robert E. Lee sagte 1856: ,, Die Sklaverei als Institution ist in jedem Land ein moralisches und politisches Übel..., ein größeres Übel für die weiße als für die schwarze Rasse.\"
Dagegen bekannte der Nordstaatengeneral William T. Sherman noch ein Jahr vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs: ,,Ich würde die Sklaverei nicht abschaffen oder modifizieren, selbst wenn ich es könnte\".

Die Plantagenherren des Südens betrachteten die Sklaverei als eine Pflicht und als eine Last, dies umso mehr, je näher der Bürgerkrieg rückte.
Der Besitz einer großen Anzahl von Sklaven verlieh dem Sklavenbesitzer hohes Ansehen in der Gesellschaft. Wer seine Sklaven freisetzte lief Gefahr, aus der guten Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.
Die Anzahl der Sklavenbesitzer nahm in den letzten drei Jahrzehnten vor dem Bürgerkrieg um 170 000 Personen zu.
Etwa ein Drittel der südstaatlichen Haushalte besaßen Sklaven.
Der Aufwand für einen Sklaven erforderte etwa ein Drittel der Lohnkosten eines freien Arbeiters.
Sklaven stellten funktionale Werte dar, die als Sicherheit angeboten wurden, wenn Geschäftspartner Ansprüche gegeneinander hatten. Im Erbfall konnten sie zur Deckung der Schulden herangezogen werden. Das Geschäft mit der Sklaverei zog Betrüger an, die Sklaven stahlen und weiterverkauften.






5. Recht und Unrecht

Das Land teilte sich auf in Staaten, die Sklaverei erlaubten, und Staaten, die sie verboten. 1820 befassten sich Politiker mit der Frage, ob Sklaverei in den westlichen Territorien zulässig sein sollte. Der Kompromiss von Missouri legalisierte die Sklaverei in dem neuen Staat Missouri und im Arkansas Territorium, verbot sie aber überall sonst westlich und nördlich von Missouri. Die Fronten verhärteten sich zunehmend. Die 1850er Jahre können politisch als ein Jahrzehnt des Misserfolgs charakterisiert werden. Die Führer der Nation waren nicht in der Lage, die Frage der Sklaverei zu lösen oder auch nur einzudämmen.

Anfangs galt das Dienstverhältnis der zwangsimportierten Afrikaner als befristet.
Im Verlaufe des 17.Jahrhunderts setzt sich die Auffassung einer lebenslänglichen
Versklavung durch.

1662 wird der Sklavenstatus als vererbbar erklärt.

1669 Fundemental Constitution von Carolina: \" Jeder freie Mann von Carolina soll die absolute Verfügungsgewalt über seinen Negersklaven haben.\"










Der schwarze Sklave war in mehrfacher Hinsicht juristisch eine Unperson.
Die Vergewaltigung einer schwarzen Frau tauchte zum Beispiel in den Gesetzesbüchern nicht auf und konnte folglich nicht bestraft werden.



Trotz der Einstufung als Sache mussten die Gerichte den Sklaven einen freien Willen zubilligen.


Denn anders hätten sie wegen Straftaten nicht belangt werden können.
Sklaven waren somit Ding und Mensch.



Eine grobe Einteilung lässt sich vornehmen in Haus- und Feldsklaven.
Die Haussklaven hatten es im Allgemeinen besser getroffen, doch ist die Trennung und Hierarchisierung der beiden Gruppen zumeist übertrieben worden.
Ein hessischer Soldat hat 1776 die Lebensumstände von Feldsklaven auf einer Plantage bei Charlston so geschildert: \"Die Letzteren, welche denn Acker bebauen, sind oft schlimmerer Behandlung als der Ochse in Europa ausgesetzt. Sie gehen nackend und können kaum ihren Scham mit einem alten Lumpen bedecken.

Elende Hütten von über einander gelegten Balken, wo innen weder Kamin noch Feuerherd ist, machen ihre Wohnung aus.
Ihr ganzer Hausrat besteht aus einem großen eisernen Topf und etlichen ausgehöhlten, trocken gemachten Kürbissen.

Die Plantagenbesitzer sprachen vor allem bei kleineren Delikten selbst Recht, konnten Delinquenten aber auch dem Vorsteher des Ortgefängnisses überantworten, der für die Auspeitschung sorgte.
Ein Augenzeuge schrieb: \"Die Strafen sind barbarisch und laufen der Menschlichkeit entgegen."

Für gewöhnliche, kleine Fehler werden die Feldsklaven mit zwei Händen in die Höhe gebunden und ganz entsetzlich auf den bloßen Rücken gepeitscht. Nach Schwere des Verbrechens wird wohl auch ein eiserner Nagel an die Peitsche gebunden.

Offene Striemen wurden mit Salz und Wasser behandelt, angeblich zur Desinfizierung und um Fliegen fernzuhalten. Damit lässt sich allerdings nicht erklären, warum, wie in einem Fall berichtet, das in die Wunden gestreute Salz festgeklopft werden musste.

In der Mehrzahl der Fälle waren die Anlässe der Bestrafung geringfügig.
Eine Sklavin erhielt von einem schwarzen Aufseher acht bis zehn Hieb, weil sie ihre Harke verlegt hatte.
Weil sie in dem Verdacht stand, einen Kamm zerbrochen zu haben, wurde eine etwa
zehnjährige Haussklavin von ihrer weißen Herrin gefesselt, mit Weidenruten gepeitscht, mit Füßen getreten und stundenlang gequält. Die Herrin war nach der Prozedur so lahm, dass sie sich nicht mehr selber ausziehen konnte.
Ein Aufseher schnitt einem Sklaven den Armmuskel durch, einfach weil er sein Opfer schwächen wollte.







Ein Gutsbesitzer trat einer seiner Sklavinnen in den Mund, als sie unter den Peitschenhieben zu laut schrie. Das Vergehen der Frau: sie hatte Waffeln anbrennen lassen.

Schwere Übergriffe wurden von der Justiz in einigen Fällen rechtlich verfolgt. Im allgemeinen jedoch sind Körperstrafen nicht nur sozial gebilligt, sondern als Selbstverständlichkeit begriffen worden.







6. Ehe und Familie
Groß kann das Interesse der Besitzer an der Verheiratung ihrer Sklaven nicht gewesen sein.



Sklaven waren Beweglicher Besitz und mussten disponibel zum Verkauf bleiben.
Die Sklavin sollte frei als Konkubine zur freien Verfügung stehen. Schließlich wäre die Ehe der \"Sklavenzucht\" im Wege gestanden. Solche Züchtung wurde in einer nicht bekannten Zahl von Fällen systematisch betrieben. Fruchtbare Sklaven waren besonders ab 1808 begehrt, als der Sklaven- Import ungesetzlich geworden war.



In einem Inserat heißt es: \"zu verkaufen- ein Mädchen von 29 Jahren, aufgewachsen in Virginia, und ihr beiden leiblichen Kinder .... sie zeigt ein ausgesprochen gebärfreudiges Verhalten und bietet jedem ein ausgezeichnete Gelegenheit, der sich selbst eine Familie gesunder Nigger heranzuziehen wünscht.\"\"

\"Jumping the bromstick\" war ein eingeführtes Ritual im Süden. Sklavenbesitzer ließen den schwarzen Mann und die schwarze Frau über einen Besenstil springen, womit die \"Trauung\" vollzogen war. Manchmal wurde der eheähnliche Zustand von einem schwarzen Prediger abgesegnet.

1705 wurde erstmals in Neuengland, 1835 in Missouri und in South Carolina erst nach dem Bürgerkrieg die Mischehe verboten worden.

Die Zeitschrift Southern Literary Messanger stellte 1844 eine eigentümliche Theorie zur Rassenmischung vor. Durch sexuelle Kontakte zwischen schwarz und weiß würde der minderwertigen Rasse, dem Schwarzen, Gelegenheit zur Aufwertung gegeben.

Dem geduldigen "Negerochsen" könnte nur Gutes erwachsen, wenn sich der weiße "kaukasische Löwe" ihm zuwendet.




7. Aufstände
Gelegentlich setzten sich Schwarze gegen den sexuellen Missbrauch ihrer Frauen mit Gewalt zur Wehr oder nahmen an sadistischen Aufsehern Rache.
Diebstahl, Brandstiftung und Sabotageakte können als Formen des Protests gegen ihre Unterdrückung betrachtet werden.
Zu organisierten Sklavenaufständen ist es in Nordamerika nur selten gekommen.



1800 probte Gabriel Posser in Virginia den Aufstand. 1822 inszenierte der freie Schwarze Denmark Vesey in South Carolina eine Sklavenrebellion. 1831 kostete ein Aufstand unter Nat Turner 60 Weißen das Leben. Er wurde ergriffen und erhängt. Nach dem Aufstand von Net Turner machte sich Nervosität unter den Weißen breit.



Die Tätigkeit schwarzer Prediger wurde eingeschränkt, die gesetzlichen Bestimmungen verschärft.
In Virginia standen auf die Anstiftung zum Aufruhr harte Strafen, die im Wiederholungsfall bis zur Todesstrafe reichten.

 
 



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