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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Rassismus und politik



Eine der gravierendsten Folgen der französischen Revolution war, daß man dem Bürgertum der "gallischen" Rasse eine Aristokratie der "fränkischen" Rasse gegenüberstellte. Man begann die weiße Rasse in Unterabteilungen aufzuteilen. Der Nationalismus verstärkte diese Tendenz. Durch eine Verwechslung zwischen Sprache und Rasse kam es dazu, daß man einer "arischen" eine "semitische" Rasse gegenüberstellte.

Nach bekannten Theoretikern - Boulainvilliers und Montesquieu - stammten die Aristokraten von den Eroberern ab, die Nichtadeligen von den Galliern. Der Ausdruck "Franke" bedeutete Frei und Echt. In der Restauration erlangte der Streit der beiden Rassen seinen Höhepunkt. Einerseits beabsichtigten die Emigranten das Ancien Regime wiederherzustellen indem sie sich auf das blaue Blut beriefen, andererseits wollte das Bürgertum, der große Nutznießer von 1789, sich seine neuen Rechte nicht rauben lassen. Dieser Streit führte zu drei wichtigen Erweiterungen:

1. Die Rasse wurde zur Hauptursache politischer Gegensätze;
2. Die Einteilung der Menschen ging weit über den Umfang des 17. und 18. Jahrhunderts hinaus. So gab es nun "historische" und "Unterrassen".
3. Gewisse Untergruppen wurden zum Schaden von anderen aufgewertet.

Indien die Wiege der Menschheit?

Als die Bibel in Mißkredit gefallen war, stieg Ende des 18. Jahrhunderts das Interesse an Indien. Unter ziemlich geheimnisvollen Umständen, sei ein Teil der Urmenschen, die Arier, aus der Wiege der Menschheit, Indien, ausgewandert, und somit die Vorfahren der europäischen Völker. Man war sich der Gefahr nicht bewußt, die dieser Ausdruck in sich barg. Anfangs diente der Ausdruck "Arier" dazu, die Indoeuropäer als Gesamtheit, sowohl auf der linguistischen als auch auf der rassischen Stufe gegen die Semiten abzusetzen.

Ernest Renan war einer der ersten, der die arische Sprache über die der Semiten stellte. In Deutschland entwickelte ein gewisser Max Müller ähnliche Theorien. Beide schlossen aus dieser Überlegenheit auch auf eine auf intellektueller Seite. Das wurde von der kultivierten Seite der Bevölkerung rasch als Selbstverständlichkeit aufgenommen. Jetzt traten die Gründerväter des modernen Rassismus hervor.

Gobineau, dem Vater des Rassismus, gelang es all die weitverbreiteten Ideen mit einem wissenschaftlichen Beigeschmack anzustreichen. Jedoch hatte sein Rassismus mit dem der Nazis nichts gemein. Sein Hauptbeitrag war der, daß die Rassenfrage die wichtigste der Geschichte ist, und alle anderen auf den zweiten Rang plaziert. Für ihn waren die Arier "die schönste Rasse von der man je gehört hat. Die Menschen, deren körperliche Erscheinung die Bildhauer zu den Statuen des mythischen Apollo, das athenischen Jupiter, der Venus von Milo inspirierte, waren der schönste Menschenschlag, und Sterne und Erde freuten sich an seinem Anblick." Aber das "waren" war der Grund, daß man erklärte das Verschwinden der großen Reiche war auf die Rassenmischung zurückzuführen. Alle waren einem elenden Untergang geweiht.

Der französisch-preußische Krieg von 1870/71 verstärkte den Nationalismus und die Schwärmerei für den blonden Arier in Deutschland. Chamberlain der in seinen Buch "Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts" die Deutschen auf ihre Vormachtstellung in der Rassenfrage einschwor, war für die Nazis der Grundstein. Was sie daraus machten, ist bekannt.

Die Verdienste der Wissenschaft

Die Vergleiche der Hirnschale eines Schwarzen mit der eines Weißen, Gesichtsprofilwinkel, Form der Lippen, dienten dazu, daß man allmählich glaubte eine "wissenschaftliche bewiesene Minderwertigkeit feststellen zu können. Dies kam sehr gelegen, war man ja gerade dabei riesige Reiche in Afrika und Asien zu gründen. So nahm man sich also das Recht Schwarze und Gelbe zu beherrschen. Das anthropologische Schrifttum ist zum großen Teil ein Werk von Ärzten oder Kolonialbeamten. Man wollte das Auftreten des wissenschaftlichen Rassismus mit wirtschaftlichen Gründen erklären und ihn auf den Kolonialismus und den Imperialismus zurückführen.

Der Glauben an die Vererbbarkeit rassischer Merkmale und der Glauben an eine Beziehung zwischen Physis und Moral war geboren. Der Franzose de Lapouge (1854-1936) teilte die Menschen aufgrund ihrer Schädelform ein. Die eine physische Eigenschaft entsprach jenem Charakterzug, der mehr oder weniger Fähigkeit zum Überleben besaß.

Diese Schlußfolgerungen waren nun nur noch auf die damalige Welt anzuwenden und in die Praxis umzusetzen, schließlich hatte man Angst der Mensch könnte aussterben.

 
 

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