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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Literatur nach 1945 in den westlichen besatzungszonen





Literatur zwischen 1933 und 1945:>

- Politische Situation:



- Weltwirtschaftskrise + Massenelendà Hitler am 30. 01. 1933 zum Reichskanzler gewählt

( versprach Arbeit etc.) à Entwicklung des 2. Weltkriegs

- Beseitigung von parlamentarischen Demokratie + anderen Parteien durch politische Maßnahmen ( Ermächtigungsgesetz)

- Aber auch Gewerkschaften zerschlagen, den Staatsapparat zentralisieren und eine allgemeine Gleichschaltung des öffentlichen Lebens einzuleiten

o Organisation von Boykott jüdischer Geschäfte (April 1933)

o Nürnberger Rassengesetze besiegeln Ausschluss der Juden aus Staat und Gesellschaft (Sept. 1935)

- Verfassung aufgehobenà Bürgerrechte konnten jederzeit eingeschränkt werden



- Einflüsse auf die Presse, den Rundfunk und das Fernsehen:



- Kultur beschränkte sich weitestgehend auf Presse, Rundfunk und Propaganda

- Gleichschaltung von Presse-, Meinungs- und Informationsfreiheit

- Enteignungen von Zeitungen und anderen Parteien

- Durch Reichtagsbrandschutzgesetz auch Beschränkungen von Meinungsäußerung und Pressefreiheit

- 1935 konnten Faschisten Eigenständigkeit der bürgerlichen Zeitungen abschalten

- Inhalt wurde von Reichsschriftkammer bestimmt

- Rundfunk und Fernsehen wurde auch als Propagandamittel genutzt




- Einflüsse auf die Literatur:

- Literatur unterlag Zensur des Staates

o Reichskulturkammer wird eingerichtet

o Reguliert + kontrolliert das gesamte Kunstschaffen in Deutschland

- Druckerzeugnisse waren der Regierung verfügbar

- Autoren wurde mit Hilfe von "Schwarzen Listen" ausgeschalten

- Am 10.05.1933 kam es zur öffentlichen Bücherverbrennungen

- "Unerwünschte Autoren\" waren u. a.: Heinrich Heine, Franz Kafka, Berthold Brecht, Klaus und Thomas Mann, Zeit zwischen 33 und 45 keine Literaturepoche

- Keine spezifische Literatur, nur in Ansätzen

- Literatur die 1933 offiziell auf Markt kamen, wurden meist vor 1933 geschrieben

- Wiedergeburt von Blut und Bodenliteratur:


o Blubo - literatur bekannt


o Erbe der Kaiserzeit

o Bei denen die der Monarchie nach trauern und sich eine " starke Führung" wünschen ist antidemokratischen Denken weit verbreitet


o Als Stoff : -

o ist Dolchstoßlegende(nach 1. Weltkrieg verbreitet Darstellung der Ursachen des Deutschen Zusammenbruch 1918;linke aus der Heimat seinen dem im Felde unbesiegten Herr in den Rücken gefallen


o Deutschland Größe und Erwachen


o Führerideologie

o im Mittelpunkt steht der kraftvolle, germanischen bäuerliche Mensch auf seiner Scholle

o Rassenlehre, Sozial - Darwinismus ( Sammelbegriff für alle Theorien die das soziale Leben entsprechend dem von Darwin aufgestellten Entwicklungsgesetzlichkeiten des tierischen und pflanzlichen Lebens deuten) mit seinem "Lebenskampf" auch die ursprünglich unverdächtige "Heimatkunst"(regionalbezogenen Kunst in der Literatur vor allem Bauerndichtung und Mundartdichtung) wird mehr und mehr vom Nationalsozialismus usurpiert (rechtswidrig aneignen)

o Z.B. Hans Baumann und Herbert Böhme

o In Marsch - und Aufzugsliedern, Thingspiele etc.





- Wege, die die Literaten einschlagen konnten:


- Innere Emigration:

· aus Öffentlichkeit zurückziehen, aber in Deutschland bleiben


· Passiver Widerstand


· Z.B. Hans Carossa:


· Vermied Hitlergruß

· Trat keiner nationalistischen Literatenorganisation bei

· Wurde gezwungen öffentliche Ehrenämter abzunehmen um ihn als "Aushängeschild" für System zu nutzen


o Literatur:

· wurde von bürgerlichen Schriftstellern geschrieben

hübsch umschmückt, nicht radikal Gedanken ausgedrückt


- Emigration:

· ins Exil bzw. ins Ausland flüchten um zu entkommen

· teilweise wurden Literaten ausgebürgert + vertrieben

· Emigration oft lebensbedrohlich (kein Geld, Heimatlosigkeit, Sprachlosigkeit)

· Vertreter: Polgar, Oskar Maria Graf, Thomas Mann, Berthold Brecht,



o à Exilliteratur: In den Zentren Paris, Amsterdam, Stockholm, Zürich, Prag und Moskau entstanden neue Verlage, Emigrantenvereinigungen und viele andere Emigrantenzeitungen und - zeitschriften. Die veröffentlichte Exilliteratur ist künstlerisch, inhaltlich und formal uneinheitlich; häufig gewinnt die Idee der Humanität und die entschiedene Opposition gegen den Nationalsozialismus Gewicht. Die Exilliteratur kann als die repräsentative deutsche Literatur der Jahre 1933 - 45 angesehen werden, da im Heimatland fast ausschließlich nationalsozialistische Literatur Anerkennung fand, und auch die Werke der Schriftsteller der innen Emigration unterdrückt wurden.




- Widerstand:

· in Deutschland bleiben + System öffentlich kritisieren

· diese Art Literaten oft verhaftet + verurteilt

· Strafen: Redeverbot, Inhaftierung in Konzentrationslager, Todesurteil

· Vertreter: Friedrich P. Reck Malleczewen, Albrecht Haushofer und Kurt Huber


- Untergrundliteratur:

o Bekämpften Nationalsozialismus auf der Grundlage historisch - materialistischer Gesellschaftsanalysen ideologisch und politisch

o Hauptsächlich linksbürgerliche, antifaschistische Autoren


- Ende des Krieges:

- 1945 erobern Truppen der Alliierten, die aus Osten und Westen einmarschieren großen Teil Deutschlands

- à deutsche Wehrmacht kapituliert bedingungslos am 8. Mai



























Politische Situation in BRD nach Krieg ab 1945:

- Stunde Null, Kahlschlag Literatur, Trümmerliteratur beschreiben Ende des 2. Weltkriegs


- 40 Mio. Tote


- 10 Mio. Flüchtlinge

- Mangel an Wohnungen, Essen, Arbeit

- Ende des 2. Weltkrieg + Nationalsozialismus ist tiefgehender Einschnitt

- Neuer Anfang soll gemacht werden

- Deutschland in 4 Besatzungszonen eingeteilt, auch Berlin (Sowjetunion, England Frankreich USA)

- Entnazifizierung - Nürnberger Prozesseà 8. Mai 1945: Befreiung vom Nationalsozialismus


Literatur ab 1945
- 1945/46 Stunde Null?

· Nein, weil Literatur ein kontinuierlicher Prozess, außerdem gab es auch schon vor 1945 Schriftsteller die tätig waren

· 3 Generationen: vor 1900 geboren (Alfred Döblin, Ulrich Becher, Thomas Mann), vor 1933 geboren (Hans Werner Richter, Alfred Andersch, Günther Eich,) nach 1945 erstmals publizierten(Heinrich Böll, Wolfgang Borchert)

· Idee der Stunde Null evtl. auch daher, dass 50% der Literatur von Juden stammte und diese im Krieg verfolgt und ermordet wurden à weniger Literatur



- Berlin nicht mehr Zentrum des literarischen Lebens

- Leipzig nicht mehr verlegerischer Mittelpunkt Deutschlands

- Buchhandel und Verlage litten an der Papierknappheit und an der Spaltung Deutschlands in vier Besatzungszonen,

- Autoren der inneren und äußeren Immigration führen Linien von 1933 weiter

- Jüngere Generationen wollen Krieg vor allem literarisch bewältigen

- Ordnung ist zerstört - Neuorientierung nötig

- Einfluss von USA, Frankreich, England und im Osten von Sowjetunion



- Kahlschlag - Literatur = Trümmerliteratur nach Kriegsende 1945

· Ebenso wie die Rede von der Stunde Null signalisierte auch der Begriff des Kahlschlags den unbedingten Willen der Schriftsteller zu einem radikalem Neubeginn

· Am konsequentesten ist diese Forderung im Gedicht Inventur von Günther Eich, obwohl dieses Gedicht für das Gesamtwerk Eichs nicht typisch ist. (Bezug auf Folie, kurz was zu dem Gedicht)

· Einfache Sprache, einfache Form, kein Experimente, einfache und klare Bilderà Mensch hat alles verloren, ihm bleibt nur das Allernötigste zum Leben; Vergleich mit Trümmerliteratur

· Objektive Schwierigkeiten vor der die Poesie in jenen Tagen stand

· Sprache war durch nationalsozialistische Emphase, durch rhetorischen Pathos, durch propagandistischen Bombast verbraucht, also unglaubwürdig geworden



Politische Geschehnisse 1949
- Aufteilung in Osten + Westen (1949)

- Die Autoren konnten sich allerdings der zunehmenden Ost-West-Konfrontation nicht entziehen.


Weiterentwicklung der Literatur ab 1949
- Von einer Literatur der Bundesrepublik kann erst ab 1949 gesprochen werden.

- Nach Gründung der BRD traten unmittelbare Auseinandersetzung mit Krieg und seinen Folgen in Hintergrundà auch in Literatur

- " Es war so unglaublich schwer, kurz nach 1945 auch nur eine halbe Seite Prosa zu schreiben" sagte Böll

- um 1950 kam es zu einer jungen, modernen Literatur im Umfeld der Gruppe 47

- Kahlschlag - phase wird nun mehr als Zeit des Umbruchs, der Neuorientierung und der Schreibübungen betrachtet







Gruppe 47:

- Anfang:1946 Alfred Andersch und Walter Kolbenhoff, als sie die Literaturzeitschrift Der Ruf in München begründeten.

- Ziel: Aufklärung und Erziehung zur Demokratie der Menschen in Deutschland nach dem Hitlerregime.

- April 1947 :wurde der Zeitschrift von der US-amerikanischen Besatzungsmacht die Lizenz für weitere Veröffentlichungen wegen Nihilismus (Anschauung, Überzeugung von der Nichtigkeit alles Bestehenden, Seienden) entzogen.

- September 1947 :Treffen ehemaliger Autoren von Der Ruf, um eine neue Zeitschrift mit dem Namen Der Skorpion zu gründen.

- scheiterte an Geldmangel à inspiriert von der spanischen Gruppe 98 à Gründung Gruppe 47.

- Lockere Vereinigung von Schriftstellern und Kritikern

- Entstanden aus Initiative von Hans Werner Richter, Andersch und andere

- Gemeinsamkeit bestand aus der Erfahrung des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges, eine in den Grundzügen übereinstimmende politisch, zeitkritische, entscheiden antiautoritäre Einstellung à betonte die Verantwortung des Schriftstellers in der Gesellschaft

- Ohne streng organisiert zu sein, wurde sie durch jährliches Herbsttreffen mit gegenseitigen Vorlesungen, Kritik und Diskussionen ein Kristallisationspunkt bedeutender deutschsprachiger, zeitgenössischer Literatur

- Vertreter: Böll, Eich, Grass

- Löste den Schriftsteller aus der Isolierung

- Setzte Maßstäbe des literarischen Niveaus( unregelmäßige Verleihung des Literaturpreises der Gr. 47)

- Fordern radikalen Neubeginn der deutschen Literatur

- + umfangreiche Sprachkritik

- Ziele gehen 1950 beim Wiederaufbau + Wirtschaftswachstum verloren

- Letzte Tagung 1968 (67 versch. Quellen)

- Nichtöffentliches Treffen bei Hans Werner Richter (1972)

- Auf einer letzten Zusammenkunft 1977 löste sich die Gruppe auf









- Nachkriegsliteratur 1948/49



- Erst allmählich als literaturwissenschaftlicher Epochenbegriff verfestigt



- Gemeint ist: deutschsprachige Literatur nach 2. Weltkrieg in den sog. Westzonen der späteren Bundesrepublik sowie in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz

- Trotz unterschiedlicher Traditionen und Mentalitäten in diesen 3 Gesellschaften hatten Autoren nach 1945 ähnliche Positionen, Themen und Schreibweisen

- Waren auf ökonomischer Ebene (z.B. Verlagswesen) wie auch persönlich und berufsständisch ( z.B. in der Gruppe 47) eng miteinander vernetzt

- Literatur der Sowjetischen Besatzungszone dagegen bald politischer Lenkung unterworfen und sollte deshalb gesondert betrachtet werden

- Nachkriegsliteratur setzt in Deutschland verzögert ein

- Ersten bedeutenden Texte (z.B. Wolfgang Borcherts Hörspiel Draußen vor der Tür) stehen 46/47 in seltsamer Gleichzeitigkeit mit den letzten großen Werken der Exilliteratur (Thomas Mann: Doktor Faustus)

- Erfahrungen von Krieg und Nachkrieg dominieren thematisch bis in die Fünfziger Jahre

- Lakonisch reduzierte, pathos- resistente Sprache, die u.a. von der modernen amerikanischen Kurzprosa inspiriert ist

- 50er Jahre: Ängste vor 3. WK im Schatten von Atombombe und Korea- Krieg, Misstrauen gegen Wirtschaftswunder- Mentalität im Westen

- Zeit des Nationalsozialismus rückt in den Blick der Autoren (Günter Grass: Die Blechtrommel)



Lyrik in den 50ern
- Der Durchbruch der Lyrik lässt sich heute zeitlich recht exakt datieren:

- 1952 erschien Paul Celans (1920-1970) zweiter Gedichtband \"Mohn und Gedächtnis\"

- 1953 folgte Ingeborg Bachmann mit der Sammlung \"Die gestundete Zeit\", in dem sie sich zum Sprachrohr derjenigen macht, die dem Frieden der Zeit nicht trauen

- 50ger sollten zum Jahrzehnt der Lyrik werden

- Gottfried Bennà Renaissance (neue Blüte) à nach Veröffentlichung seiner "statischen Gedichte" (1948)

- Wird zum Inbegriff der Moderne durch Essay über "Probleme der Lyrik" (1951)

- Jüngerer Lyriker ist Günter Eich

- Stellte Bezug der Nachkriegszeit zu Zeitgedichten her

- Auf Trümmerlyrik der Nachkriegszeit folgte in den 50er Jahren die Rechtfertigungsprosa der Weggefährten des Faschismus




Nachkriegsliteratur 60er Jahre

- Zentrum des Schreckens der Holocaust lange ausgespart

- Erst Mitte der 60er provoziert dokumentarisches Theater die deutsche Öffentlichkeit

- Klagt Mitschuld des Vatikans u. deutschen Großindustrie ein

- Politisierung der Literatur wahrzunehmen (Literatur der Arbeitswelt)

- Die Nachkriegsliteratur löst sich in den 80ern ihrer Substanz nach auf und geht, ohne dass man ein bestimmtes Grenzdatum festhalten könnte, in die Gegenwartsliteratur über.

 
 



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